Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik hüpfende solarbetriebene Heuschrecke (Mechanismus)


von Jonny O. (-geo-)


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Hallo zusammen,

der Urlaub naht und ich möchte für ein Geburtstagsgeschenk für meinen 
Neffen etwas Schönes konstruieren. Ich dachte hierbei an eine Art 
solarbetriebene Heuschrecke.

Ansatz:
Die Solarzelle speist einen Energiespeicher. Der Energiespeicher wird ab 
einem bestimmten Schwellenwert schlagartig in einem Hüpfer entladen. 
Anschließend beginnt das ganze Spiel erneut. Dergestalt soll das Ding 
dann alle paar Minuten einmal hüpfen und dabei auch ordentlich weit 
kommen.

Der Energiespeicher könnte sowohl elektrisch (ev. Goldcap) oder 
mechanisch (Feder wird mit Getriebemotor aufgezogen) realisiert werden.

Momentan erscheint mir die elektrische Speichervariante am 
vielversprechendsten. Nun ist jedoch die Frage: Wie wandelt man die 
elektrische Energie am besten in kinetische (Hüpfer) um? Nimmt man einen 
Motor der sich schlagartig für einen kurzen Moment dreht und dabei einen 
Impuls auf den Boden überträgt? Oder wäre ev. eine Spule über einem 
Magnetring denkbar, welche sich dann abstößt? (so ähnlich wie beim 
Lautsprecher)

Im Prinzip gehts mir erstmal um das Sammeln von Konzepten für den 
Energiespeicher (mechnaisch vs elektrisch) und den Sprungmechanismus 
(Motor, Feder, abstoßende Spule etc..).

von derty (Gast)


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Hallo,

das ist ein Fall für micro energy harvesting.

Viele Grüße!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jonny Obivan schrieb:
> Ich dachte hierbei an eine Art solarbetriebene Heuschrecke.
Wie groß und schwer sollte das Ding denn werden? Und wie hoch sollte sie 
springen? Mit diesen Angaben lässt sich dann die nötige Energie 
ausrechnen. Vermutlich kommt dabei heraus, dass das Konzept schon daran 
scheitert:
> Die Solarzelle speist einen Energiespeicher.

von Simpel (Gast)


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Ich denke, das ist realisierbar. Einen Solarmotor betreiben, der über 
eine große Untersetzung (Schneckengetriebe) eine Feder spannt, die dann 
an einem einstellbaren Druckpunkt auslöst und die Sprungmechanik 
antreibt...

von Sven W. (Gast)


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von Easylife (Gast)


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Youtube/Google mal nach "Theo Jansen".
Hüpft zwar nicht, läuft aber schön...
https://www.youtube.com/watch?v=kKSDgIhc8GI

von Easylife (Gast)


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oder mit (gespeichertem) luftdruck?
https://www.youtube.com/watch?v=hHTuXe1rZrQ

von F. F. (foldi)


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von Jonny O. (-geo-)


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Lothar Miller schrieb:
> Jonny Obivan schrieb:
>> Ich dachte hierbei an eine Art solarbetriebene Heuschrecke.
> Wie groß und schwer sollte das Ding denn werden? Und wie hoch sollte sie
> springen? Mit diesen Angaben lässt sich dann die nötige Energie
> ausrechnen. Vermutlich kommt dabei heraus, dass das Konzept schon daran
> scheitert:
>> Die Solarzelle speist einen Energiespeicher.

Hallo Lothar,

als Ausgangspunkt könnte ich mir folgende Solarzelle vorstellen:

http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/175000-199999/191308-da-01-en-SOLARZELLE_4V_35_MA.pdf

Daten der Zelle:
Im = 35mA
Vm = 4V
Abmessungen: 39 X 35mm
Gewicht: leider unbekannt

Um die Energie zu speichern würde ich einen kleinen Kondensator mit etwa 
1F nehmen.

Der Energieinhalt im Kondesator betrüge voll geladen dann etwa
Wc = 1/2  C  U² =  8 Joule

Ganz grob überschlagen (Konstantstrom) würde das Laden etwa t = C*U/I = 
114s dauern. Also etwa 2 Minuten. Ich denke mal in der Realität wird man 
also unter 10 Minuten bei guter Sonneneinstrahlung schaffen. Ich habe 
mal einen Goldcap an eine kleine Solarzelle gehängt und unter der 
Halogenlampe hat der sich auch brav in endlicher Zeit aufgeladen.

Das wäre ja schonmal eine Hausnummer. Milchmädchenhaft (Epot = Wc) 
veranschaulicht könnte man damit einen Körper von 100g stolze 8 Meter 
hoch hüpfen lassen:

Epot = m*g*h --> h = Wc/m*g = 8m

Natürlich unterschlage ich an dieser Stelle einige Faktoren. Ich gehe 
mal von einer Effizienz von 10% aus. Dann würden immernoch 80cm 
Sprunghöhe übrig bleiben. Das wäre ja ein ganz passabler Hüpfer.

> Ich denke, das ist realisierbar. Einen Solarmotor betreiben, der über
> eine große Untersetzung (Schneckengetriebe) eine Feder spannt, die dann
> an einem einstellbaren Druckpunkt auslöst und die Sprungmechanik
> antreibt...

Hallo Simpel,

Man könnte ja auch beides kombinieren (Feder + Kondensator). Ich habe 
die Bedenken, dass der Motor ev. gar nicht anläuft, wenn seine Belastung 
zu groß ist. Der Kondensator könnte vorher in Ruhe etwas Energie 
speichern und den Motor damit anlaufen lassen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Goldcaps können keine hohen Ströme liefern. Wenn schon elektronsch, dann 
muss es ein Kondensator werden.

Eventuell eignet sich ein Lautsprecher dazu, die Bewegung auszulösen.

Als Kind fand ich es immer sehr lustig, kleine Tonkügelchen mit 
Lautsprechern durchs Wohnzimmer zu katapultieren.

von Udo S. (urschmitt)


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Jonny Obivan schrieb:
> Der Energieinhalt im Kondesator betrüge voll geladen dann etwa
> Wc = 1/2  C  U² =  8 Joule

Goldcaps haben einen großen Innenwiderstand. Ein Goldcap kann die 
gespeicherte Energie nicht schnell oder gar plötzlich abgeben.

Wenn dann eher mechanisch.

von Georg (Gast)


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Jonny Obivan schrieb:
> Wie wandelt man die
> elektrische Energie am besten in kinetische (Hüpfer) um?

Was hast du denn gegen die Natur, Heuschrecken sind an das Hüpfen sehr 
gut angepasst - zwei eingeklappte 2teilige Beine, die sich schlagartig 
strecken, bewirken was du willst und sehen auch noch wirklichkeitsnahe 
aus. Notfalls auch einteilige Beine die eine Drehbewegung um 180 Grad 
ausführen.

Du könntest auch versuchen, bei toten Heuschrecken elektrische Impulse 
auf die Beinmuskeln zu geben, aber ich fürchte dafür müssen sie relativ 
frisch sein.

Georg

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