Hallo, ich habe einen alten 12V-Reinblei-Akku (Hawker 0819-0024 Enersys Cyclon PB 2.5-12) und ein Labornetzgerät (Iso-Tech IPS 303DD) und möchte den Akku wieder Leben einhauchen. Das Multimeter zeigt aktuell etwas über 11V Akku-Spannung - wenn ich nun das Netzgerät anschließe und mit 14,7V Lade, dann sehe ich auf der Stromstärkenanzeige, dass hier nur ca. 0,06 A Strom fließen. Ist das nicht zu wenig? Was kann ich hier tun? Anhand der Fragestellung wird deutlich, dass ich bestenfalls Laie bin, was Akku-Technik betrifft ;-) Vielen Dank für Eure Unterstützung!
Ein ehemaliger Chef von mir meinte mal, er hätte tiefentladene Akkus mit sehr viel höheren Spannungen wieder zum Laufen bekommen. Sprich er hat dann 100V drauf gegeben, dabei natürlich die Strombegrenzung sehr niedrig eingestellt. Stell mal so oder so die Strombegrenzung auf maximal 250 mA. Akkus sind in der Regel darauf ausgelegt, dass man die in jedem Falle in 10 Stunden laden kann. Dann kannst Du die Ladespannung auch ein wenig hoch drehen. Mehr und bessere Infos gibts aber hier: http://batteryuniversity.com/learn/article/charging_the_lead_acid_battery
Markus Preisinger schrieb: > Das Multimeter zeigt aktuell etwas über 11V Akku-Spannung - wenn ich nun > das Netzgerät anschließe und mit 14,7V Lade, dann sehe ich auf der > Stromstärkenanzeige, dass hier nur ca. 0,06 A Strom fließen. > > Ist das nicht zu wenig? Ja. > Was kann ich hier tun? Versuch einfach mal, ein paar Tage mit 14V zu laden. Manchmal steigt der Ladestrom dann an. Gruss Harald
Markus Preisinger schrieb: > nur ca. 0,06 A Strom fließen. Wie sollen Platten laden, wenn das Elektrolyt nur noch als Bodensatz 1/10 der Plattenhöhe erreicht? Ausgetrocknete Zellen zu laden erfordert viel Glück und Geduld, endet aber meist ohne Freude.
> Was kann ich hier tun?
Du kannst den wegwerfen. Der Akku ist Tod, bleibt tod und wird immer tod
bleiben!
Er erlaubt keinen Stromfluss mehr weil er sulfatiert ist. Selbst wenn du
es schaffen koenntest den mit Tricks (WEchselstrom, hohe Spannung)
wieder zu beleben so bleibt er untod und wenn er dann zwei Wochen
rumsteht ist er wieder ganz tod.
Also ab zum Friedhof damit.
Olaf
oszi40 schrieb: > Markus Preisinger schrieb: >> nur ca. 0,06 A Strom fließen. > > Wie sollen Platten laden, wenn das Elektrolyt nur noch als Bodensatz > 1/10 der Plattenhöhe erreicht? Ausgetrocknete Zellen zu laden erfordert > viel Glück und Geduld, endet aber meist ohne Freude. Du mußt ja eine sehr gute Glaskugel haben, wenn die erstens weiß, daß die Zellen ausgetrocknet sind und zweitens, daß das Elektrolyt bei 10% steht. Könnte man nicht auch auf die Idee kommen, daß die Platten vielleicht sulfatiert sind?
Olaf schrieb: > Der Akku ist Tod, bleibt tod und wird immer tod > bleiben! Und irgendwann wirst vielleicht auch du herausfinden, daß die Eigenschaft, die du meinst, klein geschrieben wird und mit "t" am Ende. Also "tot". Im Gegensatz zu "der Tod" (Sensenmann). :-)
Tot ist bloet. Warum sollte ein Toder wieder auferstehen ? Gibd es nichd.
wartemal schrieb: > Warum sollte ein Toder wieder auferstehen ? > Gibd es nichd. Noch nie was von Untoten und Wiedergängern gehört? warte nur...
Zombies aus Haiti original ? Opfer von Duvalier und den TontonMakouts ?
Du wirst wohl eine Zelle defekt haben. Wenn du die Säure messen kannst, also das Ding einzelne Schraubdekel hat, kannst du das genau feststellen. Habe gerade auch einen Akku kapput und versuche den nochmal mit Sulfatierungsladung zu retten, aber viel Erfolg verspreche ich mir nicht. Bei deinem sehr ich da schon von vornerein ziemlich schwarz. Wenn der Strom nicht nach einem Tag ansteigt, dann ist die Batterie hin.
Bleiakkus oder auch Blei-Gelakkus mögen Tiefentladung gar nicht. Wenn der nur oberhalb der Ladeschlussspannung anfängt leise Strom zu ziehen dann ist er zu 99% hinüber.
herbert schrieb: > Wenn > der nur oberhalb der Ladeschlussspannung anfängt leise Strom zu ziehen > dann ist er zu 99% hinüber. Markus hat aber das Problem, daß der Akku eben keinen Strom zieht. Und da wurde ihm ebenfalls von vielen gesagt, der Akku wäre hinüber. Also wenn ich die Meinungen in diesem Thread richtig verstehe, ist der Akku hinüber, wenn er Strom zieht und wenn er keinen Strom zieht, dann auch. Das erinnert mich an die Bauernregel: "Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist."
wrdlbrmft schrieb: > Markus hat aber das Problem, daß der Akku eben keinen Strom zieht. Nö, 60mA zieht er... Aber das wird nach einiger Zeit noch weniger werden. Er möge es gut sein lassen und einen neuen kaufen.
wrdlbrmft schrieb: > Also > wenn ich die Meinungen in diesem Thread richtig verstehe, ist der Akku > hinüber, wenn er Strom zieht und wenn er keinen Strom zieht, dann auch. Heute ist halt mal wieder ein typisch deutscher Miesepeter-Tag.
englishman in germany schrieb: > wrdlbrmft schrieb: >> Also >> wenn ich die Meinungen in diesem Thread richtig verstehe, ist der Akku >> hinüber, wenn er Strom zieht und wenn er keinen Strom zieht, dann auch. > > Heute ist halt mal wieder ein typisch deutscher Miesepeter-Tag. Sehe ich auch so :-) Egal ob der Akku Strom zieht oder nicht, er ist auf jeden Fall kaputt. Wenn das mal kein Grund zum "Miesepetern" ist... ...oder könnte es vielleicht doch daran liegen, daß eine der beiden Meinungen falsch ist? (Nur so ein Gedanke)
wrdlbrmft schrieb: > ...oder könnte es vielleicht doch daran liegen, daß eine der beiden > Meinungen falsch ist? (Nur so ein Gedanke) Sure! But: Die Hoffnung stirbt zuletzt!
englishman in germany schrieb: > Die Hoffnung stirbt zuletzt! Manchmal liegt die Hoffnung auch Hirntot auf der Intensivstation und wartet auf jemanden der sich ihrer erbarmt....
Das ist ein Bleigel-Akku für höhere Ströme. Wer hier schreibt, könnte das ja zuerst mal festgestellt haben ;) Stelle sicher, daß die Anschlußleitungen noch ordentlich am Akku kontaktiert sind. Es kommt vor, daß die Anschlüsse ein wenig ausgasen und dann ganz langsam das Kupfer auffressen. Versuche, mindestens 3 mal 24h lang auf etwa 13,8V aufzuladen und dann schnell auf 11V zu entladen. Immer sofort wieder ans Ladegerät nach dem Entladen. Vielleicht wirds noch mal.
herbert schrieb: > Manchmal liegt die Hoffnung auch Hirntot auf der Intensivstation und > wartet auf jemanden der sich ihrer erbarmt.... Da kann sie aber lange warten. Ist in Deutschland die Sterbehilfe nicht verboten? ;)
englishman in germany schrieb: > Ist in Deutschland die Sterbehilfe nicht verboten? > ;) Sterbehilfe schon, aber Geiz ist erlaubt,legitim und der lässt die Reanimation auch nicht beenden....
Der Innenwiderstand eines Bleiakkus wächst durch stromloses Rumstehen stetig an und sinkt bei Stromfluß wieder ab.
Helge A. schrieb: > Stelle sicher, daß die Anschlußleitungen noch ordentlich am Akku > kontaktiert sind. Es kommt vor, daß die Anschlüsse ein wenig ausgasen > und dann ganz langsam das Kupfer auffressen. > > Versuche, mindestens 3 mal 24h lang auf etwa 13,8V aufzuladen und dann > schnell auf 11V zu entladen. Immer sofort wieder ans Ladegerät nach dem > Entladen. Vielleicht wirds noch mal. Okay - ich habe jetzt ca. 12 Stunden geladen, komme aber max. auf 11,8V. Vermutlich dürfte eine Zelle hinüber sein ... Was ich nicht verstehe ist, dass wenn ich eine 12V Lampe anschließe es nicht einmal ganz schwach leuchtet - die Lampe leuchtet überhaupt nicht (bei 11,8V lt. Multimeter) ...
Markus Preisinger schrieb: > Was ich nicht verstehe ist, dass wenn ich eine 12V Lampe anschließe es > nicht einmal ganz schwach leuchtet - die Lampe leuchtet überhaupt nicht > (bei 11,8V lt. Multimeter) ... Miß mal parallel zur angeschlossenen Lampe. Da wirst du keine 11,8V messen. Eine Messung am Akku ohne Last sagt überhaupt nichts aus. Der Grund wird der sehr hohe Innenwiderstand des Akkus sein, daher kann er keinen Strom mehr liefern (jedenfalls keinen nennenswerten Strom). Da reicht schon eine Zelle. Wenn die hochohmig ist, dann hast du sozusagen in Reihe zum Akku einen hochohmigen Widerstand und an dem fällt dann die Spannung ab.
wrdlbrmft schrieb: > Miß mal parallel zur angeschlossenen Lampe. Da wirst du keine 11,8V > messen. Eine Messung am Akku ohne Last sagt überhaupt nichts aus. > Der Grund wird der sehr hohe Innenwiderstand des Akkus sein, daher kann > er keinen Strom mehr liefern (jedenfalls keinen nennenswerten Strom). Da > reicht schon eine Zelle. Wenn die hochohmig ist, dann hast du sozusagen > in Reihe zum Akku einen hochohmigen Widerstand und an dem fällt dann die > Spannung ab. Genau so ist es - da messe ich nicht einmal 1 Volt ... Was hält ihr von dem Versuch hier: http://www.jogis-roehrenbude.de/forum/forum/forum_entry.php?id=82636&page=2&category=2&order=time Mir ist schon klar, dass man sich keine große Hoffnung machen braucht - aber kaputt ist der Akku jetzt auch schon ...
Markus Preisinger schrieb: > ich habe jetzt ca. 12 Stunden geladen, komme aber max. auf 11,8V. Das bedeutet, dass eine der 6 Zellen kurzgeschlossen ist, womit Du Hoffnung und Akku begraben kannst. > Was hält ihr von dem Versuch hier: Ist ähnlich dem, was Helge hier schon beschrieben hat. Kannst Du interessehalber machen, um herauszufinden, inwieweit die restlichen 5 Zellen wiederbelebbar sind. Du hättest im besten Falle dann einen 10V-Akku.
englishman in germany schrieb: > Das bedeutet, dass eine der 6 Zellen kurzgeschlossen ist, womit Du > Hoffnung und Akku begraben kannst. Somit ist der Fall erledigt - der Akku wandert zur Sammelstelle! Ich hab auch noch einen 12V Blei-Vlies-Akku mit 30Ah, welcher sich normal laden lässt (mittels "intelligentem" Ladegerät - http://www.amazon.de/EUFAB-16612-Intelligentes-Batterieladeger%C3%A4t-12V/dp/B00EPYRRPI) Der Akku wird normal geladen und wenn ich dann eine 55 Watt Lampe anhänge und dazu ein Mulitmeter, dann sehe ich, dass Spannung (im Hundertstel-Voltbereich) sekündlich fällt. Das ist doch viel zu schnell oder nicht? Wenn ich 55 / 12 rechne, dann kommt da ca. 4,6 A raus - d.h. der Akku sollte die Lampe doch einige Stunden zum Leuchten bringen. Kann ich hier davon ausgehen, dass der Akku sulfatiert ist?
Markus Preisinger schrieb: > englishman in germany schrieb: >> Das bedeutet, dass eine der 6 Zellen kurzgeschlossen ist, womit Du >> Hoffnung und Akku begraben kannst. > > Somit ist der Fall erledigt - der Akku wandert zur Sammelstelle! > > Ich hab auch noch einen 12V Blei-Vlies-Akku mit 30Ah, welcher sich > normal laden lässt (mittels "intelligentem" Ladegerät - > http://www.amazon.de/EUFAB-16612-Intelligentes-Batterieladeger%C3%A4t-12V/dp/B00EPYRRPI) > > Der Akku wird normal geladen und wenn ich dann eine 55 Watt Lampe > anhänge und dazu ein Mulitmeter, dann sehe ich, dass Spannung (im > Hundertstel-Voltbereich) sekündlich fällt. > > Das ist doch viel zu schnell oder nicht? Wenn ich 55 / 12 rechne, dann > kommt da ca. 4,6 A raus - d.h. der Akku sollte die Lampe doch einige > Stunden zum Leuchten bringen. > > Kann ich hier davon ausgehen, dass der Akku sulfatiert ist? Rechne doch mal hoch. Ca. 6,5h brennt die Lampe am Akku. Wenn er auf ca. 10V runter ist, sollte man mit Entladen aufhören. Wenn du die Hundertstel jetzt hochrechnest, kommst du dann so ca. auf die beiden oben genannten Werte? Ansonsten, probieren. Wenn er signifikant eher leer ist, dann hat er halt Kapazität verloren. Ich hatte ne 44Ah Autobatterie, die hatte zum Schluss nur noch 6 Ah.
Wenn das Thema noch aktuell sein sollte: Gib dem Akku mal bei 15V 5-10 A verpolt spannung. Nicht lange, 5 bis 7 Sekunden lang. Dann schließ ihn zur regulären Ladung wieder richtig an. Gruß Joerg
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