Forum: Platinen PCB-Stärke: 1,0mm oder 1,6mm


von So lala (Gast)


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Bei Auftragsfertigern wie PCB-Pool kann man sich bei der Stärke der 
Leiterplatte zwischen 1 mm und 1,6 mm entscheiden - gibt es denn da Vor- 
und Nachteile?
Ganz offentsichtlich würde ich mal sagen, dass die 1,6 mm dicke Platine 
stabiler ist.
Und ansonsten?

Viele Grüße

von Stefan P. (form)


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- Gewicht
- Stabilität
- Thermische Leitfähigkeit zur anderen Seite
- ...
- und eben die Dicke (länge der Bauteilpins, Verwendung der PCB als 
Steckkarte, o.ä.)

Kommt wohl ganz auf die Verwendung drauf an, was "besser" ist.

von Easylife (Gast)


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1.6mm ist "Standard".
Dünner braucht man halt für kleine Geräte, bei denen es auf jedes 
1/10tel Bauraum ankommt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Easylife schrieb:
> Dünner braucht man halt für kleine Geräte, bei denen es auf jedes
> 1/10tel Bauraum ankommt.
Oder für solche Geräte, die wie Speicherriegel in Sockel eingeschnappt 
werden sollen...

von Bernd T. (bastelmensch)


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Lothar Miller schrieb:
> Easylife schrieb:
>> Dünner braucht man halt für kleine Geräte, bei denen es auf jedes
>> 1/10tel Bauraum ankommt.
> Oder für solche Geräte, die wie Speicherriegel in Sockel eingeschnappt
> werden sollen...

Sind das nicht 1,2mm?

von hmm... (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Oder für solche Geräte, die wie Speicherriegel in Sockel eingeschnappt
> werden sollen...

Oder wenn man auf einem Zweilager versucht eine bestimmte Impedanz zu.B. 
Für USB zurecht zu frickeln.

von So lala (Gast)


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hmm... schrieb:
> Oder wenn man auf einem Zweilager versucht eine bestimmte Impedanz zu.B.
> Für USB zurecht zu frickeln.

Ah, also nicht nur mechanische Aspekte, sondern man ändert tatsächlich 
auch elektrische Eigenschaften, mhm...

von S. K. (hauspapa)


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>Ganz offentsichtlich würde ich mal sagen, dass die 1,6 mm dicke Platine
>stabiler ist.

Das ist ganz sicher so. Die Biegesteifigkeit ändert sich mit Dicke^3, 
ist also bei 1.6mm um den Faktor 4 höher.

Zu guter Letzt fällt bei 1mm weniger Sondermüll an. Oder ist das FR4 
Recycling inzwischen befriedigend gelöst?

schöne Woche
Hauspapa

von ... (Gast)


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S. K. schrieb:
> Oder ist das FR4
> Recycling inzwischen befriedigend gelöst?

Ja, die Müllverbrennungsanlagen sind ganz heiß drauf. Verringert den 
Einsatz von Gas oder Heizöl um die Verbrennungstemperatur zu halten.

von Marco (Gast)


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Als weiterer Aspekt ist die Plane-Kapazität zu nennen. Zwei 
Kupferflächen bilden immer einen Plattenkondensator dessen Kapazität 
linear abhängig zum Abstand zwischen den beiden Kupferflächen ist. Im 
Hobbybereich aber zweitrangig, da die meisten Leute ohnehin keine Planes 
(Kupferflächen) verwenden.

Geringere Dicke beim FR4 bedeutet geringeren Wärmewiderstand also 
besseren Wärmetransport zwischen den Kupferlagen.

hmm... schrieb:
> Lothar Miller schrieb:
>> Oder für solche Geräte, die wie Speicherriegel in Sockel eingeschnappt
>> werden sollen...
>
> Oder wenn man auf einem Zweilager versucht eine bestimmte Impedanz zu.B.
> Für USB zurecht zu frickeln.

Das ist sowieso sinnfrei. Wer sich nicht einmal 4 Lagen leisten kann der 
kann sich erst recht keine Impedanzkontrolle leisten. Bis USB2.0 habe 
ich D+ und D- schon über 200mm Fädeldraht auf voller Datenrate laufen 
sehen. Hat perfekt funktioniert. USB3.0 und zwei Lagen brauchen wir 
glaube ich nicht diskutieren.

von hmm... (Gast)


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Marco schrieb:
> Das ist sowieso sinnfrei. Wer sich nicht einmal 4 Lagen leisten kann der
> kann sich erst recht keine Impedanzkontrolle leisten.

Stimmt aber USB 2.0 bekommt man schon hin ohne Impedanzkomttolle. Wird 
zwar nicht perfekt, aber deutlich besser als mit 1.6mm Material. Hab ich 
daheim schon mehrfach laufen.

Für Serienentwicklungen kommt man aber (kaum) um einen Vierlager herum.

von Jochen (Gast)


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Och naja, wenn du mal auf einer doppelseitigen Platine die Verbindung 
zwischen einer Antennenbuchse und einem GPS-Modul herstellen möchtest, 
freust du dich über eine möglichst geringe Dicke. Oder nimmst einen 
Coplanar Wave Guide. So exotisch ist das jetzt nicht, auch bei 
komplexeren Schaltungen mal mit zwei Lagen auskommen zu wollen.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Easylife schrieb:
> Dünner braucht man halt für kleine Geräte, bei denen es auf jedes
> 1/10tel Bauraum ankommt.

Oder auf Gewicht, z.B. im Modellbau.

von Versteher (Gast)


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So lala schrieb:
> Und ansonsten?

>Ja, das ist auch meine Meinung!

Wieso auch nicht! Klarer Fall, da gibt es einen bedeutenden Unterschied. 
Immerhin 0,6 mm. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Nur - 
wohin damit? Abschleifen? Kommt nicht in Frage! Was dann? Einfach 
ignorieren? Ja! Da ich nur mit "Schwachstrom" arbeite ist mir das 
vollkommen egal ...

von derbär (Gast)


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Jochen schrieb:
> Och naja, wenn du mal auf einer doppelseitigen Platine die Verbindung
> zwischen einer Antennenbuchse und einem GPS-Modul herstellen möchtest,
> freust du dich über eine möglichst geringe Dicke. Oder nimmst einen
> Coplanar Wave Guide

HÄ ? von was redet ihr :D ?  Coplanar Wave Guide??
Hab auf selber geätzten ein und zweiseitigen Platinen sowohl GPS Module 
als auch USB HID betrieben. Erfolgreich... Also so wichtig kann die 
Stärke der Leiterplatte nicht sein..

von :-) (Gast)


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Torsten C. schrieb:
> Easylife schrieb:
>> Dünner braucht man halt für kleine Geräte, bei denen es auf jedes
>> 1/10tel Bauraum ankommt.
>
> Oder auf Gewicht, z.B. im Modellbau.

Deswegen wurde auch "bleifrei" eingeführt! Spart Gewicht :-)

von 0815 (Gast)


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Torsten C. schrieb:
> Oder auf Gewicht, z.B. im Modellbau.

Oder auf Optik! Wer will schon z.B.15x15mm kleine Platinen mit 1,6er 
Stärke? Da sind 0,8mm noch zu viel...



Dünne Platinen lassen sich perfekt auf heißer Platte reflow löten.

von Hmm.. (Gast)


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derbär schrieb:
> Also so wichtig kann die
> Stärke der Leiterplatte nicht sein..

Für eine gebastelte Platine wo nur ein paar cm Kabel dran hängen kommt 
das (meistens) hin. Wenn man aber eine Serie >100 Stück auflegen will 
die zuverlässig in unterschiedlichstens Umgebungen innerhalb der 
USB-Spec funktioniert sollte man die Impedanz schon ungefähr treffen. 
Und das geht nur mit autobahnbreiten Leiterbahnen oder einer dicht 
geführten Masse.

Wenn die Signalqualität gerade noch knapp über der Kotzgrenze deines PCs 
liegt funktioniert das vielleicht bei dir, spätestens wenn es dann aber 
über 3m Kabel an einen schlechten USB-Hub geht passieren wunderliche 
Dinge.

von Uli (Gast)


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Ich lese weiter oben etwas von 1,2mm Stärken, gibt es da eine 
Bezugsquelle?

Bungard hat nun auch 0,125mm Stärken im Angebot!

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