Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verständnisproblem (Emitterschaltung)


von Kaffeemilch (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Mein Einstieg in die Elektronik könnte wirklich besser sein :S.
Ich hab starke Verständnisprobleme was die Emitterschaltung betrifft.
Also folgende Dinge sind mir bisher unklar:

1.

Ich lese ständig, dass die Kondensatoren "Ck" (Koppelkondensatoren) die 
Aufgabe haben, aus Mischspannungen den Gleichstromanteil zu 
"entkoppeln". Das kann ich gut nachvollziehen, denn schließt man einen 
Kondensator an Gleichspannung an, so lädt er sich auf und wirkt wie eine 
Unterbrechung (Leerlauf). Nur die Frage ist, wieso will ich die 
Gleichspannung entkoppeln? Das hab ich bisher noch nicht nachvollziehen 
können.

2.

Der Kondensator der parallel zum Emitterwiderstand geschaltet ist, ist 
mir auch ein bisschen suspekt. Wieso handel es sich immer um ein 
Elektrolytkondensator? Weil man hier hohe Kapazitäten haben will? Der 
Kondensator schließt den Emitterwiderstand dann doch kurz, ich könnte 
doch direkt einfach die Leitung nehmen ohne einen Kondensator da 
einzubauen, so hab ich auch einen Kurzschluss.

3.

Zu den Spannungen: U_E ist doch das Signal, was ich verstärken will und 
U_B ist meine Versorgungsspannung für den Transistor. Dann hat diese 
Schaltung doch 2 Ausgänge für die Verstärkung, einmal einen 
invertierenden Ausgang und enmal einen "normalen". Der invertierende 
Ausgang ist doch der, wo die Spannung UA_1 anliegt und UA_2 der normale. 
Ist das korrekt?

Bin für jede Hilfe dankbar!

von Kaffeemilch (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Entschuldigt, es handelt sich oben um das falsche Bild!
Habe das Bild zur Emitterschaltung hier hinzugefügt

von Hubert G. (hubertg)


Lesenswert?

1 Mir deiner Schaltung willst du nur Wechselspannung (z.B. Audio) 
verstärken und nicht den Gleichspannungsanteil.

2 R_E der Emitterwiderstand dient der Arbeitspunktstabilisierung, für 
die verstärkte Wechselspannung wird dieser Widerstand mit den C 
überbrückt.

3 Grundsätzlich ja, wenn C_e jedoch groß genug ist wird an UA2 nicht 
viel herauskommen.

Die Schaltung ist ein Wechselspannungsverstärker und kein Schalter.

: Bearbeitet durch User
von Kaffeemilch (Gast)


Lesenswert?

Aber reicht es denn nicht, wenn nur am Eingang ein Koppelkondensator 
ist? Der Gleichspannungsanteil kommt doch nicht durch, wieso hab ich 
dann an den Ausgängen wieder 2 Koppelkondensatoren?

von Hubert G. (hubertg)


Lesenswert?

Du wirst nur einen der beiden Ausgänge verwenden. Der Kondensator dort 
ist der Eingangskondensator der nächsten Stufe.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Kaffeemilch schrieb:
> Aber reicht es denn nicht, wenn nur am Eingang ein Koppelkondensator
> ist? Der Gleichspannungsanteil kommt doch nicht durch, wieso hab ich
> dann an den Ausgängen wieder 2 Koppelkondensatoren?

Zwischen zwei internen Stufen einer Schaltung reicht ein einziger 
Kondensator zur Entkopplung des Gleichspannungsanteils.

Anders sieht es aus, wenn diese Signale aussen auftauchen. Da im 
Audio-Bereich üblicherweise Ausgänge gleichspannungsfrei verlangt werden 
und andererseits von Eingängen verlangt wird, dass sie einen 
Gleichspannungsanteil ignorieren, kriegt man eben zwei Kondensatoren 
hintereinander.

von karadur (Gast)


Lesenswert?

Hallo

deine Transistorstufe hat aber einen Gleichspannungsanteil damit du den 
Arbeitspunkt einstellen kannst. Die soll aber nicht im Ausgangssignal 
sein.

von Kaffeemilch (Gast)


Lesenswert?

Kurz zum Verständnis:

Ist die Betriebsspannung immer eine Gleichspannung? Also in dem Fall UB, 
damit ich den Arbeitspunkt richtig einstellen kann? Die Kondensatoren 
wollen dann den Gleichstrom der von der Versorgungsspannung kommt nicht 
durchlassen. Also sind die Koppelkondensatoren am Ausgang wegen der 
Betriebsspannung?

von Hubert G. (hubertg)


Lesenswert?

Kaffeemilch schrieb:
> Also sind die Koppelkondensatoren am Ausgang wegen der
> Betriebsspannung?

Ja, du kannst dir ja ausrechnen welche Spannung am Ck ohne 
Eingangswechselspannung ansteht.

von Kaffeemilch (Gast)


Lesenswert?

Eine Sache versteh ich aber trotzdem nicht. Wenn der 
Elektrolytkondensator eine hohe Kapazität besitzt und den 
Emitterwiderstand kurzschließt, dann muss der verstärkte Strom doch 
"nach rechts" weiterwandern, um die angeschlossene Last interviert zu 
verstärken. Das heißt das die unterste Klemme (rechts) ein höheres 
Potenzial in Bezug auf den Kollektor haben muss.

Aber das passt dann nicht mehr mit der Stromrichtung der 
Eingangsspannung U_E zusammen. Wie kann ich diesen Widerspruch auflösen? 
:/

von Kaffeemilch (Gast)


Lesenswert?

Oder ist die verstärkte und invertierte Last dann im 
Erzeugerzählpfeilsystem?

von Hubert G. (hubertg)


Lesenswert?

Kaffeemilch schrieb:
> Das heißt das die unterste Klemme (rechts) ein höheres
> Potenzial in Bezug auf den Kollektor haben muss.

Am Emitter sollte man im Idealfall, großer Elko, nur eine Gleichspannung 
messen können. Die verstärkte Spannung wird am Kollektor abgegriffen. 
Ich fürchte aber du hast das ganze noch nicht begriffen. Das ganze ist 
eine Kombination aus Gleichspannungsverstärkung und 
Wechselspannungsverstärkung. Also am Besten getrennt betrachten, 
speziell beim Berechnen.

von Kaffeemilch (Gast)


Lesenswert?

Ich hab es wirklich noch nicht begriffen. Ich werd mich da noch ein 
wenig einlesen und gegebenfalls zurückmelden, weil das sonst kein Sinn 
mehr macht.

Mich interessiert aber, wo hier die Gleichspannungsverstärkung ist. Ich 
dachte das zu verstärkende Signal wird als Wechselspannung angelegt (in 
diesem Fall U_E) und die Betriebsspannung U_B ist die 
Versorgungsgleichspannung für den Transistor.

von Hubert G. (hubertg)


Lesenswert?

Kaffeemilch schrieb:
> Mich interessiert aber, wo hier die Gleichspannungsverstärkung ist. Ich
> dachte das zu verstärkende Signal wird als Wechselspannung angelegt (in
> diesem Fall U_E) und die Betriebsspannung U_B ist die
> Versorgungsgleichspannung für den Transistor.

Wenn aber kein zu verstärkendes Signal angelegt wird, dann wird nur die 
Gleichspannung verstärkt.
Der Strom der über R1 in die Basis fließt wird mit dem Faktor B 
verstärkt und sollte, in dieser Schaltung, idealerweise an Rc die halbe 
Betriebsspannung abfallen lassen. Aufgrund des Spannungsabfalls an Re 
wird es etwas weniger sein.
An der Basis liegt nun die Spannung von der Basis-Emitterstrecke, etwa 
0,7V, und die die Spannung von Re an, wenn der Spannungsteiler richtig 
dimensioniert ist.
Das eingehende Wechselspannungssignal darf in der Amplitude nur so groß 
sein das es den Transistor nie vollkommen öffnet oder vollkommen sperrt. 
Andernfalls kommt es zu Verzerrungen des Signals.

Es gibt aber sicher bessere Literatur darüber als ich es dir hier 
erklären kann.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.