Hallo, aufgefrischt durch die Lötpastenanfrage im Marktforum (Workshop in Hamburg) ist mir wieder diese Frage im Sinn gekommen: Warum wird Lötpaste bei längerer Lagerung schlecht (je nach Bedingungen entweder schneller oder langsamer) ? Findet eine entmischug statt , wenn ja : Wie und Warum ? Verdunsten irgendwelche Lösungmittel ? Das Flussmittel ? Warum ist aber "normaler" Lötdraht (Lötzinn) unbbegrenzt (zumindest viele Jahre oder ehr Jahrzehnte) unter einigermaßen normalen bedingungen haltbar? Auch Lötdraht (Lötzinn) enthält Flussmittel. Warum kann man die Lötpaste nicht wieder neu aufmischen, oder eventuell verdunstetes Lösungsmittel auffüllen ? mfg Hennes Lötkopf
Die Frage des warum stellte sich mir nicht, aber wie man das Zeug lagern kann, wenn man ggf. nur paar ICs im Jahr löten will schon, aber das hast Du dann ja auch gelesen: Beitrag "Re: [S]uche dringend Lötpaste in Hamburg" Löte sonst mit 0,5mm Lötzinn mit Silber-Anteil, aber diese FTDI IC im SSOP28 Gehäuse ist mit Schablone und Paste echt schnell gemacht und sauber. Man sollte aber versuchen, Paste aus aktueller Produktion zu bekommen, zB vom Bestücker etc, die Spritzen von C, R etc sind ggf. zu lange dort gewesen :-(
Vielleicht ist es am einfachsten eine Sammelbestellung zu organisieren. Einer kauft eine 500g oder mehr Dose von z.B. Farnell und verteilt sie 50g Einheiten mit aufgerundetem Preis weiter.
Also das Flussmittel und das Lot trennen passiert sich recht schnell. Innerhalb von ein paar Tagen ist z.B. in einer Spritze voller Lötpaste im oberen Teil eine gelbliche Ansammlung von Flussmittel zu sehen (siehe Bild). Das wird vermutlich der Schwerkraft geschuldet sein. Ich drehe meine Sprizen regelmäßig um 90° und wenn ich es brauche erfüllt es auch seine Funktion. Das was ich in kleinen Döschen habe, rühre ich zwischendurch immer mal wieder um. Selbst mit Lötpaste die weit über 2-3 Jahre alt ist kann ich immernoch gut arbeiten und das ohne es irgendwie im Kühlschrank zu lagern. Anders sieht es z.B. mit Sekundenkleber aus, der hält sich nachweislich länger im Kühlschrank.
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@Timmo H. (masterfx) >lagern. Anders sieht es z.B. mit Sekundenkleber aus, der hält sich >nachweislich länger im Kühlschrank. Klar, bei Kälte vergeht die Zeit langsamer, Relativitätstheorie und so. ;-)
Falk Brunner schrieb: > @Timmo H. (masterfx) > >>lagern. Anders sieht es z.B. mit Sekundenkleber aus, der hält sich >>nachweislich länger im Kühlschrank. > > Klar, bei Kälte vergeht die Zeit langsamer, Relativitätstheorie und so. > ;-) Hat damit nichts zu tun. Habe zwei loctide 20g Sekundenkleber zeitgleich gekauft. Die Tube bei Raumtemperatur war nach einem Jahr quasi unbrauchbar. Die im Kühlschrank benutze ich seit über 3 Jahren. Sekundenkleber ist natürlich auch nicht vergleichbar mit lötpaste
@ Klaro (Gast) >Na, hoffentlich diffundiert das im Kleber enthaltene Cyanid nicht >in deine Lebensmittel. Bittermandel ist das Gleiche. > Sterben in kleinen Dosen könnte man auch >sagen. Nö, denn das Zeug wirkt AFAIk nicht kumulativ, es wird im Körper angebaut. Siehe Bittermandel.
Timmo H. schrieb: > Die im Kühlschrank benutze ich seit über 3 Jahren. Kommt immer auf den Kleber an.
Klaro schrieb im Beitrag #3941166: > Sterben in kleinen Dosen könnte man auch > sagen Soweit ich weiss kann man sich mit Zyanid keine chronische Vergiftung einhandeln, weil das Zeug schnell abgebaut wird im Gegensatz etwa zu Blei oder Arsen. Also wenn man jemand damit umbringen will nicht kleckern sondern klotzen, sonst wird das nichts. Georg
dafür kann es allergien auslösen und das nicht zu knapp (cyanacrylat).
Hennes Lötkopf schrieb: > Hallo, [..] > Warum wird Lötpaste bei längerer Lagerung schlecht (je nach Bedingungen > entweder schneller oder langsamer) ? > > Findet eine entmischug statt , wenn ja : Wie und Warum ? Ja. Schwerkraft, die Lötzinnpartikel haben eine höhere Dichte als das Flussmittel, deshalb sinken die nach unten. > Verdunsten irgendwelche Lösungmittel ? Das Flussmittel ? Auch, also Lösungsmittel, wobei das i.a. länger dauert als Entmischung. > Warum ist aber "normaler" Lötdraht (Lötzinn) unbbegrenzt (zumindest > viele Jahre oder ehr Jahrzehnte) unter einigermaßen normalen bedingungen > haltbar? > Auch Lötdraht (Lötzinn) enthält Flussmittel. Alles Feststoffe, da entmischt/verdunstet nix. Kannst Du leicht sehen: vom Lötdraht ein Stück abschneiden, das frische Ende mit einer Zange quetschen - da quillt nichts heraus, da bröckelt höchstens was heraus. > Warum kann man die Lötpaste nicht wieder neu aufmischen, Kann man, geht mit Zeug in Dosen einfacher als in Spritzen, aber beides ist machbar. Im Prinzip Bohrmaschine mit einem passend gebogenen Draht o.ä. > oder eventuell verdunstetes Lösungsmittel auffüllen ? Kann man auch, aber man muss wissen welches Lösungsmittel und die genaue Dosierung ist kitzelig - sonst wird die Paste zu, ähhh, dünn****ssig... ;-)
Jasch schrieb: > die Lötzinnpartikel haben eine höhere Dichte als das > Flussmittel, deshalb sinken die nach unten. In der Tiefkühltruhe nicht. Aber wo sonst lagert man Lötpaste? Daß man Paste nicht einfrieren darf, ist ein von den Herstellern gut gepflegter Mythos. Lediglich beim Auftauen sollte man die Butte natürlich nicht offen stehen lassen, klar. Habe meine Pötte zusätzlich ordentlich in Alufolie gewickelt, um das Diffundieren durch die Plastikbehälter zu minimieren. Sei es nun Wasser von außen nach innen, oder Flussmittel von innen nach außen...
Irgendwann nach dem zehnjährigen Verfauldatum haben wir in der Firma das Flußmittel entsorgt und endlich mal frisches gekauft (keine Lötpaste). Aber dass die Schwerkraft langfristig eine Entmischung bewirken könnte sieht man an diesem Experiment: http://de.wikipedia.org/wiki/Pechtropfenexperiment "Der erste Tropfen fiel im Jahr 1938, weitere folgten 1947, 1954, 1962, 1970, 1979, 1988, 2000 und 2014." Das ist nur etwas für Extremsportler wie die hier http://feisar.de/content/gfx_de_continentaldrift.html
Christoph Kessler (db1uq) schrieb: > 1947, 1954, 1962, > 1970, 1979, 1988, 2000 und 2014 Wobei eine Zinnkugel zwar dichter ist, aber extrem kleiner. Also bei einem Experiment im Froster, wann die nächste Kugel sich absetzt, würde man wohl alle 100 Jahre einen Zähler vermerken können. Damit kann ich gut leben. Das Pechtropfenexperiment ist etwas von einem Spinner für Spinner. Ist von Anfang an von der Zusammensetzung des Pechs abhängig, die variiert je nach Charge, Hersteller, je nach Herkunft usw. Es ist also nichts weiter als eine vergessene Materialprobe aus 1900, oder wann der Quatsch gestartet wurde. Nur da es schon so lange läuft, wird daraus nun so ein Hype gemacht. Die Zunahme der Dauer je Tropfen lässt außerdem darauf schließen, daß da längst noch einige flüchtigere Fragmente verdunstet sind, und das Pech immer zäher wird. Also höchste Zeit zum Entsorgen dieses Aufbaus.
Artikel vollständig lesen! Die haben versucht eine gleichbleibende klimatische Umgebung zu schaffen.
123 schrieb: > Artikel vollständig lesen! > Die haben versucht eine gleichbleibende klimatische Umgebung zu > schaffen. Brauche ihn gar nicht zu lesen, kenne das Experiment. Daß der Trichter gleichmäßig temperiert wird, ist ja auch wohl das Mindeste. Dennoch Unsinn von Anfang an, was man auch an den steigenden Zeiten leicht ablesen kann. Und ein neuer, absolut identischer Aufbau würde ganz andere Zeiten ergeben, weil das Medium immer anders ist. Das Experiment könnte auch mit selbstgemachtem Kartoffelbrei von Oma Ilse, Tante Gertrud und Herrn Schmidt ausgeführt werden...mit erstaunlichen Unterschieden.
Ich würde auch eher an das Zusammenbacken der Lötkugeln denken, wie es in dem Indiumblog-Artikel steht. Ohne Schütteln dauert das Entmischen bestimmt länger. In der Sendung mit der Maus war das auch mal eine Kinderfrage, wieso sich im Müsli die Nüsse nach oben bewegen.
Hennes Lötkopf schrieb: > Warum wird Lötpaste bei längerer Lagerung schlecht (je nach Bedingungen > entweder schneller oder langsamer) ? Das Verfallsdatum bedeutet nicht, dass dei Lötpaste schlecht wird, es bedeutet nur, dass der Hersteller nach diesem Zeitpunkt nicht mehr für dem Datenblatt entsprechende Eigenschaften garantiert.
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