Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Backup Power mit Supercaps


von Fragender (Gast)


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Hallo zusammen!

Ich brauche mal ein paar Tipps bzw. Ideen von euch.

Vorgegeben ist Folgendes:
Spannungsquelle1: 5V(für andere Anwendungen auf Platine), 
Spannungsquelle2: 3V3(über DCDC Converter von Sq1), 1 µC, 1 RTC(ohne 
Trickle Charger) und Supercaps(3V3) für eventuell kurz auftretende 
Stromausfälle.

Die Supercaps dürfen im Stromausfall NUR die RTC weiter betreiben, 
sollen also nur den VBAT Pin der RTC betreiben, nicht aber den µC.

Mein Problem ist eigentlich nur Folgendes:
Wie schaffe ich es am Sinnvollsten, die Supercaps zu laden?
Mir schwebt ein Transistorschalter vor. Oder hat jmd von euch noch eine 
bessere Idee?
Ich brauche auch keine Berechnung, lediglich eben Ideen, bzw. bekannte 
Möglichkeiten, diese Schaltung zu realisieren.

Vielen Dank!

von Max D. (max_d)


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mit 2 Si-Dioden an den Supercap ?
Gibt (theoretisch) 5V - 2*0,7V = 3,3 V am Cap. Alternativ einfach eine 
Schottky rein und auf die 0,2-0,3V Abfall pfeifen (kann man mit nem 
hochohmigen Widerstand parllel noch weiter drücken, hochohmig um 
"Rückwärtsversorgung" zu verhindern...)

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Kommt natürlich auf den RTC-Strom und auf die insgesamt zu überbrückende 
Zeit an - oft ist eine kleine Lithiumzelle die günstigste Lösung.

von Fragender (Gast)


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Mit den Dioden hört sich nicht schlecht an. Danke schonmal! :)
Denke werde mal nen kleinen Testaufbau machen.
Ne Batterie fällt leider weg, da es über lange Zeit(Mehrere Jahre) 
laufen soll, ohne, dass jmd Wartungen (Batteriewechsel) durchführen 
soll.
Zeiten zum Überbrücken sind die üblichen von Stromausfällen: 1 min - 1 
Stunde(im Härtefall).

von Schreiber (Gast)


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Fragender schrieb:
> Ne Batterie fällt leider weg, da es über lange Zeit(Mehrere Jahre)
> laufen soll, ohne, dass jmd Wartungen (Batteriewechsel) durchführen
> soll.

Ein DS3231 läuft selbst mit einer kleinen Knopfzelle 10 Jahre, mit einer 
größeren Batterie sind 20-30Jahre (Selbstentladung beachten!) sicher 
auch kein Problem

von Fragender (Gast)


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DS3231SN# verwenden wir. Da hast du schon Recht! Aber zusätzlich 
hinzukommen würde das Platzproblem und da wir nur noch auf der 
Unterseite bestücken können und da ca. 2 - max 3mm Platz sind :-/

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Fragender schrieb:
> da wir nur noch auf der
> Unterseite bestücken können und da ca. 2 - max 3mm Platz sind :-/

Und wo bekommst du einen Goldcap mit 3 mm Höhe her?

Wenn dieser dann 0,25 Farad hätte, dann würde das ganze auch nur 3 Tage 
halten. Annahmen: 1 µA und 3,3V bis 2,3V.

Mit einer 30 mAh Batterie hast du gleich 3,5 Jahre.

von (prx) A. K. (prx)


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Fragender schrieb:
> Mit den Dioden hört sich nicht schlecht an. Danke schonmal! :)

Wenn du den Supercap mit 2x 1N4148 an 5V hängst und die RTC angenommene 
1µA schluckt, dann betreibst du die RTC mit um die 4,2V, wenn das 
Datasheet zutrifft und der Supercap keinen Strom mehr zieht.

Max D. schrieb:
> Gibt (theoretisch) 5V - 2*0,7V = 3,3 V am Cap.

Bei einer Last von 5-10mA oder so.

: Bearbeitet durch User
von Fragender (Gast)


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Alexander Schmidt schrieb:
> Und wo bekommst du einen Goldcap mit 3 mm Höhe her?

http://www.mouser.de/Search/ProductDetail.aspx?R=PAS3225P3R3113virtualkey57660000virtualkey963-PAS3225P3R3113
Das sind die Supercaps, die wir verwenden.

Alexander Schmidt schrieb:
> dann würde das ganze auch nur 3 Tage halten

Ist ja auch kein Problem. Es geht ja lediglich um kurzzeitige 
Überbrückung. Danach werden die Caps bei Spannungswiederkehr wieder 
aufgeladen.
Vom Prinzip her, schon alles getestet und funktioniert einwandfrei, nur 
eben haben wir noch keine optimale Lösung gefunden, die Supercaps vom 
Rest des Systems zu trennen, für den Fall eines Stromausfalls :)

von MaWin (Gast)


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Fragender schrieb:
> Ne Batterie fällt leider weg, da es über lange Zeit(Mehrere Jahre)
> laufen soll, ohne, dass jmd Wartungen (Batteriewechsel) durchführen
> soll.

Wie kommst du darauf, dass Supercaps länger halten als Akkus?
Zumal es keine für 3.3V gibt, sondern ca. 2.8 und 5.5.
Beim Entladen fällt die Spannung, es wäre also schlauer 5V zu puffern 
und auf 3.3V zu regeln, bloss kosten 3.3V Regler auch Strom, mehr als 
die Uhr.
Es ist also wie immer ein Kompromiss.

von Schreiber (Gast)


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Alexander Schmidt schrieb:
> Und wo bekommst du einen Goldcap mit 3 mm Höhe her?
> Mit einer 30 mAh Batterie hast du gleich 3,5 Jahre.

bei 3mm höhe passt doch eine CR2025 (etwa 150mAh) oder eine CR2430 (etwa 
250mAh)
Die Batterielebensdauer dürfte damit die Gerätelebensdauer 
überschreiten.

von MaWin (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Die Batterielebensdauer dürfte damit die Gerätelebensdauer
> überschreiten.

Na ja, Batterien müssen immer austauschbar montiert sein (EU Vorschrift, 
leider nicht Akkus betreffend). Damit könnten Geräte ein Leben lang 
einsetzbar bleiben, statt nur ein paar Jahre (wie iPods/iPhones mit 
eingeklebtem Akku, Wegfahrsperren mit eingeschweissten Stützbatterien, 
Fernseher mit eingelöteten SuperCaps und was es sonst noch so an durch 
dümmste Entwickler eingebauter Obsoleszenz gibt)

von Atmega8 A. (atmega8) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Max D. schrieb:
> mit 2 Si-Dioden an den Supercap ?
> Gibt (theoretisch) 5V - 2*0,7V = 3,3 V am Cap.

Wenn der Strom gering ist fällt an einer 1N4148 nur eine Spannung von 
0.6V ab und damit ist die Spannung am Super-Cap möglicherweise zu hoch-

Ich würde einen P-Kanal-MosFET nutzen um die 3.3V vom Super-Cap 
abzuschalten wenn die Versorgungsspannung auf unter 3.3V sinkt.

Im Anhang ist ein Beispiel.

Bei einer Versorgungsspannung von über 3V schaltet der NPN-Transistor 
den MosFET durch, so dass der Strom in den SuperCap fließen kann.
(man könnte den Spannungsteiler an der Basis vom NPN-Transistor noch 
etwas anpassen, theoretisch könnte R3 450k Ohm groß sein)
Durch die Bodydiode fließt aber auch ein Strom in den SuperCap wenn der 
MosFET nicht leitend ist.
Wichtig ist nur dass der MosFET bei einem Abfall der Versorgungsspannung 
geschlossen wird.

von Fragender (Gast)


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Also erstmal finde ich es wirklich gut, dass hier viel geholfen wird!
Allerdings nicht so gaaanz beim Thema mehr:D

Ich brauche wirklich nur Ideen, wie man die einzubauenden Supercaps so 
lädt, dass bei Stromausfall diese nur einen Teilbereich, in diesem Fall 
die RTC, weiter versorgt, ohne aber den Rest mit zu versorgen.

MaWin schrieb:
> Wie kommst du darauf, dass Supercaps länger halten als Akkus?

Wurde nie gesagt! Lediglich, dass sie für die Anwendung ausreichen und 
!!in diesem Fall!! eine bessere Lösung sind, als Batterien, welche man 
im Fall der Fälle auswechseln müsste->Wartungsarbeiten. Die Supercaps 
aber nicht.

Weit hergeholter Extremfall: Steuerung in einer Forschungsstation in der 
Antarktis. 5 Jahre im Betrieb, Wetterbedingungen und üblicher BLABLA tun 
ihr Übriges für die Batterie.. Stromausfall, Batterie war leer, keiner 
hats gemerkt->System läuft nicht mehr korrekt, Uhrzeit muss wieder 
eingestellt werden.. Ich denke mal da wären die Supercaps ne bessere 
Lösung!?
Falls nicht, ich lasse mich gerne eines Besseren belehren! :)

von Fragender (Gast)


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Danke! ich werde mir das mal anschauen! haben gerade nen ähnlichen 
MOSFET hier.
mit der Diode hat übrigens geklappt! :)

von Joachim B. (jar)


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Fragender schrieb:
> Die Supercaps dürfen im Stromausfall NUR die RTC weiter betreiben,
> sollen also nur den VBAT Pin der RTC betreiben, nicht aber den µC.

wo ist das Problem? Dazu gibtr es doch den Bat Eingang, Diode vor und 
gut ist.

Laden über Vorwiderstand und Diode zum Supercap und an den BAT Eingang 
der RTC, ich verstehe die komplizierten Schaltungen nicht, mein Wissen 
sagt mir, je komplizierter die Schaltung umso weniger funktioniert sie 
oder macht das was sie soll.

Macht dir der Sperrstrom der Diode Kummer? Dann schau beim 
Transistortester wie die den Standbystrom auf 20nA gesenkt haben (mal 
vorausgesetzt der Diodensperrstrom wäre höher)

: Bearbeitet durch User
von anonµm (Gast)


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Fragender schrieb:
> Weit hergeholter Extremfall: Steuerung in einer Forschungsstation in der
> Antarktis.
Fragender schrieb:
> mit der Diode hat übrigens geklappt! :)

Du kennst keine Dioden und entwickelst Steuerungen die im Extremfall in 
der Arktis funktionieren sollen?!
Hut ab.

von Joachim B. (jar)


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anonµm schrieb:
> Fragender schrieb:
>> mit der Diode hat übrigens geklappt! :)
>
> Du kennst keine Dioden

wundert mich auch

https://www.google.de/search?q=physik+unterricht+oberschule+diode&ie=utf-8&oe=utf-8&gws_rd=cr&ei=-gGHVMqxF8m7PdWmgdAO

war auch schon im vorigen Jahrtausend in der 9 Klasse, sogar in der 
VorPC_Steinzeit nur hiessen die damals AA oder OA

: Bearbeitet durch User
von Jim M. (turboj)


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Fragender schrieb:
> Weit hergeholter Extremfall: Steuerung in einer Forschungsstation in der
> Antarktis. 5 Jahre im Betrieb, Wetterbedingungen und üblicher BLABLA tun
> ihr Übriges für die Batterie..

Da würde der Supercap aber auch nicht viel taugen. Ich lese -25° oder 
-30°C als absolutes Minimum in den Datenblättern - das sind nicht grade 
antarktische Temperaturen...

von Fragender (Gast)


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Ihr legt aber auch alles auf die Goldwage, was ;)
Habe jetzt ne Lösung mit MOSFETs gefunden, die so funktioniert wie es 
soll! Danke Atmega8!!

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