Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Digitales Poti an Fühler-Eingang von Heizung


von Heiko (Gast)


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Hi,

ich möchte die Vorlauftemperatur beeinflussen, in dem ich unserer 
Heizung eine Raumtemperatur vorgaukle. Die Idee ist, anstelle des 10k 
NTC-Raumfühlers ein digitales Poti anzuschließen, z.B. ein MCP 4151.

Reicht es, die beiden Fühleranschlüsse der Heizung mit 2 Pins des 
Digitalpotis zu verbinden, oder müssen auch die Massen verbunden werden?
Ist so ein Digitalpoti galvanisch getrennt? Das Datenblatt sagt (mir) 
dazu nichts.

Danke!

Heiko

von foo (Gast)


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Heiko schrieb:
> Reicht es, die beiden Fühleranschlüsse der Heizung mit 2 Pins des
> Digitalpotis zu verbinden, oder müssen auch die Massen verbunden werden?
> Ist so ein Digitalpoti galvanisch getrennt?

Nein, nein, und nein.
In den Digitalpotis befindet sich eine Widerstandskette aus z.B. 64 
hintereinander geschalteten Widerständen, und an jeder Verbindung 
befindet sich ein Halbleiterschalter, der bei Bedarf diesen Knotenpunkt 
mit dem "Schleifer"-Ausgang verbindet.
Daraus folgt,
dass diese Teile primär nicht als einstellbare Widerstände gedacht sind, 
sondern als Spannungsteiler,
dass sie eine Versorgungsspannung benötigen innerhalb derer Grenzen sich 
das Signal zu bewegen hat,
und dass die Ansteuerschaltung nicht galvanisch getrennt ist.

Was hindert dich daran ein herkömmliches Poti, evtl. auch mehrgängig, 
oder einen Spindeltrimmer zu verwenden?

von Harald W. (wilhelms)


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foo schrieb:

> Was hindert dich daran ein herkömmliches Poti, evtl. auch mehrgängig,
> oder einen Spindeltrimmer zu verwenden?

Das ist "Digitalitis", eine sehr ansteckende Krankheit, die sich
speziell in diesem Forum stark verbreitet. :-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Heiko schrieb:
> Das Datenblatt sagt (mir) dazu nichts.
Oh doch. Es sagt, welche Spannung die Terminals im Bezug zur Versorgung 
haben dürfen:
1
Resistor Terminal Input Voltage Range (Terminals A, B and W) --- min. Vss --- max. Vcc

von Heiko (Gast)


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foo schrieb:

> Was hindert dich daran ein herkömmliches Poti, evtl. auch mehrgängig,
> oder einen Spindeltrimmer zu verwenden?
Das ganze ist Teil einer Heizungssteuerung, muss also digital 
ansteuerbar sein.

von Harald W. (wilhelms)


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Heiko schrieb:

> Das ganze ist Teil einer Heizungssteuerung, muss also digital
> ansteuerbar sein.

Normalerweise ist das ein Spannungseingang. Man braucht also nur
einen AD-Wandler.

von Heiko (Gast)


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Ich kenne leider die interne Schaltung des Steuergerätes der Heizung 
nicht. Ich habe 2 Drähtchen, da ist normalerweise der NTC dran, und das 
war's. Versuche mit Optokopplern scheitern, die Spannung ist zu gering 
und die Optokoppler sind noch weniger linear als ein NTC....

von ??? (Gast)


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Bei einer Regelung, verstellt man den Sollwert und
manipuliert nicht den Istwert ...

von grundschüler (Gast)


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ldr+PWM-Led als Ersatz für Ntc funktioniert problemlos

von Heiko (Gast)


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Der Sollwert ist konstant auf die gewünschte Temperatur eingestellt. Der 
Istwert ergibt sich aus der in verschiedenen Räumen drahtlos erfassten 
Temperatur. Dort, wo sich die Steuerung befindet, ist nicht der 
Referenzraum.

von Heiko (Gast)


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Ich habe ein paar Versuche mit LDRs und LEDs gemacht. Die unteren 30% 
Duty Cycle bei der PWM ist nicht nutzbar, da der LDR hier sehr stark 
seinen Widerstandswert verändert. Das größere Problem ist aber, dass der 
LDR bei Temperaturschwankungen (delta 10°C) zu sehr driftet.

Mittlerweile kenne ich die Anforderungen etwas besser.
Ich benötige einen um 3k variierbaren Widerstand, dessen kleinste 
"Einstellung" nicht größer als 10k ist.

Eventuell ein Motorpoti / Fader?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Bei einem LDR wird es vermutlich logarithmisch besser werden. Also am 
besten binär exponentiell:
00001
00011
00111
01111
11111

z.B. als dauernde SPI-Ausgabe einer Konstanten.

Die Temperaturabhängigkeit ist doch open-loop vorhersehbar.


Wäre wirklich interessant ein Digitalpoti mit galvanischer Trennung 
ausgangsseitig zu finden. Ich kenne keines! Marktlücke!!!!

: Bearbeitet durch User
von grundschüler (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Wäre wirklich interessant ein Digitalpoti mit galvanischer Trennung
> ausgangsseitig zu finden.

das ist bei einem ldr mit zwei Anschlüssen doch trivial

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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"Digitalpoti" !!

von m.n. (Gast)


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Heiko schrieb:
> Mittlerweile kenne ich die Anforderungen etwas besser.
> Ich benötige einen um 3k variierbaren Widerstand, dessen kleinste
> "Einstellung" nicht größer als 10k ist.
>
> Eventuell ein Motorpoti / Fader?

Wie fein soll denn die Einstellung sein?
Falls z.B 16 Stufen reichen, könnte man vier Reedrelais mit vier 
Widerständen in der Abstufung 1, 2, 4, 8 + Rx als minimalen Widerstand 
in Reihe nehmen.
Das wäre m.E. die günstigste Lösung.

von Heiko (Gast)


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Hm, dann würde ich eher 8 Reed-Relais nehmen + Schieberegister + 
Darlington-Array. Sind dann halt 14 Widerstände, dafür nur 0,3 Ohm 
Abweichung beim 4. Bit.... Ich denke, die 4 1 Ohm-Widerstände könnte man 
auch sparen.

Widerstandswert    R   +  R
12      12  0
24      24  0
48      47  1
96      95,3  1
192      191  1
384      383  1
768      750  18
1536      1500  36

von grundschüler (Gast)


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Heiko schrieb:
> Das größere Problem ist aber, dass der
> LDR bei Temperaturschwankungen (delta 10°C) zu sehr driftet.

das kann ich so nicht bestätigen. bei mir läuft das sehr stabil. Der ldr 
ist aber sehr empfindlich gegen Restlicht und muss deswegen absolut 
lichtdicht mit der led verpackt werden.

Ich habe aber auch einen Regelkreis, d.h. die Änderung am ldr wird durch 
die Stromaufnahme der Heizung ausgeregelt. Notfalls könnte man hier aber 
auch zwei lodrs verbauen und den Widerstand des einen ldrs mittels adc 
am 2. ldr messen.

von Timm T. (Gast)


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Heiko schrieb:
> Ich habe 2 Drähtchen, da ist normalerweise der NTC dran, und das
> war's.

Und mal die Spannung über dem originalen NTC zu messen ist jetzt zu viel 
Raketentechnik?

Nimm doch den NTC, schalte einen Widerstand dazu um eine geringere 
Temperatur zu simulieren, und heize dann den NTC mit Deiner Steuerung 
über einen Leistungswiderstand.

Heiko schrieb:
> Die unteren 30%
> Duty Cycle bei der PWM ist nicht nutzbar, da der LDR hier sehr stark
> seinen Widerstandswert verändert.

Falscher LDR, die gibts mit verschiedenen Dunkelwiderständen.

> Das größere Problem ist aber, dass der
> LDR bei Temperaturschwankungen (delta 10°C) zu sehr driftet.

2 gleiche LDR zusammenpacken, der zweite regelt den LED-Strom nach.

von m.n. (Gast)


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Heiko schrieb:
> Hm, dann würde ich eher 8 Reed-Relais nehmen + Schieberegister +
> Darlington-Array.

Und Du glaubst, Deine Heizungssteuerung wäre ein Präzisionsgerät?
Aber mach nur, mir wäre der Aufwand viel zu hoch.

von Heiko (Gast)


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> Und Du glaubst, Deine Heizungssteuerung wäre ein Präzisionsgerät?
Nein, sicher nicht. Aber da ich bis auf die Widerstände alle Teile da 
habe und ich eh ein S-Register nehmen muss, kann ich auch gleich 8 Bits 
aufbauen.

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