Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Zeitmessanlage für outdoor Sportanlage. Stromversorgung? Datenübertragung? ESP8266?


von MTBler (Gast)


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Hi!

Für eine Sportstätte bei mir im Ort möchte ich ein Zeitmessgerät bauen, 
um Rundenzeiten messen und vergleichen zu können.

Die Strecke die gemessen werden soll ist kein Rundkurs, Start und Ziel 
der Zeitnahme sind aber nur ca. 10m auseinander.

Ich möchte das Gerät später der Gemeinschaft zur Verfügung stellen, 
deswegen soll das Teil immer an Ort und Stelle sein und muss 
dementsprechend Wetterfest sein.


Über eventuellen Vandalismus habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. 
Sollte hoffentlich keine Probleme geben.

Trotzdem soll das Gerät recht günstig werden, da ich es ja
a) aus eigener Tasche bezahle und
b) es evtl. doch mal geklaut/zerstört wird. Dann kann man es günstig 
ersetzen.


Ich dachte erstmal an folgende Config:
Zwei Geräte mit jeweils Atmega8 oder so, Laserdiode, Phototransistor und 
einem Funkmodul (NRF24L01 kostet ca. 1,5€). Gesamtkosten hoffentlich 
unter 20€!

Das Funkmodul soll die Boxen im Start und im Ziel miteinander verbinden. 
Haut das so hin? Bessere Lösungen?
Kabel ist eher nicht möglich.

Ein Modul enthält zusätzlich noch einen ESP8266, damit die Ergebnisse 
auf einer Webseite auf dem Smartphone angezeigt werden können.

Sollte soweit passen, oder?


Jetzt weiss ich nicht genau, wie man das Ding am besten mit Strom 
versorgt.
Solar ist zu teuer und zu anfällig (Dreck, Ladeelektronik, etc.).
Irgendwas zum Batterie einlegen zu aufwändig.

Deswegen dachte ich an einen Micro-USB Anschluss. Dort kann man ganz 
easy eine von diesen USB Akkus anstecken, sowas haben ja inzwischen 
viele Leute. Man bräuchte halt zwei Stück (Start und Ziel).

Hat jemand eine bessere Idee?


Die Lichtschranke wird wohl moduliert werden, damit das Sonnenlicht 
nicht stört. Als Reflektor nehme ich ein "Katzenauge", das erleichtert 
die Ausrichtung.

Noch eine Frage zum ESP8266: Funktioniert das so wie ich mir das 
vorstelle? Ich hab schon bisschen gegoogelt, aber irgendwie sind die 
Infos recht dürftig.
Der ESP8266 fungiert als AP und liefert eine Webseite aus, auf der die 
Zeiten, die mit dem ATMega gemessen wurden, dargestellt werden?

Grüße!

von MTBler (Gast)


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Sorry, der Post ist jetzt doch länger geworden als gedacht. Trotzdem 
danke fürs lesen!

von Frank K. (fchk)


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MTBler schrieb:

> Ich dachte erstmal an folgende Config:
> Zwei Geräte mit jeweils Atmega8 oder so, Laserdiode, Phototransistor und
> einem Funkmodul (NRF24L01 kostet ca. 1,5€). Gesamtkosten hoffentlich
> unter 20€!
>
> Das Funkmodul soll die Boxen im Start und im Ziel miteinander verbinden.
> Haut das so hin? Bessere Lösungen?
> Kabel ist eher nicht möglich.

Kabel ist aber das, was Du nehmen solltest. Zum einen willst Du eine 
präzise Zeitmessung. Weißt Du, was durch die Funkstrecke an Verzögerung 
dazu kommt? Dass es eine Verzögerung kommt, ist sonnenklar. Ob diese 
Verzögerung immer konstant ist, kannst Du nicht sagen. Das ist das 2.4 
GHz Band, da senden Hinz&Kunz: WLAN, Bluetooth, 
Modellbau-Fernsteuerungen, Babyfone, wasweißich. Auch Dein ESP8266.

Also: Du handelst Dir massiven Ärger mit der Zeitmessung ein. Daher nur 
auf einer Seite ein Prozessor und Übertragung des Zeitmesspulses als 
differentielles Signal plus Ground über ein Kabel, um jegliche 
Reklamationsmöglichkeit der Teilnehmer auszuschließen.


> Jetzt weiss ich nicht genau, wie man das Ding am besten mit Strom
> versorgt.

> Deswegen dachte ich an einen Micro-USB Anschluss. Dort kann man ganz
> easy eine von diesen USB Akkus anstecken, sowas haben ja inzwischen
> viele Leute. Man bräuchte halt zwei Stück (Start und Ziel).

Micro-USB finde ich persönlich zu fieselig. Die Modellbauer haben doch 
Akkupacks in Hülle und Fülle. Irgendwas wird da schon passen.

fchk

von MTBler (Gast)


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Frank K. schrieb:
> Kabel ist aber das, was Du nehmen solltest.
Nee sorry... Das haut echt nicht hin. Kabel auf dem Boden liegen lassen 
geht nicht, das ist sofort kaputt. Durch die Luft spannen geht auch 
nicht.
In die Erde will ich auch nicht, da muss ich alles aufgraben.

Frank K. schrieb:
> Dass es eine Verzögerung kommt, ist sonnenklar.
Ja schon. Ist die Frage, ob die Relevant ist.
100ms Genauigkeit würden fürs Erste ausreichen. 10ms wäre natürlich 
nett.
Die Dauer der Verzögerung sollte man ja durch "Pingen" herausbekommen.

Frank K. schrieb:
> Ob diese
> Verzögerung immer konstant ist, kannst Du nicht sagen.
Hmm.. vor und nach der Messung pingen, dann kann man eventuell eine 
grobe Aussage treffen.

Frank K. schrieb:
> Das ist das 2.4
> GHz Band, da senden Hinz&Kunz: WLAN, Bluetooth,
> Modellbau-Fernsteuerungen, Babyfone, wasweißich.
Also WiFi und BT sollte da eher nicht sein, da die nächsten Häuser weit 
weg sind. Aber mit

Frank K. schrieb:
> Auch Dein ESP8266.
Hast du leider recht.

Ich hab mir mal ein paar von den Modulen bestellt. Werde die Verzögerung 
mal testen...


Frank K. schrieb:
> Micro-USB finde ich persönlich zu fieselig. Die Modellbauer haben doch
> Akkupacks in Hülle und Fülle. Irgendwas wird da schon passen.
Was meinst du mit Fieselig? Zu klein/fummelig beim einstecken?
Naja, das wäre halt eine sehr einfache Lösung. USB Akkupack mit 
Handykabel.
Wenn man mit Freunden da ist, werden sich schon zwei Leute mit so einem 
Akkupack finden.

Modellbau Akkus sind zwar auch eine gute Idee, aber welcher Nicht 
Modellbauer hat sowas?
Die Idee war ja jedermann eine einfache Zeitnahme zu ermöglichen ohne 
erst irgendwas kaufen zu müssen.

von Petra (Gast)


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Wenn Du unbedingt die Micro USB Buchsen verwenden willst, würde ich 
mehrere einbauen und parallel schalten. Dann ist wenn eine Buchse defekt 
ist, nicht Dein System ausser Gefecht.
Wie wäre es wenn die Zeitmessung bei den Lichtschranken läuft, und nur 
die Ergebnisse per Funk ausgegeben werden? Du kannst mit einem 
Zeitserver synchronisieren damit die Absolutzeit auch passt.

von Frank K. (fchk)


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Was Du machen kannst: GPS-Empfänger an Start- und Ziel-Messeinheit 
anschließen. GPS ist nicht nur für die Ortsbestimmung gut, sondern 
liefert auch ein sehr genaues Zeitsignal. Wenn die GPS-Empfänger auch 
einen hochgenauen 10 MHz-Takt herausgeben - umso besser. Dann hast Du 
zwei Geräte, die synchron laufende interne Uhren haben. Das zu 
erreichen, wird nicht ganz einfach sein, aber ohne gehts eben nicht.

Die Messmodule müssen dann nur noch Ereignisse mit Uhrzeiten liefern. 
Irgendwelche Verzögerungen sind dann egal, die Differenzen berechnen 
sich aus den übermittelten Uhrzeiten.

fchk

von Frank K. (fchk)


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Das hier wäre zB ein geeigneter Empfänger. Du brauchst zwei davon:

http://www.u-blox.com/de/lea-6t.html

fchk

von MTBler (Gast)


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Petra schrieb:
> Wenn Du unbedingt die Micro USB Buchsen verwenden willst, würde ich
> mehrere einbauen und parallel schalten.
Gute Idee!

Petra schrieb:
> Wie wäre es wenn die Zeitmessung bei den Lichtschranken läuft, und nur
> die Ergebnisse per Funk ausgegeben werden? Du kannst mit einem
> Zeitserver synchronisieren damit die Absolutzeit auch passt.
Verstehe ich nicht. Wie soll ich denn deiner Meinung nach die 
Lichtschranke an Start und Ziel verbinden?

Frank K. schrieb:
> Was Du machen kannst: GPS-Empfänger an Start- und Ziel-Messeinheit
> anschließen. GPS ist nicht nur für die Ortsbestimmung gut, sondern
> liefert auch ein sehr genaues Zeitsignal. Wenn die GPS-Empfänger auch
> einen hochgenauen 10 MHz-Takt herausgeben - umso besser. Dann hast Du
> zwei Geräte, die synchron laufende interne Uhren haben. Das zu
> erreichen, wird nicht ganz einfach sein, aber ohne gehts eben nicht.
Beisst sich etwas mit:
MTBler schrieb:
> Trotzdem soll das Gerät recht günstig werden
und
MTBler schrieb:
> Gesamtkosten hoffentlich
> unter 20€!
Ist also keine Option.

Das soll keine Regelkonforme Zeitnahme für die DTM oder so werden...
Wie gesagt lediglich im Hobbyrahmen, mehr nicht. 1/10sec reicht fürs 
erste!
Das sollte doch mit den 2.4Ghz Modulen machbar sein?

von Ulrich H. (lurchi)


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Wenn beim Funk die Verzögerung Stört, könnte man mit 1 Sender und 2 
Empfängern arbeiten. Der 2. Empfänger kann dann ggf. Auftretende 
Verzögerungen durch einen belegten Funkkanal erkennen und Korrigieren. 
Über das Senden von mehr als einem Signal zur Synchronisation sollte man 
aber auch so die Verzögerungen klein und reproduzierbar genug bekommen. 
So wirklich hoch sind die Anforderungen ja nicht.

Wenn es sein muss, könnte man durch gerichtete Antennen Störungen etwas 
reduzieren. Immerhin dürfte auf dem Sportplatz da ja auch kaum ein 
Störer dichter dran sein.

Beim immer draußen lassen hätte ich so meine Bedenken. Die Reflektoren 
und Halter könnt man ggf. vor Ort lassen, die Elektronik aber eher 
nicht.

Wenn es nur um 10-100 ms Zeitauflösung geht, sollte für die 
Leichtschranke auch schon ein TSOPxx36 Empfänger und eine gut gebündelte 
IR Diode ausreichen, ggf. mit einer Linse vor dem Empfänger. Damit spart 
man sich den Laser. Ob das ggf. auch noch (und wenn dann wie groß) mit 
Katzenauge auf der Gegenseite geht müsste man testen.

von MTBler (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> Wenn beim Funk die Verzögerung Stört, könnte man mit 1 Sender und 2
> Empfängern arbeiten. Der 2. Empfänger kann dann ggf. Auftretende
> Verzögerungen durch einen belegten Funkkanal erkennen und Korrigieren.
> Über das Senden von mehr als einem Signal zur Synchronisation sollte man
> aber auch so die Verzögerungen klein und reproduzierbar genug bekommen.
> So wirklich hoch sind die Anforderungen ja nicht.

Naja, ich glaube fast nicht, dass das nötig ist. Ich habe zum Glück 
mehrere Module geordert, kann man also wenns ist nachrüsten.

Ulrich H. schrieb:
> Beim immer draußen lassen hätte ich so meine Bedenken. Die Reflektoren
> und Halter könnt man ggf. vor Ort lassen, die Elektronik aber eher
> nicht.

Wieso?
Eingebaut wird das in ein Wasserdichtes Gehäuse, evtl. vergieß ich die 
Elektronik in Epoxy.
Dachte an so ein Gehäuse:
http://www.aliexpress.com/item/Free-Shipping-Waterproof-Plastic-Electronic-Project-Box-Enclosure-Case-3-94-x-2-68-x-1/1729127024.html

USB Anschluss und eine "Ablaufbohrung" kommen nach unten.

von Lars R. (lrs)


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Micro-USB-Buchse und wetterfest passen IMHO schlecht zusammen.

von Ronny S. (phoenix-0815)


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MTBler schrieb:
> Das soll keine Regelkonforme Zeitnahme für die DTM oder so werden...
> Wie gesagt lediglich im Hobbyrahmen, mehr nicht. 1/10sec reicht fürs
> erste!
> Das sollte doch mit den 2.4Ghz Modulen machbar sein?

Ja klar sollte es machbar sein aber wird Dich einiges an Nerven kosten.

Ironie On

>> Wer Funkmodule kennt liebt Kabel !

Ironie off

Schönen Sonntag noch.

Gruß Ronny

von MTBler (Gast)


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Lars R. schrieb:
> Micro-USB-Buchse und wetterfest passen IMHO schlecht zusammen.

Na also an der Unterseite sollte ja schonmal kein direkter 
Schnee/Regen/etc. hinkommen.

Gegen hinlaufendes Wasser könnte eine Hülse schützen:

|<-Gehäuse               |
|                        |
|                        |
|------|USB-BUCHSE|------|
       |          |
       |          |
       |          |<-Schutzröhrchen (Höhe ~10mm)
       |          |

Das hilft auf jeden fall gegen Wasser, das irgendwie schräg ankommt, 
oder am Gehäuse entlangläuft.

Ronny S. schrieb:
> Ironie On
>
>>> Wer Funkmodule kennt liebt Kabel !
>
> Ironie off
Also Wie schon gesagt ist ein Kabel leider nicht möglich.

Schönen Abend euch auch!

von gvs (Gast)


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Der geneigte Beobachter wird schon festgestellt haben, dass die 
Startpistole per Kabel angeschlossen wird. Weshalb sollte man das im 
Hobby nicht auch so machen wie die Profis? Gibt es überhaupt die 
Notwendigkeit für Funk?
Eine Gummischlauchleitung die auf der Baustelle ihren dienst tut würde 
hier genauso gehen, da die Anforderungen ja vergleichsweise minimal 
sind. Auch eine Übertragung per Licht wäre möglich (in der Industrie 
werden modulierte Lichtschranke zur Abgrenzung von Gefahrenbereichen 
über zig Meter verwendet, die sofort auslösen); auf eine Stange montiert 
sollte die Übertragung störungsfrei möglich sein (Stangen braucht man ja 
eh für die Ziellichtschranke).

Die Lichtschranke würde ich mit einem separaten Sender aufbauen, da die 
Übertragungsweglänge das eigentliche Problem ist. Zudem braucht man dann 
nur eine kleine stabilisierte Spannungsquelle für die Auswertung (der 
Lichtsender sollte ja mit möglichst hoher Leistung senden -> evtl. 
mehrere 9V Blocks).

Das ganze passt dann bequem in Aufputzgehäuse aus dem Baumarkt. 
AP-Sicherungskästen haben üblicherweise sogar Klarsichtdeckel, so dass 
man ein Display in das Gehäuse machen kann und von außen sieht.

von Schaulus Tiger (Gast)


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Wenn es wirklich nur um 10 Meter geht, kann man das Kabel nach der 
Veranstaltung wieder aufräumen -- genau wie die Akku-Packs. Man muss ja 
nicht gerade Tonarmlitze verwenden. Auf guten Mikrofonkabeln kann man 
lange drauf rumlaufen und leicht aufrollbar sind die auch.

Zum Ausgleich kann man vernünftige wasserdichte Stecker verwenden, spart 
die Funkmodule, einen Akku, den zweiten Rechner, wahrscheinlich die 
zweite Leiterplatte und den Stress mit der Software. Als Bonus 
funktioniert es dann auch noch.

von мосткопф (Gast)


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2.4GHz Funk ... aaaaahhhhhhhh .... Wie einfach kann man da bescheissen. 
Einfach beim gegnerischen Lauf das Frequenz Band Jammen. Sowas bloedes 
auch.

von Lars R. (lrs)


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Mit Schutzröhrchen sieht besser aus. Wenn das dann verschließbar ist... 
Es hängt von der Umsetzung ab, wie gut die Lösung nach ein paar 
Jahreszeiten im Freien funktioniert.

...die vielfach angesprochene Problematik "Zeitmessung<->Zuverlässigkeit 
der Übertragung" erschließt sich mir nicht. Wie bereits von anderen 
angedeutet, könnte Start- und Ziel-Messung jeweils mit einer eigenen Uhr 
erfolgen. Die Synchronisation erfolgt vor dem Start des ersten 
Teilnehmers und eine eventuelle Laufzeitdifferenz ist für alle 
Teilnehmer gleich. Die Zusammenführung aller Daten ist nicht 
zeitkritisch.

Die Synchronisation beider Uhren erfolgt verschlüsselt per Funk (ein 
paar ms Versatz laut TE ok, Zeitdifferenz mittels Ping abschätzbar) oder 
mittels einer mobilen dritten Uhr (Tastendruck oder Anschluss über 
Buchse).

Manipulation ist jedoch in unbeaufsichtigten Zeiträumen zwischen den 
Nutzungen möglich.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> Für eine Sportstätte bei mir im Ort möchte ich ein
> Zeitmessgerät bauen, um Rundenzeiten messen und
> vergleichen zu können.

Finde ich gut, schön dass du den Verein so unterstützt. Lass dich durch 
technische Hürden nicht entmutigen!

> Start und Ziel der Zeitnahme sind aber nur ca. 10m auseinander.

Das ist praktisch, dann kann man problemlos verkabeln.

> Gesamtkosten hoffentlich unter 20€!

Hmm, ich würde pro gehäuse schon wenigstens 20 Euro bereit halten, 
zuzüglich Schalter, Steckbuchsen und so. Es muss ja Wetterfest und 
robust sein.

> Das Funkmodul

Nee, kein Funk bitte. Da bekommst Du unregelmäßige Verzögerungszeiten 
rein, die im Bereich mehrerer hundert Millisekunden liegen. Und außerdem 
musst du jederzeit mit Aussetzern rechnen, die in dieser Anwendung 
gerade nicht tolerierbar sind.

> Kabel ist eher nicht möglich.

Denk darüber nochmal nach. Denn ohne Kabel wird es sehr aufwändig, wenn 
es ausreichend zuverlässig funktionieren soll. Stell Dir mal vor, jemand 
bekommt seine Siegerurkunde nicht, weil die Lichtschranke im 
entscheidenden Moment versagt hat. Dann landet dein Kasten sofort im 
Müll.

> Solar ist zu teuer und zu anfällig

Ich denke, das schätzt du beides falsch ein. Zum Beispiel hat Conrad 
(wir alle Wissen das Conrad eher zu den teuren Händlern gehört) für 10 
Euro ein Wetterefstes Solarpanel mit 18V 40mA im Programm, damit halte 
ich die Batterie meines immer draußen stehenden Motorrades voll (vor 
allem in der Winterpause). Laderegler ist nicht nötig (wegen dem 
geringen Ladestrom) und sie funktioniert ohne Wartungs völlig 
zuverlässig. Zweimal im Jahr mit einem feuchten Lappen drüber wischen 
sollte nicht zuviel verlangt sein.

> Deswegen dachte ich an einen Micro-USB Anschluss.
Vergiss das. Ich hatte mal ein Mini-USB am Moped baumeln (für's Navi), 
das ist mir wiederholt nach nur wenigen Monaten kaputt gegammelt. Die 
Kontakte sind nicht für drußen geeignet. Bei Micro-USB ist es ja noch 
schlimmer. Der kleinste Krümel Sand zerstört die ganze Buchse.

> Hat jemand eine bessere Idee?
Zwei Moped Batterien, die du auf den Boden stellst. Die sind vielleicht 
sogar billiger, als USB Powerbänke. Auf jeden Fall wären die Wetterfest 
und gehen auch nicht kaputt, wenn mal jemand aus Versehen dagegen tritt. 
Als Anschluss kämen ganz normale Batterieklemmen zum Einsatz, die auch 
Wetterfest sind.

> Die Lichtschranke wird wohl moduliert werden,
> damit das Sonnenlicht nicht stört.

Auf jeden fall, das ist unverzichtbar.

> Als Reflektor nehme ich ein "Katzenauge", das erleichtert
> die Ausrichtung.

Nimm besser getrennte Sender und Empfänger. Dann halbiert sich der 
Abstand (aus Sicht des Lichtes) und das ist auch viel einfacher 
aufeinander auszurichten.

> Der ESP8266 fungiert als AP und liefert eine Webseite aus,
> auf der die Zeiten, die mit dem ATMega gemessen wurden,
> dargestellt werden?

Der ESP8266 stellt nur die IP-Verbindung bereit. Du musst einen 
Webserver programmieren. Ein Atmega 8 ist dafür zu klein, aber auf den 
größeren Atmegas kann man das durchaus machen.
Ich habe an mehreren Stellen gelesen, dass die AP Funktionen der WLAN 
Module nicht mit Android harmonieren. Ob das auch für den ESP8266 gilt, 
weiß ich allerdings noch nicht. Genau das wollte ich beizeiten mal 
ausprobieren.

Alternativ (falls das mit WLAN so nicht klappt) würde ich ein Bluetooth 
Modul benutzen und die Daten mit einer App abfragen. Das ginge mit 
Sicherheit - hab ich schon ausgiebig durchprobiert.

von MTBler (Gast)


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Hi!

Erstmal danke für die Antworten, ist ja schon richtig heiss diskutiert 
worden!

gvs schrieb:
> Die Lichtschranke würde ich mit einem separaten Sender aufbauen, da die
> Übertragungsweglänge das eigentliche Problem ist. Zudem braucht man dann
> nur eine kleine stabilisierte Spannungsquelle für die Auswertung (der
> Lichtsender sollte ja mit möglichst hoher Leistung senden -> evtl.
> mehrere 9V Blocks).
Also wenn ich getrennte Sender und Empfänger habe bekomme ich ja 
tendenziell eher mehr Probleme im Bezug auf Stromversorgung und 
Datenübertragung wenn ich keine Kabel verwenden will.

Schaulus Tiger schrieb:
> Wenn es wirklich nur um 10 Meter geht, kann man das Kabel nach der
> Veranstaltung wieder aufräumen -- genau wie die Akku-Packs. Man muss ja
> nicht gerade Tonarmlitze verwenden. Auf guten Mikrofonkabeln kann man
> lange drauf rumlaufen und leicht aufrollbar sind die auch.
Nö, aufräumen ist nicht.
Das ganze soll wirklich dauerhaft installiert sein, so dass jeder der da 
hinkommt die Messanlage ohne Umstände benutzen kann. Sei es Montag früh 
um 5 oder mitten in der Nacht. Veranstaltungen finden dort sowieso nicht 
statt.

мосткопф schrieb:
> Wie einfach kann man da bescheissen.
> Einfach beim gegnerischen Lauf das Frequenz Band Jammen. Sowas bloedes
> auch.
Wäre extrem unsportlich. Wenn das jemand nötig hat - bitte!

Lars R. schrieb:
> ...die vielfach angesprochene Problematik "Zeitmessung<->Zuverlässigkeit
> der Übertragung" erschließt sich mir nicht. Wie bereits von anderen
> angedeutet, könnte Start- und Ziel-Messung jeweils mit einer eigenen Uhr
> erfolgen. Die Synchronisation erfolgt vor dem Start des ersten
> Teilnehmers und eine eventuelle Laufzeitdifferenz ist für alle
> Teilnehmer gleich. Die Zusammenführung aller Daten ist nicht
> zeitkritisch.
Das klingt eigentlich nicht schlecht. Für die interne Uhr würde ja der 
Timer vom AVR ausreichen, nehme ich an?
Die Ergebnisse von verschiedenen Tagen sind dann natürlich nicht 100% 
vergleichbar, aber da spielen ja eh noch n Haufen Umweltfaktoren mit 
rein. Klingt erstmal gut!

Lars R. schrieb:
> Die Synchronisation beider Uhren erfolgt verschlüsselt per Funk (ein
> paar ms Versatz laut TE ok, Zeitdifferenz mittels Ping abschätzbar) oder
> mittels einer mobilen dritten Uhr (Tastendruck oder Anschluss über
> Buchse).
Synchronisation über Funk ist wohl dann mein Mittel der Wahl.
Verschlüsselt? Wie gesagt, das ist kein System für Olympiaden, etc. 
sondern es geht lediglich drum, um ein bisschen vergleichen zu können 
welche Strategien gute Zeiten liefern und/oder wer den Kasten Bier und 
die Kohle fürs Grillen nach dem Sport bezahlen muss ;-)

Stefan us schrieb:
>> Solar ist zu teuer und zu anfällig
>
> Ich denke, das schätzt du beides falsch ein. Zum Beispiel hat Conrad
> (wir alle Wissen das Conrad eher zu den teuren Händlern gehört) für 10
> Euro ein Wetterefstes Solarpanel mit 18V 40mA im Programm, damit halte
> ich die Batterie meines immer draußen stehenden Motorrades voll (vor
> allem in der Winterpause). Laderegler ist nicht nötig (wegen dem
> geringen Ladestrom) und sie funktioniert ohne Wartungs völlig
> zuverlässig. Zweimal im Jahr mit einem feuchten Lappen drüber wischen
> sollte nicht zuviel verlangt sein.
Ich werde weiter recherchieren, da das eine wirklich nette Lösung wäre.
Kann ich da auch einfach NiCd Akkus oder so direkt hinhängen?

In Ebay gibts solche Module recht günstig. 5,5V bei 150mA sollte ja 
ausreichen. Je nach Nutzung natürlich.
Man müsste dann natürlich so viel Strom wie möglich sparen.

Stefan us schrieb:
>> Das Funkmodul
>
> Nee, kein Funk bitte. Da bekommst Du unregelmäßige Verzögerungszeiten
> rein, die im Bereich mehrerer hundert Millisekunden liegen. Und außerdem
> musst du jederzeit mit Aussetzern rechnen, die in dieser Anwendung
> gerade nicht tolerierbar sind.
Ich werde mal die oben genannte Methode ausprobieren.
Beide Module haben eine interne Uhr, diese wird anfangs synchronisiert. 
Dann hab ich zwar trotzdem eine verzögerung mit drin, aber diese ist 
wenigstens für alle Teilnehmer gleich.
Man kann ja auch mehrere Versuche für die Synchronisierung starten und 
erst wenn die Zeit hin und zurück kleiner als 50ms ist beenden.
Klingt das besser?

Stefan us schrieb:
>> Deswegen dachte ich an einen Micro-USB Anschluss.
> Vergiss das. Ich hatte mal ein Mini-USB am Moped baumeln (für's Navi),
> das ist mir wiederholt nach nur wenigen Monaten kaputt gegammelt. Die
> Kontakte sind nicht für drußen geeignet. Bei Micro-USB ist es ja noch
> schlimmer. Der kleinste Krümel Sand zerstört die ganze Buchse.
Hing der offen im Regen? Das wäre ja bei meiner Lösung nicht so.

Stefan us schrieb:
>> Als Reflektor nehme ich ein "Katzenauge", das erleichtert
>> die Ausrichtung.
>
> Nimm besser getrennte Sender und Empfänger. Dann halbiert sich der
> Abstand (aus Sicht des Lichtes) und das ist auch viel einfacher
> aufeinander auszurichten.
Habe dann aber wieder das Problem, dass ich Sender und Empfänger noch 
verbinden muss.
Länge des Weges sollte doch bei einem Laser nicht so sehr ins Gewicht 
fallen?

Stefan us schrieb:
> Der ESP8266 stellt nur die IP-Verbindung bereit. Du musst einen
> Webserver programmieren. Ein Atmega 8 ist dafür zu klein, aber auf den
> größeren Atmegas kann man das durchaus machen.
> Ich habe an mehreren Stellen gelesen, dass die AP Funktionen der WLAN
> Module nicht mit Android harmonieren. Ob das auch für den ESP8266 gilt,
> weiß ich allerdings noch nicht. Genau das wollte ich beizeiten mal
> ausprobieren.
Ok, hast du dazu speziell Lektüre? Ich bin mit dem was ich bis jetzt 
gefunden habe noch nicht so weit gekommen.

Stefan us schrieb:
> Alternativ (falls das mit WLAN so nicht klappt) würde ich ein Bluetooth
> Modul benutzen und die Daten mit einer App abfragen. Das ginge mit
> Sicherheit - hab ich schon ausgiebig durchprobiert.
Hätte ich sogar mehrere hier. Auf Java hab ich keinen Bock, aber mit dem 
"AppInventor" sollte das gehen?
Das über den Browser mit Wlan hätte halt den Vorteil, dass das mit jedem 
Endgerät läuft: Handy, Tablet, Notebook, etc.
App ist wieder recht beschränkt...

Danke schonmal für die Antworten!

Grüße!

von Lars R. (lrs)


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MTBler schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Die Synchronisation beider Uhren erfolgt verschlüsselt per Funk (ein
>> paar ms Versatz laut TE ok, Zeitdifferenz mittels Ping abschätzbar) oder
>> mittels einer mobilen dritten Uhr (Tastendruck oder Anschluss über
>> Buchse).
> Synchronisation über Funk ist wohl dann mein Mittel der Wahl.
> Verschlüsselt? Wie gesagt, das ist kein System für Olympiaden, etc.
> sondern es geht lediglich drum, um ein bisschen vergleichen zu können
> welche Strategien gute Zeiten liefern und/oder wer den Kasten Bier und
> die Kohle fürs Grillen nach dem Sport bezahlen muss ;-)

Eben so, dass nicht jeder ganz einfach und nach Belieben die 
Laufzeitdifferenz zwischen Startzeituhr und Zielzeituhr einstellen kann.

> Das ganze soll wirklich dauerhaft installiert sein, so dass jeder der da
> hinkommt die Messanlage ohne Umstände benutzen kann. Sei es Montag früh
> um 5 oder mitten in der Nacht. Veranstaltungen finden dort sowieso nicht
> statt.

Bei Deinem Ansatz muss jeder seine Start- und Ziel-Zeit zuordnen und 
zusätzlich die Daten aus Deinen Geräten herausholen. Gibt's dafür keine 
einfachere Lösung mit Stoppuhr, Stoppuhr-App oder Tachometer-Funktion?

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> aber da spielen ja eh noch n Haufen Umweltfaktoren mit
> rein. Klingt erstmal gut!

Klingt NICHT gut. Du musst mit Aussetzern und ständig wechselnden 
Verzögerungen rechnen. Daran ändern auch synchronisierte Uhren nichts.

> Kann ich da auch einfach NiCd Akkus oder so direkt hinhängen?

Ja, wenn der Ladestrom nicht größer als 1/10 der Akkukapazität ist. 
Moped Akkus sind verhältnismäßig billiger.

> Man müsste dann natürlich so viel Strom wie möglich sparen.

Also kein Funk.

> Hing der offen im Regen?

Nein, der Stecker lag unter dem Tank. Luftfeuchtigkeit und Insekten 
machen ihn schon kaputt.

> Länge des Weges sollte doch bei einem Laser nicht so sehr
> ins Gewicht fallen?

Aber sicher doch. Laser ist Licht. Bei doppelter Distanz hast du nur 
noch ein viertel der Helligkeit. Denke auch mal darüber nach, wie du den 
Sender befestigen willst, dass er punktgenau auf den Empfänger zielt. Je 
stärker das Licht gebündelt ist und je größer die Entfernung ist, umso 
schwiriger wird das. Es hat schon seinen Grund, dass Lichtschranken 
normalerweise nicht mit gebündeltem Laser arbeiten.

> Ok, hast du dazu speziell Lektüre?

Nein, da must du mal die Suchfunktion dieses Forum verwenden.

> Auf Java hab ich keinen Bock, aber mit dem "AppInventor" sollte das gehen?

iPhones unterstützen sowieso kein Bluetooth SPP Protokoll, also bleibt 
ohnehin nur Android übrig. Und Android programmiert man in Java, nicht 
mit solchen Spielzeug-Baukästen. Anscheinend unterstützt der App 
Inventor Bluetooth.

Alles in allem scheint es mit unmöglich, deine hohen Anforderungen mit 
20 Euro Budget umzusetzen. Selbst bei 200 Euro hätte ich noch bedenken. 
Ich denke, zu verzettelst dich da in ein Projekt, dessen Komplexität du 
noch nicht erahnst.

von Ulrich H. (lurchi)


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Auch bei einer 2-teiligen Lichtschranke braucht man nicht unbedingt eine 
Verbindung. Das geht z.B. ähnlich wie IR Fernbedienung und Empfänger, 
auch einfach über ein Frequenzband. Mit Verbindung wäre ggf. eine höhere 
Empfindlichkeit möglich, wenn man die Auswertung von Hand (also kein 
TSOPxx36 IC) macht.

Bei größerem Abstand dürfte die Leichtschranke einen nennenswerten 
Anteil am Stromverbrauch haben.  Bei großem Abstand kann aber das 
Lasermodul wegen der Bündelung eine sinnvolle Lösung sein - wegen der 
Sicherheit ist man da in der Leistung aber begrenzt. Bei IR Dioden gibt 
es auch Typen die schon auf etwa 3 Grad gebündelt sind. Bei der 
Lichtschranke verliert man mit dem Reflektor einiges an Intensität. 
Spätestens nach dem billigen Reflektor ist auch der Laser nicht mehr so 
gut gebündelt.
In Grenzen hat man auch eine Abwägung zwischen Stromverbrauch und 
Genauigkeit des Ortes zu machen. Die Größe des Reflektors und Empfängers 
begrenzen die Ortsauflösung.

von Stefan F. (Gast)


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Ich habe inzwischen ein ESP8266 Modul durchgecheckt und kann bestätigen, 
dass dessen eingebauter Access Point prima mit Android zusammen 
funktioniert.

Die Stromaufnahme ist allerdings nicht so schön. Im Access-Point Modul 
liegt sie (ohne Datenübertragung) bei ca 80mA. Für Batteriebetrieb ist 
das nicht so schön.

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