Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lithium Akkus "einfach" laden


von Heiko B. (heiko_b11)


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Wie meine Idee schon sagt, brauche ich eine einfache Ladeschaltung für 
Lithium-Akkus, wobei auf den Typ möchte ich mich vorerst noch nicht 
festlegen.

Ich brauche für Amateurfunk im Freien Akkus, die ich auch mittels 
Solarpanelen nachladen kann, welche eine Nennspannung um 17 Volt haben. 
Da die Geräte zwischen 10 und 16,5 Volt arbeiten können ist es nicht so 
genau, ob ich 3 Zellen LiPos oder 4 Zellen LiFePo verwende.

Wie schon erwähnt ist das keine stationäre Geschichte und die Akkus 
kommen immer wieder zurück an das Balancer-Ladegerät, so dass ich mir 
auch gut vorstellen könnte ohne Balancen zu laden, wobei mir mit lieber 
wäre.

Auf einen maximalen Strom werde ich vielleicht auf 1,5 A kommen, je 
nachdem wie viele Leute sind und wie viele ihr Solarpanel mithaben. Ein 
einzelnes Panel liefert ca. 300 mA.

Die Schaltung sollte so wenig wie möglich Eigenverbrauch haben, aber bei 
vollen Akkus darf sie ruhig die überschüssige Energie verheizen, denn 
nicht produziert kostet gleich viel, wie verheizt.

Ich bin zwar aus der Elektrotechnik, aber an Erfahrung an IC-Schaltungen 
habe ich nicht. Also quasi Einsteiger in die Elektronik als E-Techniker. 
Kann mir jemand Ideen liefern, wie ich das einfach, robust und mit 
geringem Eigenverbrauch. Und um die Akkus nicht gleich zu schrotten darf 
wegen ungenauen Bauteilen auch schon 0,1 bis 0,2V unter der 
Schlussspannung vorbei sein.

Lade-ICs? Shunt-Regler, also bei voller Zelle Volle Röhre vorbeiheizen? 
Lenear-Spannungsregler, dass der gesamte Akku nur auf Maximalspannung 
kommt ohne zu balancen, was dann eh wieder zu Hause passiert?

von foo (Gast)


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Heiko Barber schrieb:
> Shunt-Regler, also bei voller Zelle Volle Röhre vorbeiheizen?

Das wird am einfachsten sein. Die Sonne wird davon nicht dunkler.


> Linear-Spannungsregler, dass der gesamte Akku nur auf Maximalspannung
> kommt ohne zu balancen, was dann eh wieder zu Hause passiert?

Das werden die Akkus übel nehmen, und mit etwas Pech fackeln sie dann 
schon in der Ladestation ab und nicht erst zuhause bei den Opfern dieser 
Ladetechnik.

von U. M. (oeletronika)


Angehängte Dateien:

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Hallo,
im Anhang siehst du eine Schaltung, in der ich auch eine einfache 
Balancer mit eingebaut habe (Prinzip "Srombypass").
Die funktioniert gut.

Ist allerdings nicht für sehr hohe Ströme ausgelegt.
Je nach Kühlung für paar hundert mA bis ca. 1A.
Den Ladestrom selbst kannst du ja auch durch eine einfache 
Stromquellenschaltung begrenzen.
Gruß Öeltronika

von Dirk J. (dirk-cebu)


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U. M. schrieb:
> Hallo,
> im Anhang siehst du eine Schaltung...
Ich glaube, der TO suchte etwas einfaches, wahrscheinlich mit höchsten 
10 Bauteilen und keinen "Kleincomputer" ;)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hier habe ich mal einen simplen Balancer für LiPo Zellen vorgestellt, 
beachte die anschliessende Diskussion:
Beitrag "Entwicklungsidee einfacher LiIon-LiPo Balancer"

von Heiko B. (heiko_b11)


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@Matthias, genau sowas kommt dem schon nahe, was ich suche und durch die 
Wahl des entsprechenden Transistors kann ich eben auch einiges 
verheizen. Problem ist nur, über das 2k2 Poti immer noch ein Strom 
fließt und den Akku irgendwann in dieser Schaltung tiefentlädt. Also 
entweder Akku und Schaltung gut trennbar machen, also nicht in eine 
gemeinsame Energie-Box geben oder Überwachung abschaltbar machen.

Und ja, es geht darum wenige Teile zu haben, da ich nichts zum Platinen 
ätzen habe und ich notfalls alles auf Lochrasterplatinen aufbauen muss. 
Darum brauche ich eben diskrete Bauteile und komplexe Schaltungen auf 
Lochrasterplantine habe eben zu viele Fehlerquellen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Heiko Barber schrieb:
> Problem ist nur, über das 2k2 Poti immer noch ein Strom
> fließt und den Akku irgendwann in dieser Schaltung tiefentlädt.

Deswegen sagte ich ja, das die nachfolgende Diskussion interessant ist, 
wo auch die Frage des Potis aufkam. Du kannst nämlich anstelle des 2k2 
ohne weiteres ein 100k Poti setzen, was die Entladung erheblich 
vermindert. Und abtrennen könnte man den Balancer ja auch nach der 
Ladung.

von U. M. (oeletronika)


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> Dirk J. schrieb:
> Ich glaube, der TO suchte etwas einfaches, wahrscheinlich mit höchsten
> 10 Bauteilen und keinen "Kleincomputer" ;)
Hallo,
dann passt das ja.
Die Balancierschaltungen haben insgesamt 5 Bauelemente pro Zelle.
Und noch ein Tip:
Diese Schaltungen erkennt man leicht daran, dass sie parallel zu den 
Akkuzellen geschaltet sind.
Gruß Öletronika

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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U. M. schrieb:
> Diese Schaltungen erkennt man leicht daran, dass sie parallel zu den
> Akkuzellen geschaltet sind.

Unterscheiden sich übrigens nur marginal von meiner Entwicklungsidee, 
mit den gleichen kritisierten Eigenschaften, sprich, dem 'hohen' 
Entladestrom über den Spannungsteiler für den TL431 ADJ Eingang. Da aber 
der TL431 sehr wenig Strom am ADJ zieht, ist eine Vergrösserung der 
Widerstände um z.B. den Fakter 10 oder 20 kein Problem.
Eine sehr ähnliche Schaltung wird auch in einem E-Auto, was wir gerade 
repariert haben, benutzt, hier sogar mit den 100Ah 'Chinakracher' 
LiFePo4 Zellen (dann für 3,7V). Die Entladung über die Balancer ist 
praktisch zu vernachlässigen.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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foo schrieb:
> Heiko Barber schrieb:
>> Shunt-Regler, also bei voller Zelle Volle Röhre vorbeiheizen?
>
> Das wird am einfachsten sein.

Natürlich nich, denn da müsste man einiges an Leistung verbraten, so 
25W.

Man schliesst die über eine Diode abgetrennten Panels kurz, das ist 
schlauer.

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