Guten Abend, wie kann ein Mikrocontroller als Spektrum analyser genutzt werden? Interessant sind für mich aktuell nur Frequenzen im Audiobereich, also bis max ca 16kHz. Mein erster Gedanke wäre für jeden Kanal einen Bandpass zu verwenden, allerdings habe ich bauten mit recht vielen Kanälen gesehen und wundere mich nun ob man Bandpässe Softwareseitig irgendwie ersetzen könnte.
Hagrid schrieb: > Mein erster Gedanke wäre für jeden Kanal einen Bandpass zu verwenden, > allerdings habe ich bauten mit recht vielen Kanälen gesehen und wundere > mich nun ob man Bandpässe Softwareseitig irgendwie ersetzen könnte. Ja, kann man. Je nach Rechenkapazität dauert das aber. Guck mal nach FFT oder DFT.
Das hängt davon ab, ob Du eine Terz- oder Oktav-Analyse oder eine normale Spektralanalyse machen willst. Beim ersten ist eine Filterbank sinnvoll, beim anderen eine FFT. Im Audiobereich nimmt man gerne Terzanalysen bei denen das jeweilige Frequenzband mit zunehmender Frequenz breiter wird. Das entspricht eher der Hörwahrnehmung.
Hagrid schrieb: > Frequenzen im Audiobereich, also > bis max ca 16kHz. Das bedeutet, dass du mit mindestens etwa 40kHz digitalisieren musst und möglichst besser als mit 8 Bit. Dabei fallen einer Menge Daten an, für die ein entsprechend großer Pufferspeicher vorhanden sein muss. Etliche Allzweck-Mikrocontroller werden damit schon überfordert sein. Für die anschliessende Analyse gibt es Algorithmen, die kaum zusätzlichen Speicherplatz benötigen, aber prinzipiell müssen sind sehr viele Multiplikationen zu erledigen, weshalb ein Hardware-Multiplizierer vorhanden sein sollte. Ausserdem benötigt eine FFT bei der Adressierung des Speichers eine Spiegelung der Bitpositionen in der Art 76543210 <--> 01234567. DSP können diese Bit-Reverse-Adressierung ebenfalls ohne zusätzlichen Zeitbedarf erledigen, während eine softwaremäßige Nachbildung ziemlich langsam geht. Insgesamt wird eine Spektralanalyse mit einem gebräuchlichen µC also mehr schlecht als recht funktionieren, und du solltest besser einen vollwertigen DSP oder einen dsPIC dafür verwenden.
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