Forum: HF, Funk und Felder [Theorie] Linearmotor: Gegeninduktionsspannung meherer Zugspulen


von Linearmotorist (Gast)


Lesenswert?

Hallo Leute!
Ich bin derzeit damit beschäftigt einen Linearmotor zu bauen.
Es soll ein Eisenstück zwischen zwei Spulen hin und her geschoben 
werden.
Für den Umschaltvorgang schaue ich mir den Aufbau mit FEM an. Dort muss 
man aber recht viel selbt machen.. u.a. auch z.B: die 
Gegeninduktionsspannung, wenn sich der Eisenkern bewegt.

Die Gegeninduktionsspannung berechnet sich:
U = EisenGeschwindigkeit*KraftAufsEisen/Spulenstrom.  [ (m/s * N)/A = V 
]
Das stimmt auch, wenn ich eine Einzelne Spule betrachte.

Nun habe ich aber ein Problem, wie ich ergründen soll wem die 
Gegeninduktionsspannung zugeschrieben wird... denn wenn zwei Spulen 
aktiv sind, verrichtet nicht jede Zugspule die gleiche Arbeit da die 
räumliche Entfernung die Kräfte aufs Eisen beeinflusst.
Ich suche daher eine andere Formulierung, wie man die verrichtete Arbeit 
(oder Lesitung wie in der bisherigen Formel mit P=F*v) einer Zugspule 
beschreiben kann.
Das FEM-Programm gibt mir leider nur die Aufsummierten Kräfte pro 
Geometrieeinheit, sodass ich nicht mehr zurückverfolgen kann, woher die 
Kraftkompenenten kommen.
Die Kraft aufs Eisen ist z.B. die Summe der Zugkrfte beider Spulen.. Die 
Kraft auf eine Einzelspule ist die Summe der Eisenzugkraft und der 
Elektromagnetischen Zugrakft auf die andere Zugspule..

Es liegt z.B. auf der Hand, die Induktivitätsänderung anzuschauen, da 
dies zumindest vond er Monotonie her mit der Zugkraft der Spule 
übereinstimmt, aber ich finde dafür leider keinen Analytischen Ausdruck. 
(um aus der Änderung auf die Verrichtete Arbeit zu schließen)
Vom Gefühl her müsste von jeder Spule aus der Koppelfaktor aufs Eisen 
berechnet werden... aber wie der Koppelfaktor dann mit reinspielt.. 
keine Ahnung.  Ich vermute die Summe der Koppelfaktoren am Eisen ergibt 
1 und die Verteilung der Koppelfaktoren sagt dann 120% Zugkraft von 
Spule1 und -20% von Spule2 oder sowas... aber ich hoffe dass hier jemand 
die Theorie etwas verfeinern kann...  denn der Koppelfaktor muss ja auch 
irgendwie negativ werden.. das klappt ja so nicht.

von Ursus P. (unwichtig)


Lesenswert?

schau dir die Oberfeldtheorie für elektrische Maschinen an, bei Spriger 
Verlag gibts paar Auszüge ;-)), am sonsten über irgendein 
Hochschulrechner in Bib anschauen :-) K. Oberretl an TU Dortmund war der 
Vorantreiber der Theorie

: Bearbeitet durch User
von Linearmotorist (Gast)


Lesenswert?

Oh man. Also ich sehe, dass dort tatsächlich vermutlich irgendwie meine 
Frage behandelt wird :-)  Allerdings habe ich im Studium als 
(HF)Schaltungstechniker nen weeeeiten Bogen um Elektrische Maschinen 
gemacht... nun beißts mir in den Arsch.. das wird hart.

von Ursus P. (unwichtig)


Lesenswert?

>Linearmotorist schrieb:
>nun beißts mir in den Arsch.. das wird hart.

Keine Angst die Oberfeldtheorie ist nicht viel anders als die Tehorie 
die man in Signalverarbeitung und Fourieranalyse angewandt hat, wenn du 
mit der Theorie nicht weiter kommst, lese die Grundlagen der 
Elektrischen Maschinen( vor allem die Wicklung und 
Kurzschlusskäfigaufbau -> da empfelhle ich Fritz Raskop u.a. )

: Bearbeitet durch User
von Linearmotorist (Gast)


Lesenswert?

Joar, das problem ist, dass man hierbei einfach in eine Komplett neue 
Begriffswelt eintauchen muss und man dabei niemanden hat, den man fragen 
kann. Da fühlt man sich recht hilflos. Zumal man nichtmal beurteilen 
kann, ob das, was man ließt wirklich das ist, was man lesen will.
Die Idee mit dem Koppelfaktor ist auf jeden fall auch Unfug.

von Matthias K. (kannichauch)


Lesenswert?

Eine Gegeninduktion hast Du nicht, da es keinen bewegten Magneten und 
keine kurzgeschlossene Spule gibt. Da gibt es hoechstens evtl. 
Wirbelströme im Eisen wegen der Induktion.
Du kannst da auch nichts schieben, höchstens am Eisenstueck mit dem 
Elektromagneten ziehen.
Irgendwo fehlen doch enorm die Grundlagen.
Erheblich schlauer waerst Du, wenn es sich nicht um ein simples 
Eisenstueck sondern um einen Festmagneten handeln wurde.
MfG

von Linearmotorist (Gast)


Lesenswert?

>Du kannst da auch nichts schieben, höchstens am Eisenstueck mit dem
>Elektromagneten ziehen.
Na du bist ja auch ein ganz schlauer... wo wird denn hier geschoben?? Da 
fehlen dir aber heftig die Grundlagen beim Lesen. Schlauer wärst du, 
wenn du damit anfangen würdest.

Bzgl der Gegeninduktionsspannung: wäre ein interessanter Ansatz der 
vieles Vereinfachen würde. Aber erkläre mir bitte, wie dann die 
Rückwirkung der Beschleunigung des Eisens aussieht... immerhin muss man 
der elektrischen Energie, die man der Spule zuführt, einen Teil 
entziehen - nämlich genau den, der in kinetische Energie umgewandelt 
wird. Energieerhaltungssatz ist keine Quantentheorie, wo man für kurze 
Zeit mal ein ungleichgewicht schaffen kann.....

Wenn man an eine Spule Strom anlegt wird der Eisenkern beschleunigt. 
Ohne elektrische Rückwirkung würde man entsprechend einfach nur 
Mathematisch die Beschleunigung integrieren und daraus deine 
Geschwindigkeit erhalten.
UUiii und mit der Geschwindigkeit bekommt man dann kinetische Energie... 
nach deiner Aussage erzeugt man die Energie quasi nur durch integration 
der Beschleunigung...
Elektrisch und Mechanisch komplett einseitig gekoppelt -> melde dich mal 
für den Nobelpreis an... wird ne große Sache!

>Irgendwo fehlen doch enorm die Grundlagen.
Stimmts?

von Matthias K. (kannichauch)


Lesenswert?

Also schreibst Du gleich in der ersten Zeile etwas von Eisenkern hin und 
her schieben oder nicht?
Fällt das Wort Gegeninduktion oder nicht?

von Matthias K. (kannichauch)


Lesenswert?

Ich wurde einmal schauen, was mit der Annäherung des Eisens an die 
magnetische Spule mit der Induktivität derselben macht, und was dabei 
mit der Energie des Magnetfeldes geschieht.

von Linearmotorist (Gast)


Lesenswert?

Naja also abgesehen vom 2. Satz wird im gesamten Text von "Zug"kräften 
geredet. Ich findes einfach nicht sonderlich seriös, sich dann darauf zu 
stürzen und einem jegliche Kompetenz abzusprechen :-/

Natürlich wird die kinetische Energie vom Magnetfeld übertragen.  Daher 
nimmt die Feldenergie insgesamt ab, aber um das zu modelieren, bedient 
man sich einer Gegeninduktion. So wie ein Kurzeschlossener Trafo im Kern 
nie in Sättigung geht..Die Gegeninduktion kompensiert im Trafo ja auch 
das Magnetfeld, sodass effektiv weniger Energie im Kern ist.

Das ganze ist ähnlich einem normalen Motor. Im leerlauf erzeugt das 
bewegliche Magnetfeld im inneren, genau so viel Gegeninduktionsspannung, 
dass in den äußeren Erregerspulen keine Spannung mehr anliegt. Dadurch 
nimmt der Motor im Leerlauf auch keinen Strom mehr auf.
Gegeninduktion ist nunmal die Rückwirkung der Mechanik auf  die 
Elektrik. Da die Mechanik die Ursache ist, brauchst du auch keine 
elektrischen Komponenten wie eine Spule, die die Gegeninduktion 
erzeugen.

Wenn die Spule im Linearmotor das Eisenstück anzieht und der Eisenkern 
dich dadruch auch tats#ächlich bewegt, muss die Spule ja weniger Strom 
ziehen, als wenn man den Eisenkern festhält. Letzteres wäre das 
Äquivalent zu einem nichtdrehenden Motor - und der braucht auch viel 
(Anfahr-)Strom.

von Matthias (Gast)


Lesenswert?

Meine Ablehnung wurde die Kombination Gegeninduktion/schieben 
verursacht.
Das fand ich bei Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gegeninduktion
Das Eisenteil kann nicht an einer Gegeninduktion beteiligt sein, mit 
Ausnahme von Wirbelstroemen im Eisenkern.
Was anderes ist es auch, wenn die zwei Spulen dicht nebeneinander 
stehen.
Ansonsten kann ich leider nicht bei der Theorie helfen.
MfG

von Linearmotorist (Gast)


Lesenswert?

Die Spulen sind dicht beieinander, ja. Aber hier geht es nicht um die 
Kopplung 2er Spulen durch einen beweglichen Eisenkern ;-)

Lorentzkraft = LängeDesLeiters*Strom*Flussdichte
F = l  I  B     ( ->B*l = F / I)

Induktionsspannung durch ein Bewegtes Magnetfeld:
Gegeninduktionsspannung = LängeDesLeiters*Geschwindigkeit*Flussdichte
U = l  I  B

Über die Gleichung oben Verknüpft:

U = (F*v)/I

Und wir wissen beide, dass das Magnetfeld seine Position/Form verändert. 
Es existiert also sehr wohl eine Relativbewegung. Von daher würde ich 
durchaus von Gegeninduktion sprechen. Ich wüsste jetzt auch nicht, warum 
das auf Permanentmagnete beschränkt sein sollte.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.