Hallo, ich möchte mit Hilfe eines Spektrumanalysators die Ausgangsspannung eines 200V(DC) Netzteils untersuchen. Bisheriges Vorgehen war einen 10µF Kondensator (Folie) in Reihe zur Ausgangsspannung zu schalten den "Ausgang" dieser Schaltung habe ich zunächst mit einem 50Ohm Terminator abgeschlossen um den Kondensator aufzuladen. Erst danach habe ich statt des 50Ohm Abschlusses das Scope angeschlossen. Für die Messungen mit dem SA ist mir dieses Vorgehen aber zu "heiß". Wie geht ihr bei Messungen mit SA bei großem DC Offset vor? Die meisten DC Blocks die ich bisher gesehen habe fangen alle erst bei relativ großen Frequenzen an. Ich würde gerne deutlich unter 1kHz mit der unteren Grenzfrequenz bleiben. thx
Dann geh doch in SA über einen Spannungsteiler, der die 200V auf ungefährliche Werte herunterteilt. Und warum nicht einen normalen HV-Elko nehmen?
Der Kondensator hält die Spannung locker aus (600V). Ich würde ungern noch weiter teilen, weil ich ja minimale Störungen sehen möchte (<<1mV). Und teilen alleine entfernt ja auch nicht den DC Anteil, der laut SA 0V sein sollte.
>Und teilen alleine entfernt ja auch nicht den DC Anteil, der laut SA 0V >sein sollte. Natürlich nicht! Aber die maximale Spannung am Eingang des SA, wenn die 200V ungewollt ein- und ausgeschaltet werden...
Schalte hinter deinen Kondensator einen Limiter, so etwas wie den VTSD 9561 D oder F von Schwarzbeck, der begrenzt den Eingangspegel auf 100dBµV und leitet höhere Pegel über Dioden ab. Im Zweifelsfall brennt eine Sicherungslampe durch.
Vielen Dank GB die Teile sehen interessant aus! Was wäre denn, wenn man eine Diode wie zB die BAR66 nimmt zwei davon antiparallel schaltet. Vor dieser Diode dann 50Ohm. Oder sind die max. 1,2V schon zu gefährlich für den SA?
Gerd schrieb: > Oder sind die max. 1,2V schon zu gefährlich für den SA? Üblicherweise steht die erlaubte Gleichspannung auf der Frontplatte direkt neben der Buchse.
>Üblicherweise steht die erlaubte Gleichspannung auf der Frontplatte >direkt neben der Buchse. Außerdem könnte man sich auch mal die Mühe machen, im Manual nachzulesen...
Dort steht 0V, aber was ist 0V? 3fV sind ja auch keine 0V mehr
Der eine wäre ein Agilent E4402B im Datenblatt http://literature.cdn.keysight.com/litweb/pdf/5989-9815EN.pdf finde ich da nur 0Vdc und für die Alternative (Signal Analyzer statt Spectrum Analyzer) ist da dann +-0,2V angegeben. Heißt das nun, dass der E4402B schon bei 0,2V kaputt gehen würde?
soul eye schrieb: > Gerd schrieb: > >> Oder sind die max. 1,2V schon zu gefährlich für den SA? > > Üblicherweise steht die erlaubte Gleichspannung auf der Frontplatte > direkt neben der Buchse. Eine GBLC03 von Protek (hat nur 3 pF) könnte man als "Grobschutz" parallel zu zwei antiparallelen Schottkys nehmen, hält einiges aus.
>Der eine wäre ein Agilent E4402B.
Hält maximal 1W am 50R-Eingang aus (continuous average power). Das wären
rund 7Veff. DC mag er dagegen garnicht an seinem Eingang.
Kai Klaas schrieb: > Hält maximal 1W am 50R-Eingang aus (continuous average power). Das wären > rund 7Veff. DC mag er dagegen garnicht an seinem Eingang. Aber nur bei voll reingedrehten Abschwächers des SAs. SAs, welche tiefer als etwa 9KHz anzeigen haben in der Regel keinen Kondensator zur Trennung des Gleichanteils. D.h. Sie sind Gleichspannungsgekoppelt. Bei dieser Art von Kopplung ist 0V DC zwingend vorgeschrieben. Im Übrigen. Bei 1Veff am Eingang des SAs ( bei rausgedrehten Abschwächer ) ist der Mischer eigentlich schon so gut wie geschossen. Die Mischerdioden halten eine Sperrspannung von in der Regel maximal 4V aus. Wenn das Localoszillatorsignal schon +13dbm ( = 1Veff ) hat, kann man sich ja ausrechnen, welche Spitzenspannung eine geometrische Addition der Eingangsspannung und der Oszillatorspannung erzeugt. Mal abgesehen das der SA in diesem Fall schon hoffnungslos übersteuert ist. Für Messungen an so hohen Spannungen gibt es Netznachbildungen aus dem EMV Messbereich, welches einen 50 Ohm Ausgang zur Verfügung stellt. Alles andere ist recht risikoreich für den SA. Selbst wenn sich ein Koppelkondensator aufgeladen hat, ehe man den SA dranhängt. Was passiert, wenn sich die hohe Gleichspannung ändert? Kannst du garantieren, das die dadurch entstehenden Transienten den SA nicht zerstört? Das geht allenfalls , wenn du den Koppelkondensator so klein machst, das nur noch Signale im Megaherzbereich zum SA weitergeleitet wird. Aber selbst da ist noch ein Limiter am Eingang angesagt, und mindestens 10db Abschwächer am Eingang. Ralph Berres
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Muß man denn ein 200V-Netzteil bis 3GHz messen? Und dann so niederohmig, mit 100R, wenn er es in korrekter 50R-Technik macht? Die Schutz-Schottkys ruinieren ihm doch völlig die Wellenwiderstandsanpassung. Also stimmt die Messung im HF-Bereich sowieso nicht.
3GHz nicht, aber bis 100MHz schon und bei erwarteten Störamplituden im zweistelligen µV Bereich kommt man da mit einem Scope nicht weit
Dann schau doch mal, wie Hersteller von Netzteilen das messen...
Kai Klaas schrieb: > Dann schau doch mal, wie Hersteller von Netzteilen das messen... Mit einem Spektrumanalyzer natürlich. Bei Kniel beispielsweise.
>Mit einem Spektrumanalyzer natürlich.
Ja klar, womit denn sonst! Aber mit WAS für einem und WAS für einem
eventuellen Teiler oder Anpaßglied.
Da gibt's auch schon was fertiges von Keysight/Agilent: http://literature.cdn.keysight.com/litweb/pdf/5968-2101E.pdf
300kHz sind leider zu hoch. Es sollte schon deutlich unter 10kHz anfangen. Es scheint ja wirklich gar nicht so einfach zu sein..
Naja, von Rohde & Schwarz und Schwarzbeck gibt es auch entsprechende Tastköpfe, die gehen dann von 9kHz bis 30MHz. http://schwarzbeck.de/en/voltage-probes.html http://www.rohde-schwarz.de/de/Produkte/messtechnik-testsysteme/emv-und-feldstaerkemesstechnik/EMC_Accessories/ Eventuell die Messung dann einfach aufteilen.
Gerd schrieb: > 300kHz sind leider zu hoch. Es sollte schon deutlich unter 10kHz > anfangen. Es scheint ja wirklich gar nicht so einfach zu sein.. Das wird so nicht gehen. Je nach dem wie schnell sich die 200V DC ändern wird sich das als Transient am Eingang des Spektrumanalyzers fortpflanzen. Sobald eine Spannungsänderung von mehr als 1Volt am Eingang des SAs erscheint, war es das mit deinen SA. Vielleicht geht es ja mit einen Übertrager und nachgeschalteten Limiter. Bei so niedrigen Frequenzen am ehesten erfolgversprechend. Aber deutlich unter 10KHz ( von welcher unteren Grenzfrequenz reden wir dann jetzt eigentlich ?) bleibt es auf jeden Fall riskant. Ralph Berres
Naja, ich würde halt gerne so weit wie irgendmöglich runterkommen. Ich habe auch noch einen HP3588A zur Verfügung. Dieser beginnt schon bei 10Hz. Darum auch eher die Frage nach Schutzbeschaltung als nach einem Hochpass, der alles abschneidet, was gefährlich werden kann.
Naja du must halt unter allen Umständen sicherstellen, das am Eingang des SAs keine höhere Spannung auftritt, als ca. 1V. Ob die Spannung jetzt durch den Strom am 50 Ohm Widerstandes des SAs kommt, welches durch das umladen eines Kondensators an den 200V zustande kommt, oder durch eine HF, ist ziemlich egal. Diese Mischerdioden in den SAs sind extremst empfindlich gegen Überspannungen. Deswegen ist auch bei den moderneren SAs standartmäßig mindestens 10db Abschwächer am Eingang eingeschaltet, welches man nur exklusiv rausnehmen kann. Ralph Berres
Dein 10uF bilden mit den 50 Ohm Eingangsimpedanz einen Hochpass. Zeitkonstante 0.5ms, Grenzfrequenz... Wenn der Analyser was anderes als 50 Ohm hat müsste ich mich doch sehr wundern. Das verlinkte Datenblatt Agilent E4402B sagt Peak Pulse 100W /10us bei aktivem 30dB Eingangsabschwächer. Mit 50 Ohm Eingangsimpedanz macht das immerhin 70V Amplitude. Noch ein Vorwiderstand 150 Ohm dazu und die Chancen das der Spekki überlebt steigen ganz dramatisch. Kostet halt Faktor 4 in der Spannungsamplitude also -12dB (uV) Um mit den 1W Dauereingangsleistung klarzukommen (was dann wirklich sicher ist) bist Du halt bei 7V RMS oder 10V peak Du musst Faktor 20 abschwächen, kostet 26dB Sinal Rauschabstand musst Du mit den erwarteten Werten und einer Leermessung prüfen wo Du stehst. viel Erfolg Hauspapa
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Bearbeitet durch User
Der 3588A hat auch 1Meg am Eingang, wenn man möchte. Mir geht es aber vor allem um den Agilent und 50Ohm mit 10µF sind ca. 300Hz also bin ich beim Agilent eh durch den Analyzer selber (9kHz) begrenzt. Beim HP bestimmen dann auch wieder die 10Hz vom Analyzer die untere Grenzfrequenz und nicht 10µF mit 1Meg. Diese ganzen Abschwächer sind zwar schön und gut, aber die geforderten 0V DC machen die halt auch nicht. Wenn man sagen kann "unter 1V verkraftet der Agilent", dann würde ich mal schauen was man da mit Dioden hinbekommt. Man kann da ja mal ein paar Stresstest machen und zunächst mit dem Scope messen ob man unter 1V bleibt bevor es an den SA geht.
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