Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LIR2032 Erhaltungsladung


von Ahab (Gast)


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Hallo Zusammen,

Habe heute so ein Billigst-RTC-Modul (für einsfuffzich) bekommen,
angeblich mit echtem DS3231 (RTC mit integriertem TCXO, Register zum 
Ausgleichen der Alterung etc.) Ebay # 181575455758.

Mit drauf ein 8KB-EEProm (Warum auch immer... Stören tuts ja nicht)

Und eine aufladbare LIR2032-Zelle.

Schaltplan im Anhang...

Die "Ladeelektronik" besteht aus einer 1N4148 und einem 200-Ohm 
widerstand.

Bei 5V VCC Wär mir da der Ladestrom (und Ladeendspannung) eigentlich 
schon zu hoch...

Was meint ihr:

- Diode oder Widerstand runterknipsen, statt LIR2032 eine schnöde 
CR2032-Primärzelle einsetzen?

- Widerstand durch was größeres (1k, 10k) ersetzen?

- Alles so lassen wie es ist, die Zelle wird's schon aushalten?


Und: Kann der Chip zu dem Preis echt sein? TME will für den nackten Chip 
schon viel mehr...

von Speed (Gast)


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Hallo,

stehe vor der gleichen Frage...

Wie sicher ist diese Lademethode?
Hab n bisschen Angst das mir die Zelle dabei früher oder später hoch 
geht...
Versorge das Modul mit 5V.

Gruß

von michael_ (Gast)


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Auf welchen Strom kommst du denn?
Ein Strom für eine Erhaltungsladung ist nicht angegeben.
Was ich errechnet habe, könnte durchaus gehen.
Erst dein Vorschlag!

von ich (Gast)


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keine Ahnung

von Nonsens (Gast)


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Ahab schrieb:
> Die "Ladeelektronik" besteht aus einer 1N4148 und einem 200-Ohm
> widerstand.

Die LIR2032 scheint sehr gutmütig und tolerant zu sein.

Bei mir befindet sich eine in einer fast 10 Jahre alten 
Handkurbel-Taschenlampe vom Aldi-Wühltisch, und geht immer noch. Die 
Lampe lag schon Jahre unbenutzt in der Ecke, funktioniert aber dann bei 
Benutzung.

Nun, die Handkurbelei macht ja nicht wirklich Spaß, wenn der Akku einmal 
leer geworden ist. Da kurbelt man sich den Wolf, wenn man da wieder 
signifikante Ladung hinein bekommen möchte.

Also kam mir auch die Idee mit dem Labornetzteil, und damit nachladen. 
Ich öffnete die Lampe, und drinnen ist auch nichts weiter als der 
Generator mit Gleichrichtdioden direkt am Akku.

Im Internet findet man ein Datenblatt der LIR2032. Ich klemmte einfach 
nur das Labornetzteil mit Spannungs- und Strombegrenzung an, maximaler 
Ladestrom eingestellt und die Ladezeit überwacht. Eine Stromversorgung 
mit Serienwiderstand sollte es aber auch tun, dann würde ich die 
Höchstspannung am Akku evtl. überwachen.

von Georg (Gast)


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Ahab schrieb:
> Bei 5V VCC Wär mir da der Ladestrom (und Ladeendspannung) eigentlich
> schon zu hoch...

Da am Widerstand weniger als 1 V abfällt, fliessen bloss ein paar mA, 
das dürfte die Zelle problemlos aushalten. Du könntest aber ja leicht 
mal nachmessen, wieviel Strom wirklich fliesst bzw. die Spannung über 
R5. Unter 10 mA würde ich mir keine Sorgen machen.

Georg

von (prx) A. K. (prx)


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michael_ schrieb:
> Ein Strom für eine Erhaltungsladung ist nicht angegeben.

Doch, gewissermassen schon. Die angegebenen Ladebedingungen sind jene, 
die für LiIon typisch sind, also Spannung- und Strombegrenzung: 17mA 
max, 4,2V max. Wenn 4.2V erreicht sind reduziert sich der Strom also 
automatisch.

Das Problem der Schaltung ist, dass bei kleinem Strom die 
Durchlassspannung einer 1N4148 weit unterhalb der üblicherweise 
gerechneten 0,7V liegt, so dass die Zelle auf 4,4-4,5V kommen kann. 
LiIon Akkus altern bei Überspannung erheblich schneller.

von Bernd K. (bmk)


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Ahab schrieb:
> Die "Ladeelektronik" besteht aus einer 1N4148 und einem 200-Ohm
> widerstand.
>
> Bei 5V VCC Wär mir da der Ladestrom (und Ladeendspannung) eigentlich
> schon zu hoch...

'Eigentlich' nicht. Zumindest ist das Preis/Leistungsverhältnis
für die 'Ladeelektronik', schätzungsweise < 1Ct für die beiden Bauteile,
unschlagbar.

Mal Ladestrom nachrechnen; erstmal wenn Akku leer:
5V (Ucc) - 2,7V (Akku) - 0,7V (1N4148) = 1,6V / 200 Ohm = 8 mA. Ok.

Jetzt Ladestrom, wenn Akku knallvoll (Langzeitladung):
5V (Ucc) - 4,5V (Akku) - 0,5V (1N4148) = 0V / 200 Ohm = 0 mA. Hmmm.

Eigentlich zuviel. Ist jetzt die Frage, ob der Akku bei gegen Null
gehendem Ladestrom überhaupt auf 4,5V kommt. Eher wahrscheinlich
nur auf ca. 4,3V. Das wäre sicher noch gerade tolerierbar.
Vielleicht hat Vcc ja nur 4,9V statt 5V. (2% Minus). Dann hätten
wir die 4,2V wie gewünscht als Ladeendspannung. Juhu. Passt.

Nun noch zur bösen Temperaturabhängigkeit der 1N4148.
All das gesagte gilt nur bei 25°C. Bei höheren Temperaturen sinkt
die Durchlassspannung deutlich und bei niedrigeren Temperaturen
steigt sie entsprechend an. Macht den Ladestrom jetzt nicht zum
Lotteriespiel, aber immerhin 'ziemlich variabel'

Fazit: Als Billiglösung ok, funzt je nach Akku und Temperatur.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Warum fällt bei dir bei Null Strom an einer Diode denn 0,5V ab? Der 
Spannungsabfall ist logarithmisch abhängig vom Durchgangsstrom. Rechne 
mal mit max. 1mV beim Reststrom.

Für UL-Zulassung müßten es übrigens 2 Dioden in Reihe sein 
(+Vorwiderstand als 'Stromsteuerung').

von Bernd K. (bmk)


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Abdul K. schrieb:
> Warum fällt bei dir bei Null Strom an einer Diode denn 0,5V ab? Der
> Spannungsabfall ist logarithmisch abhängig vom Durchgangsstrom. Rechne
> mal mit max. 1mV beim Reststrom.

1mV ist daneben, weil unterhalb von 0,4V kein messbarer Stromfluss
zustande kommt. Der gesuchte 'Nullstrom' liegt somit oberhalb 0,4V.

Gerade mal eine 1N4148 gemessen:

1. Bestromung 0,07mA = 0,5V Spannungsabfall
2. Bestromung 0,18mA = 0,55V Spannungsabfall
3. Bestromung 0,5mA  = 0,6V Spannungsabfall

Bleibt die Frage, was so ein LiIon Akku in der Größe einer
Aspirin-Tablette für einen latenten Reststrom zieht. Wird wohl
irgendwo zwischen 1. und 3. liegen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Sieht so aus. Geht doch nix über ne Messung...

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