Hallo Ich habe gerade (beim Wiederauflegen eines alten AVR-Studio-4-Projekt) festgestellt, daß bei Atmel Studio 6 Umlaute in Dateinamen / Verzeichnisnamen zu einem Fehler beim Aufruf des Simulator führt. System ist Win7-64bit und das Jahr 2014... Kann mir jemand dazu was sagen, warum das so ist und ob es dazu Patches / Lösungen gibt? Ist das ein Microschrott-Problem oder ein Problem des Atmel-Studio? Mit dem (bis Anfang dieses Jahres von mir benutzten) alten AVR-Studio 4.x (unter Win-XP-32bit) hat es da nie Probleme gegeben. Gruß+Danke Michael
qaywsx schrieb: > Kann mir jemand dazu was sagen, warum das so ist und ob es dazu Patches > / Lösungen gibt? Ist das ein Microschrott-Problem oder ein Problem des > Atmel-Studio? vermutlich weder noch. Es wird das Linux zeug wie make und gcc dran schuld sein. Bzw. die Art der Verwendung.
Hallo Peter Ist vll. auch eine Möglichkeit... Aber beim alten Studio 4.x werden doch genau das gleiche (bzw. eine ältere Version desselben) GnuCC und Make usw. verwendet - dann auch noch mit der Toolbox WinAVR. Ich möchte das bzgl. der Ursache auch nicht allzuweit treiben - ein Patch (der mich nach zwei Stunden Wahnsinn auf die Spur des Umlaut-Problem geführt hat) ist, die entsprechenden Projektverzeichnisse umzubennen (z.B. von "Laborgeräte" -> "Laborgeraete"). Aber besonders befriedigend ist das nicht. Gruß Micha
qaywsx schrieb: > Aber besonders > befriedigend ist das nicht. man könnte ja nach dem Fehler suchen, aber du sagst ja nicht mal was genau das Problem ist.
Noch ergänzend: Es ist ziemlich sicher ein Problem des Simulator / Debugger, der Compiler arbeitet einwandfrei.
>Aber besonders befriedigend ist das nicht.
Das ist ja auch so schwer auf Umlaute zu verzichten.
Es war immer eine blöde Idee und es wird vermutlich noch
lange eine bleiben. Das gleiche gilt für Leerzeichen in
Datei/Vereichnisnamen. Man tut es einfach nicht.
ich hatte mal im 4er Studio die Assemblerversion gewechselt und dann gabs auch Probleme mit den Umlauten glaube das war aber im Programmcode das die Sprungmarken keine Umlaute mehr haben durften. Bei Ordnern und Dateinamen dürfte es schon immer Probleme gemacht haben.
Ok, nochmal etwas genauer: * Verzeichnisname ohne Umlaut: 1) Atmel-Studio / Projekt aufrufen 2) C-File editieren + compilieren (Build...) 3) Simulator aufrufen (Start Debugging...) 4) Simulator startet, alles ok * Verzeichnisname mit Umlaut: 1) + 2) wie gehabt, Compiler, Linker etc. alles ok, neues .elf-File etc. ist vorhanden 3) Simulator aufrufen (Start Debugging...) => Simulator startet nicht, Fehlermeldung (verkürzt): " Atmel Studio was unable to start your debugging session StatusCode 131093 ModuleName TCF ... Process launch failed Unable to open ... \Laborgeäte\...\Dateiname.elf: Filename does not exist " Das .elf-File existiert jedoch genau dort, wo es hingehört.
Nicht sehr hilfreich... Und ich möchte eigentlich auch keine Diskussion auf Oberlehrerniveau, sondern gerne konstruktive Vermutungen oder im Idealfall eine Lösung (bitte mit Umlauten - das Jahr 2014 sollte uns und auch die Millionen an programmierenden Chinesen, Russen, Dänen usw. über die Frage nach Umlauten erhaben machen). Das alte Studio ging auch beim Debugger völlig problemlos mit Umlauten.
schreib es doch Atmel die kümmern sich drum, hatte auch schon einen Bug im 4er Studio gemeldet und es wurde behoben.
qaywsx schrieb: > Unable to open ... \Laborgeäte\...\Dateiname.elf: Filename does not Da stört sich Simulator wohl eher am fehlenden "r" ;-)
@ Thomas: Ok, ich werde es nächste Woche tatsächlich mal bei Atmel reinschicken, mal schauen, ob die was dazu sagen. Das mit dem Verzicht auf Umlaute ist für mich tatsächlich ein Problem, also in Bezug auf Projektdatenstrukturen und Konsistenz der Festplattenverzeichnisse usw. @ ytrewq: Das freche r habe ich hier verschlampt - große Finger, kleine Laptoptastatur... ;-)
>Das freche r habe ich hier verschlampt - große Finger, kleine >Laptoptastatur... ;-) Fehlermeldungen tippt man nicht ab. Man kopiert sie. >Das mit dem Verzicht auf Umlaute ist für mich tatsächlich ein Problem, Du hast Probleme wo gar keine sind.
qaywsx schrieb: [..] > (bitte mit Umlauten - das Jahr 2014 sollte uns und > auch die Millionen an programmierenden Chinesen, Russen, Dänen usw. über > die Frage nach Umlauten erhaben machen). Das alte Studio ging auch beim > Debugger völlig problemlos mit Umlauten. Ich muss da meinen Kollegen von weiter oben recht geben. Der ASCII ist nun mal nur bis 127 definiert. Von 128 bis 255 (auch 'extended ASCII' bezeichnet) kocht jedes Land sein eigenes Süppchen. (Evolutionsbedingt nach der Umstellung auf 8 Bit). Und da liegen unsere Umlaute drinnen (im englisch z.B. nur Graphiksymbole). Solange man nur selber auf seinem System Daten speichert, mag das auch ab ASCII 128 gut gehen. Sobald man Daten mit anderen Systemen oder Ländern tauschen möchte, ist es ratsam sich an die Regel zu halten, nur Werte bis ASCII 127 zu verwenden (und erst ab DEZ 33 zu beginnen, also keine Leerzeichen, das ist durch DEZ95 ein 'Underline' zu ersetzen). Dann kann es jeder auf der Welt, auf jedem System ohne Fehler verwenden. Das hat also nix mit dem Jahr 2014 (oder mit Oberlehrer) zu tun, sondern mit den Konventionen, nach denen wir heute immer noch arbeiten. Meines Wissens ist der ASCII immer noch der gültige Code.
Ähm, ja... Die eigentliche Frage war, "...ob es dazu Patches / Lösungen gibt?" Das Verzichten auf Umlaute ist eine für mich nur sehr unbefriedigende Lösung aus verschiedensten Gründen - ich kann schlecht die Verzeichnisstrukturen der letzten zehn Jahre inkl. Backups etc. neu auflegen... Das mit 7-bit-ASCII ist mir schon klar, aber ein ähnliches Problem ist mir seit WinXP (2005 oder so) nicht mehr untergekommen. Im alten AVR Studio 4.x war es auch keins. Ich werde nächste Woche mal bei Atmel nachfragen, vll. kennen die das Problem und haben das im neuen AStu. (6.2) gelöst.
Michael Steinbauer schrieb: > Das hat also nix mit dem Jahr 2014 (oder mit Oberlehrer) zu tun, sondern > mit den Konventionen, nach denen wir heute immer noch arbeiten. Meines > Wissens ist der ASCII immer noch der gültige Code. Schonmal was von UTF gehört?
Michael Steinbauer schrieb: > Das hat also nix mit dem Jahr 2014 (oder mit Oberlehrer) zu tun, sondern > mit den Konventionen, nach denen wir heute immer noch arbeiten. Meines > Wissens ist der ASCII immer noch der gültige Code. NTFS (das übliche Dateisystem unter Windows) verwendet seit 1993 Unicode, um Dateinamen zu speichern. Auch die mit Windows 95 eingeführten sogenannten "langen Dateinamen" auf FAT tun das. Normale Windows-Anwendungen verwenden einen 8-Bit-Zeichencode aus einer sogenannten Codepage, das ist üblicherweise CP1252 ("ANSI" bzw. ISO8859-1). Im Kommandozeilenfenster (hartnäckig fälschlich "DOS-Box" genannt) wird hingegen CP850 bzw. CP437 verwendet, das entspricht dem "erweiterten Zeichensatz" aus der DOS-Ära. Windows selbst übersetzt Dateinamen aus Unicode in die jeweils aktive Codepage, so daß man sich als Programmierer nicht um deren Umcodierung kümmern muss. Nein, ASCII ist nicht "der" gültige Code, sondern nur die kleinstmögliche aller Schnittmengen. Und Software, die in diesem Jahrtausend geschrieben wurde, und nicht mit Umlauten oder Leerzeichen in Dateinamen und Pfaden klarkommt, ist fehlerhaft. Wir haben nicht mehr 1985.
qaywsx schrieb: [..] > ich kann schlecht die > Verzeichnisstrukturen der letzten zehn Jahre inkl. Backups etc. neu > auflegen... Hast schon recht. Nicht umsonst gibt es viele Bemühungen, Umlaute nutzbar zu machen (sogar in URLs). Ich wollte nur den Hintergrund etwas beleuchten, warum das so schwer ist. Mir ist klar, dass man keinem User erklären kann, dass er bestimmte Tasten auf der Tastatur für Dateinamen nicht benutzen darf :-) Und zurück zum Thema, lass hören, was Atmel dazu sagt. Interessiert mich jetzt auch.
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Rufus Τ. Firefly schrieb: > Und Software, die in diesem Jahrtausend geschrieben wurde, und nicht mit > Umlauten oder Leerzeichen in Dateinamen und Pfaden klarkommt, ist > fehlerhaft. Wir haben nicht mehr 1985. Mag sein, dass so etwas für Word nützlich sein kann, aber beim programmieren kann man bestimmt darauf verzichten. holger schrieb: > Das ist ja auch so schwer auf Umlaute zu verzichten. > Es war immer eine blöde Idee und es wird vermutlich noch > lange eine bleiben. Das gleiche gilt für Leerzeichen in > Datei/Vereichnisnamen. Man tut es einfach nicht. Eben. Beim programmieren benutzt man Umlaute und Leerzeichen in Dateinamen ganz einfach nicht. Genauso blöd wie wenn man kyrillische Schrift benutzen würde.
Marc Vesely schrieb: > Beim programmieren benutzt man Umlaute und Leerzeichen in Dateinamen > ganz einfach nicht. > Genauso blöd wie wenn man kyrillische Schrift benutzen würde. und von Sprungmarken mit Umlauten zu reden sollte man gar nicht erst anfangen.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > NTFS (das übliche Dateisystem unter Windows) verwendet seit 1993 > Unicode, um Dateinamen zu speichern. Auch die mit Windows 95 > eingeführten sogenannten "langen Dateinamen" auf FAT tun das. Ja, genau. Unter Windows. Ich habe bei Wikipedia in der Übersicht nachgezählt. Es sind dort 104 Datei System aufgelistet, die nicht von der Firma Microsoft sind. Und es gibt weitaus mehr Betriebssysteme. > Nein, ASCII ist nicht "der" gültige Code, sondern nur die > kleinstmögliche aller Schnittmengen. Bin ich ganz Deiner Meinung! Deswegen sollten wir uns daran halten, wenn wir systemübergreifend arbeiten. > Und Software, die in diesem Jahrtausend geschrieben wurde, und nicht mit > Umlauten oder Leerzeichen in Dateinamen und Pfaden klarkommt, ist > fehlerhaft. Wir haben nicht mehr 1985. Ich glaube wir hätten alle gerne zwischendurch mal einen klaren Schnitt, um neu beginnen zu können, wenn wir solche Bremsen oder unzeitgemäße Dinge entdecken. Aber das IT-System ist nun mal schon viele Jahrzehnte gewachsen und die Wurzeln gibt es schon noch, auch wenn Wurzeln nicht immer sichtbar unter der Erde stecken ;-)
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@ Rufus: Danke, irgendwie hatte ich sowas bzgl. CodeMapping auch im Kopf - ich habe zwar keine Ahnung, was da genau bei Windows abgeht, aber ich denke auch, daß moderne Programme da keine Probleme haben sollten - Gegenteil hat sich bei mir ja heute Abend leider erwiesen. @ Michael S. / @ ALL: URLs finde ich genau das richtige Beispiel - da funzt es ja auch seit fast 10 Jahren mit den Umlauten, auch bei den üblichen Unix/Linux basierten DomainNameServern etc. Und nochmal: Das alte AVR-Studio (4.x unter WinXP) hatte bei mir auch keinerlei Probleme, die entsprechenden Projektverzeichnisse benutze ich schon (mit Umlauten) seit ca. 2005 Ich hab jetzt erstmal den Patch mit ohne Umlaute (Ruhrdeutsch) gemacht, um weiterzukommen. Wenn ich von Atmel Feddback bekomme, werde ich es hier posten - vielleicht weiß hier ja bis dahin auch noch jemand eine Lösung oder einen Lösungsansatz. Danke erstmal für die (einigen) konstruktiven Beiträge, ich mach jetzt Feierabend.
qaywsx schrieb: > Ich hab jetzt erstmal den Patch mit ohne Umlaute (Ruhrdeutsch) gemacht, > um weiterzukommen. Genau, so ist's recht :-) Da kommt schnell eine Diskussion in Gange (was ja gut ist), aber dadurch bekommst Du Dein Problem auch nicht gelöst. Berichte bitte weiter.
Michael Steinbauer schrieb: > ... aber dadurch bekommst Du Dein Problem auch nicht gelöst. Du wolltest schreiben "... gelost"?
Till schrieb: > Michael Steinbauer schrieb: >> ... aber dadurch bekommst Du Dein Problem auch nicht gelöst. > > Du wolltest schreiben "... gelost"? Haha :-) nein, wenn schon, dann 'geloest' ;-)
>Wenn ich von Atmel Feddback bekomme, werde ich es hier posten - Hahahahaha;) >vielleicht weiß hier ja bis dahin auch noch jemand eine Lösung oder >einen Lösungsansatz. Benutze keine Umlaute. Das ist dein Patch.
qaywsx schrieb: > URLs finde ich genau das richtige Beispiel - da funzt es ja auch seit > fast 10 Jahren mit den Umlauten, auch bei den üblichen Unix/Linux > basierten DomainNameServern etc. ja, aber nur weil dort keine umlaute verwendet werden. http://de.wikipedia.org/wiki/Punycode
Michael Steinbauer schrieb: >> Nein, ASCII ist nicht "der" gültige Code, sondern nur die >> kleinstmögliche aller Schnittmengen. > Bin ich ganz Deiner Meinung! Deswegen sollten wir uns daran halten, wenn > wir systemübergreifend arbeiten. Ist das die Sichtweise von Programmierern? Ich glaube: Ja. Auf das Alltagsleben bezogen bedeutet das: Wir könnten uns zum Wohnen Löcher in Berge hauen und zum Heizen ein Feuer drin machen... holger schrieb: > Benutze keine Umlaute. Das ist dein Patch. Und benutze kein Leerzeichen! Ich sehe das inzwischen so: Man müsste eigentlich jeden Morgen vor Dankbarkeit auf die Knie fallen, wenn der PC tatsächlich wieder mal zufällig durch das unglaubliche Dateigebastel durchgekommen ist und gebootet hat. Denn allein da ist schon so viel hingemurkst und drangepappt, dass man da jedesmal von Glück sprechen kann. Dass ein Simulator dann irgendwelche Probleme mit Umlauten hat, relativiert sich dann schnell...
Lothar Miller schrieb: > Man müsste eigentlich jeden Morgen vor Dankbarkeit auf die Knie fallen, > wenn der PC tatsächlich wieder mal zufällig durch das unglaubliche > Dateigebastel durchgekommen ist und gebootet hat. Denn allein da ist > schon so viel hingemurkst und drangepappt, dass man da jedesmal von > Glück sprechen kann. Ja, Lothar, genau, das ist eigentlich das Dilemma. Die erreichte Komplexität lässt sich kaum noch 'handeln'. Darum hab ich oben gemeint, wir alle würde sicher gerne, mit dem jetzigen Wissen, nochmal von vorne anfangen. Ist ungefähr so, wie mit dem Steuerrecht. Alles vom Tisch wischen und einfache, klare Strukturen schaffen. Geht aber nimmer - zu verflochten, zu sehr in die Gesellschaft integriert. Ab einer gewissen Komplexität ist ein System faktisch revolutionsbedürftig :-) Die Frage die sich dabei stellt, wann kollabiert so ein System von selbst?
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