Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DS26LS32CM mit Pull-up/down-Widerstand versehen?


von Johan (Gast)


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Hallo zusammen,

ich arbeite der Zeit mit dem oben genannten Baustein. Wenn ich die 
Eingänge des Empfängers offen lasse, messe ich etwa 2,6V an den 
Eingängen, bei 5V Versorgung. Laut Datenblatt soll jedoch nur der "A" 
Typ intern mit Pullup/down Widerständen versehen sein.


A  o----- 5k6 ------+------> Receiver
                    |
/A o----- 5k6 --+---(------> Receiver
                |   |
                1   1
                k   k
                2   2
                |   |
               === ===

Den Spannungsteiler hatte ich vorgesehen um meine 24V Signalpegel auf 
entsprechendes Niveau für den Empfänger zu bringen. Gleichzeitig sorgen 
die 1k2 Ohm Widerstände dafür, dass die Eingänge auf festem Potential 
liegen, wenn diese ungenutzt sind.

Leider messe ich aber ca 0,3V, wenn die Eingänge offen sind. Also muss 
etwas von den Eingängen kommen.

Was macht es aber für einen Sinn, dass die Eingänge in Ruhelage auf ca. 
Vcc/2 liegen? Dann wird ja ständig eine "1" am TTL-Ausgang ausgegeben.

Viele Grüße
Johan

von DomeG (Gast)


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Wenn du beide Eingänge auf das selbe Potential legst, egal ob 0V, 5V 
oder sonst irgendwas (innerhalb der Spezifikation), hast du immer ein 
"undefinierten" Pegel. Sobald sich die Pegel von + und - um 200mV 
unterscheiden hast du definierte Pegel. Einzig die Hysterese (100mV) 
verhindert dann ein Schwingen des Ausgangs.

Wie es zu der Spannung von 0,3V kommt kann ich dir jetzt nicht sagen. 
Möglicherweise ist das der Eingangsstrom "I_In", der max. +/-2,3mA 
betragen darf.

Gruß

von Johan (Gast)


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Okay, aber warum haben dann sowohl der (+) wie auch der (-) Eingang etwa 
Vcc/2? Sie haben beide das selbe Potential, das macht doch keinen Sinn?

von (prx) A. K. (prx)


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Gleiche Eingangsbeschaltung gleiche Eingangsbedingungen. Schau dir mal 
Eingangsbeschaltungen von anderen Diff-Receivern an, dort wo sie im 
Datasheet drinstehen (das war früher bei TI üblich, bevor die NS 
Datasheets dort Einzug hielten). Dann wirds vielleicht klarer, was da 
circa drin ist. So im Bereich RS422/485 etwa.

: Bearbeitet durch User
von Johan (Gast)


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Es ist ziemlich unbefriedigend, dass im Datenblatt kein Wort darüber 
steht und man dann mit scheinbar doch eingebauten Widerständen 
überrascht wird.

Ich verstehe wie gesagt die identischen Pegel an beiden Eingängen nicht, 
wenn diese offen sind.

Nach der Aussage oben hätte ich dann vermutet, dass einer mit Pullup und 
einer mit Pulldown versehen ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Johan schrieb:
> Es ist ziemlich unbefriedigend, dass im Datenblatt kein Wort darüber
> steht

Das DS ist hundsmiserabel. Im Klappentext von Pullups/downs 
schwadronieren, aber dahinter kein Sterbenswörtchen mehr darüber zu 
verlieren, das ist unfair.

von Bürovorsteher (Gast)


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Nimm Am26C32, die sind moderner und haben ein Datenblatt mit der 
Innenschaltung der Ein-und Ausgänge, jedenfalls bei TI.
Da wird dir auch klar, warum die offenen Eingänge Ucc/2 liefern.

von Johan (Gast)


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> Fail-safe design specifies that if the inputs are open, the outputs always are 
> high

Interessant, dann denke ich mal, dass das beim DS26LS32CM genauso ist.

von JoergL (Gast)


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Ich würde erwarten, daß ein LS-Baustein auch LS-Eingänge hat?

von Johan (Gast)


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JoergL schrieb:
> Ich würde erwarten, daß ein LS-Baustein auch LS-Eingänge hat?

Was soll das heißen?

von (prx) A. K. (prx)


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JoergL schrieb:
> Ich würde erwarten, daß ein LS-Baustein auch LS-Eingänge hat?

Es geht um die Diff-Eingänge, nicht die Logikseite.

von Johan (Gast)


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Das Problem besteht im wesentlichen darin, dass das differentielle 
Signal 24V Pegel hat. Ich möchte keinen riesen Aufwand betreiben um 
diese Pegel auf 5V herunter zu bekommen. Daher lag der Gedanke nahe 
einen simplen Spannungsteiler herzunehmen :/

von (prx) A. K. (prx)


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An +/- 24V orientierte Differenz in beiden Zuständen?

von Johan (Gast)


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Also die Signale gehen nicht ins negative. Die Pegel bewegen sich 
zwischen 0 und 24V.

von Helmut L. (helmi1)


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http://www.ti.com/lit/ds/slls115e/slls115e.pdf

Hier steht die Eingangsschaltung drin

von Johan (Gast)


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Also die Spannung, die ich maximal auf den Eingang geben darf ist die 
"Common Mode Input Voltage", korrekt? Dann wäre das beim DS26LS32CM also 
+/-7V bzw. +14V. Also nicht geeignet für 24V. Blöd.

von (prx) A. K. (prx)


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Es gibt Diff Receiver, die 25V verkraften, z.B. von TI SN65HVD1785-93. 
Und wenn es auf die exakte Pegeldefinition nicht so ankommt, dann wären 
auch CAN Transceiver für 24V Umgebungen mit im Rennen.

: Bearbeitet durch User
von Johan (Gast)


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Danke für Eure Unterstützung bis hier hin! Ich überlege gerade den 
DS26LS32CM "einfach" durch einen AM26LS33ACD zu ersetzen. Das blöde ist, 
dass ich schon eine Platine entworfen habe und diese ungern wegwerfen 
möchte.

Der AM26LS33ACD ist Pinkompatibel und kann +/-15V bzw. +30V

von (prx) A. K. (prx)


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Johan schrieb:
> Der AM26LS33ACD ist Pinkompatibel und kann +/-15V bzw. +30V

Die 15V finde ich, die 30V nicht. Oder willst du den mit GND-Pin auf 12V 
betreiben?

von Johan (Gast)


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Ich habe da gerade etwas durcheinander gebracht. Verdammt.

von Johan (Gast)


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Mal ganz ab von der Problematik:

Mal angenommen ich würde den DS26LS32CM normal TTL-Pegeln füttern. Dann 
würde ich mir den Spannungsteiler an den Eingängen sparen. Wenn die 
Eingänge nun offen sind, dann würde der Ausgang ständig auf High liegen. 
Bei definierten Pegeln würde das Signal entsprechend der Differenz zu 
einem TTL-Ausgang führen.

Wäre es möglich bei nicht verwendetem Eingang den Ausgang auf Low zu 
kriegen?
Ich würde es versuchen indem ich nur den (+) Eingang noch mit einem 
Pulldown  Widerstand versehe, so dass die Differenz zu einem Low am 
Ausgang führt.

Das wäre doch eigentlich denkbar oder?

von (prx) A. K. (prx)


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So lange du nicht klar definierst, was deine Randbedingungen sind, also 
welche Pegeldifferenz wofür, Hysterese, Geschwindigkeit etc. ist das für 
alle, die nicht in deinem Kopf wohnen, Kaffeesatzlesen.

Wenn du zwar Diff-Signale hast, aber drauf verzichten willst oder kannst 
sie differentiell auszuwerten, ändert sich die Lage ziemlich.

Ansonsten wär vielleicht noch der LM339 im Rennen.

: Bearbeitet durch User
von Bürovorsteher (Gast)


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> Wäre es möglich bei nicht verwendetem Eingang den Ausgang auf Low zu
> kriegen?

Ja, das geht, indem du die internen PU/PD mit einem entsprechend 
niederohmigen externen PD/PU (also PD an Pluseingang und PU an den 
Minuseingang) überschreibst.
Habe ich schon einmal für einen speziellen Zweck gemacht, funktioniert.
Welche Folgen das für die Dimensionierung deines 
Eingangsspannungsteilers
hat, musst du jetzt mal selbst ausrechnen.

von Johan (Gast)


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Es sind Signale, die zwischen 12 und 24V liegen. Die Differenz ist 
unkritisch, sprich ob es 100mV oder 1V sind ist egal. Geschwindigkeit < 
100 kHz.

Ich bin drauf und dran gänzlich auf Receiver-Bausteine zu verzichten und 
es mit LM311 zu realisieren. Jeweils 10k gegen Vcc (bis zu 30V) und 
100Ohm in Reihe.

         (+)

          o
          |
         10k
          |      |\
o--100R---+------|+\
                 |  >--- ...
o--100R---+------|-/
          |      |/
         10k
          |
          o

         (+)

Den 100R am negativen Eingang würde ich über einen Jumper optional gegen 
GND schaltbar machen um den Eingang auch nicht differentiell verwendbar 
zu machen.

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