Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Parasitäre Induktivität bestimmen


von Damien S. (damien1992)


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Hallo zusammen.

Ich versuche an einem kapazitiven Spannungsteiler 
(Hochspannungsmessungen) die parasitäre Induktivität (Grössenordnung: 
einige nH) zu bestimmen, da sie bei sehr hohen Frequenzen einen nicht 
vernachlässigbaren Einfluss hat.

Hat jemand eine Idee wie ich das machen könnte? Ich habe nur 3 
zugängliche Messpunkte (Ground, Hochspannungsklemme und 
Niederspannungsklemme).


Danke im voraus

Damien

von foo (Gast)


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Damien Schaller schrieb:
> kapazitiven Spannungsteiler
> (Hochspannungsmessungen) die parasitäre Induktivität

Dann könntest du versuchen in unterschiedlichen Konfigurationen die 
Resonanzfrequenzen zu messen.
Viel hängt dabei auch von der Geometrie der Bauteile und Anschlüsse ab, 
und evtl. liefern solche Betrachtungen erste Schätzwerte.

von Falk B. (falk)


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@ Damien Schaller (damien1992)

>Ich versuche an einem kapazitiven Spannungsteiler
>(Hochspannungsmessungen) die parasitäre Induktivität (Grössenordnung:
>einige nH) zu bestimmen, da sie bei sehr hohen Frequenzen einen nicht
>vernachlässigbaren Einfluss hat.

Sagt wer? Dein Theoriebuch? Der Professor?

Schon mal überlegt, wie 10nH aussehen? Das sind 10mm Draht!

>Hat jemand eine Idee wie ich das machen könnte? Ich habe nur 3
>zugängliche Messpunkte (Ground, Hochspannungsklemme und
>Niederspannungsklemme).

Wenn gleich ich den Sinn dieser Messung bezweifle, müsste man wohl eine 
passende HF-Quelle anschließen und den Frequenzgang aufnehmen. Bei nH 
kommt man aber mal fix in den UKW-Bereich. Diese Messung wird alles 
andere als trivial.

von foo (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Schon mal überlegt, wie 10nH aussehen? Das sind 10mm Draht!

Ja, aber das hängt auch vom Umfang des Leiters ab, und dicke Drähte oder 
Bänder haben deutlich weniger Induktivität pro Länge.
Bei HV hat man, zur Vermeidung von Spitzenentladungen, vielleicht die 
Miniaturisierung nicht auf die Spitze getrieben.

Vielleicht sagt uns der TE ja noch etwas dazu.

von Falk B. (falk)


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@ foo (Gast)

>> Schon mal überlegt, wie 10nH aussehen? Das sind 10mm Draht!

>Ja, aber das hängt auch vom Umfang des Leiters ab, und dicke Drähte oder
>Bänder haben deutlich weniger Induktivität pro Länge.

Schon klar, das ist ja auch nur eine Abschätzung.

von U. B. (Gast)


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> Schon mal überlegt, wie 10nH aussehen? Das sind 10mm Draht!

Die Serienindukdivitäten der Hochspannungskondensatoren dürften durchaus 
grösser sein als 10 nH, erst recht die des gesamten Messaufbaus.

von Kai K. (klaas)


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>Ich versuche an einem kapazitiven Spannungsteiler
>(Hochspannungsmessungen) die parasitäre Induktivität (Grössenordnung:
>einige nH) zu bestimmen, da sie bei sehr hohen Frequenzen einen nicht
>vernachlässigbaren Einfluss hat.

Du brauchst vermutlich einen speziellen HV-Tastkopf. Die sind 
HF-tauglich und bezüglich des Kabels auch wellenwiderstandsangepaßt.

von Peter R. (pnu)


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Die einfache Technik, Spannungsteiler auf ihre Bandbreite zu überprüfen, 
besteht darin, eine saubere Rechteckspannung anzulegen und anzuschauen, 
wie sie vom Teiler ausgegeben wird.

Ist doch Standard bei jedem analog-Oszilloskop.

Wenn dann an der Unterseite des Teilers eine Kompensation durchgeführt 
wird, sind dann  dort alle Elemente um den Faktor 99 (bei 100:1) größer. 
Schau Dir doch die Technik kompensierter Spannungsteiler genauer an.

Problem dürfte vielleicht eher die Herstellung eines  genügend 
streuarmen Messaufbaus sein.

Man kanns auch anders ausdrücken: Aus HV-Seite und einer 
Vergleichsschaltung einen Spannungsteiler bilden. Der gibt nur dann ein 
unverändertes Rechteck aus, wenn die Vergleichsschaltung, um den 
Teilerfaktor vergrößert, mit der HV-Seite übereinstimmt.

: Bearbeitet durch User
von foo (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Die einfache Technik, Spannungsteiler auf ihre Bandbreite zu überprüfen,
> besteht darin, eine saubere Rechteckspannung anzulegen und anzuschauen,
> wie sie vom Teiler ausgegeben wird.

Eine "saubere" Rechteckspannung herzustellen ist bei 20kV vielleicht 
nicht ganz so einfach ;-)

Warten wir mal ab, was der TE noch verrät.

von U. B. (Gast)


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> Eine "saubere" Rechteckspannung herzustellen ist bei 20kV vielleicht
> nicht ganz so einfach ;-)

Man könnte ja ein ganz langsames Rechteck machen, sozusagen von Hand. 
;-)

Im Ernst, wenn die Widerstände nicht zu sehr spannungsabhängig sind, 
kann man sich die Sache ja mal bei 10 V ansehen.

von Route_66 H. (route_66)


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U. B. schrieb:
> Im Ernst, wenn die Widerstände nicht zu sehr spannungsabhängig sind,
> kann man sich die Sache ja mal bei 10 V ansehen.

Welche Widerstände?

Damien Schaller schrieb:
> Ich versuche an einem kapazitiven Spannungsteiler

von Michael K. (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
> Du brauchst vermutlich einen speziellen HV-Tastkopf. Die sind
> HF-tauglich und bezüglich des Kabels auch wellenwiderstandsangepaßt.

Es mag welche geben die das sind.
Das was man unter HV-Tastkopf so von der Stange bekommt ist bis auf ein 
imposantes Kunststoffgehäuse ganz billiger Müll und nur bis ein paar Khz 
zu gebrauchen.

U. B. schrieb:
> Im Ernst, wenn die Widerstände nicht zu sehr spannungsabhängig sind,
> kann man sich die Sache ja mal bei 10 V ansehen.
Das geht auch bei kapazitivem Teiler, nur das die Cs je nach Aufbau 
recht Spannungsabhängig sind.

Damien Schaller schrieb:
> Ich versuche an einem kapazitiven Spannungsteiler
> Hochspannungsmessungen
> bei sehr hohen Frequenzen
> die parasitäre Induktivität (zu bestimmen)

Huh, so viele harte Fakten, belastbare Zahlen ...
Puls raufgeben, Schwingungen des LC Kreises messen.
Bei bekanntem C ist doch L nicht so schwer zu errechnen.

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