Hallo, ich habe da mal eine Frage zu mechanischen Schaltern. Mal angenommen ich habe einen Schalter (Relais) der für 5A/230VAC ausgelegt ist. Wenn ich damit einen Stromkreis mit einem 3 Ohm Widerstand und 10VDC schließe, sollte ja erstmal alles in Ordnung sein. Wenn sich jetzt aber die Spannung bei bereits geschlossenem Kontakt durch einen Fehler auf 30V erhöht wird der zulässige Strom deutlich überschritten. Führt das sofortige (~0.1s später) Öffnen des Kontakts zu größeren Problemen? Vielen Dank im Vorraus.
Die Erwärmung begrenzt i.A. den zulässigen Strom. In 0.1s passiert da noch nichts weltbewegendes. Problematisch kann aber die Spannung werden. 230VAC bedeutet nicht, dass du auch 230VDC anlegen darfst. Beim Öffnen des Schalters entsteht ein Lichtbogen. Bei AC reißt er schneller wieder ab als bei DC. Mit etwas Pech bleibt er sogar stehen. Und das war es dann für deinen Kontakt. Denk dran, dass die zulässigen Werte von Verkäufern festgelegt werden. Also immer mit reichlich Sicherheit einkaufen.
Georg G. schrieb: > 230VAC bedeutet nicht, dass du auch 230VDC anlegen darfst ... und in einem vernünftigen Datenblatt des Relais stehen auch die Werte für Gleichstrom drin.
Hallo, > Georg G. schrieb: > Denk dran, dass die zulässigen Werte von Verkäufern festgelegt werden. > Also immer mit reichlich Sicherheit einkaufen. Das ist reichlicher Unsinn! Es gibt zwar ne Menge Chinaware, bei der Produkteigenschaften herei gelogen werden, aber für elektronische Bauelemente ist in der Regel das Datenblatt mit Anwendungswerten und vor allem auch den Maximum Ratings eine klare Anleitung für den Anwender. Je nach Anwendungsfall und persönlichem Geschmack kann man auch etwas Überdimensionieren. Übertreiben muß man es damit aber nicht, weil es oft auch deutlich negative Effekte hat. Gruß Öletronika
Vielen Dank für die Infos. Mit 5A komme ich im Normalfall aus. Eigentlich sind es auch nur 25VDC. Ich habe jetzt ein Relais rausgesucht das 8A schafft. Bis 4s sogar 15A. Leider da steht überhaupt nichts von DC. Aber bei max. 30VDC bin doch weit weg von den 230VAC. Gibt es bei 30V überhaupt Abrissfunken? Wikipedia schreibt etwas von "ab 50V/1A".
Ups, da gibt es ein Diagramm "Max. DC load breaking capability". Also 30V/8A.
U. M. schrieb: > Das ist reichlicher Unsinn! Speziell bei Schaltern und Relais wird Optimismus ohne Ende gezeigt, auch von deutschen Herstellern. Das ist zumindest meine Erfahrung.
Gleichspannung macht doch mehr Probleme als ich dachte. Ich habe nun ein anderes Relais rausgesucht das für 16A bei 30V spezifiziert ist (Omron G2R-1A-E-DC24). Damit komme ich zurecht. Im Prinzip geht es auch nur um 25VAC/5A. Aber im Fehlerfall kann es eben auch kurzzeitig DC sein. Festgebackene Kontakte kann ich dabei nicht gebrauchen. Doch was wenn ich 60VDC/10A schalten will? Damit schein so ziemlich jedes Relais überfordert zu sein.
Ich schrieb:
> Im Prinzip geht es auch nur um 25VAC/5A.
Mit 25V meine ich den Scheitelwert.
Stefan schrieb: > Damit schein so ziemlich > jedes Relais überfordert zu sein. Ja Himmel, DU musst halt das richtige auswählen und nicht eines für 89 ct bei Pollin. Die ganzen DC Fuzzis (Solar, KFZ, E-Motorboot usw.) stehen alle da und rätseln? Potter & Brummfield Typ PRD Code H/J. Oder nimm ein Halbleiterrelais, das funkt nicht.
Wenn galvanisch nicht getrennt sein muß gehen auch passende MOSFET. Wenn's richtig bruttzeln soll nimm einen passenden Schütz. Passend, klar was gemeint ist ?
Stefan schrieb: > Hallo, > > ich habe da mal eine Frage zu mechanischen Schaltern. > Mal angenommen ich habe einen Schalter (Relais) der für 5A/230VAC > ausgelegt ist. Wenn ich damit einen Stromkreis mit einem 3 Ohm > Widerstand und 10VDC schließe, sollte ja erstmal alles in Ordnung sein. > > Wenn sich jetzt aber die Spannung bei bereits geschlossenem Kontakt > durch einen Fehler auf 30V erhöht wird der zulässige Strom deutlich > überschritten. Beachte dabei auch die Spannung. Die meisten Relaiskontakte reagieren äußerst empfindlich auf höhere Gleichspannung > 30V und verschleißen extrem schnell.
Allessoschwierig schrieb: > Ja Himmel, DU musst halt das richtige auswählen und nicht eines für 89 > ct bei Pollin. > Die ganzen DC Fuzzis (Solar, KFZ, E-Motorboot usw.) stehen alle da und > rätseln? Die haben wahrscheinlich auch Platz ohne Ende. Geld spielt dabei wohl auch keine Rolle. Ich brauche ein (bzw. sieben) Printrelais. Format G2R. > Oder nimm ein Halbleiterrelais, das funkt nicht. Für DC? bruttzler schrieb: > Wenn galvanisch nicht getrennt sein muß gehen auch passende MOSFET. Muss es nicht. Aber im Normalfall muss das Teil AC schalten. Ist ja auch egal. Ich habe mit dem Omron ein Relais gefunden das mir hoffentlich nicht gleich festbrennt. Dieser Fehlerfall dürte selten bis gar nicht auftreten. Ein erhöhter Verschleiss ist also akzeptabel. Es überrascht mich einfach ein wenig daß ein relativ kleines Printrelais bei Wechselspannung mal eben einige Kilowatt schalten kann, es bei DC aber mit 30V bereits am Ende ist.
Stefan schrieb: > Ich brauche ein (bzw. sieben) Printrelais. Format G2R. Ja, kann keiner wissen ausser Du. Und nochmal ja, Halbleiterrelais für DC ist nix ungewöhnliches. Wer es clever macht kann beides damit schalten! Aber nur nicht alle Info von Anfang an geben. By
Stefan schrieb: > Es überrascht mich einfach ein wenig daß ein relativ kleines Printrelais > bei Wechselspannung mal eben einige Kilowatt schalten kann, es bei DC > aber mit 30V bereits am Ende ist. Vielleicht bei reiner ohmscher Last. Schau dir mal die Angaben für Motorlast an, die sind meist erheblich geringer. Wichtiges Kriterium wird bei induktiver Last und DC-Last die Fähigkeit der Funkenlöschung.
Stefan schrieb: > bei Wechselspannung mal eben einige Kilowatt schalten kann, es bei DC > aber mit 30V bereits am Ende Lies mal Wikipedia "Blasmagnet". Gleichstrom über etwa 30V ist bei höheren Stromstärken gemein, damit kann man Schweißen, speziell, wenn noch eine Induktivität mit im Spiel ist.
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