Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schwingkreis verstärken ohne Trafo


von Umut E. (umut_e)


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Hallöchen, bin neu hier also bitte entschuldigt, wenn das jetz ne blöde 
Frage ist.

Also, ich bin sehr physik-affin und verstehe auch das Prinzip hinter 
Oszillatoren/Schwingkreisen etc. , ein Oszillator is ein Schwingkreis 
mit Verstärker.

Jetz hab ich mir mal einfache Detektorradios und KW-Empfänger angeschaut 
und habe auch vor so eins zu bauen...

Aber ich stehe vor dem Problem, dass ich es einfach nicht hinbekomme 
einen funktionierenden Transformator zwischen Antenne und Induktivität 
im Schwingkreis hinzukriegen.

Also bei nem Detektorradio jetz... (s. Anhang)

Mal unabhängig davon, wollte ich einfach mal nen einfachen Oszillator 
bauen und diesen ans Oszilloskop... aber ich krieg diesen Transformator 
einfach nicht hin um dann über den Transistor rückzukoppeln (--> 
Meissner-Schaltung).

Langsam bin ich furstriert und müde... :(

Wenn jemand helfen könnte, wär das lieb.

Danke :))

von Frank W. (frank_w)


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Was für eine Antenne benutzt Du?

Gruß Frank

von foo (Gast)


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Umut E. schrieb:
> Also bei nem Detektorradio jetz... (s. Anhang)

Mit dieser Dimensionierung wirst du ein Problem bekommen, da das Werte 
für die Mittelwelle etwa 500..1500kHz sind, und die letzten deutschen 
Mittelwellensender Ende dieses Jahres abgeschaltet werden.

Dann kannst du abends und nachts allenfalls noch ein paar ausländische 
Sender empfangen.
Als Antenne solltest du 10..20m Draht zur Verfügung haben und eine 
Erdleitung selbstverständlich.
Für die Erde ist die Wasserleitung geeignet, notfalls auch der 
Schutzkontakt der Steckdose, obwohl da viele Störungen drauf sind.

von foo (Gast)


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P.S.:

Umut E. schrieb:
> dass ich es einfach nicht hinbekomme
> einen funktionierenden Transformator zwischen Antenne und Induktivität
> im Schwingkreis hinzukriegen.

Induktive Kopplung ist auch nicht ganz einfach zu berechnen.
Weitaus einfacher koppelst du über einen kleinen  Kondensator, 
vielleicht 10pF, am besten abstimmbar, kapazitiv an den Schwingkreis an.

von karadur (Gast)


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Hallo

was meinst du mit Transformator?

Wenn du einen Ferritstab nimmst und die Wicklungen mit HF-Litze isoliert 
darauf wickelst hast du deinen Schwingkreis mit Kopplung.

Das Problem dabei ist den Schwingkreis in den richtigen Frequenzbereich 
zu bekommen.

von Umut E. (umut_e)


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danke erstmal für die ganzen antworten!!!

foo schrieb:
> Induktive Kopplung ist auch nicht ganz einfach zu berechnen.
> Weitaus einfacher koppelst du über einen kleinen  Kondensator,
> vielleicht 10pF, am besten abstimmbar, kapazitiv an den Schwingkreis an.



das hab ich bemerkt... also, zuerst würde ich vorschlagen, wir 
konzentrieren uns auf den Oszillator...

wenn ich nen parallelschwingkreis hab, wie verstärke ich am besten, 
möglichst mit wenig aufwand <:)

eigentlich hab ich ja mehr interesse an der physik hinter dem ganzen... 
und das mit den elektromag. schwingungen wollte ich halt mal praktisch 
anwenden :)

foo schrieb:
> Mit dieser Dimensionierung wirst du ein Problem bekommen, da das Werte
> für die Mittelwelle etwa 500..1500kHz sind, und die letzten deutschen
> Mittelwellensender Ende dieses Jahres abgeschaltet werden.

Frank Wa schrieb:
> Was für eine Antenne benutzt Du?
>
> Gruß Frank

danke leute :)

: Bearbeitet durch User
von wrdlbrmft (Gast)


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Umut E. schrieb:
> Frank Wa schrieb:
>> Was für eine Antenne benutzt Du?
>>
>> Gruß Frank
>
> danke leute :)

Spitzenmäßige Antwort :-)

von Purzel H. (hacky)


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Der Schwingkreis schwingt ohne passendes Kernmaterial eh nicht. Einen 
Schwingkreis entdaempfen ? Mit einem Transistor.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Umut E. schrieb:

> Jetz hab ich mir mal einfache Detektorradios und KW-Empfänger angeschaut
> und habe auch vor so eins zu bauen...
>
> Aber ich stehe vor dem Problem, dass ich es einfach nicht hinbekomme
> einen funktionierenden Transformator zwischen Antenne und Induktivität
> im Schwingkreis hinzukriegen.

Den Werten nach soll das wohl ein Mittelwellendetektor sein. An den 
schließt man i.A. gar keine (Draht-) Antenne an. Statt dessen wickelt 
man die Spule des Eingangskreises auf einen Ferritstab. Und für die 
Kopplung wickelt man die Spulen einfach über- oder nebeneinander auf den 
gleichen Stab.

Je größer der Stab dabei ist, desto mehr Energie fischt er aus dem 
magnetischen Feldanteil und desto lauter wird der Empfang (bei diesem 
Einfachst-Detektor muß ja jegliche Energie die in den Kopfhörer geht, 
aus dem Feld des Senders kommen). In den goldenen Zeiten des Mittel- 
wellenempfangs waren Ferritstäbe bis 200mm Länge (bei 10mm Durchmesser) 
Standard. Taschenradios kommen auch mit 60mm Stäben (bei 8mm 
Durchmesser) aus.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ferritstabantenne

Umut E. schrieb:
> wenn ich nen parallelschwingkreis hab, wie verstärke ich am besten,
> möglichst mit wenig aufwand <:)

Na mit einem Verstärker. Eine sehr beliebte Schaltung aus der Zeit war 
das sogenannte Reflex-Audion. Hier wird das HF-Signal mit einem z.B. 
Transistor verstärkt und ein Teil des verstärkten Signals wieder in den 
Antennenkreis zurückgespeist. Dadurch wird der Schwingkreis entdämpft 
(und wenn man die Rückkopplung zu hoch einstellte, fing er gar an zu 
schwingen). Dadurch erhielt man eine besseren Trennschärfe.

Außerdem konnte man mit dem gleichen Transistor auch noch das NF-Signal 
nachverstärken. Gemessen am Bauteilaufwand war das Ergebnis 
überwältigend. Ich hatte als Kind so ein selbstgebautes Audion unter dem 
Bett stehen und habe Nachts damit heimlich Radio gehört.

https://de.wikipedia.org/wiki/Audion

: Bearbeitet durch User
von Umut E. (umut_e)


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Axel Schwenke schrieb:
> Na mit einem Verstärker. Eine sehr beliebte Schaltung aus der Zeit war
> das sogenannte Reflex-Audion. Hier wird das HF-Signal mit einem z.B.
> Transistor verstärkt und ein Teil des verstärkten Signals wieder in den
> Antennenkreis zurückgespeist. Dadurch wird der Schwingkreis entdämpft
> (und wenn man die Rückkopplung zu hoch einstellte, fing er gar an zu
> schwingen). Dadurch erhielt man eine besseren Trennschärfe.
>
> Außerdem konnte man mit dem gleichen Transistor auch noch das NF-Signal
> nachverstärken. Gemessen am Bauteilaufwand war das Ergebnis
> überwältigend. Ich hatte als Kind so ein selbstgebautes Audion unter dem
> Bett stehen und habe Nachts damit heimlich Radio gehört.

also, erstmal viiiiielen dank, habs kapazitiv gekoppelt wie in dem 
wikipedia link und hab es endlich hinbekommen... der erste oszillator 
der durch meine hand geschaffen ist... __

dass eine triode nichts anderes als ein transistor is, hamma ja schon in 
der schule gelernt :)

auf jeden fall hab ich aber das "problem", dass meine welle 
zwischendrinnen mal eine ziemlich kleine amplitude hat und dann eine 
große.. anbei der graph ausm oszi :)

Siebzehn Für Fuenfzehn schrieb:
> Der Schwingkreis schwingt ohne passendes Kernmaterial eh nicht. Einen
> Schwingkreis entdaempfen ? Mit einem Transistor.

vielen dank auch für deine antwort, der transistor mit kapazitiver 
kopplung hats dann gebracht :)

von Helge A. (besupreme)


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Eine Rahmenantenne als Teil des Schwingkreises macht auch Spaß. Und die 
läßt sich einfach berechnen, weil kein Ferritstab mit unbekannten Werten 
dabei ist. Siehe die Threads zu VLF und SAQ hier im Forum. Zu 
Radio-Anfangszeiten wurden dafür Korbspulen genommen. Solche 
ästhetischen Konstrukte lassen sich einfach herstellen für die Bereiche 
von Langwelle bis Kurzwelle. Damit läßt sich dann auch was bauen zum 
herzeigen oder für die Vitrine.

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