Hallo liebe Forengemeinde, ich wollte eine Schaltung bauen die auf ein Mikrofonsignal reagiert. Dazu habe ich ein altes Headset zerlegt und das Mikrofon ausgebaut. Die Versorgungsspannung beträgt ca. 5V und der Vorwiderstand ca. 1kOhm und Kapazität des Kondensators 22µF damit auch niedrige Frequenzen übertragen werden. Zum anschließen habe ich mich an diese Seite orientiert: http://www.loetstelle.net/praxis/elektretmikrofon/elektretmikrofon.php Ich habe erst das Mikrofon an ein Oszilloskop angeschlossen und geschaut dass ich Signalamplituden von maximal 20-30mV erreiche. Jedoch bekomme ich nur ein Signal, wenn ich 1cm von der Kapsel entfernt bin und schreie. Später habe ich noch einen Transistorverstärker gebaut um das Signal zu verstärken und ich hatte als Ausgangssignal ca. 1V, jedoch auch nur wenn ich ganz nah an das Mikro gehe. Nun dachte ich, dass dies am Mikro liegen könnte und habe mir ein neues gekauft (eine MCE 60 Kapsel, der Verkäufer hat zwar ECM 60 geschrieben, aber da finde ich keine passenden Treffer). Jedoch musste ich feststellen, dass ich dafür auch ganz nah ran muss, damit das Mikrofon reagiert. Die Reaktion ist sogar schlechter als bei meinem ausgebauten Mikro. Mache ich etwas falsch oder wieso bekomme ich kein Signal, wenn ich schon über 2cm vom Mikro entfernt bin. Auf der Seite wurde beschrieben, dass er ca. 50cm vor dem Mikro steht und trotzdem erhält er relativ starke Amplituden. Ich bin gespannt auf die Antworten :). Mit freundlichen Grüßen Alex
Alex G. schrieb: > 5V und der Vorwiderstand ca. 1kOhm und Diese Mikros sind relativ hochohmig. Nimm statt dem 1k einen größeren Wert zum Test. http://www.elektronik-kompendium.de/forum/forum_entry.php?id=12040
Deine Beobachtung ist völlig normal. Die Lautstärke lässt mit zunehmenden Abstand stark nach. Ein Mikrofon, dass Du dir normal vor den Mund hälst (also ca 3cm Abstand) liefert bei normalem Sprechen weniger als 1 Millivolt. Wenn der Sprecher 5 Meter entfernt ist, sind es nichtmal mehr 1 Mikrovolt. Deswegen sind bei Mikrofonen besonders rauscharme Bauteile beliebt.
Der Arbeitswiderstand ist für jeden Kapsel unterschiedlich. Messe einfach mal zwischen Widerstand und Kapsel den Gleichanteil, er sollte so ca. 50% von der Batteriespannung ausmachen. Um eine Nachverstärkung kommst du eh nicht herum. > Später habe ich noch einen Transistorverstärker gebaut um das Signal zu > verstärken und ich hatte als Ausgangssignal ca. 1V, jedoch auch nur wenn > ich ganz nah an das Mikro gehe. Schaltplan? Dimensionierung? Auch hier kann man viel falsch machen. Aber Beispiele für Elektretverstärker gibt es hier im Forum jede Menge. Stefan Us schrieb: > Ein Mikrofon, > dass Du dir normal vor den Mund hälst (also ca 3cm Abstand) liefert bei > normalem Sprechen weniger als 1 Millivolt. Wenn der Sprecher 5 Meter > entfernt ist, sind es nichtmal mehr 1 Mikrovolt. Naja, die genannten Werte sind schon etwas niedrig, selbst für eine dynamische Kapsel. Ein Elektretmikro liefert da schon deutlich mehr!
HildeK schrieb: > Der Arbeitswiderstand ist für jeden Kapsel unterschiedlich. Messe > einfach mal zwischen Widerstand und Kapsel den Gleichanteil, er sollte > so ca. 50% von der Batteriespannung ausmachen. Da das Ausgangssignal niedrig ist, sind auch grössere Abweichungen vom 50%-Wert möglich. Hauptsache, man ist weit genug von den "Schienen" entfernt. > Um eine Nachverstärkung kommst du eh nicht herum. ACK. Wobei die erste Verstärkerstufe (hauptsächlich Impedanzwandlung) normalerweise bereits in der Mikrofonkapsel eingebaut ist. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Da das Ausgangssignal niedrig ist, sind auch grössere Abweichungen > vom 50%-Wert möglich. Hauptsache, man ist weit genug von den > "Schienen" entfernt. Ja, das ist korrekt. Tendenziell sollte man eher zu niedrigen Werten gehen, denn je größer der Arbeitswiderstand desto größer das Signal. Harald Wilhelms schrieb: > Wobei die erste Verstärkerstufe (hauptsächlich Impedanzwandlung) Naja, der Impedanzwandler verstärkt noch nicht. So, wie das Signal abgenommen wird, müsste es aber bereits eine Verstärkerstufe haben. Sonst wäre die Ausführung als Sourcefolger geschaltet und man bräuchte keinen Vorwiderstand. Da aber eh ein FET drin ist, wäre es wenig sinnvoll, den nicht auch gleich als erste Verstärkerstufe heranzuziehen. @Alex G. (wayne123) Die 22µF sind etwas viel, 1µ sollte für deine Anwendung locker reichen. Oder benötigst du eine extrem niedrige untere Grenzfrequenz im einstelligen Hz-Bereich?
hallo Alex, meiner Meinung nach alles richtig. Bei Schaltungen die auf ein Mikrofonsignal "reagieren" sollen brauchst du aber viel mehr Verstärkung als bei solchen die es übertragen sollen. Als grober Richtwert, so 10.000-fach wäre nett und nützlich. Wenn wir davon ausgehen daß du einen normalen Mikrofonverstärker gebastelt hast dann hat der ca 100 bis 250-fache Spannungsverstärkung. Würdest du 2 davon hintereinanderschalten käm das der Sache schon sehr entgegen, dann über einen C auskoppeln, mit Diode demodulieren und ab zur Schaltstufe. Ob das Ding rauscht oder übersteuert sei bei der Anwendung Nebensache, die Empfindlichkeit sollte aber einstellbar sein, am besten zwischen den beiden Verstärkern. Nimmst du für jeden einen OP dann kommst du mit einem Doppel-OP schon klar, jeder der beiden mit Gegenkopplung 100k:1k aufgebaut liefert das Ganze die 10k fache Verstärkung. lG Martin
Ich weiß jetzt nicht genau wo ich messen sollte. Ich habe jetzt einmal beim 2K Vorwiderstand gemessen und da ist eine Spannung von 4,4V abgefallen. Dann habe ich einmal am Mikro (probiert an den Beinchen zu messen( und da sind 4,5V abgefallen. Kann das denn sein? Da müsste theoretisch doch der komplette Rest von 5V, also ca, 0,6V abfallen oder nicht? Im Anhang findet man nochmal meinen kompletten Schaltplan. Das Osziloskop ist an RL angeschlossen, bei dem Spannungen von 1V kommen, jedoch nur wenn ganz nah dran bin. Harald Wilhelms schrieb: > Da das Ausgangssignal niedrig ist, sind auch grössere Abweichungen > vom 50%-Wert möglich. Hauptsache, man ist weit genug von den > "Schienen" entfernt. Kannst du sagen was du damit meinst? Also die 22µF habe ich einfach genommen, weil ich dachte dies geht um Sprache zu übertragen . Am Ende habe ich sogar ein 100µF Kondensator genommen, weil ich einfach einen zur Verfügung hatte und keinen Nachteil daran gesehen habe. Was hätte denn 1µF für einen Vorteil? Dass die Impedanz größer ist? @ Stefan Aber es muss doch möglich sein mit dem Mikro auch Dinge, die außerhalb 3cm liegen aufzunehmen. Ich dachte in Handys sind ähnliche Mikros verarbeitet und die funktionieren ja auch über weitere Distanzen. Schonmal Danke für die Antworten. @ Martin Das ich noch eine größere Verstärkung brauche weiß ich, aber es geht mir ja nur darum, dass wenn ich z.B. von 50cm rede das Mikro ja anscheinend garkein Signal gibt und da bringt mir auch eine große Verstärkung nichts.
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Den 1k Lastwiderstand musst du dir wechselstrommäßig dem 10k Kollektorwiderstand parallel liegend vorstellen, also wird der Transistor mit nur 909 Ohm belastet. Auf der anderen Seite wird der 100 Ohm Emitterwiderstand vom gleichen Strom durchflossen, und der Emitter folgt der Basisspannung. Das bedeutet, dass die Spannungsverstärkung deiner Schaltung höchstens 9,09 beträgt. Du kannst das verbessern, indem du den Wechselstromwiderstand des Emitterwiderstandes verringerst: Schalte den 100 Ohm mal einen größeren Elko, vielleicht 100µF oder mehr, parallel. Die Schaltung hat aber einen weiteren Fehler: Der Basisspannungsteiler versucht ja an der Basis eine Spannung von 1,2 V einzustellen. Der Emitter wäre dann auf ca. 0,6V und dafür müsste ein Strom von 6mA durch den 100R Emitterwiderstand fliessen. Diese 6mA würden an dem 10k Kollektorwiderstand aber einen Spannungsabfall von 60V bewirken und soviel Spannung hast du gar nicht. Also erhöhe den Emitterwiderstand auf 1k, dann bekommst du den gewünschten Fall, dass die Kollektorspannung etwa die halbe Speisespannung beträgt. Vergiss aber den Elko parallel zum Emitterwiderstan nicht, sonst hast du dann keinen Verstärker mehr, sondern einen Abschwächer.
Alex G. schrieb: > Dann habe ich einmal am Mikro (probiert an den Beinchen zu > messen( und da sind 4,5V abgefallen. Kann das denn sein? Da müsste > theoretisch doch der komplette Rest von 5V, also ca, 0,6V abfallen oder > nicht? Ja, müsste! Also ist noch etwas falsch - oder falsch gemessen. Ich meinte schon, zwischen Masse und dem andern Anschluss des Mikros/Widerstands/Kondensators. Also 2-3V solltest du da schon haben. Alex G. schrieb: > Was hätte denn 1µF für einen Vorteil? Dass die Impedanz größer ist? Dass er kleiner baut und dass du nicht schon Druckschwankungen durchs Türöffnen z.B. als Signal siehst. Du könntest die Verstärkung der Transistorstufe noch erhöhen, wenn du den 100Ω Emmiterwiderstand mit 22µ .. 100µ überbrückst (da ist ein großer C sinnvoll). Außerdem hast du mit RL auch eine recht niederohmige Last drangehängt. Das belastet dein Signal recht deutlich. Zum Messen muss da gar nichts sein, und wenn du schon einen haben willst (Signal schwankt dann um Null), dann nimm 100k. Alex G. schrieb: > Das > Osziloskop ist an RL angeschlossen, bei dem Spannungen von 1V kommen, > jedoch nur wenn ganz nah dran bin. Ja, das ist doch ganz ok. Mehr kannst du nach einer Stufe nicht erwarten. Auch bei der Stufe solltest du den Kollektorwiderstand so wählen (oder die Teiler an der Basis), dass rund 6V DC am Kollektor gegen Masse zu messen sind. > Ich dachte in Handys sind ähnliche Mikros > verarbeitet und die funktionieren ja auch über weitere Distanzen. Dort ist vermutlich auch eine AGC drin, also eine automatische Verstärkungsregelung. > Das ich noch eine größere Verstärkung brauche weiß ich, aber es geht mir > ja nur darum, dass wenn ich z.B. von 50cm rede das Mikro ja anscheinend > garkein Signal gibt und da bringt mir auch eine große Verstärkung > nichts. Gar kein Signal glaube ich einfach nicht. Einige zehn Millivolt wären normal.
Also in 5cm Abstand bringt eine Elektretkapsel durchaus mehrere 10 mV Signal. Der Arbeitswiderstand hätte ich jetzt eher mal so bei 10Kohm vermutet. Ein BD139 ist auch nicht unbedingt geeignet. Hier würde ein BC546 glaube ich besser gehen. Die Verstärkung kann aber mit dem 100 Ohm Emitterwiderstand bestenfalls 100 werden. Das aber auch nur, wenn als Lastwiderstand ein Widerstand von 100Kohm oder höher dranhängt und nicht 1KOhm. Der schließt die Spannung am Kollektorwiderstand fast kurz. Ralph Berres
Sorry, für den Mehrfachpost. Im Schaltbild ist ein BD135 eingezeichnet - das ist nicht die richtige Wahl, es ist außerdem ein NPN und der Emitter muss zum 100Ω-Widerstand zeigen. Nimm an der Stelle eine BC547C o.ä. und keine Leistungstransistor.
Also soweit ich es verstanden habe ist das Signal einfach zu schlecht verstärkt, so dass ich beim Sprechen von 50cm Entfernung kein Signalpegel sehe. Dann werde ich probieren die Schaltung mit eurem Tipps zu verbessern. Danke sehr dafür. Mal eine allgemeine Frage: Ich habe relativ Probleme mit der Dimensionierung des Transistors, da auch z.B. in den Datenblättern meistens nicht alle Kennlinien drin sind. Gibt es eine Vorgehensweise wie man an die Dimensionierung eines Transistorsverstäker ran geht bzw. gehen sollte? Von der Thoerie habe ich mich eigentlich viel damit beschäftigt, aber trotzdem scheitert es irgendwie an der Umsetzung. Ehrlich gesagt wollte ich einen TIP120 verwenden, der brachte gar kein Signal an den Ausgang, dann habe ich ihn mit dem BD135 ersetzt und es ging einigermaßen. Was ja eher ein Zufall ist. NACHTRAG: Also mit 100k Lastwiderstand und 22µF parallel zum Emitterwiderstand und 1kOhm als Emitterwiderstand habe ich eine wesentlich höhere Verstärkung, so dass ich am RL ein Signal von 5V-10V habe. Jedoch besteht das Problem, dass ich dafür ganz nah ran muss, immernoch.
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Alex G. schrieb: > Ehrlich gesagt wollte ich einen TIP120 verwenden, der brachte gar kein > Signal an den Ausgang, dann habe ich ihn mit dem BD135 ersetzt und es > ging einigermaßen. Was ja eher ein Zufall ist. Das liegt an den unterschiedlichen Stromverstärkungsfaktoren. Außerdem sind die recht niedrig bei den Leistungstransistoren, deshalb nimmt man die in diesen Anwendungen erst recht nicht. Alex G. schrieb: > Ich habe relativ Probleme mit der Dimensionierung des Transistors, Ja, kann ich verstehen. Tipp: nimm LTSpice und simuliere. Dann siehst du die grundlegenden Auswirkungen bei verschiedenen Dimensionierungen. Ich kann mal versuchen, dir eine Linie zur Vorgehensweise aufzuzeigen - die Werte sollten für die besprochene Anwendung einigermaßen passen: 1. lege den Kollektorstrom fest. Hier reichen z.B. 100µA Kollektorstrom gut aus, aber auch 1mA ist noch ok. 2. berechne den Kollektorwiderstand RC unter der Vorgabe, dass idealerweise knapp die Hälfte der Batteriespannung an ihm abfallen sollten. Gibt nach Ohm so etwa 56k Arbeitswiderstand. Gut, der Wert ist mir etwas zu hoch, wenn man z.B. 10k Last hätte. Dann wählt man eben einen höheren Kollektorstrom, z.B. 1mA. Damit würde RC dann 5.6kΩ. Wir nehmen hier also 1mA. Man könnte aber auch einfach sagen: 5kΩ oder 10kΩ Kollektorwiderstand sind in dieser Anwendung ein ganz brauchbarer Erfahrungswert und bestimmt dann rückwärts den Kollektorstrom. 3. Ein Emitterwiderstand RE ist immer gut, weil man hier recht einfach den Arbeitspunkt stabilisieren kann. An dem sollten rund 5-10% der Versorgung abfallen. Also: 0.6V (5%) an RE und 1mA ergibt 600Ω. Nimm 560Ω oder 680Ω. Ein zu hoher Emitterwiderstand reduziert dir den Aussteuerbereich, ein zu kleiner bringt weniger Arbeitspunktstabilisierung. 4. Wenn du den Emitterwiderstand gefunden hast, dann weißt du auch den Spannungsabfall (Basisstrom wird vernachlässigt) und damit das DC-Potential am Emitter. Die Basis hat dann etwa 0.6V mehr. In dem Fall wären es 1.2V. 5. Mit dem Basispotential kannst du dann den Spannungsteilerfaktor für den Basisspannungsteiler berechnen. Der Strom durch den Basisspannungsteiler sollte rund 10fach so groß sein wie der Basisstrom und der berechnet sich aus dem Kollektorstrom geteilt durch hfe (Datenblattwert). hfe hat üblicherweise eine große Streuung, aber für die Kleinleistungstransistoren ist meist der Wert 100...200 ansetzbar. Damit wird der Basisstrom zu 5..10µA. Der Spannungsteiler an der Basis sollte also rund 50...100µA Querstrom haben. Ich nehme mal 100µA. Mehr schadet nicht, kostet nur Strom. 12V und 100µA ergeben 120kΩ - soviel müssen dann die beiden Teilwiderstände zusammen haben. Jetzt noch so aufteilen, dass die in 4. genannten 1.2V für die Basis entstehen, also 12k und 100k. Das passt schon :-). 6. fast fertig: die Verstärkung der Stufe ist jetzt nur RC/RE, hier also rund 10. Deshalb schaltet man dem RE noch einen Kondensator CE parallel und erhält so die maximal mögliche Verstärkung (mit der bisherigen Dimensionierung). CE wird so gewählt, dass 1/2πRC deine gewünscht untere Grenzfrequenz trifft. Für z.B. 50Hz wären 10µF angebracht. Das würde ich jetzt in LTSpice eingeben und schauen, wie weit ich daneben liege ... (ich habe es hier noch nicht getan :-)) Du siehst an meiner Vorgehensweise, dass mit etwas Erfahrung man viel schätzen kann und schlimmstenfalls muss man noch ein, zwei Werte etwas nachkorrigieren. Und bitte hier keine Rechnungen mit 3 Nachkommastellen! Etwas aufwändiger ist es, wenn die Schaltung in Serie gefertigt werden soll (Exemplarstreuungen) und dann noch einen erweiterten Temperaturbereich abdecken soll.
Bist du auch sicher, das du die Kapsel richtig herum angeschlossen hast? Der Anschluss der auch mit dem Gehäuse verbunden ist gehört nach Masse also Minuspol. In ca. 20cm Abstand in normaler Lautstärke besprochen, sollten locker einige 10mVSS an Pegel rauskommen. Der Eingangswiderstand der nachfolgende Stufe muss aber auch einige 10Kohm betragen. Vielleicht mal mit dem Oszi messen ohne den nachfolgenden Verstärker. Ralph Berres
Alex G. schrieb: > so dass ich am RL ein Signal von 5V-10V habe. Mehr wirst du bei 12V Betriebsspannung auch nicht bekommen. >Jedoch besteht das Problem, > dass ich dafür ganz nah ran muss, immernoch. Du hast ja auch nur eine Verstärkerstufe und die auch noch mit einem kaum dafür geeigneten Transistor. Eine höhere Verstärkung als 100 solltest du davon nicht erwarten, eher weniger. Mit zwei Stufen kämest du aber schon auf 100*100 also 10.000 Falls du ein 2-Kanal Oszi hast, dann schau dir damit mal gleichzeitig die Spannungen von Eingang und Ausgang an. So kannst du unmittelbar die Vertsärkung bestimmen.
HildeK schrieb: > und der Emitter muss zum 100Ω-Widerstand > zeigen. AUA! Ja. Solche Bolzen sieht man aus der Entfernung gar nicht und man erwartet sie auch nicht.
Das mit dem Emitter hab ich ausversehen nur falsch eingezeichnet, der Pfeil muss nach unten. Gebaut ist es richtig. @foo Ich erwarte ja auch keine höhere Verstärkung, ich finde es nur merkwürdig, dass bei 10cm und hoher Lautstärke garkein Signal am Ausgang anliegt. Ich bin mir nicht sicher, ob da eine höhere Verstärkung helfen würde. Ich werde es aufjedenfall mal probieren mit einer 2. Stufe, aber nicht mehr heute. Ralph Berres schrieb: > In ca. 20cm Abstand in normaler Lautstärke besprochen, sollten locker > einige 10mVSS an Pegel rauskommen. Der Eingangswiderstand der > nachfolgende Stufe muss aber auch einige 10Kohm betragen. Vllt ist es ja wirklich der Eingangswiderstand der nächsten Stufe. Der beträgt glaube nur 10 kOhm durch den Spannungsteiler. Wieso sollte der sehr hoch sein? Damit die Wechselspannung vom Mikro über die nachfolgende Schaltung abfällt? Angeschlossen ist die Kapsel richtig, der Pin der mit Gehäuse verbunden ist, ist auf Masse. Ralph Berres schrieb: > Vielleicht mal mit dem Oszi messen ohne den nachfolgenden Verstärker. Habe ich auch schon getan, da erreiche ich bei beiden Mikros auch nur die gewünschte Amplitude, wenn ich 1cm davor schreie. @Hildek Ich danke dir sehr für die ausführliche Beschreibung! Die Vorgehensweise/Erfahrungen sind sehr hilfreich.
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Der Arbeitswiderstand von 2 kOhm fürs Mikrofon ist viel zu klein, der müßte eher bei 20 kOhm liegen. Du kannst ja mal die Spannung am Mikrofon messen, die sollte bei richtiger Einstellung etwa bei 1.5V bis 2V liegen, also etwa 1/3 der Betriebsspannung. Genauso ist es bei der nachgeschalteten Verstärkerstufe, auch mal den Arbeitspunkt messen. Und auch die Polarität des Mikrofons beachten, bei Falschpolung funktioniert es nicht.
> Aber es muss doch möglich sein mit dem Mikro auch Dinge, > die außerhalb 3cm liegen aufzunehmen. Ich dachte in Handys > sind ähnliche Mikros verarbeitet und die funktionieren > ja auch über weitere Distanzen. Das stimmt beides. Das Handy enthält dazu einen Verstärker, der seinen Verstärkungsfaktor automatisch anpasst. Wenn du schreist verstärkt er wenig, wenn du in ruhiger Umgebung leise sprichst verstärkt er viel mehr. Zur Transistorschaltung: Du hast einen Verstärkungsfakto von 100 gewählt. Das bedeutet, am Kollektorwiderstand (10k) muss hundert mal mehr Spannung abfallen, als am Emitterwiderstand (100 Ohm). Also wenn an dem einen Widerstand 2V abfallen, dann muss an dem anderen 0,02V abfallen. Die Spannung an der Basis muss also 0,02V höher sein, als die B-E Spannung des Transistors, was ohne Trimmpoti schwierig hinzubekommen ist. Dazu kommt erschwerend hinzu, dass die B-E Spannung temperaturabhängig ist und die Versorgungsspannung auch gewissen Schwankungen unterliegt. Du brauchst also eine automatische Arbeitspunkt-Regulierung, und das geht ganz einfach so:
1 | VCC+ o |
2 | | |
3 | |~| |
4 | |_| |
5 | | |
6 | +---[===]---+----o Out |
7 | | | |
8 | | |/ |
9 | In o-----+---------| |
10 | | |\> |
11 | |~| | |
12 | |_| |~| |
13 | | |_| |
14 | | | |
15 | +-----------+----| GND |
Die Kondensatoren müssen natürlich noch dazu kommen. Du siehst, dass ich lediglich einen Widerstand anders angeschlossen habe. Das funktioniert so: Wir gehen davon aus, dass im Ruhezustand am KollektorWiderstadn etwa ein drittel von VCC abfällt. Also 3 Volt. Am Emitterwiderstand fällt ein hunderstel davon ab da er ja 100 mal kleiner ist. Also 30mV. Dazu addieren wir die B-E Spannung von 700mV -> macht zusammen 730mV. Die Spannung am Kollektor ist VCC minus ein Drittel von VCC, also 9 Volt. Jetzt musst du nur noch den Spannungsteiler vor der Basis so auslegen, dass bei 9V an der Basis 730mV ankommen. Die Widerstände können dabei ruhig einige Prozent vom berechneten Wert abweichen, denn die Schaltung gleicht Abweichungen automatisch aus. Ebenso gleicht sie thermisch bedingte Veränderungen des Transistors automatisch aus. Mal angeommen, der Transistor wird warm und deswegen sinkt die B-E Spannung auf 650mV. Dann wird er stärker leiten. Dadurch sinkt die Spannung am Kollektor. Dadurch sinkt wiederum die Spannung an der Basis. Dadurch leitet der Transistor weniger. Alles wieder gut. Oder angenommen, die Spannungsversorgung sinkt auf 8 Volt. Dann leitet der Transistor weniger. Dadurch steigt die Spannung am Kollektor. Dadurch steigt die Spannung an der Basis. Der Transistor leitet wieder mehr.
> In ca. 20cm Abstand in normaler Lautstärke besprochen, > sollten locker einige 10mVSS an Pegel rauskommen. Na du bist aber optimistisch. Oder laut :-) > Der Eingangswiderstand der nachfolgenden Stufe > muss aber auch einige 10Kohm betragen. Wieso das, wenn der Arbeitswiderstand schon deutlich kleiner als 10k Ohm ist? By the way: hier hat jemand ein paar Oszilloskop-Bilder veröffentlicht, von sehr lauten Geräuschen bei 50cm Abstand. http://www.loetstelle.net/praxis/elektretmikrofon/elektretmikrofon.php
Günter Lenz schrieb: > Der Arbeitswiderstand von 2 kOhm fürs Mikrofon > ist viel zu klein, der müßte eher bei 20 kOhm > liegen. Da scheiden sich die Geister. Sennheiser nimmt z.B. für die MKE2 Kapseln an 9V Betriebsspannung einen 8,2k Widerstand. Die Faustregel ist m.W. tatsächlich etwa VCC/2 - VCC/3 am heissen Ende der Kapsel.
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Matthias Sch. schrieb: > Da scheiden sich die Geister. Sennheiser nimmt z.B. für die MKE2 Kapseln > an 9V Betriebsspannung einen 8,2k Widerstand. Das ist keine Frage der Philosophie des Verbauers, sondern der verwendeten Kapsel. Die eine braucht mehr Strom, die andere weniger, dementsprechend muss auch der Arbeitswiderstand gewählt werden. Richtig ist: Matthias Sch. schrieb: > Die Faustregel ist m.W. > tatsächlich etwa VCC/2 - VCC/3 am heissen Ende der Kapsel. denn irgendwie sollte man ja einen brauchbaren Arbeitspunkt einstellen.
HildeK schrieb: > Das ist keine Frage der Philosophie des Verbauers, sondern der > verwendeten Kapsel. So isses. Ich wollte damit auch ausdrücken, das man eben nicht einfach sagen kann: Günter Lenz schrieb: > Der Arbeitswiderstand von 2 kOhm fürs Mikrofon > ist viel zu klein, der müßte eher bei 20 kOhm > liegen.
Elektret Kapseln verfügen nach der Produktion über einen Ladungszustand
zwischen Membran und deren Gegenseite. Quasi wie ein aufgeladener
Kondensator, der seine Kapazität mit der akustischen Modulation ändert.
Diese Kapazitätsänderung, gepaart mit der durch den Hersteller
aufgebrachten elektrischen Energie, wird durch einen internen FET
verstärkt, der wie bereits angemerkt, eine Versorgungsspannuing
benötigt.
Nun habe ich mal gehört, das dass sich diese Ladung mit den Jahren
verliert und dazu führt, das Elektret-Mics irgendwann deswegen nicht
mehr funktionieren.
Typischerweise verfügen Türsprechanlagen über Elektret-Mics. Diese habe
ich aufgrund Totalversagens öfter gegen neue austauschen müssen. Danach
funzte die Sprechanlage wieder einwandfrei.
Was also ist dran an dem Ladungsverlust dieser Mics?
Und vlt. ist das ja das Problem des TO - Mic zu alt.
> Dazu habe ich ein altes Headset zerlegt und das Mikrofon ausgebaut.
Wie alt? 10 Jahre ... 20 Jahre?
> Wie alt? 10 Jahre ... 20 Jahre? Ne höchstens 5, aber am Alter liegt es nicht, da ich ja auch ein neues gekauft hatte und das auch nicht funktioniert bei größeren Entfernungen. Stefan Us schrieb: > By the way: hier hat jemand ein paar Oszilloskop-Bilder veröffentlicht, > von sehr lauten Geräuschen bei 50cm Abstand. > > http://www.loetstelle.net/praxis/elektretmikrofon/elektretmikrofon.php Ja habe ich schon gesehen, den Link habe ich sogar im Anfangspost erwähnt. Bei 50cm bekommt man bei mir aber nichts. Also ich danke euch allen für die Antworten und ich werde probieren den Arbeitswiderstand am Mikro zu verändern. Wenn dies nicht klappt will ich noch eine 2. Verstärkerstufe in die Schaltung einbringen. Wenn es nicht klappen sollte, werde ich mich nochmal melden. Schließlich hat es mir bisjetzt schon sehr geholfen.
Alex G. schrieb: > Bei 50cm bekommt man bei mir aber nichts. Dei Kapsel hat vermutlich Niere oder Hyperniere.
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