Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einstellbares Netzteil mit LM317


von Andre G. (andi99)


Lesenswert?

Hallo!
Ich hätte mal 'ne Frage.
Und zwar möchte ich ein einfaches regelbares Netzteil bauen, das mir 
eine konstante, einstellbare Spannung im Bereich von 12 bis 0V liefert.
Dafür würde ich gerne den LM317 verwenden, da ich davon einige rumliegen 
habe.

In der Standardbeschaltung bekomme ich aber nur ungefähr 1,25V.
Gibt es eine Möglichkeit, wie man mit dem Ding auch unter die 1,25V 
kommt?

von Frank L. (hermastersvoice)


Lesenswert?

Datenblatt lesen und negative Hilfsspannung benutzen.

von Andre G. (andi99)


Lesenswert?

Woher die negative Hilfsspannung?

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Andre G. schrieb:
> Woher die negative Hilfsspannung?

Deine Baustelle. Die positive Eingangsspannung für den Regler mußt du ja 
auch bereitstellen.

von NE555 (Gast)


Lesenswert?

Hier ist es beschrieben, das Zauberwort für Google heisst
"Ladungspumpe". Mit einem NE555 klappt das problemlos.

http://www.loetstelle.net/praxis/negativevoltage/negativevoltage.php

Die Spannung muß jedoch noch gefiltert und stabilisiert werden,
da sonst Störungen am Ausgang des LM317 entstehen werden.

von Andre G. (andi99)


Lesenswert?

Also für das Netzteil hab ich 'nen 24V-Trafo, die Wechselspannung wird 
dann gleichgerichtet und dann hab ich da 0V und ca.23 bis 24V.
Wie sollte ich da jetzt irgendwas negatives bekommen?

von Andre G. (andi99)


Lesenswert?

NE555 schrieb im Beitrag #3942186:
> Hier ist es beschrieben, das Zauberwort für Google heisst
> "Ladungspumpe". Mit einem NE555 klappt das problemlos.
>
> http://www.loetstelle.net/praxis/negativevoltage/negativevoltage.php
>
> Die Spannung muß jedoch noch gefiltert und stabilisiert werden,
> da sonst Störungen am Ausgang des LM317 entstehen werden.

Danke vielmals!

von Nick (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Andre

Anbei ein Schaltbild eines regelbaren Netzteils. Allerdings nicht mit 
dem LM317, sondern mit einem L200.

Hierbei siehst du, wie aus der Wechselspannung eine negative 
Hilfsspannung erzeugt werden kann. Dadurch kann dann auch bis 
tatsächlich 0V runtergedreht werden.

lg, Nick

von NE555 (Gast)


Lesenswert?

Andre G. schrieb:
> Danke vielmals!

Bitteschön,

und bitte die maximale Versorgungsspannung des NE555 beachten,
sonst z.b. einen kleinen LM7812 davorsetzen.

Die benötigten -1,3V lassen sich dann, mit zwei normalen Dioden in Reihe
gegen Gnd. geschaltet, erzeugen.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Andre G. schrieb:
> Also für das Netzteil hab ich 'nen 24V-Trafo, die Wechselspannung wird
> dann gleichgerichtet und dann hab ich da 0V und ca.23 bis 24V.

Brauchst du nur Spannung, oder auch Strom? Bei einem 24V Trafo artet das 
nämlich ggf. in recht anspruchsvolle Kühlung aus.

von Andre G. (andi99)


Lesenswert?

Nick schrieb:
> Hallo Andre
>
> Anbei ein Schaltbild eines regelbaren Netzteils. Allerdings nicht mit
> dem LM317, sondern mit einem L200.
>
> Hierbei siehst du, wie aus der Wechselspannung eine negative
> Hilfsspannung erzeugt werden kann. Dadurch kann dann auch bis
> tatsächlich 0V runtergedreht werden.
>
> lg, Nick

Danke für den Schaltplan! Werde den L200 bei der nächsten Bestellung mit 
auf die Liste setzen!


A. K. schrieb:
> Brauchst du nur Spannung, oder auch Strom? Bei einem 24V Trafo artet das
> nämlich ggf. in recht anspruchsvolle Kühlung aus.

Ja, bis ca. 1A. Aber Kühlung dürft kein Problem werden ...
Das Teil soll ja nicht stundenlang durchlaufen!

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Andre G. schrieb:
> Ja, bis ca. 1A. Aber Kühlung dürft kein Problem werden ...

30V rein, 0,xV raus bei 1A ergibt ca 30W. Das klappt nicht einmal mit 
flüssigem Stickstoff, denn laut Datasheet ist selbst dann bei ~0,8A 
Schluss.

: Bearbeitet durch User
von NE555 (Gast)


Lesenswert?

Bei TO220 Gehäuse würde ich auch nur maximal 20W Verlustleitung 
ansetzen.

Der Regel IC ist zwar gegen Übertemp. und Kurzschluß geschützt, aber
ausprobieren und darauf verlassen würde ich mich da nicht.

von Andre G. (andi99)


Lesenswert?

Ich überleg mir sowieso eine Art einstellbare Strombegrenzung 
einzubauen....

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

NE555 schrieb im Beitrag #3942280:
> Bei TO220 Gehäuse würde ich auch nur maximal 20W Verlustleitung
> ansetzen.

Und auch bei 20W wird schon sowas wie ein CPU-Kühler vom PC nötig.

von Andre G. (andi99)


Lesenswert?

So ein Ding liegt noch irgendwo.....

von Andre G. (andi99)


Lesenswert?

Da könnte man doch eine Art Lüftersteuerung dafür entwerfen ...

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Andre G. schrieb:
> Ich überleg mir sowieso eine Art einstellbare Strombegrenzung
> einzubauen....

Such hier im Forum mal nach "Labornetzteil". Du bist nicht wirklich der 
Erste, der sowas baut. Der Minimalansatz wäre etwas mit dem L200 und 
einer in 2-3 Stufen schaltbaren Strombegrenzung, das reicht meistens 
aus.

Schmeiss deinen 24V Trafo weg, wenn du nur 12V am Ausgang brauchst. Das 
ist schlichtweg zuviel.

: Bearbeitet durch User
von Andre G. (andi99)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Such hier im Forum mal nach "Labornetzteil". Du bist nicht wirklich der
> Erste, der sowas baut. Der Minimalansatz wäre etwas mit dem L200 und
> einer in 2-3 Stufen schaltbaren Strombegrenzung, das reicht meistens
> aus.

Schau ich mir auf jeden Fall mal an!

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Schmeiss deinen 24V Trafo weg, wenn du nur 12V am Ausgang brauchst.

Ach was! Das kann er doch mit einem RS-Flip-Flop herunterteilen.

Ganz schnell fort hier
;-)
MfG Paul

von Andre G. (andi99)


Lesenswert?

Paul Baumann schrieb:
> Ach was! Das kann er doch mit einem RS-Flip-Flop herunterteilen.

RS-Flip-Flop?????
Das gibts doch in der Digitaltechnik. Was hat das mit einer 
Spannungsteilung zu tun???


Sorry; bin Anfänger ;-)

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Andre G. schrieb:
> RS-Flip-Flop?????
> Das gibts doch in der Digitaltechnik. Was hat das mit einer
> Spannungsteilung zu tun???

Das war ein Scherz, der für A.K. gedacht war. Der wird ihn sicher 
verstehen.

MfG Paul

von Andre G. (andi99)


Lesenswert?

Ach so!!
Dann ist ja gut!

von Axel S. (a-za-z0-9)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Andre G. schrieb:
> Also für das Netzteil hab ich 'nen 24V-Trafo, die Wechselspannung wird
> dann gleichgerichtet und dann hab ich da 0V und ca.23 bis 24V.

Nein.

> Wie sollte ich da jetzt irgendwas negatives bekommen?

Z.B. so wie oben gezeigt. Die 3 Dioden knapsen ca. 2V von deiner 
Rohspannung ab. Wenn man GND passend legt, dann hat man entsprechend 
eine Rohspannung von -2V. Die "Z-Diode" sollte ein LM385-1.2 o.ä. sein 
und macht daraus stabile -1.2V. Der Rest der Beschaltung folgt der 
Standardapplikation aus dem Datenblatt. Es ist sicher hilfreich, eine 
gewisse Mindestlast hinter dem Gleichrichter zu erzeugen, z.B. mit einer 
LED, die gleich als Einschaltkontrolle dienen ḱann.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Paul Baumann schrieb:

> Ach was! Das kann er doch mit einem RS-Flip-Flop herunterteilen.

Das geht wohl nur mit einem PB-Flipflop(PB=PaulBaumann).

von isnah (Gast)


Lesenswert?

@Andre G.
Schau unter:

http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/lm317.htm

dort ist die Lösung deines Problems genau beschrieben.

von Ulrich H. (lurchi)


Lesenswert?

Im wesentlichen tut es die Schaltung von Axel Schwenke oben. Allerdings 
ist es da schwer eine variable Strombegrenzung zu bekommen. Wegen der 
Recht hohen Trafospannung sollte man auch noch vor dem Gleichrichter 
einen Widerstand (oder eine Drossel) haben. Damit hätte man bei hohem 
Strom weniger Spannung im Elko und damit weniger Verlustleistung am 
Regler und nebenbei noch einen etwas besseren Leistungsfaktor.

Wenn man eine einstellbare Strombegrenzung haben will, dann sollte man 
den LM317 für das anderes aufheben, und eine Labornetzteilschaltung z.B. 
auf Basis des LM723 aufbauen. Auch da gibt es Varianten der Schaltung 
die bis 0 V runter gehen.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Andre G. schrieb:
> Hallo!
> Ich hätte mal 'ne Frage.
> Und zwar möchte ich ein einfaches regelbares Netzteil bauen, das mir
> eine konstante, einstellbare Spannung im Bereich von 12 bis 0V liefert.
> Dafür würde ich gerne den LM317 verwenden, da ich davon einige rumliegen
> habe.
>
> In der Standardbeschaltung bekomme ich aber nur ungefähr 1,25V.
> Gibt es eine Möglichkeit, wie man mit dem Ding auch unter die 1,25V
> kommt?

Andre G. schrieb:
> Ich überleg mir sowieso eine Art einstellbare Strombegrenzung
> einzubauen....

Was willst du dann mit dem LM317?
Der ist schlicht ungeeignet für ein Labornetzteil.
Der ist als Regler für eine feste aber krumme Ausgangssoannung gedacht, 
wie der 7805 für 5V.
Auch der L200 macht kein Labornetzteil, er ist für eine feste aber 
krumme Spannung mit fester und definierter Strombegrenzung.

Labornetzteile baut man anders. Ja, das ist aufwändiger.
Für 12V beginnt man auch nicht mit 30V Eingangssoannung aus der 
Gleichrichtung eines 24V Trafos.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.1

von Andre G. (andi99)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Ausgangssoannung

Wie bitte?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Andre G. schrieb:
> MaWin schrieb:
> Ausgangssoannung
>
> Wie bitte?

Na welche Buchstaben liegen bei dir auf der (Smartphone-)tastatur um das 
o herum und welche hätte gepasst?

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Andre G. schrieb:
>> Ausgangssoannung
>
> Wie bitte?

Meine Güte! Er hat auf der Tastatur EINEN Buchstaben verfehlt, wenn
man sich jetzt schon daran aufgeilt, dann gute Nacht!
:-(
SCNR Paul

von oldeurope O. (Gast)


Lesenswert?

Andre G. schrieb:
> In der Standardbeschaltung bekomme ich aber nur ungefähr 1,25V.
> Gibt es eine Möglichkeit, wie man mit dem Ding auch unter die 1,25V
> kommt?

Zwei Dioden in Reihe zur Ausgangsspannung schalten
(und evtl. 220R parallel zum Ausgang).



MaWin schrieb:
> Für 12V beginnt man auch nicht mit 30V Eingangssoannung aus der
> Gleichrichtung eines 24V Trafos.

A. K. schrieb:
> 30V rein, 0,xV raus bei 1A ergibt ca 30W.

Fein, da kann er sogar einen fetten Darlington Transistor als
Emitterfolger, statt der Dioden, hinter setzen.

Die Verlustleistung sinkt auch wenn man den
Ladekondensator knapp auslegt. z.B. 470µF

LG

old.

von Andre G. (andi99)


Lesenswert?

Hallo!
Danke für alle Antworten, ich habe mich jetzt für die Methode mit der 
negativen Hilfsspannung entschieden, welche durch eine Ladungspumpe 
erzeugt wird.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.