Forum: Haus & Smart Home DDR Drehstromstecker ersetzen.


von Martin (Gast)


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Hallo,

wie haben noch einen alten DDR-Drestromstecker (sieht so aus 
http://thumbs3.ebaystatic.com/d/l225/m/mZCzcSY_th9_3pRFwF97UMg.jpg) am 
Haus. Er hat vier Anschlüsse (3 Phasen + Neutral).Aktuelle nutzen wie 
einen Adapter auf den normalen CEE-Stecker.

Ich wollte nun den alten Stecker durch eien Elektriker erneuern lassen.
Nun meine Frage:

- Das ganze Haus hat einen klassische Nullung, wird dann einfach der 
Nulleiter im CE-Stecker auf den Pin für den Schutzleiter gelegt, oder 
muss ein Ader vom Verteilerkasten gezogen werden.

- Könnte ich prinzipiell alles selber anschließen und nur vom Elektriker 
abnehmen lassen oder hat da die Versicherung, etc. was dagegen.

- Weiß jemand, was der Elektriker ungefaähr kosten würde?

Besten Dank, Martin

von Andreas L. (andi84)


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Martin schrieb:
> - Könnte ich prinzipiell alles selber anschließen und nur vom Elektriker
> abnehmen lassen oder hat da die Versicherung, etc. was dagegen.
Du könntest den CEE selber montieren, also das Ding mechanisch an die 
Wand dübeln. Hab ich damals so beim Drehstrom im Keller gemacht:
Dose montiert, Kabel ins Rohr gestopft und in Dose eingeführt.
Dann Elektriker kommen lassen, anschließen. Das dauert dann nur ein paar 
Minuten. Da ist die Anfahrt meistens teurer.
>
> - Weiß jemand, was der Elektriker ungefaähr kosten würde?
Wenn die Verkabelung bis zur Dose noch akzeptabel ist (wobei da wohl ein 
FI mit hinmuss, zumal die inzwischen faktisch für alles zwingend 
vorgeschrieben sind), dauert das Anschließen nur ein paar Minuten. 
Sollte also nicht so teuer werden. Einfach mal vorher mit dem 
Elektrobetrieb deines geringsten Misstrauens abklären.

von Händeringender Fachkräftemangler (Gast)


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Martin schrieb:
> - Das ganze Haus hat einen klassische Nullung

Andreas Lang schrieb:
> (wobei da wohl ein
> FI mit hinmuss, zumal die inzwischen faktisch für alles zwingend
> vorgeschrieben sind),

Da passt etwas nicht zusammen.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Entweder findest du so einen Vollhorst von Eli, der  dir das einfach 
anschließt, oder aber du findest einen vernünftigen der da gern 5 Adern 
ankommen hätte. Aber auch ein 5 adriges Kabel ist leicht selbst gezogen, 
auch dann kostet es nicht wirklich viel. Es nützt nichts, du wirst 
einfach mal zu deinem Eli gehen müssen und den fragen, wie er es gern 
hätte, weil er solls ja zum Schluss anschließen. Hier wirst du keinen 
finden, der die Meinung deines Eli's kennt.


Dennis

von Martin (Gast)


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Hallo und Danke,

ein 5-adriges Kabel ist kein Problem. Kann die Dose auch wo anders 
anbringen, dann liegt der Verteierkasten auf der anderen Seite der Wand.

Noch zu "Händeringender Fachkräftemangler": Kann man nicht einen FI bei 
einer klassischen Nullung haben, wenn der PEN vorher aufgeteilt wird?

Besten Dank

von Händeringender Fachkräftemangler (Gast)


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Martin schrieb:
> Kann man nicht einen FI bei
> einer klassischen Nullung haben, wenn der PEN vorher aufgeteilt wird?

Ja, das hat man früher so gemacht und das funktioniert auch, wenn der
im Fehlerfall fließende Strom den FI auszulösen vermag.

von Schreiber (Gast)


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Händeringender Fachkräftemangler schrieb:
>> FI mit hinmuss, zumal die inzwischen faktisch für alles zwingend
>> vorgeschrieben sind),
>
> Da passt etwas nicht zusammen.

FI und Nullung passt schon zusammen, man muss den FI nur direkt an die 
Steckdose setzen. Ist aber kein Problem, ein billiger 
Aufputz-Verteilerkasten und ein FI kosten zusammen keine 50€
Hierbei wird im Verteilerkasten der PEN in PE und N aufgeteilt.

Martin schrieb:
> - Das ganze Haus hat einen klassische Nullung, wird dann einfach der
> Nulleiter im CE-Stecker auf den Pin für den Schutzleiter gelegt, oder
> muss ein Ader vom Verteilerkasten gezogen werden.

wirklich Normgerecht wäre nur ein neues Kabel vom Anschlusskasten bis 
zur Steckdose nebst Anschluss an den (hoffentlich schon vorhandenen) 
Fundamenterder. Allerdings ist auch eine Installation mit Nullung 
sicher, man sollte nur gelegentlich die Schrauben an den Klemmen in den 
Verteilerdosen nachziehen.

von Andreas L. (andi84)


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Händeringender Fachkräftemangler schrieb:
> Da passt etwas nicht zusammen.

Man kann den FI auch in Kombination mit der CEE-Dose setzen, das gibt es 
als fertige Einheit mit einer Art Sicherungskasten/Aufputzverteiler. Da 
müsste dann tendenziell lokal geerdet werden.

von Martin (Gast)


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Vielen Dank für die Antworten.

Ich hätte noch eine Frage. Wenn ich zwei Dosen setzen möchte, nimmt man 
dann einen normalen Verteilerdose/Abzweigdose, oder muss dass was 
spezielles sein?

von Schreiber (Gast)


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Martin schrieb:
> Wenn ich zwei Dosen setzen möchte, nimmt man
> dann einen normalen Verteilerdose/Abzweigdose, oder muss dass was
> spezielles sein?

KEINE Abzweigdose sondern einen kleinen Sicherungskasten mit FI!!!

...dass manche wegen ein paar Euro ihre Gesundheit riskieren wollen...

von michael_ (Gast)


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Oder du ziehst ganz einfach ein weiteres Kabel.
Die Kosten sind minimal.

von Frank W. (frank_w)


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Martin schrieb:
> wie haben noch einen alten DDR-Drestromstecker (sieht so aus
> http://thumbs3.ebaystatic.com/d/l225/m/mZCzcSY_th9_3pRFwF97UMg.jpg) am
> Haus.

Das ist keine Steckdose sondern eine Einspeisemöglicht für das Haus??

Gruß Frank

von Udo S. (urschmitt)


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Frank Wa schrieb:
> Das ist keine Steckdose sondern eine Einspeisemöglicht für das Haus??

Sehe ich so ähnlich, das ist eine Dose die an die Geräte geschraubt 
wird, da die Pins zugänglich sind. Da kommt dann Kabelseitig eine 
Kupplung drauf.

von Martin (Gast)


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von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
In vielen Bereichen der Elektroinstallation gibt es umgangssprachlich 
"Bestandsschutz".

Nur nicht bei diesen Steckverbindern! Die hätten schon längst 
ausgetauscht werden müssen.

Da solche Anpassungsforderungen recht selten sind, kann man die 
Gefährlichkeit erahnen.

von A-Freak (Gast)


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Ich kenne diese Stecker unter dem Namen "Witwenmacher".

Wenn man die Nase abbricht kann man den Stecker auch andersherum in die 
Dose stecken und legt dann L1 auf das Gehäuse der Maschine.

FIs gab es damals noch nicht so oft also ndete das oft ungesund und es 
wurde ein Austausch gegen einen Rundstecker (Perilex oder CEE) 
vorgeschrieben.

von Paul Baumann (Gast)


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A-Freak schrieb:
> Wenn man die Nase abbricht kann man den Stecker auch andersherum in die
> Dose stecken und legt dann L1 auf das Gehäuse der Maschine.

Oh weh!
Wenn man von einem Schukostecker das Gehäuse entfernt, muß man danach 
auch
sehr vorsichtig beim Umgang damit sein....

Wenn man DAS so liest, muß man wirklich staunen, daß nicht alle 17
Millionen DDR-Bürger vor der Wende um's Leben kamen.

MfG Paul

von Route_66 H. (route_66)


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Paul Baumann schrieb:
> Oh weh!

Die Steckergehäuse waren aus Zinkdruckguss und sehr spröde, vor allem 
bei Kälte. Die abgebildete Schalter-Steckdosenkombination verriegelte 
den eingesteckten Stecker nach dem Einschalten an der Nase. Deshalb 
wurden viele Nasen beim Ziehen aus Versehen abgebrochen. Oder, wenn der 
Schalter kaputt war, mit Absicht abgesägt, weil er sonst nicht in die 
Dose passte.

Verkehrt herum stecken war dann nur ein winziger Schritt für einem 
Menschen, aber ein gewaltiges Ereignis im Lebenslauf.

von Paul B. (paul_baumann)


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Route 66 schrieb:
> Die Steckergehäuse waren aus Zinkdruckguss und sehr spröde, vor allem
> bei Kälte. Die abgebildete Schalter-Steckdosenkombination verriegelte
> den eingesteckten Stecker nach dem Einschalten an der Nase. Deshalb
> wurden viele Nasen beim Ziehen aus Versehen abgebrochen. Oder, wenn der
> Schalter kaputt war, mit Absicht abgesägt, weil er sonst nicht in die
> Dose passte.

Ich weiß. Diese Dinger sind mir seit >50 Jahren bekannt und ich habe
seinerzeit auch etliche davon installiert.
Ja, diese Konstruktion war nicht der Weisheit letzter Schluss, das
gebe ich zu. Nur: Wer nicht ein kleines Bisschen Umsicht walten läßt,
der stürzt auch rücklings in den Feuerlöschteich.

MfG Paul

von Old P. (Gast)


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Route 66 schrieb:
> Paul Baumann schrieb:
>> Oh weh!
>
> Die Steckergehäuse waren aus Zinkdruckguss und sehr spröde, vor allem
> bei Kälte. Die abgebildete Schalter-Steckdosenkombination verriegelte
> den eingesteckten Stecker nach dem Einschalten an der Nase. Deshalb
> wurden viele Nasen beim Ziehen aus Versehen abgebrochen. Oder, wenn der
> Schalter kaputt war, mit Absicht abgesägt, weil er sonst nicht in die
> Dose passte.
>
> Verkehrt herum stecken war dann nur ein winziger Schritt für einem
> Menschen, aber ein gewaltiges Ereignis im Lebenslauf.

Oh man...
Wenn ich einen Finger in den Ventilator stecke oder ein Röhrenradio von 
innen bediene oder oder oder..... Alles nicht gesund! Genausowenig wie 
in einen mit FI und PiPaPo gesicherten Pool zu springen, wenn kein 
Wasser drin ist.
Immer diese Kollegen Bedenkenträger!

Old-Papa

von Tom (Gast)


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Wenn die Nasenabfeiler und Schutzhaubenabschrauber verantwortungsvoll 
mit ihren Kreationen umgingen, wäre das kein Problem. Durch den kaputten 
DDR-Stecker (Der ist doch noch gut, musst du aufpassen) am Korngebläse 
stirbt aber nicht Bauer Horst selbst, sondern der in den Ferien 
mithelfende Nachbarsjunge.

von Bauer-nicht-Horst (Gast)


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Bei dem Plastestecker mußte man nichts abfeilen. Die Nase ist auch so 
irgendwann abgebrochen.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Man sollte nicht vergessen, das nicht jeder der eine Steckvorrichtung 
bedient ausgebildete Elektrofachkraft ist und Gefahren einschätzen kann.

Das die Dinger 4 polig und aus Metall sind wurde ja bereits gesagt, das 
Metall bei PEN Unterbrechnug kribbelt, wenn man es anfasst ist auch 
klar...

Ich bin der Meinung, das was jeder selbst macht irgendwo das Problem des 
einzelnen ist, aber wenn nur die geringste Chance besteht, das dritte zu 
Schaden kommen können, man sich an gänige Normen zu halten hat.

Wer Bedenken äußert, der tut das eventuell, weil er ein gewissses 
Verantwortungsbewustsein hat.

Und oft ist es ja dann so, das die Personen die am lautesten Geschrieen 
haben, das man sich nicht so anstellen soll, mit nacktem Finger auf 
andere Leute zeigen, wenn doch was passiert ist und versuchen jemanden 
anders dafür verantwortlich zu machen.

Darum finde ich es immer wieder gut,  wenn mehrere Fachkräfte mal den 
Finger heben und sagen so nicht!

von Paul B. (paul_baumann)


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Wieviele von den Kragensteckdosen sind wohl noch im ganzen Land
in Betrieb? Eine? Zwei?

Man muß auch mal den Teppich im Dorf lassen (oder so)
;-)

MfG Paul

von Johannes R. (oa625)


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>Paul schrieb:

>Wieviele von den Kragensteckdosen sind wohl noch im ganzen Land
>in Betrieb? Eine? Zwei?

Mindestens eine!
In meiner Garage zum Betreiben der 4kW-Brennholzkreissäge.
Habe seit 1974, als meine Elten und ich unser Haus bauten, mit 
Mischmaschine, Schweisstransformator usw. die Kragensteckdosen überlebt.
Bin jetzt 64, und wenn, dann stelle ich nur wegen des Gewichtes auf 
Plastik um. 25m Cu-Kabel-Verlängerung mit 5x2,5²mm und Kragenstecker + 
Kragensteckdose wiegen nicht wenig...

MfG
Der Überlebende
J. Roscher

: Bearbeitet durch User
von Reinhard S. (rezz)


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Johannes R. schrieb:
> 25m Cu-Kabel-Verlängerung mit 5x2,5²mm und Kragenstecker +
> Kragensteckdose wiegen nicht wenig...

5x2,5? Dann ist einmal doch ungenutzt. Gabs das so in der DDR?

Hier ist auch noch so eine Steckdose am Haus, aber der dazugehörige 
Verbraucher schon seit gut 2 Jahrzehnten nicht mehr da...

von Paul B. (paul_baumann)


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Reinhard S. schrieb:
> Gabs das so in der DDR?

In der DDR gab es Alles! (Nur nicht immer an jedem Ort)
;-)

MfG Paul

von Schreiber (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> 5x2,5? Dann ist einmal doch ungenutzt. Gabs das so in der DDR?

ja. Besser eine Ader zu viel wie eine zu wenig.
Wenn man nur 3x1,5 oder 5x2,5 organisieren kann, dann nimmt man halt 
letzteres, selbst dann wenn 4x1,5 eigentlich ausreichend wäre.

von Reinhard S. (rezz)


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Schreiber schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> 5x2,5? Dann ist einmal doch ungenutzt. Gabs das so in der DDR?
>
> ja. Besser eine Ader zu viel wie eine zu wenig.
> Wenn man nur 3x1,5 oder 5x2,5 organisieren kann, dann nimmt man halt
> letzteres, selbst dann wenn 4x1,5 eigentlich ausreichend wäre.

Klingt so sinnvoll, angesichts der "Sparsamkeit" hatte ich aber damit 
gerechnet, das es 5xX,X gar nicht erst gegeben hat, zumindest nicht in 
Wohnhäusern.

von Georg W. (gaestle)


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Reinhard S. schrieb:
> 5x2,5? Dann ist einmal doch ungenutzt. Gabs das so in der DDR?

Stecker System Bauerntod gab es auch im Westen, habe erst dieses Jahr 
einen an einer alten Kreissäge ersetzt. Gut möglich das dieses Kabel zur 
Umstellungszeit konfektioniert wurde. Diese Stecker wurden dort ja auch 
aus dem Verkehr gezogen, spätestens ab diesem Zeitpunkt war fünfadriges 
Kabel notwendig (für die Kreissäge wohl nicht, ältere Modelle brauchen 
den N normalerweise gar nicht). Brenzlig wird es auch wenn jemand 
einfach Kragenstecker gegen fünfpolige CEE-Stecker tauschte und dann der 
N in der Luft hängt. Das fällt u.U. erst auf wenn später andere 
Verbraucher (Party in einer alten Scheuer, der Klassiker) hinzu kommen 
und die Phasen ungleich belastet werden.

Bauer-nicht-Horst schrieb:
> Bei dem Plastestecker mußte man nichts abfeilen. Die Nase ist auch so
> irgendwann abgebrochen.

Bei CEE? Dort passt es selbst ohne Nase nicht verkehrt herum.

von Paul M. (paul_m65)


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>Wieviele von den Kragensteckdosen sind wohl noch im ganzen Land
>in Betrieb? Eine? Zwei?

Also auf vielen Bauernhöfen wurde in den letzten 60 Jahren oder länger 
noch nichts erneuert.

von Schreiber (Gast)


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Georg W. schrieb:
> Bauer-nicht-Horst schrieb:
>> Bei dem Plastestecker mußte man nichts abfeilen. Die Nase ist auch so
>> irgendwann abgebrochen.
>
> Bei CEE? Dort passt es selbst ohne Nase nicht verkehrt herum.

nein, bei den DDR-Kragensteckern, flach, mit PEN und daher nur 4 
Kontakten

Metall war in der DDR ein wertvolles Gut, man hat nicht nur Autos 
sondern auch Stecker aus Plastik gefertigt.

Reinhard S. schrieb:
> angesichts der "Sparsamkeit" hatte ich aber damit
> gerechnet, das es 5xX,X gar nicht erst gegeben hat, zumindest nicht in
> Wohnhäusern.

das gabs durchaus auch in Wohnhäusern, etwa dann wenn etwas 
Volkseigentum den Weg vom VEB zum Wohnhaus eines dort werktätigen 
Genossen gefunden hat ;-)

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