Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Gehäuse für DC-Filter?


von Bernd (Gast)


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DC-Filter ist fertiggestellt. Sporadisches brummen der beiden 
Ringkerntrafos ist fast abgestellt. Bei einer Entfernung von weniger als 
ca. 20cm ist teilweise ein leichtes Brummen hörbar. Hier ist eine 
Eigendynamik vorhanden, die ich mir nicht erklären kann.

Was sollte ich für ein Gehäuse für das Filter verwenden? Ist Metall 
geeignet? Muss das Gehäuse an den Schutzleiter, auch wenn niemals ein 
Kabel das Gehäuse berühren kann? Oder ist ein Gehäuse aus Kunststoff 
prinzipiell besser geeignet?

Danke für eure Hilfe

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd schrieb:
> Hier ist eine Eigendynamik vorhanden, die ich mir nicht erklären kann.
Worum geht es denn eigentlich? Ist das hier die Fortsetzung eines 
anderen Threads? Falls ja: welcher?

von Bernd (Gast)


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> Falls ja: welcher?

Beitrag "DC-Netzfilter"

von alias Spooki (Gast)


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Hast du das wirklich mit diesem Allerwelts-Brückengleichrichter
aufgebaut? Wer hat dich denn da beraten....

Klar dass da noch fiese Reststörungen drin sind. Dagegen hilft auch
kein Massiv-Gold-Gehäuse.

Also erst mal müssen das Fast-Recovery-Dioden sein. - Die kosten nicht
die Welt, bei "Raischelt" gibts eine BY500/800 für 15 Cent.

Aber dann!!!!
-------------
Wie willst du DC blocken, wenn die Diodenschaltung nicht 100,0% 
symmetrisch ist?
Sollte doch jedem einleuchten, dass die Dioden ausgemessen sein müssen!
Schaust du ins Datenblatt, steht da:
Durchlass-Spannung VF < 1.3 V  bei Tj = 25°C,  IF = 5 A
< 1,3 V kann irgendwas zwischen vielleicht 1 und 1,299 V heißen!

Das ALLERMINDESTE ist es, sich vielleicht 20 Stück zu besorgen. Aus
dieser Gruppe (der Statistiker nennt das Kohorte) die Hälfte (10 Stück)
rauszusuchen, die an einem guten Multimeter im Diodenmessbereich
möglichst gleiche Werte anzeigen.

Am Besten, alle Dioden mit einer Nummer versehen und alle Messwerte
in eine durchnumerierte Liste schreiben!

Bei diesen 10 schickt man dann noch etwa 1 A durch und misst dabei
die VF, also die Spannung, die an den Dingern unter mittlerer Last
abfällt.

Ist auch ganz einfach: 5 V Spannungsquelle und 3,3 ... 4,7 Ohm
(5 Watt!) in Reihe mit den Dioden. Voltmeter an die beiden Anschlüsse
der Dioden. Wenn du weniger, als 0,5 V misst, dürfte deine 5 V
Spannungsquelle zu schwach sein... Doof.

Jetzt suchst du 2 Paare heraus, wo die Summe der Messwerte möglichst
gleich ist. Ein Paar wird D1 und D4, das andere Paar wird D2 und D3.

(Würde mich ja interessieren, ob der "Hifi-Händler in München" für
99 EU sich diese Mühe gibt, kostet schließlich Arbeitszeit!
- Wenn ja, wäre der Preis garnicht soooo teuer.)

Um das Gehäuse würde ich mir nicht so große Sorgen machen.
Ab 2..3 mm dickem Alu-Blech gibts da keine Beeinflussungen mehr.
- Aber erzähl das nicht diesen esoterisch angehauchten Spinnern!
Die reden dir vielleicht noch was mit Vergoldung ein....

Noch eine Frage: Hast du bei der Leiterbahnführung auch auf
ordentliche Symmetrie geachtet?

von alias Spooki (Gast)


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Und dann doch bitte keinen MKP-Kondensator!

Wie schreibt der Hersteller?

"Den Vorteilen der geringen Abmessungen und der Ausheilfähigkeit
metallisierter Kondensatoren steht der Nachteil begrenzter
Strombelastbarkeit als Folge der dünnen aufgedampften Belagschichten
gegenüber."

Bei 2..3 V brauchen wir keine Ausheilfähigkeit, sondern ordentliche
Strombelastbarkeit (= Leitfähigkeit), um die doofe DC wegzufiltern!

Also: FKP-Kondensatoren!

von Bernd (Gast)


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> Bei einer Entfernung von weniger als
> ca. 20cm ist teilweise ein leichtes Brummen hörbar.

vorher waren die beiden Endstufen im gesamten Wohnzimmer (52qm) hörbar, 
so übel können die allerwelts-Brückengleichrichter daher nicht sein.

> Und dann doch bitte keinen MKP-Kondensator!

und wenn ich diesen tausche, sind die Endstufen auf die restlichen 20cm 
still?

Wie auch immer, das gebastelte Ding funktioniert leider nur 
eingeschränkt. Ich hätte gerne eine endgültige Lösung.

Würde ein Trenntransformator DC filtern? Oder brummt dann dieser 
anstelle der beiden Ringkerntrafos?

z.B. http://www.statron.de/details/214 oder
http://www.voelkner.de/products/15357/Thalheimer-Medizinischer-Trenntrafo-ERT-230-230-4G.html

> Um das Gehäuse würde ich mir nicht so große Sorgen machen.
> Ab 2..3 mm dickem Alu-Blech gibts da keine Beeinflussungen mehr.

Das Gehäuse wurde eine kleine illy Espresso Blechdose mit zwei 
Schraubverbindung aus Metall fürs Kabel

von Ulrich H. (lurchi)


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Die Kaffeedose könnte etwas schwach sein für einen explodierenden Elko. 
Es ist zwar eher weniger als 1 V, aber trotzdem mögen Elkos 
Wechselspannung und Spannung im falscher Richtung nicht so sehr.

Der Kondensator in der Schaltung ist ziemlich unkritsch, der bekommt 
schließlich nur wenig Spannung ab. Da würde auch ein 10 nF Keramischer 
nicht viel am Verhalten der Schaltung ändern. Der meiste Strom geht 
sowieso durch die Elkos, nur beim Einschaltstromstoß dürften die Dioden 
aktiv werden.

Ein Trenntrafo würde eine perfekte DC Isolierung bieten, könnte aber 
selber Brummen und braucht einiges an Ruhestrom. rummen kann ein Trafo 
auch ohne DC Vorspannung- dann hat man vor allem 100 Hz und Oberwellen. 
Nur die 50 Hz / 150 Hz sollten ohne Vorspannung weitgehend verschwinden. 
Anhand des Spektrums des Brummens könnte man also erkennen ob wirklich 
die Gleichspannung schuld ist.

Besser als ein Filter wäre es wohl die Ursache der Gleichspannung zu 
beseitigen. Also mal suchen welches Gerät den Ärger verursacht - es gibt 
ja leider einige Geräte (z.B. Föhn) die zur Drosselung der Leistung 
einfach eine Diode nutzen.

von Bernd (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> Die Kaffeedose könnte etwas schwach sein für einen explodierenden Elko.

die Optik ist gut, schaut klasse aus. Wie hoch ist denn die 
Wahrscheinlichkeit das ein Elko explodiert?

> Besser als ein Filter wäre es wohl die Ursache der Gleichspannung zu
> beseitigen. Also mal suchen welches Gerät den Ärger verursacht - es gibt
> ja leider einige Geräte (z.B. Föhn) die zur Drosselung der Leistung
> einfach eine Diode nutzen.

Das ist das Problem, denn nichts in meinem Haushalt "stört". Selbst wenn 
alle anderen Geräte deaktiviert sind (Sicherungskasten), ist das Brummen 
mal mehr oder weniger vorhanden. Ab und an ist nichts zu hören. Hatte 
ein Elektriker hier, er ist der Meinung DC sei der "Übeltäter". Gemessen 
hat er nichts, angeblich sei das auf die Schnelle nicht möglich.

Die Stromversorgung für den Garagentorantrieb brummt ebenfalls 
sporadisch - nur wesentlich leiser. Offensichtlich sind "normale" Trafos 
weniger anfällig als Ringkerne.

Trenntrafo: Ich bin schon bereit Geld auszugeben, denn die Bastelarbeit 
scheint ja keine "sichere" Lösung zu sein. Benötige eine dauerhaft 
zuverlässige und sichere Lösung.

Ist dieser Trafo geeignet (für ca. 175 VA)?

Trenntransformator-Serie ST 230 V 2.17 A 500 VA Block

http://www.conrad.de/ce/de/product/715834/?gclid=CIDpgvad5sICFYKWtAod_HEA3A&insert_kz=VQ&hk=SEM&WT.srch=1&WT.mc_id=google_pla&s_kwcid=AL!222!3!48256909137!!!g!!&ef_id=VJ6OUAAABTxGN1nr:20141227123502:s

Das Teil könnte ich direkt ohne weitere Maßnahmen anschließen und in ein 
Gehäuse mit Stechdose einbauen, oder? Das Endgerät verfügt über eine 
Sicherung und die Wandstechdose ist auch abgesichert.

Sollte der Bastelaufwand für den Trenntransformator erheblich sein, dann 
bleibt nur noch folgende alternative:

Statron 5357.4
http://www.statron.de/details/214

Thalheimer Trenntrafo ERT 115/115/4G
http://www.voelkner.de/products/15516/Thalheimer-Medizinischer-Trenntrafo-ERT-115-115-4G.html?frm=reco__related

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Bernd schrieb:
> Gemessen
> hat er nichts, angeblich sei das auf die Schnelle nicht möglich.

Klar geht das. Tiefpaß mit Grenzfrequenz <1 Hz und DC messen. Geht auch 
mit nem rechnenden Oszi und ein besseres Multimeter mit integrierenden 
Wandler und langer Wandelzeit dürfte den AC-Anteil auch sehr gut 
entfernen.

Bernd schrieb:
> Offensichtlich sind "normale" Trafos
> weniger anfällig als Ringkerne.

Das ist korrekt, RKTs reagieren sehr empfindlich auf DC-Vorspannung, 
weil sie dann - iirc - sehr schnell gesättigt werden.

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


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Das Problem beim Ringkerntrafo ist der recht kleine DC Widerstand. Ggf. 
würde es schon reichen den Widerstand zu vergrößern, etwa durch einen 
eher schwach ausgelegten Netzfilter, möglichst für eher geringe 
Leistung. Wirken tut dabei nicht der eigentliche Filter, sondern der 
ungewollte Ohmsche Widerstand. Wie viel man da braucht, könnte man 
vorher mit Widerständen Probieren.

Ein Linkt zu einer Erklärung zum DC Filter:
http://sound.westhost.com/articles/xfmr-dc.htm#dc1

Ist zwar auch eine Audio Seite, aber eine brauchbare.

Wirklich explodieren werden die Elkos bei so kleiner Spannung eher 
nicht, aber die Lebensdauer der ELkos kann bei Wechselspannung doch 
schon sehr leiden.

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