Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Dimensionierung Royer Converter


von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Hallo allerseits,

ich habe die Schaltung im Anhang aufgebaut, funktioniert einigermaßen, 
nur wird mir der R2 (150 Ohm) verdächtig warm.

Versorgung 16V, Ausgang im Betrieb ~1500V bei ~4mA, Leerlaufspannung 
aufgrund der HV-Kaskade entsprechend höher (Zündspannung einer 
HeNe-Röhre)

Der Übertrager sollte die 6W aushalten, hab ich aus einer 
CCFL-Versorgung ausgebaut.

Den Übertrager konnte ich vermessen (nicht sonderlich genau), folgende 
Daten hab ich ermittelt:

Sekundär ~300mH 300 Ohm
Primär je ~20uH 0.2 Ohm
Hilfswicklung ~1uH

Die Spannung am unteren Anschluss von R2 = Basis von T1 ist eine Art 
"gleichgerichteter Sinus" (also jeweils die untere Halbwelle nach oben 
geklappt), ca. 20Vpp. Direkt über R2 kann ich derzeit nicht messen, muss 
mir erst was für Potentialfreiheit ausdenken.

Entweder ist grob was faul, oder R2 ist nur komplett falsch 
dimensioniert. Ich hab die Schaltung aus der AN49 von Linear, die 
verwenden allerdings einen anderen (mir unbekannten) Übertrager.

Kann mir jemand einen Tipp geben wie R2 zu dimensionieren wäre?

Danke, Michi

von Falk B. (falk)


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@ Michael Reinelt (fisa)

>nur wird mir der R2 (150 Ohm) verdächtig warm.

Schon mal überlegt, welche Leistung der umsetzt?

P = U^2 / R = 16V^2 / 150 Ohm = 1,7W.

>Entweder ist grob was faul, oder R2 ist nur komplett falsch
>dimensioniert.

Nö, das passt schon grob. 10mA Basistrom sind OK.

>Kann mir jemand einen Tipp geben wie R2 zu dimensionieren wäre?

Steht im Artikel Royer Converter.

von Peter R. (pnu)


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Falk Brunner schrieb:
> Nö, das passt schon grob. 10mA Basistrom sind OK.

Rechenfehler? bei 16V ergeben doch 150 Ohm etwa 100 mA?

Schalte dem R2 erst einmal noch einen Trimmer in reihe und dreh dran: R2 
dürfte viel zu klein sein.

von Falk B. (falk)


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@ Peter R. (pnu)

>> Nö, das passt schon grob. 10mA Basistrom sind OK.

>Rechenfehler? bei 16V ergeben doch 150 Ohm etwa 100 mA?

Uuups, kleiner Kommafehler. 100mA sind natürlich zuviel!

>Schalte dem R2 erst einmal noch einen Trimmer in reihe

Das ist nicht sonderlich sinnvoll. Erstens muss dieser Widerstand nicht 
besonders genau sein und zweitens kriegt man mit einem Trimmer (= 
KLEINES BAUTEIL) ganz schnell Probleme mit der Verlustleistung!

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Falk Brunner schrieb:
>>Kann mir jemand einen Tipp geben wie R2 zu dimensionieren wäre?
> Steht im Artikel Royer Converter.

Au weia. Asche über mein Haupt. Lesen bildet.

Falk Brunner schrieb:
> Uuups, kleiner Kommafehler. 100mA sind natürlich zuviel!

Ha, und jetzt ergibt das alles Sinn!

Danke, Lötkolben ist schon warm...

von Peter R. (pnu)


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Falk Brunner schrieb:
> Das ist nicht sonderlich sinnvoll. Erstens muss dieser Widerstand nicht
> besonders genau sein und zweitens kriegt man mit einem Trimmer (=
> KLEINES BAUTEIL) ganz schnell Probleme mit der Verlustleistung!

Da gehts ja nur ums Ausprobieren, welcher Wert für R2 wirklich passt. 
Man weiß ja schon, dass die 150 Ohm keinen direkten Schaden anrichten, 
sondern nur nicht stimmen. Die 150 Ohmbehält man vorerst, dass beim Test 
nicht aus Versehen (Trimmer am Anschlag) viel zu viel Basisstrom fließt. 
Der wahre Wert liegt wohl in richtung 10mA, da ist dann die Erwärmung 
des R2 kein Problem mehr.

Natürlich soll hinterher ein fester Wert von R2 eingebaut werden.

von Falk B. (falk)


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@ Peter R. (pnu)

>Da gehts ja nur ums Ausprobieren, welcher Wert für R2 wirklich passt.

Dabei fackelt dir ein Poti trotzdem ab. Es sei denn, man nimmt einen 5W 
Drahtpoti (was aber kein Trimmer ist)

Man braucht hier keinen Poti, es reicht, einen anderen Widerstand 
einzulöten. Zwischen zwei Stufen kann ruhig Faktor 2 liegen.

von Peter R. (pnu)


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Falk Brunner schrieb:
> Dabei fackelt dir ein Poti trotzdem ab. Es sei denn, man nimmt einen 5W
> Drahtpoti (was aber kein Trimmer ist)

Komm, komm, bleib cool.

 Ersteinmal ist zusammen mit R2 =150 Ohm die maximale Leistung in 
Trimmer (bei Trimmer = 150 Ohm und 15V Gesamtspannung) 375mW.

Außerdem, Dauerlösung ist doch ein Festwiderstand als R2. Und der dürfte 
eher über 1kOhm werden, also weniger als 225 mW verbraten.

von Harald W. (wilhelms)


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Falk Brunner schrieb:

> 5W-Drahtpoti (was aber kein Trimmer ist)

Wieso nicht, wenn sie nur einen Schraubenschlitz haben?
Früher nannte man solche Trimmer "Entbrummer". :-)

> Man braucht hier keinen Poti, es reicht, einen anderen Widerstand
> einzulöten. Zwischen zwei Stufen kann ruhig Faktor 2 liegen.

ACK! Typisch nimmt man einen hochohmigen R mit Drahtanschlüssen
und lötet einen Zusatzwiderstand an die Drähte. Das geht einfacher
wie Aus- und Einlöten.
Gruss
Harald

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Ein Mißerfolg jagt den nächsten...

1. Versuch: 2k2: R bleibt kalt, Spannung lässt sich brav erhöhen. bis es 
(am (unbelasteten Converter) Brrzzzzzz macht, und einer der Transistoren 
war gegrillt.

Vermutete Ursache: Bei zu hoher Versorgung überschreitet die Spannung an 
der Steuerwicklung die Ueb(max) von 5V, und brrzzzzzz...

2. Versuch: 1k5. Tut soweit, Versorgung etwa 14V, dann den Converter mal 
mit 1MOhm belastet, und etwas herumgebastelt und gemessen. Plötzlich 
wieder dieses widerliche Brrrzzzzz....

Vermutete Ursache: der zu hohe R verhindert, dass die Transistoren früh 
genug ganz durchschalten, der zu hohe Spannungsabfall Uce zusammen mit 
dem nicht unerheblichen Strom macht brrzzzzzz....

Jetzt werd ich halt nochmal so 300..500 Ohm versuchen... schön langsam 
gehen mir die Transistoren aus :-)

Mit den 150 Ohm hat nämlich der Converter sauber funktioniert, nur der R 
ist halt heiß geworden.


(edit: dumme nebenfrage gelöscht)

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ Michael Reinelt (fisa)

>Vermutete Ursache: Bei zu hoher Versorgung überschreitet die Spannung an
>der Steuerwicklung die Ueb(max) von 5V, und brrzzzzzz...

So schnell geht das nicht.

>Vermutete Ursache: der zu hohe R verhindert, dass die Transistoren früh
>genug ganz durchschalten, der zu hohe Spannungsabfall Uce zusammen mit
>dem nicht unerheblichen Strom macht brrzzzzzz....

Glaub ich nicht so ganz.

>Mit den 150 Ohm hat nämlich der Converter sauber funktioniert, nur der R
>ist halt heiß geworden.

Dann ist das halt so. Ich vermute eher ein Problem mit deinem Trafo.

>Nebenfrage: Wie oszilloskopiere ich gefühlte 7000V?

Mit einem HV-Tastkopf.

> Bin ich mit einem
>Tastkopf 10:1 und einem selbstgebauten U-Teiler mit 10x 1MOhm schon
>zuizidgefährdet?

Warum willst du deinen HV-Quelle so stark belasten? 20M an 7kV macht 
schon 350µA/2,45W. Typische HV-Tastköpfe sind deutlich hochohmiger, so 
im Bereich 10Mohm/kV und mehr. Wir haben in der 4ma diverse Tastköpfe

30kV/500M
60kV/400M
300kV/4500M

Aber mit einem rein ohmschen Teiler kann man nur reine Gleichspannng 
oder gaaaanz langsame Änderungen messen. Will man etwas Bandbreite, 
braucht man einen kapazitiv-ohmschen Teiler.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Falk Brunner schrieb:
> @ Michael Reinelt (fisa)
>
>>Vermutete Ursache: Bei zu hoher Versorgung überschreitet die Spannung an
>>der Steuerwicklung die Ueb(max) von 5V, und brrzzzzzz...
>
> So schnell geht das nicht.
Keine Ahnung, hab ja gerade erst erlesen was die Ueb ist ;-)
könnte aber auch ursache #2 sein.

>>Vermutete Ursache: der zu hohe R verhindert, dass die Transistoren früh
>>genug ganz durchschalten, der zu hohe Spannungsabfall Uce zusammen mit
>>dem nicht unerheblichen Strom macht brrzzzzzz....
>
> Glaub ich nicht so ganz.
Hmmm..

>>Mit den 150 Ohm hat nämlich der Converter sauber funktioniert, nur der R
>>ist halt heiß geworden.
>
> Dann ist das halt so. Ich vermute eher ein Problem mit deinem Trafo.
Das glaub ich wiederum nicht. Aber glauben heisst nicht wissen.

>>Nebenfrage: Wie oszilloskopiere ich gefühlte 7000V?
> Mit einem HV-Tastkopf.
Ja eh, aber in Ermangelung eines solchen, und Kosten > 200€...

>> Bin ich mit einem
>>Tastkopf 10:1 und einem selbstgebauten U-Teiler mit 10x 1MOhm schon
>>zuizidgefährdet?
ich hab die frage ohnehin zurückgezogen, weil meine 10:1 Tasköpfe 
ohnehin nur bis etwa 300V zugelassen sind...

> Warum willst du deinen HV-Quelle so stark belasten? 20M an 7kV macht
> schon 350µA/2,45W. Typische HV-Tastköpfe sind deutlich hochohmiger, so
> im Bereich 10Mohm/kV und mehr. Wir haben in der 4ma diverse Tastköpfe
>
> 30kV/500M
> 60kV/400M
> 300kV/4500M
Neid!

> Aber mit einem rein ohmschen Teiler kann man nur reine Gleichspannng
> oder gaaaanz langsame Änderungen messen. Will man etwas Bandbreite,
> braucht man einen kapazitiv-ohmschen Teiler.

Kommt auf die betrachtungsweise an. Für manche hier sind die 25kHz 
meines Royers eigentlich DC :-)

Mein eigentliches Problem: Der Laser funktioniert, nur "zirpt" der 
Converter. Am Shunt R4/R5 sehe ich daß der Strom sprunghaft auf etwa 6 
mA ansteigt, dann kontinuierlich bis etwa 4.5mA absinkt, um dann 
plötzlich wieder auf 0 zurückzugehen, das ganze unregelmäßig mit etwa 
1-3kHz, daher das Zirpen.

Verdacht: Ausgangsspannung steigt brav stark an, Röhre zündet, 
Brennstrom belastet den Converter zu stark, Spannung sinkt unter die 
Brennspannung, Röhre verlischt, Spiel beginnt von vorne.

Zuerst hatte ich die Regelung des LT1170 im Verdacht, aber sowohl am 
FB-Eingang als auch am VC-Pin kann ich keine nennenswerten Schwankungen 
erkennen . Die Regelung ist ja mit C3 und vor allem mit C4 (10u!) 
bewusst stark verlangsamt.

ich hätte halt gerne gewusst ob und wie stark die Ausgangsspannung 
tatsächlich einbricht, und auch wo (irgendwie hab ich auch den U-Tripler 
im Verdacht) und dazu müsste ich "irgendwie" zumindest grob den HV-Teil 
aufs Oszi bringen.

: Bearbeitet durch User
von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Noch eine Frage: Wenn man sich die Originalschaltung in der AN49 
http://www.linear.com/docs/10061 auf Seite 14 ansieht, so hat der erste 
C der HV-Kaskade 0.01pF und das ist schon halbwegs wenig... kann das ein 
Fehler beim Scannen sein, und das sollte 0.01uF = 10nF sein, oder könnte 
hier tatsächlich ein Print-Kondensator (Kupferbahnen) gemeint sein?

von Falk B. (falk)


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@ Michael Reinelt (fisa)

>Ja eh, aber in Ermangelung eines solchen, und Kosten > 200€...

Naja, kann man in gewissen Grenzen auch selber bauen. Dazu braucht man 
halbwegs HV-feste Widerstände und Kondensatoren, sowas kann man heute 
kaufen.

>> 30kV/500M
>> 60kV/400M
>> 300kV/4500M
>Neid!

Zu Recht. Der 300kV Teiler kostet soviel wie ein Smart, Codename 
"Schokobrunnen" ;-)

http://www.highvoltageprobes.com/high-voltage-probes

PVM-5 und VD-300

>Mein eigentliches Problem: Der Laser funktioniert, nur "zirpt" der
>Converter.

Das klingt nach einer Reglerschwingung deines vorgeschalteten 
Schaltreglers.

>Verdacht: Ausgangsspannung steigt brav stark an, Röhre zündet,
>Brennstrom belastet den Converter zu stark, Spannung sinkt unter die
>Brennspannung, Röhre verlischt, Spiel beginnt von vorne.

Fehlt der Vorwiderstand?

>Zuerst hatte ich die Regelung des LT1170 im Verdacht, aber sowohl am
>FB-Eingang als auch am VC-Pin kann ich keine nennenswerten Schwankungen
>erkennen . Die Regelung ist ja mit C3 und vor allem mit C4 (10u!)
>bewusst stark verlangsamt.

Solche "Tricks" gehen gern mal daneben. Ein Frequenzgang eines 
geschlossenen Reglekreises ist meit komplexer, als man es sich 
landläzfig vorstellt.

>ich hätte halt gerne gewusst ob und wie stark die Ausgangsspannung
>tatsächlich einbricht, und auch wo (irgendwie hab ich auch den U-Tripler
>im Verdacht) und dazu müsste ich "irgendwie" zumindest grob den HV-Teil
>aufs Oszi bringen.

Du brauchst einen halbwegs breitbandigen HV-Taskopf.

Hab ich mal gebaut. 100M Widerstand vom Typ VR68, die halten ganz 
offiziell bis zu 10kV aus. Dazu parallel 2x22pF in Reihe, 6kV 
Kondensatoren (NP0!). Im Fußpunkt dann 100k // 11nF. Fertig ist der 10kV 
Tastkopf. Dann noch 2m RG174 dran und gut. Zwecks Dämpfung und 
HF-Trickserei waren noch 330 Ohm in Reihe zum Koaxkabel, das hat ein 
paar häßliche Resonanzen gut gedämpft.

Man kann auch alles verdoppeln, wenn einem das zu knapp erscheint.

von Falk B. (falk)


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@ Michael Reinelt (fisa)

>Noch eine Frage: Wenn man sich die Originalschaltung in der AN49
>http://www.linear.com/docs/10061 auf Seite 14 ansieht, so hat der erste
>C der HV-Kaskade 0.01pF und das ist schon halbwegs wenig...

Sowas gibt es gar nicht.

> kann das ein
>Fehler beim Scannen sein, und das sollte 0.01uF = 10nF sein,

Das schon eher! Kann aber auch ein Tippfehler gewesen sein. Die Amis 
haben ein Vorliebe für µF, nF findet man bei denen echt selten, warum 
auch immer.

> oder könnte
>hier tatsächlich ein Print-Kondensator (Kupferbahnen) gemeint sein?

Nein.

von Günter Lenz (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
>(am (unbelasteten Converter) Brrzzzzzz macht, und einer der Transistoren
>war gegrillt.

Das ist ja auch logisch, wenn der Transverter nicht belastet wird.
Die gespeicherte Energie im Trafo muß ja irgendwo hin,
und sucht sich seinen Weg. Die Transistoren werden dann
durch Überspannung zerstört. Schalte mal Dioden parallel
zu den Transistoren. Also Kathode am Kollektor und Anode
am Emitter.

von Leistungselektroniker (Gast)


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Ganz ehrlich, was soll allgemein der Murks mit dem Royer-Converter?
Viel Gefrickel für ein Schaltung mit einem aufwendigen Trafo und einer 
unsauberen Ansteuerung der Halbleiter.
Der Royer-Converter gehört in eine Zeit als gute Gatetreiber noch nicht 
an jeder Ecke für einen Appel und ein Ei zu haben gab.
Tut euch einen Gefallen und investiert ein paar Cent mehr für einen 
anständigen Treiber oder was hierfür einfacher ist, einen 
selbstschwingenden Treiber wie den ir21531. Die Kosten holt man durch 
den simpleren Trafo wieder rein.

Leistungselektroniker

von Falk B. (falk)


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@ Günter Lenz (Gast)

>Das ist ja auch logisch, wenn der Transverter nicht belastet wird.
>Die gespeicherte Energie im Trafo muß ja irgendwo hin,
>und sucht sich seinen Weg.

Blödsinn. Fackelt ein normaler Trafo ab, wenn er im Leerlauf ist? NEIN!
Und es ist KEIN Sperrwandler!

> Die Transistoren werden dann
>durch Überspannung zerstört.

Nö.

> Schalte mal Dioden parallel
>zu den Transistoren. Also Kathode am Kollektor und Anode
>am Emitter.

Millionen von diesen Schaltungen kommen ohne sie aus. Hmmm.

von Falk B. (falk)


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@Leistungselektroniker (Gast)

>Ganz ehrlich, was soll allgemein der Murks mit dem Royer-Converter?
>Viel Gefrickel für ein Schaltung mit einem aufwendigen Trafo und einer
>unsauberen Ansteuerung der Halbleiter.

Bla. Für diese Basteleien vollkommen OK.

von Günter Lenz (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
>Blödsinn. Fackelt ein normaler Trafo ab, wenn er im Leerlauf ist? NEIN!
>Und es ist KEIN Sperrwandler!

Es Fackelt ja auch nicht sein Trafo ab, sondern seine
Transistoren. Auch bei einem normalen Trafo fließt
ein Blindstrom, das heißt es wird Energie gespeichert,
und die kann ohne Transistoren wieder zurück ins Netz.
Wenn es einen anderen Grund gibt, das seine Transistoren
abfackeln, dann nenne ihn bitte mal.

Falk Brunner schrieb:
>Millionen von diesen Schaltungen kommen ohne sie aus. Hmmm.

Es gibt Transistoren, da sind diese Dioden genau aus diesem
Grund schon mit eingebaut.

von Günter Lenz (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
Und es ist KEIN Sperrwandler!

Noch ein Nachtrag.
Bei einem unbelasteten Sperrwandler Fackeln
die Transistoren trotzdem ab, auch mit diesen
Dioden.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Falk Brunner schrieb:
> Du brauchst einen halbwegs breitbandigen HV-Taskopf.
>
> Hab ich mal gebaut. 100M Widerstand vom Typ VR68, die halten ganz
> offiziell bis zu 10kV aus. Dazu parallel 2x22pF in Reihe, 6kV
> Kondensatoren (NP0!). Im Fußpunkt dann 100k // 11nF. Fertig ist der 10kV
> Tastkopf. Dann noch 2m RG174 dran und gut. Zwecks Dämpfung und
> HF-Trickserei waren noch 330 Ohm in Reihe zum Koaxkabel, das hat ein
> paar häßliche Resonanzen gut gedämpft.

ich danke dir! hab sowas mal schnell zusammengebaut, funktioniert (für 
meine Bedürfnisse) super!

Allerdings musste ich es etwas verändern, weil ich deine Bauteile so 
nicht bekommen habe, und da bin ich mir nicht sicher ob das passt: VR68 
hab ich nur in 47M bekommen, daher zwei in Serie. Das hat aber sogar den 
Vorteil, dass ich die Spannung über den Kondensatoren zwangsweise 
halbiere. Auch hier hab ich nur was anderes bekommen: 47pF/3kV/NP0. 
Davon jeweils zwei in Serie parallel zu jedem 47M-Widerstand.

Dafür am Fußpunkt auch 2x47k in Serie, mit jeweils einem 22n C parallel.

Mit den Cs bin ich sehr unsicher ob ich da nicht was in die falsche 
Richtung angepasst habe :-( Selbst wenn nicht, passt das mit den 22/47 
nicht wirklich zusammen.

Anyway, ein grober Test mit meinem Funktionsgenerator bei 
verschiedensten Frequenzen zeigt dass der Teiler recht passabel 
funktioniert.

Erste Messungen an meinem Laser zeigen dass die "poor man's probe" 
funktioniert. Der Laser leider zwitschert noch immer. Das möchte ich 
aber im "originalen" Laser-Thread weiter verfolgen (ich werd den Link 
hier einfügen, sobald ich dort berichtet habe)

Noch kurz zum Royer: Den Basiswiderstand hab ich jetzt auf 330Ohm 
geändert, läuft bisher stabil.


Falk Brunner schrieb:
> Fehlt der Vorwiderstand?

Du meinst sicher den Vorwiderstand für die Laserröhre: Nein, der ist 
vorhanden, vermutlich sogar doppelt: ich hab einen 47k/3W 
Serienwiderstand drauf, und vermutlich hat die Röhre sowieso ihren 
eigenen: ich seh leider nicht deutlich hin, da die Röhre in einen 
Metallwinkel eingeklebt ist, aber es sieht so aus als wäre da was 
verdächtiges eingeschrumpft...

Nochmal herzlichen Dank an Falk, ich bin begeistert von meinem 
HV-Tastkopf!

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Anbei eine Beispielmessung mit meinem Selbstbau-HV-Taskopf: Das Zünden 
der laserröhre.

Spannung steigt auf etwa 5kV an, dann ist die Zündspannung erreicht, 
Röhre brennt, Spannung sinkt schlagartig auf die Brennspannung von etwa 
2kV.

Und danach sieht man auch schon mein problem: offensichtlich verlischt 
die Röhre wieder, um gleich wieder zu zünden, diesmal aber bei etwa 3kV. 
Es zischelt also zwischen 2 und 3 kV herum....

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Es hat sich ausgezirpt!

ich bin aber auch ein Vollidiot: Auf die Idee, dass ich in meiner Angst 
von einem zu geringen Brennstrom ausgegangen bin, und die Regelung ganz 
korrekt dann abregelt, bin ich nicht gekommen....

Mit etwas Mut habe ich das Poti entsprechend runtergedreht, und siehe 
da: plötzlich kein Zirpen mehr, sondern stabiler Betrieb!

Nur - so ganz froh macht mich das auch nicht... da ich immer noch kein 
Datenblatt zu der Röhre habe, weiss ich nicht ob die Werte realistisch 
sind, oder ob die schon kurz vorm explodieren ist.

Momentan habe ich 5.5mA Brennstrom und 2.4kV Brennspannung, das ist 
schon halbwegs hoch... sobald ich den Brennstrom reduziere, verlöscht 
die Röhre wieder. 13 Watt für das "Röhrchen" kommt mir schon viel vor...

Auch der Royer dürfte damit "etwas" außerhalb seiner Spezifikation 
betrieben werden: Das Ding genehmigt sich nun 1.5A bei 15V, meine 
Transistoren und der Übertrager dürften das nicht allzu lange 
mitmachen...

Kann mir jemand sagen, ob und wie man den "Grenzwertigkeitslevel" 
bestimmen kann, abgesehen von der bewährten "verbrenn ich mir die 
Finger?" Methode?

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Noch eine Frage: nachdem die Schaltung jetzt soweit funktioniert, möchte 
ich diese noch etwas pimpen, und speziell die transistoren durch welche 
mit etwas mehr (thermischer) Reserve ersetzen. Die "Gehäuschen" des 
ZTX851 hat da vermutlich nämlich so gut wie keine.

Es muss ja nicht gerade ein ganz fetter Brummer im TO220 sein (und wenn 
dann wärs auch ok) aber sowas wie ein TO126 wäre mir sympatischer als 
der Stecknadelkopf...

Ich orientiere mich mal am ZTX851: 60V, 5A, Stromverstärkung min 25

Gibts da einen "Standardtyp" oder was empfehlenswertes? Danke!

Nachtrag: KSD1691?

: Bearbeitet durch User
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