Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gehen Kondensatoren durch Impulsbelastung kaputt?


von Kondensatorquäler (Gast)


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Hallo Leute,
Kondensatoren sind ja in der Regel für einen gewissen Strom ausgelegt.
Das kann ich auch nachvollziehen, da bei einem dauerhaft anliegenden 
Ripple Wärme entsteht usw....

Aber gehen Kondensatoren bei extremer Impulsbelastung auch kaputt?
"Hochspannungs"kondensatoren (450V) z.B. können locker für >1kA 
Kurzschlussstrom liefern und irgendwie liest man manchmal, dass man 
diese Nutzung unterlassen sollte.
Das Verstehe ich evtl auch, da durch den ESL innerhalb den Kondensators 
eventuell negative Spannungen das Oxid abtragen könnten.

Aber: Entlädt man den Kondensator nicht ganz und sorgt für "angenehme" 
Schaltflanken fließt dennoch ein extrem hoher strom jenseits jeglicher 
Spezifikation, doch elektrisch sehe ich kaum Gründe warum der 
Kondensator dabei degenerieren sollte. Die im ESR umgesetzte Energie ist 
ebenfalls angesichts der 
Thermischen-Masse-zu-Energiespeicher-Verhältnisses bei einmaliger 
(DutyCyle < 0.01%) Belastung vernachlässigbar.

Man könnte bei den hohen Strömen noch das Zusammenzucken des 
aufgerollten Aluminiums im Kondensator als mechnaische Belastung 
ansehen.. aber ob das relevant ist weiß ich auch nicht. Das 
elektrolytspeichernde Material ist doch auch relativ weich und 
kuschelig.

Mich würde interessieren, wie sich z.B. impulsfeste 
Elektrolykondensatoren von den normalen Elkos unterscheiden.
Kann jemand erklären, was in einem Elko technisch gesehen kaputt geht?

Ich würde mich freuen, wenn Vermutungen zurückgehalten werden und Leute 
mit KnowHow hier dominieren :-)

von hinz (Gast)


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Kondensatorquäler schrieb:
> Aber gehen Kondensatoren bei extremer Impulsbelastung auch kaputt?

Ja, und deshalb gibts extra impulsfeste Ausführungen.

von Schreiber (Gast)


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Kondensatorquäler schrieb:
> Mich würde interessieren, wie sich z.B. impulsfeste
> Elektrolykondensatoren von den normalen Elkos unterscheiden.

die robustere Bauweise? Da ist alles etwas dicker und stabiler.

von Kondensatorquäler (Gast)


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Hast du dafür eine Quelle?  Wieso sollte es denn stabiler und robuster 
sein müssen?  Meines erachtens sind impulsfeste Kondensatoren eher nur 
auf geringen ESL optimiert.

von Joachim B. (jar)


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hinz schrieb:
> Ja, und deshalb gibts extra impulsfeste Ausführungen.

genau, man muss sich nur mal überlegen das Impulsbelastung auch Kraft 
auf die "Kondensatorplatten" bedeutet, Anziehung, Abstossung und das 
einige 1000x pro Sekunde möglich. Da gibt jeder umgebene Isolator 
irgendwann auf.

von foo (Gast)


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Kondensatorquäler schrieb:
> Mich würde interessieren, wie sich z.B. impulsfeste
> Elektrolykondensatoren von den normalen Elkos unterscheiden.

Sie haben glatte Folien, vor zig Jahren stand deshalb auch "glatt" 
aussen auf dem Becher.
Übliche Elkos sind auf hohe Kapazität pro Volumen gezüchtet und deshalb 
ist ihre Anodenfolie stark aufgeraut um eine möglichst große Oberfläche 
zu erzielen.
Das hat aber auch zur Folge, dass sich ein Teil des Dielektrikums in den 
Poren befindet, wo es nur über erhöhten Widerstand vom Elektrolyt 
erreicht wird.
Das bedingt einerseits eine größere Zeitkonstante und somit eine 
langsamere Ladung/Entladung und andererseits bei hohen Strömen eine 
stärkere Erwärmung des Elektrolyten.

Impulsfeste aka glatte Elkos verzichten weitgehend auf die Aufrauung der 
Anodenfolie, müssen dafür aber mehr davon einbauen und sind folglich 
mechanisch deutlich größer.

von Kondensatorquäler (Gast)


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>man muss sich nur mal überlegen das Impulsbelastung auch
>Kraft auf die "Kondensatorplatten" bedeutet, Anziehung,
>Abstossung und das einige 1000x pro Sekunde möglich.

Ich finds echt furchtbar, wenn Leute nichtmal ein Anfangspost lesen -.-
Hauptsache es geht plötzlich um den kHz bereich, um irgendwas 
irrelevantes sagen zu können....


Hallo Foo, danke für die erste nützliche Info hier :-)
Ich finde das interessant, verstehe nun aber immernoch nicht, was die 
Impulsfestigkeit herbeiführt. Du beschreibst eine Methode den ESR zu 
verkleinern.
Bedeutet der lokal herhöte ESR denn wirklich, dass z.B. im krassen 
überlastungfall der Elektrolyt in den Pooren verkocht oder sich 
elektrolytisch zersetzt? Ich kann mir das beim besten Willen nicht 
vorstellen. Es geht ja nun wirklich um einzelimpulse mit 25°C 
Starttemperatur.

von Peter R. (pnu)


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Das ESL spielt zwar auch eine Rolle, ist aber mehr bei Anwendungen in 
Schaltnetzteilen eine wichtige Größe.

Bei Elkos für Impulszwecke (Blitzgeräte und dgl.) wird z.B. keine 
aufgeraute Alu-Folie verwendet, sondern eine glatte. Die hat zwar 
weniger Oberfläche und weniger Farad je m², dafür muss man mehr 
Folienfläche zur Verfügung haben. Damit aber steht zwischen den Platten 
eine größere Elektrolytfläche und die Stromdichte im Elektrolyten wird 
nicht so hoch.
Dazu kommen Mehrfachkontaktierungen der Elektroden, dickere Alufolie bei 
den Elektroden und andre Maßnahmen, die Stromfestigkeit zu erhöhen.

Bei wirklichen Impulsanwendungen werden Folienkondensatoren mit 
besonders niederohmiger Kontaktierung verwendet. Da misst man den 
Längswiderstand im Kondensator nicht in Ohm-Zahlen sondern in 
mOhm-Zahlen. Robust muss der Aufbau sowieso sein, bei den kA 
Entladestrom haut es die Zuleitungen alleine durch die magnetischen 
Kräfte so umeinander, dass sie irgendwann reißen wenn sie nur aus 
0,1mm-Folie gemacht sind.

von Peter R. (pnu)


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Das ESL spielt zwar auch eine Rolle, ist aber mehr bei Anwendungen in 
Schaltnetzteilen eine wichtige Größe.

Bei Elkos für Impulszwecke (Blitzgeräte und dgl.) wird z.B. keine 
aufgeraute Alu-Folie verwendet, sondern eine glatte. Die hat zwar 
weniger Oberfläche und weniger Farad je m², dafür muss man mehr 
Folienfläche zur Verfügung haben. Damit aber steht zwischen den Platten 
eine größere Elektrolytfläche und die Stromdichte im Elektrolyten wird 
nicht so hoch.
Dazu kommen Mehrfachkontaktierungen der Elektroden, dickere Alufolie bei 
den Elektroden und andre Maßnahmen, die Stromfestigkeit zu erhöhen.

Bei wirklichen Impulsanwendungen werden Folienkondensatoren mit 
besonders niederohmiger Kontaktierung verwendet. Da misst man den 
Längswiderstand im Kondensator nicht in Ohm-Zahlen sondern in 
mOhm-Zahlen. Robust muss der Aufbau sowieso sein, bei den kA 
Entladestrom haut es die Zuleitungen alleine durch die magnetischen 
Kräfte so umeinander, dass sie irgendwann reißen wenn sie nur aus 
0,1mm-Folie gemacht sind.

Kondensatorquäler schrieb:
> Ich würde mich freuen, wenn Vermutungen zurückgehalten werden und Leute
> mit KnowHow hier dominieren :-)

Dann frag doch bei den Herstellern an; Großkunden werden die gerne 
Auskunft geben. Oder kämpfe Dich durch die Fachliteratur. Oder hol Dir 
ein Gutachten bei einem diesbezüglichen Experten.

Deine Neugier ist zwar verständlich, für kostenlose Auskunft in einem 
Forum musst Du Dich halt mit weniger präzisen Auskünften zufrieden 
geben.
Du erreichst hier zwar Leute, die es besser wissen, oder welche die 
besserwissen, aber keine Leute, die firmeninternes Wissen im Lauf der 
Jahre erworben haben.

: Bearbeitet durch User
von Kondensatorquäler (Gast)


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Ok ok ok.. das ist soweit nun klar.. aber das beschreibt lediglich, wie 
Impulselkos auf die Impulsbelastung optimiert sind, erklärt aber nicht, 
warum/ob normale Elkos bei entsprechender Belastung degenerieren..
Dass deren maximal erreichbarer Strom weit geringer ist, ist klar. Aber 
auch bei normalen 450V Elkos mit ~0.1Ohm ESR schafft man schon Ströme im 
unteren kA-Bereich. Würden die mit der Zeit kaputt gehen? z.B. wenn die 
Elkos als Sicherheitsmaßnahme regelmäßig über eine Crowbar entladen 
würden..  (ist jetzt nur eine hypothetische beispielsituation)

von Harald W. (wilhelms)


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Peter R. schrieb:

> Keine Leute, die firmeninternes Wissen im Lauf der Jahre erworben haben.

...und wenn, dann werden sie dieses Wissen nicht unbedingt öffentlich
weitergeben.

von Joachim B. (jar)


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Peter R. schrieb:
> Robust muss der Aufbau sowieso sein, bei den kA
> Entladestrom haut es die Zuleitungen alleine durch die magnetischen
> Kräfte so umeinander, dass sie irgendwann reißen wenn sie nur aus
> 0,1mm-Folie gemacht sind.

ich dachte mehr an die elektrostatischen Kräfte zuwischen den Lagen, 
denn ich habe schon einige mit dicken Backen gesehen wo ich weniger den 
Elektromagnetismus verantwortlich machte.

von Kondensatorquäler (Gast)


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Du hast recht, eine Anfrage beim Hersteller ist durchaus nutzvoll. 
Allerdigns möchte ich auch nicht komplett ungebildet daherkommen. Denn 
die wittern dann Unwissen und erzählen einem sonstwas für 
Katasrophenszenarios, um Gründe zu schaffen, die teureren Kondensatoren 
zu kaufen usw....

von Kondensatorquäler (Gast)


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Leute, könnten wir uns wieder dem thema widmen? es ist unnötig auf eine 
Offtopic-diskussion aufzuspringen, nur damit man was zu melden hat. Sry, 
ich finds echt mega anstrengend. Das macht den Thread auch nutzlos, wenn 
ihn mal jemand bei google findet, wenn der relevante Informationsgehalt 
bei <20% liegt.

von Joachim B. (jar)


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Kondensatorquäler schrieb:
> Du hast recht, eine Anfrage beim Hersteller ist durchaus nutzvoll.
> Allerdigns möchte ich auch nicht komplett ungebildet daherkommen. Denn
> die wittern dann Unwissen und erzählen einem sonstwas für
> Katasrophenszenarios, um Gründe zu schaffen, die teureren Kondensatoren
> zu kaufen usw....

Kondensatorquäler schrieb:
> Leute, könnten wir uns wieder dem thema widmen?

dann schreib doch nicht so viel off topic

die Frage war "Gehen Kondensatoren durch Impulsbelastung kaputt?"

Die Antwort kann nur lauten JA (irgendwann geht eh jeder Kondensator 
kaputt und mit Impulsbelastung trifft es einige früher)

von Harald W. (wilhelms)


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Joachim B. schrieb:

> die Frage war "Gehen Kondensatoren durch Impulsbelastung kaputt?"

> Die Antwort kann nur lauten: JA (irgendwann geht eh jeder Kondensator
> kaputt und mit Impulsbelastung trifft es einige früher)

...und das stand bereits in der ersten Antwort

von Joachim B. (jar)


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Harald Wilhelms schrieb:
> ...und das stand bereits in der ersten Antwort

und gehen impulsfeste Kondensatoren nie kaputt?

doch auch diese, nur später :-)

von Kondensatorquäler (Gast)


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...das stand sogar schon im ersten Post, der den Thread eröffnet hat.
>und irgendwie liest man manchmal, dass man diese Nutzung
>unterlassen sollte.

Und danach folgen Gründe, die in Frage stellen, WARUM man das 
unterlassen sollte. Tut mir leid, wenn das inhaltlich nicht fassbar war 
:-(

Die Tatsache WIE die impulsfestenkondensatoren optimiert sind ist 
interesssant, aber es fehlt bisher leider der zusammenhang, WARUM das 
für die Lebenseit relevant ist.

Bisher ist das alles recht dogmatisch. "Für Impulse nimm impulsfeste 
Elkos"
Darf ich nicht nach dem Warum fragen? :-( (für den Fall, dass der hohe 
ESR der Standardelkos dem gewünschten Impulsstrom nicht im Wege steht)

von Harald W. (wilhelms)


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Kondensatorquäler schrieb:

> Darf ich nicht nach dem Warum fragen?

Das darfst Du. Du wirst darauf aber vermutlich von den Herstellern keine 
Antwort bekommen, da es sich dabei um Betriebsgeheimnisse handelt.

von Kondensatorquäler (Gast)


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Glaube ich eher weniger, um ehrlich zu sein. Es muss ein grundlegendes 
Konzeptproblem im Elko sein. Ob (elektro-)chemischer oder mechanischer 
Natur..  Dass ein Elko stirbt liegt prinziell am Austrocken, was bei 
Impulsbelastung kaum der Fall sein wird, da sich kaum etwas erwärmt (bei 
entsprechend geringen DutyCycle)
Ein anderer Grund ist, dass dich das Oxid auflöst und der Leckstrom mit 
der Zeit höher und höher wird bist es zum Kurzschluss kommt. Wobei sich 
das Oxid in den Pulspausen reformieren sollte (wenn Spannung anliegt). 
Also wäre auch ein dauerhaft beschädigtes Oxid nur auf Austrockung 
zurückzuführen.

Ich verstehe einfach nicht, warum ich mehr Geld ausgeben sollte, solange 
mit der ESR nicht in die Quere kommt.

von Peter R. (pnu)


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Denke daran, dass bei einem Elektrolytkondensator der Entladestrom in kA 
auch über den Elektrolyten fließt. Dabei wird die Längsspannung in der 
Elektrolytschicht so  hoch, dass Elektrolyse auftritt. Dabei werden 
nicht nur die Elektroden sondern auch der Elektrolyt chemisch 
angegriffen. Es kommt zur Ermüdung, sowohl von Elektrodenoberfläche als 
auch von Elektrolyt.

Bei den Anschlüssen der Zuleitungen ist der Kontakt bei Elkos 
normalerweise nur durch nieten hergestellt, nicht etwa durch schweißen. 
Da geht der Übergang durch viele Engstellen, nicht wie etwa bei 
gelöteten oder geschweißten Verbindungen. bei jedem kA-Impuls " 
knabbert" die beteiligte Elektrolyse etwas an den Kontaktpunkten.

Bei Bauteilherstellern dürfte das Gewicht wohl eher auf der richtigen 
technischen Beratung des Kunden und auf der Einigung auf Liefermengen 
und Termine liegen. Ein verkaufsförderndes Horrorszenario dürfte sich 
seltener finden lassen. Schließlich verdirbt eine Serie, die in der 
Anwendung häufige Ausfälle bringt, nicht nur den Ruf des 
Bauteilanwenders, sondern auch den des Herstellers.

Was das ESR angeht spielt es bei den Impulsen, wie sie für Blitzgeräte 
usw.entstehen nur insoweit eine Rolle: Bei diesem Impulsbetrieb, ist das 
ESR der geeigneten Kondensatoren deutlich jenseits der Werte, die bei 
Schaltnetzteilen eine Rolle spielen.
Zur Beurteilung dient dann nicht das ESR, sondern gemessene Werte von 
Impulshöhe, Häufigkeit usw. also Art des dabei verwendeten Schalters, 
Aufbau der Stromkreises, Zahl und Folge der Impulse...

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Impulsfestigkeit hat nicht unbedingt was mit Leistung, Elyt, ESR ... zu 
tun.
Es ist auch eine Art, wie die Folien kontaktiert werden.
Das gilt auch für ganz kleine Signale.
Wenn ich mich recht erinnere, hatten früher die Polystyrol-C ein kleines 
"d" (?) als Zusatz, wenn sie impulsfest waren.

Peter R. schrieb:
> Bei den Anschlüssen der Zuleitungen ist der Kontakt bei Elkos
> normalerweise nur durch nieten hergestellt, nicht etwa durch schweißen.
> Da geht der Übergang durch viele Engstellen, nicht wie etwa bei
> gelöteten oder geschweißten Verbindungen. bei jedem kA-Impuls "
> knabbert" die beteiligte Elektrolyse etwas an den Kontaktpunkten.

Impulsfeste Folie-C werden durch "Schoppen" kontaktiert.
Fragt mich aber nicht, wie das geht. Ich habe das nur gelesen.

Autor: Kondensatorquäler (Gast), du bist aber nun nicht zu sehr 
verwirrt!
Es ist eben eine Wissenschaft für sich.

von 0815 (Gast)


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KA beim Elko? Der muss aber dann schon Wassereimer-Größe haben...
Ist eher ein Fall für MKP`s oder Kerkos.

von Kondensatorquäler (Gast)


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Hmmmmmmmmmmmh Peter, also das Szenario mit der Längsspannung wäre 
glaubwürdig....ich verstehe aber nun nicht, wie das bei Impulsfesten 
Kondensatoren verhindert wird. Im Gegenteil: das was ich lese deutet ja 
eher darauf hin, dass das Phänomen noch schlimmer ist, da das 
Energie/Volumen-Verhältnis schlechter zu sein scheint. Als konsequenz 
müsste also der Strom eines Impulselkos noch weitere Strecken im 
Elektrolyt zurücklegen.

Wobei ich einsehen würde, dass es nicht auf die gesamtstrecke ankommt, 
sondern auf den differentiellen Potentialunterschied pro Strecke (dU/ds 
mit ds->0).
Das würde darauf hindeuten, dass man in Impulskondensatoren ein anderes 
Elektrolyt verwendet. Aber würde der ESR so sehr vom Elektrolyt begrenzt 
sein würde man den extra Aufwand der Alu-Kontaktierung nicht 
treiben.....

Schon komisch. Scheint hexerei zu sein.

von Schreiber (Gast)


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Kondensatorquäler schrieb:
> Bisher ist das alles recht dogmatisch. "Für Impulse nimm impulsfeste
> Elkos"
> Darf ich nicht nach dem Warum fragen?

weil die Erfahrung gezeigt hat, dass nicht impulsfeste Kondensatoren 
sonst sehr schnell kaputt gehen!

von MiWi (Gast)


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Kondensatorquäler schrieb:

>
> Wobei ich einsehen würde, dass es nicht auf die gesamtstrecke ankommt,
> sondern auf den differentiellen Potentialunterschied pro Strecke (dU/ds
> mit ds->0).
> Das würde darauf hindeuten, dass man in Impulskondensatoren ein anderes
> Elektrolyt verwendet. Aber würde der ESR so sehr vom Elektrolyt begrenzt
> sein würde man den extra Aufwand der Alu-Kontaktierung nicht
> treiben.....
>
> Schon komisch. Scheint hexerei zu sein.

Es ist mM nach eher so daß die vermeintliche Hexerei eher eine gewisse 
Verständnisresitenz ist.

Bei Euch in D gibts im hohen Norden die Firma F&T-Cap. Die sprechen ein 
so verständliches Deutsch daß ich es hier im Süden auch noch gut 
verstehe.

Also - warum rufst Du dort also nicht einfach an und läßt Dir das 
erklären was Dir hier schon Länge mal Breite erklärt worden ist?

Die Folie ist glatt, viel Strom verursacht mech. Kräfte, Stromdichte in 
den Anschlußklemmen ist hoch usw usf. uns das wird halt bei einem 
pulsfesten C anders gelöst als bei einem Wald und wiesen C, der sich mit 
16V, 1A und 100Hz herumschlagen muß...

Grüße

MiWi

von Peter R. (pnu)


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Nu hack doch nicht auf dem ESR herum.

Der ist ein Messwert, der erst mit der Verbreitung von Schaltnetzteilen 
in Mode gekommen ist.

Ganz wesentlich sind:
Zuleitungen in für kA-Impulse ausreichender Dicke.
Verbindung mit den "Platten" in ausreichender Stärke, auch die "Platten" 
(= Alufolie) in ausreichender Dicke.
Evtl. mehrere Zuleitungen an die Platte.
Keine künstliche Plattenvergrößerung durch aufgeraute Platten, damit 
dann geringere Stromdichte im Elektrolyten.

Wenn man für 10µF 100cm² Platte hat anstatt 10cm² bei der aufgerauten 
Platte, ist die Stromdichte im zwischen den Platten befindlichen 
Elektrolyten nur noch ein Zehntel.
Damit ist, bei gleicher Elektrolytdicke auch der Widerstand des 
Elektrolyten im Stromweg ein Zehntel.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Nu hack doch nicht auf dem ESR herum.

Es kommt ja auch auf die Steilheit und die Häufigkeit der Impulse an. 
Bei 500V und ein paar ns sieht die Sache anders aus als bei 50Hz und 
Sinus mit gemächlichem Anstieg.

Kondensatorquäler schrieb:
> wenn Vermutungen zurückgehalten werden und Leute
> mit KnowHow hier dominieren :-)

Dann besorge Dir ein paar Testobjekte und seziere sie selbst.
Vorher entladen nicht vergessen!!!

von Bernd F. (metallfunk)


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Gehen Kondensatoren durch Impulsbelastung kaputt?

Nein.

Schau dir mal ein Bolzenschweißgerät an.

Grüße Bernd

von Possetitjel (Gast)


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0815 schrieb:

> KA beim Elko?

Aber hallo?!
Macht jedes mittelgroße Blitzgerät. Was glaubst Du denn, wie
die Blitzleistungen von 500Ws bei Brenndauern im Millisekunden-
bereich hinbekommen?

> Der muss aber dann schon Wassereimer-Größe haben...

Spinner.
Vergleichbar mit einer Mono-Zelle; Durchmesser identisch,
Länge etwas größer. Allerdings sind ggf. mehrere Elkos je
Gerät verbaut; das 500Ws-Gerät, das ich kenne, hat z.B.
vier Stück.

von .. (Gast)


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Jaaah lass die leute reden. Man muss auf sowas nicht eingehen. Die hören 
"kA" und meinen, das sei was mega krassen... und realisieren nicht, dass 
es eignetlich nur kilo krass ist.

Aber der Einwurf mit kommerziellen Schweißgeräten ist interessant. 
Leider habe ich nicht die Möglichkeit mir so eins einfach mal so 
anzuschauen... hast du Quellen wo Kondensatortyp erkennbar ist incl. 
einer Stromstoß größenordnung ?

von Kondensatorquäler (Gast)


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Der Post über mir war ich -.- Sry. Und nun verstoß ich gegen Forenregeln 
:-(

von oszi40 (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Gehen Kondensatoren durch Impulsbelastung kaputt?

Kommt ganz darauf an wie sie aufgebaut sind und welche Wärme durch 
höheren Innenwiderstand so anfällt. z.B. Goldcap verträgt weniger Strom.
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0208301.htm

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