Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Was brauche ich für ein Metronom?


von Malte M. (mmalte)


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Hallo allerseits,

ich war längere Zeit auf der Suche nach einem Metronom, was einfach nur 
knackt und nicht piepst. Ein mechanisches Metronom kommt nicht infrage 
und 30 Jahre alte elektronische Metronome finde ich nur manchmal auf 
Ebay, aus Europa (wg. Versand) war da aber nie eins dabei (die neuen 
piepsen anscheinend alle mehr oder weniger). Mein Vater besitzt so ein 
uraltes (Zen-on Metrina), er meinte, da werde einfach nur ein 
Kondensator über nen kleinen Lautsprecher entladen, um den Knack zu 
erzeugen.

Also hab ich mir gedacht, bau ich mir eins. Ich hab mich aber bisher 
weder mit Elektronik noch mit Mikrocontrollern auseinandergesetzt. Was 
brauch ich denn für einen Start? Und ist das ein realistisches Projekt?

Folgende Gedanken hab ich mir schon gemacht:
• Kondensator über nen Lautsprecher entladen sollte leicht machbar sein, 
vermutlich bräuchte man nen Transistor, der an nem Ausgang des μC hängt, 
um zwischen Aufladen und Entladen zu schalten.
• Zur Anzeige des Tempos (in bpm) bräuchte ich drei 
Siebensegmentanzeigen (oder was anderes?).
• Zur Bedienung: Wär super, das Ding an und aus schalten zu können 
(Batteriebetrieb), außerdem bräuchte ich nen Knopf für „Ton an/aus“ und 
zwei für „schneller/langsamer“. Bei letzteren hab ich mir gedacht: Gibts 
da nicht so Drehknöpfe wie an manchen Backöfen für die Temperatur, die 
sich in beide Richtungen beliebig weit drehen lassen? Wie heißen die?
• Wenn ich das richtig sehe, brauche ich nen Mikrocontroller und Hard- 
und Software (in meinem Fall für Linux), um ein C-Programm da drauf zu 
kriegen (gefundenes Stichwort: ISP). Was nimmt man denn da?
• Wie zuverlässig ist die Taktzahl so eines μC/wie sinnvoll und 
kompliziert einzubauen ist ein externer Timer?
• Was das Löten etc. angeht, kann mir wahrscheinlich meine Freundin 
helfen, die hat wohl mal da ein bisschen was gemacht.

Haut das so ungefähr hin? Und wo fang ich an?

Viele Grüße,
Malte

: Bearbeitet durch User
von грунер троль (Gast)


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Kauf dir eins. Dann hast du's morgen, und es funktioniert.

von Thomas E. (thomase)


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Malte M. schrieb:
> Haut das so ungefähr hin?
Ja.

> Und wo fang ich an?
Da: http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR-Tutorial

mfg.

: Bearbeitet durch User
von Henrik P. (henrik84)


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Hi,

das Entladen des Kondensators über den Lautsprecher klingt ja sehr 
abenteuerlich, und ich denke das wird es in der Praxis nachher auch. 
Einen Widerstand musste wohl mindestens noch spendieren ;)


Für Neueinsteiger würde ich ATTiny-AVRs empfehlen, einen ISP-Adapter 
bekommt man bei Ebay für wenige Euro.

Ein anderer Vorschlag, wenn Du richtig Oldschool arbeiten willst: Nimm 
den NE555 Timer-IC. Okay, eine Tempo-Anzeige mit 7Seg-Displays kriegst 
Du damit nicht so einfach hin, aber wenn die Mikrocontroller-Welt eh 
Neuland für Dich ist, wäre das bestimmt eine gute Alternative.

Viele Grüße
Henrik

von Paul B. (paul_baumann)


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Schinde Dich nicht so, man kann diese Aufgabe auch ohne Kontroller 
lösen:
http://www.eleccircuit.com/wp-content/uploads/2009/09/simple-metronome-using-transistor.jpg

MfG Paul

von Thomas E. (thomase)


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Paul Baumann schrieb:
> 
http://www.eleccircuit.com/wp-content/uploads/2009/09/simple-metronome-using-transistor.jpg

Diese Schinderei kann man sich natürlich ersparen, indem man einen 
Controller nimmt.

mfg.

von Paul B. (paul_baumann)


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Thomas Eckmann schrieb:
> Diese Schinderei kann man sich natürlich ersparen, indem man einen
> Controller nimmt.

Ich weiß nicht -ist das Dein Ernst? 14 Bauelemente sind innerhalb einer
1/4 Stunde auf ein Stück Universalplatine gebracht. Muß man wirklich
Alles und Jeds mit einem Kontroller erledigen?

Albert Einstein hat einen schönen Satz gesagt:
"Mache die Dinge so einfach wie möglich -aber nicht einfacher!"

MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von PittyJ (Gast)


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Ich habe 2 Metronome. Einen in Z und einen in N.
Laufen beide prima am Standard-Trafo. Knacken auch nicht, surren leise.

In H0 gibt es ihn auch
http://www.modellbau-wiki.de/wiki/BR_246

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Henrik P. schrieb:
> das Entladen des Kondensators über den Lautsprecher klingt ja sehr
> abenteuerlich, und ich denke das wird es in der Praxis nachher auch.
Worauf basiert diese Annahme?
> Einen Widerstand musste wohl mindestens noch spendieren ;)
Sieh dir mal den Ersatzschaltplan eines Lautsprechers an. Erkennst du 
den Widerstand?

Merke: es kommt auf die Größe des Kondensators an. Den  die bestimmt 
maßgeblich die enthaltene Energie und damit den Knacks...

von Malte M. (mmalte)


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Vielen Dank schon mal für eure Antworten. Eine Tempoanzeige ist so 
ungefähr das einzige „Feature“, was ich unbedingt brauche (abgesehen vom 
Klang), Pauls Lösung hilft mir also leider nicht weiter.

Aber das AVR-Tutorial schau ich mir mal an, das hab ich wohl (zumindest 
in seinem vollen Ausmaß) übersehen.

von Thomas E. (thomase)


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Paul Baumann schrieb:
> Ich weiß nicht -ist das Dein Ernst? 14 Bauelemente sind innerhalb einer
> 1/4 Stunde auf ein Stück Universalplatine gebracht. Muß man wirklich
> Alles und Jeds mit einem Kontroller erledigen?

Ein IC und ein Kondensator. Mit einem Piezo-Töner kannst du es an 2 Pins 
auch knacken lassen. Und die Tick-Tack-Software ist ein Dreizeiler.

Die einstellbare Geschwindigkeit und die dazugehörige Anzeige bekommt 
man mit deinem A-Flop nicht hin. Aber mit einem Controller.

Natürlich ist für Anfänger schon das Ticken ein ausgewachsenes Projekt.

mfg.

von knacki (Gast)


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Schau z.B. mal da nach:
http://elm-chan.org/works/sd8p/rc/sd8p_mo.png
Zum Knacken braucht's dann nur einen passenden Flankenwechsel.
Wenn Du eine Anzeige brauchst suche mal nach SPI LCDs.
Eile mit Weile und baue erstmal eine Schaltung auf die eine LED 
regelmäßig blinken läßt.
Nimm auch lieber einen größeren AVR z.B. Mega88 dann gehen Dir auch die 
PINs für Taster und andere Dinge nicht so schnell aus.
Den dann mit passendem Quarz oder Oszillator betreiben dann hast Du eine 
genaue Zeitvorgabe.
Ich würde es machen das ich erstmal den Mega88 mit Quarz und 
Spannungsversorgung aufbaue, dann einen Taster und eine LED dranhänge 
und einen Timer programmiere der mir die genaue Zeit vorgibt.
Später kann dann der Lautsprecher wie beim Player von elm-chan 
angeschlossen werden, entweder in Reihe zur LED oder extra.
Dann die gleiche Zeitbasis nehmen und es sollte synchron zur LED 
knacken.
Viel Spaß beim basteln und guten Rutsch ;-)

von Kaj G. (Firma: RUB) (bloody)


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Malte M. schrieb:
> einem Metronom
Das war fuer mich bisher immer ein Zug :-/
Ich bin einfach zu jung.^^

von Volker S. (vloki)


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Malte M. schrieb:
> Folgende Gedanken hab ich mir schon gemacht:
> • Kondensator über nen Lautsprecher entladen sollte leicht machbar sein,
> vermutlich bräuchte man nen Transistor, der an nem Ausgang des μC hängt,
> um zwischen Aufladen und Entladen zu schalten.
> • Zur Anzeige des Tempos (in bpm) bräuchte ich drei
> Siebensegmentanzeigen (oder was anderes?).
> • Zur Bedienung: Wär super, das Ding an und aus schalten zu können
> (Batteriebetrieb), außerdem bräuchte ich nen Knopf für „Ton an/aus“ und
> zwei für „schneller/langsamer“. Bei letzteren hab ich mir gedacht: Gibts
> da nicht so Drehknöpfe wie an manchen Backöfen für die Temperatur, die
> sich in beide Richtungen beliebig weit drehen lassen? Wie heißen die?
> • Wenn ich das richtig sehe, brauche ich nen Mikrocontroller und Hard-
> und Software (in meinem Fall für Linux), um ein C-Programm da drauf zu
> kriegen (gefundenes Stichwort: ISP). Was nimmt man denn da?
> • Wie zuverlässig ist die Taktzahl so eines μC/wie sinnvoll und
> kompliziert einzubauen ist ein externer Timer?
> • Was das Löten etc. angeht, kann mir wahrscheinlich meine Freundin
> helfen, die hat wohl mal da ein bisschen was gemacht.

Kondensator Entladen brauchst du mit einem uC nicht (Transistor könnte 
sinnvoll sein). Du gibst einfach eine Puls auf einen Lautsprecher oder 
"Ähnliches"

Für die Anzeige könntest du auch ein einfaches LCD Display nehmen.

Für Bedienung wäre ein Encoder (Incrementalgeber) nicht schlecht

Um ein Programm auf einen uC zu kriegen, bräuchtest du ein 
Programmiergerät wie z.B. ein PICKIT3 für einen Controller der Firma 
Microchip. Ist zwar nicht soooo teuer aber für ein einziges Projekt 
lohnt es wohl trotzdem nicht ...
KENNST du jemanden der irgendwelche Tools hat, mit denen Controller 
welchen Herstellers auch immer proggrammiert werden könnten  ???????

Die Software zum Erstellen des Programmms ist vermutlich nicht das 
Problem, wenn du erst mal ein Programmiergerät hast !!!

: Bearbeitet durch User
von Ferrari-Jens (Gast)


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Bevor du mit Kondensator,

Malte M. schrieb:
> Hallo allerseits,
Hallo!

> Also hab ich mir gedacht, bau ich mir eins. Ich hab mich aber bisher
> weder mit Elektronik noch mit Mikrocontrollern auseinandergesetzt. Was
> brauch ich denn für einen Start? Und ist das ein realistisches Projekt?
Das ist ein sehr schönes Start-Projekt! Hier bietet es sich an, ein 
Arduino-Board zu kaufen, damit kannst du schon einmal Erfahrungen mit 
Mikrocontrollern sammeln.


> Folgende Gedanken hab ich mir schon gemacht:
> • Kondensator über nen Lautsprecher entladen sollte leicht machbar sein,
> vermutlich bräuchte man nen Transistor, der an nem Ausgang des μC hängt,
> um zwischen Aufladen und Entladen zu schalten.
Klingt gut. Oder ein Relais, das macht beim Schalten auch einen 
Knackton.

> • Zur Anzeige des Tempos (in bpm) bräuchte ich drei
> Siebensegmentanzeigen (oder was anderes?).
Das ist dir überlassen. Siebensegmentanzeigen oder ein kleines 
Textdisplay (16x2)

> • Zur Bedienung: Wär super, das Ding an und aus schalten zu können
> (Batteriebetrieb), außerdem bräuchte ich nen Knopf für „Ton an/aus“ und
> zwei für „schneller/langsamer“.

> Bei letzteren hab ich mir gedacht: Gibts
> da nicht so Drehknöpfe wie an manchen Backöfen für die Temperatur, die
> sich in beide Richtungen beliebig weit drehen lassen? Wie heißen die?
Drehencoder / Rotationsencoder

> • Wenn ich das richtig sehe, brauche ich nen Mikrocontroller und Hard-
> und Software (in meinem Fall für Linux), um ein C-Programm da drauf zu
> kriegen (gefundenes Stichwort: ISP). Was nimmt man denn da?
Ein Arduino-BOard hat alles inclusive, das ist ein guter und günstiger 
Start.

> • Wie zuverlässig ist die Taktzahl so eines μC/wie sinnvoll und
> kompliziert einzubauen ist ein externer Timer?
Ohne Quarz rechne ich mal mit 1% Genauigkeit. Mit externem Quarz 
wesentlich genauer.


> Haut das so ungefähr hin? Und wo fang ich an?

Angenommen, du hast überhaupt keine Vorkenntnisse:

Ich würde mir ein Arduino-Board besorgen (z.B. 
http://www.watterott.com/de/Arduino-Uno ) und erst einmal den Mikrochip 
kennenlernen. Für das Arduino-Board gibt es Aufsteckmodule, die dir 
verschiedene Funktionen bieten (Sogenannte Shields). Für deine Anwendung 
z.B. eine Platine mit Siebensegmentanzeigen ( 
http://www.watterott.com/de/Digit-Shield-Green-Kit )
Damit kannst du dich erst einmal mit der Materie vertraut machen und 
dann darauf aufbauen. Du kannst aber auch mit einem Steckbrett und 
einzelnen Bauteilen arbeiten oder eine Platine auf Lochraster aufbauen.

Mein Fahrplan wäre:
- Arduino kaufen
- Es schaffen, einen Pin gezielt ein- und auszuschalten
- es schaffen, einen Pin mit konstantem Takt ein- und auszuschalten 
(z.B. über die interne PWM des Mikrocontroller)
- Mich um die Tonerzeugung kümmern
- Zusatzshield Siebensegment/Textdisplay in Betrieb nehmen
- Möglichkeit zur Einstellung des Taktes vorsehen.
- Danach alles in einen Schaltplan, Gehäuse suchen, Platine zeichnen, 
...


> Viele Grüße,
> Malte
Viel Erfolg!

von Klaus I. (klauspi)


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Vorgestern in der Norma hatte ich ein elektronisches Metronom am 
Grabbeltisch in der Hand gehabt. Piepsen die wirklich und machen nicht 
die üblichen Knack-Geräusche?

Ansonsten Selbstbau oder Umbau eines Pieps-Metronoms sind wirklich 
realistische Projekte für Einsteiger. Fragt sich nur worauf Du jetzt 
mehr Wert legst, willst Du in E-Technik dazulernen oder hättest Du 
lieber eine Bastel-Lösung ohne viel von den Hintergründen mitzubekommen. 
Beides ist ja ganz legetim, aber ich bin mir nicht sicher was Dir jetzt 
lieber wäre.

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Alle mir bekannten Musiker (derer 5) bevorzugen nach wie vor das alte 
mech. Metronom. Einerseits wegen der einfachen und ersichtlichen 
Einstellung, andererseits wegen dem als angenehm empfundenen Geräusche. 
Auch die Bewegung, die man im Augenwinkel wahrnimmt, ist angenehm und 
rythmusfördernd.
Elektonische Metronome kranken in erster Linie an erbärmlichen 
Geräuschen und bieten Genauigkeiten, die kein Mensch braucht. Zumindest 
nicht für Musik.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Malte M. schrieb:

> ich war längere Zeit auf der Suche nach einem Metronom, was einfach nur
> knackt und nicht piepst. ... (die neuen
> piepsen anscheinend alle mehr oder weniger). Mein Vater besitzt so ein
> uraltes (Zen-on Metrina), er meinte, da werde einfach nur ein
> Kondensator über nen kleinen Lautsprecher entladen, um den Knack zu
> erzeugen.

Tja. Du mußt jetzt stark sein: um ein "Knack" Geräusch zu erzeugen, ist 
ein Piep in der Tat das Mittel der Wahl. Wenn er kurz genug ist, dann 
wird der Piep nicht mehr als solcher wahrgenommen, sondern als Knacks.

Tatsächlich ist auch die Entladung eines Kondensators in einen Laut- 
sprecher nichts anderes. Denn die Lautsprechermembran wird durch den 
Entladeimpuls nicht einfach nur angestoßen, sondern schwingt danach noch 
eine Weile auf der Resonanzfrequenz des Lautsprechers [1]. Deswegen (und 
nur deswegen) ist der Knacks auch so laut. Weil der Lautsprecher in 
Resonanz einen hohen Wirkungsgrad hat. Wenn man einen Piezo statt eines 
herkömmlichen Lautsprechers verwendet, bietet sich ein kurzer Piep an.

[1] tatsächlich ist eine zweite Resonanz aus dem LC-Schwingkreis 
überlagert. Allerdings ist die Güte dieses Schwingkreises nur sehr 
gering und die Resonanz deswegen nicht sehr ausgeprägt.

> Also hab ich mir gedacht, bau ich mir eins. Ich hab mich aber bisher
> weder mit Elektronik noch mit Mikrocontrollern auseinandergesetzt. Was
> brauch ich denn für einen Start? Und ist das ein realistisches Projekt?

Du brauchst Minimum einen 555. Aber um hier OnTopic zu werden, ist ein 
µC sicher besser. Notfalls ein Arduino.

> Folgende Gedanken hab ich mir schon gemacht:
> • Kondensator über nen Lautsprecher entladen sollte leicht machbar sein,
> vermutlich bräuchte man nen Transistor, der an nem Ausgang des μC hängt,
> um zwischen Aufladen und Entladen zu schalten.

Einfacher. Den Lautsprecher über den Kondensator (wenige µF) an einen 
Pin des µC (den Ausgang des 555) nach GND anschließen. bei jedem 
Pegelwechsel gibt es dann einen Knack.

> • Zur Anzeige des Tempos (in bpm) bräuchte ich drei
> Siebensegmentanzeigen (oder was anderes?).

Man könnte in Anlehnung an mechanische Metronome einen Schieberegler mit 
einer Skala verwenden. Oder halt ein Poti zum drehen.

> • Zur Bedienung: Wär super, das Ding an und aus schalten zu können
> (Batteriebetrieb), außerdem bräuchte ich nen Knopf für „Ton an/aus“ und
> zwei für „schneller/langsamer“. Bei letzteren hab ich mir gedacht: Gibts
> da nicht so Drehknöpfe wie an manchen Backöfen für die Temperatur, die
> sich in beide Richtungen beliebig weit drehen lassen? Wie heißen die?

Drehgeber

Aber angesichts deiner Fragen ist das ein langer steiniger Weg, bis du 
ein Metronom aus µC, Drehgeber und Display selber gebaut hat. Brat 
lieber was mit einem 555 zusammen. Das geht schneller und du wirst 
fertig bevor dich der Frust schafft.

von Malte M. (mmalte)


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Vielen Dank an euch alle nochmal für die weiteren hilfreichen Antworten!
Ferrari-Jens schrieb:
> Ohne Quarz rechne ich mal mit 1% Genauigkeit. Mit externem Quarz
> wesentlich genauer.
Hm, je nach dem, worauf sich die 1% beziehen, würde mir das schon 
reichen. Wenn jetzt 99 bpm statt 100 bpm gleichmäßig durch knacken, 
macht mir das nichts, nur wenns schwankt zwischen 99 und 100, wär das 
doof.
> Angenommen, du hast überhaupt keine Vorkenntnisse:
Ich habe Informatik studiert, aber in diesem Bereich tatsächlich keine 
Erfahrung, weil ich eher in die theoretische Richtung gegangen bin. 
(Klar ist das auch ein Randgebiet zwischen Elektronik und Informatik 
oder so, aber hätte ja sein können …)
> Ich würde mir ein Arduino-Board besorgen (z.B.
> http://www.watterott.com/de/Arduino-Uno ) und erst einmal den Mikrochip
> kennenlernen. Für das Arduino-Board gibt es Aufsteckmodule, die dir
> verschiedene Funktionen bieten (Sogenannte Shields). Für deine Anwendung
> z.B. eine Platine mit Siebensegmentanzeigen (
> http://www.watterott.com/de/Digit-Shield-Green-Kit )
> Damit kannst du dich erst einmal mit der Materie vertraut machen und
> dann darauf aufbauen. Du kannst aber auch mit einem Steckbrett und
> einzelnen Bauteilen arbeiten oder eine Platine auf Lochraster aufbauen.
>
> Mein Fahrplan wäre:
> - Arduino kaufen
> - Es schaffen, einen Pin gezielt ein- und auszuschalten
> - es schaffen, einen Pin mit konstantem Takt ein- und auszuschalten
> (z.B. über die interne PWM des Mikrocontroller)
> - Mich um die Tonerzeugung kümmern
> - Zusatzshield Siebensegment/Textdisplay in Betrieb nehmen
> - Möglichkeit zur Einstellung des Taktes vorsehen.
> - Danach alles in einen Schaltplan, Gehäuse suchen, Platine zeichnen,
> ...
>
Das klingt nach nem Plan. Zusammen mit den anderen hilfreichen Antworten 
hab ich auf jeden Fall schon mal einen guten Start, denke ich :)
> Viel Erfolg!
Danke!

@ Joachim und Klaus: Das mit den Geräuschen ist genau das Ding, warum 
ich mir keins gekauft hab, denn nicht nur die am Norma-Grabbeltisch, 
sondern auch die 60€ teuren vom Thomann piepsen oder knacken mit einem 
„Xylophon“-Ton, also auf einer klaren Tonhöhe; aber das uralte von 
meinem Vater gefällt mir ganz gut. Und sehr genau muss es schon sein, 
damit ich so Sachen wie 5-gegen-4-Rhythmen zuverlässig fürs Studium üben 
kann. Leider hab ich da schon zu viel schlechtes aus erster Hand über 
mechanische Metronome gehört. Was das optische Signal angeht, scheiden 
sich glaub ich die Geister: Mich nerven schon kleine LEDs, mein Vater 
hat sich einfach ein Pendel (ohne Geräusch) an die Decke gehängt.

@ Axel: Wie so ein Lautsprecher funktioniert, war mir gar nicht so klar. 
Über nen guten Lautsprecher meiner Stereo-Anlage klingt das 
Uralt-Metronom auch gar nicht mal so gut, da fehlt einfach ein bisschen 
Krach (den es bei so nem kleinen Lautsprecher in nem Metronom wohl eher 
gibt).

@ Volker: Ich kenne nen Mechatronik-Studenten, den ich mal fragen 
könnte, danke für die Idee.

von dolf (Gast)


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Malte M. schrieb:
> Haut das so ungefähr hin? Und wo fang ich an?

hab das mal mit der µsps gemacht.
basiert auf dem atmega32 oder 644.
µc takt wird mit 16mhz quarz erzeugt
lcd display ist mit dabei.
(hd44780 ein oder zwei zeilen)
die frequenz wird mit +- tasten eingestellt.
0,1hz ... 100hz sind einstellbar.

hab das grad in betrieb.

von Malte M. (mmalte)


Angehängte Dateien:

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So, ich bin jetzt so weit, dass es knackt und ich die Frequenz mit zwei 
Tastern einstellen kann (Drehencoder und weitere 7-Segmentanzeigen (hab 
bisher eine, kann in Zehnerschritten von 10 bis 150 bpm) kommen noch, 
ebenso wie der Quarz).

Das Knacken tut aber noch nicht so, wie ich es gerne hätte: Angehängt 
seht ihr meine Schaltung, die ich mithilfe des Datenblatts der 
Transistoren (BC338-25) und dem Artikel über den Basiswiderstand 
zusammengesucht hab. Der Lautsprecher hat eine Musikbelastbarkeit von 
0,8 W, die Widerstände eine Nennleistung von 0,25 W, die Transistoren 
einen maximalen Kollektorstrom von 800 mA (laut Datenblatt).

Ich komme bei meiner Schaltung auf maximal 5V/100Ω=50mA beim Auf- und 
46mA beim Entladen, also einer Leistung von 250mW bzw. 230mW, was ja in 
Ordnung ist. Außerdem verstehe ich das Datenblatt des BC338 so, dass
womit ich auf
und
komme. Meine erste Frage also: Haut das soweit hin, hab ich das richtig 
verstanden?

Meine nächste Frage wäre: Das Knacken ist mir noch zu leise. Es wird ein 
bisschen besser, wenn ich den Kondensator vergrößere, um die Entladezeit 
zu verlängern (dadurch kriegt der Ton mehr Substanz; sehr deutlich von 
100nF zu 1μF und 10μF, 100μF bringt nicht mehr viel und bei 1mF ist die 
Entladezeit zu lang, so dass es auch beim Ausschalten des Lautsprechers 
nen leisen Knack gibt). Aber die Amplitude/Lautstärke geht ja eigentlich 
über die Stromstärke, was ich auch merke, wenn ich den Widerstand vorm 
Lautsprecher auf 50Ω oder 0Ω verkleinere. Aber damit mache ich mir meine 
Teile (Widerstände, Transistoren, Lautsprecher) auf Dauer kaputt, oder? 
Oder halten die das kurzfristig aus? Wie finde ich das heraus?

Und ist es normal, dass der Lautsprecher einen immer noch recht leisen 
Knack abgibt, wenn er bei 800mW Musikbelastbarkeit und 90dB 
Geräuschpegel (laut 
http://www.reichelt.de/index.html?ACTION=3;ARTICLE=145875;SEARCH=LSF-15M/S) 
ne Leistung von 230mW bekommt?
Edit: oh, Mist, bekommt er ja gar nicht. Sondern 230mW*8/108=17mW. Das 
wär ne Erklärung …

: Bearbeitet durch User
von Malte M. (mmalte)


Angehängte Dateien:

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So, habs nochmal durchgerechnet, nachdem mir aufgefallen ist, dass meine 
Leistung am Lautsprecher so ja viel zu klein ist. Ich kann also noch 
konkretisieren:

Mit der aktualisierten Schaltung (siehe Bild) käme ich auf einen 
maximalen Strom von 313mA, also 781mW am Lautsprecher und am 
8Ω-Widerstand. Das ist für den Widerstand zu viel (und auch 1562mW am 
16Ω-Widerstand), oder? Allerdings wäre die Nennlast von 250mW nur 182μs 
bzw. 293μs lang überschritten. Macht das dann noch so viel aus bzw. wie 
lange dürfte ich die Nennlast überschreiten?

von mho (Gast)


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P=U*I für Impulse an einer Induktivität oder wie errätst Du die 
Leistung?

von Malte M. (mmalte)


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mho schrieb:
> P=U*I für Impulse an einer Induktivität oder wie errätst Du die
> Leistung?

Naja, wenn am Kondensator im aufgeladenen Zustand 5V liegen, hab ich 5V 
/ 16Ω = 312,5mA. Und jetzt eben P = U * I, ja. Also 2,5V * 312,5mA = 
781,25mW. (2,5V, weil mich erstmal die Leistung an einem der beiden 
8Ω-Widerstände interessiert).

Stimmt das so nicht?

Edit: Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung, was du mit Impulsen an einer 
Induktivität meinst …

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Malte M. schrieb:
> Also hab ich mir gedacht, bau ich mir eins.

Ist nicht so schwer, vor allem muss man keinen uC programmieren um ein 
knacksen aus einem Lautsprecher zu erzeugen.

http://talkingelectronics.com/projects/DataBook1/DataBook1-22-41.html

(Schaltung Metronome)

Den Schalter zum Eín- und Ausschalten der 9V Batterie denkst du dir 
dazu.

von Malte M. (mmalte)


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Das hilft mir wenig, denn wie schon gesagt brauche ich eine 
Tempoanzeige. Außerdem hab ich noch einige andere Funktionalitäten im 
Sinn, um die man das ganze erweitern könnte. Und der μC läuft auch schon 
(hab dann doch statt nem Arduino nen ATmega88PA genommen und das 
AVR-Tutorial gelesen).

Hast du denn vielleicht einen hilfreicheren Rat zu meinen aktuellen 
Fragen?

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Malte M. schrieb:
> wie lange dürfte ich die Nennlast überschreiten?

Kurze Zeit 4-fache Leistung ist immer noch unterhalb der Nennlast denn 
die Pause zählt bei RMS mit. Allerdungs klingt es nucht mehr unbedingt 
gut, wenn die Membran anschlägt, insbesondere in iffenen Schallwänden 
statt geschlissenen Boxen.

Echte Metronome machen auch tock, also ein tieffrequentes Ausschwingen, 
dort des Holzbretts, bei dir entweder des Gehäuses, oder der Membran, 
und das kann per angestossenem Schwingkreis (grossen Kondensator 
parallel zur Induktivität der Lautsprecherspule) oder erzeugtem Ton 
genau in Resonanzfrequenz des Aufbaus erfolgen.

Daher halte ich deine Schaltung für ungeschickt.

           +5V
            |
         +-|< NPN
         |  |E
UC-Pin --+  +--Elko--+
         |  |E       |
         +-|< PNP   Lautsprecher
            |        |
Masse ------+--------+

angesteuert mit kurzem high Impuls ge nach Lautstärke.

von Ingo W. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Vielleicht etwas abwegig, aber ganz früher hab ich ein Metronom immer so 
gebaut. Die Frequenz wird durch R4 und C1 bestimmt und ist gegen die 
Betriebsspannung auch relativ stabil. R3 bestimmt die Breite der 
abgegebenen Impulse und damit die Lautstärke. Bei Betriensspannungen 
über 6V, solte man Q2 noch eine Diode (1n4148) vor der Basis gönnen. 
Warum in der Simulation mit LtSpice, der Takt erst nach 6 Sekunden in 
Gang kommt, hab ich aber auch keine Erklärung.
mfG vom ingo

von W.A.Mozart (Gast)


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Kaj G. schrieb:
> Malte M. schrieb:
>> einem Metronom
> Das war fuer mich bisher immer ein Zug :-/
> Ich bin einfach zu jung.^^

Nö, die Dinger heißen auch heute noch so.
Ich würde dich eher als musikalisch ungebildet bezeichnen

von c-hater (Gast)


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Malte M. schrieb:

> ich war längere Zeit auf der Suche nach einem Metronom, was einfach nur
> knackt und nicht piepst. Ein mechanisches Metronom kommt nicht infrage

Warum nicht? In Anbetracht von:

> Ich hab mich aber bisher
> weder mit Elektronik noch mit Mikrocontrollern auseinandergesetzt.

Wäre das die einzig sinnvolle Lösung. Lernen wolltest du ja sowieso 
nichts, oder habe ich das jetzt falsch verstanden?

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Malte M. schrieb:
> Mit der aktualisierten Schaltung (siehe Bild) käme ich auf einen
> maximalen Strom von 313mA, also 781mW am Lautsprecher und am
> 8Ω-Widerstand.

Es sind weniger, weil der Lautsprecher einen Induktivität ist und somit 
den Stromanstieg bremst.

> Das ist für den Widerstand zu viel [...], oder? Allerdings wäre die
> Nennlast von 250mW nur 182μs bzw. 293μs lang überschritten.

Nein, das macht gar nichts aus, so ein Widerstand hält ohne weiteres 
kurzzeitig (etwa 1 Sekunde) mehr als das 10fache aus.

Der Lautsprecher ist nicht ganz so tolerant, aber auch dort es in deinem 
Fall noch kein Problem. Wie MaWin schrieb könnte der Membran anschlagen, 
aber bei deiner Anwendung ist das auch kein Problem, wenn es dich 
akustisch nicht stört.

Im übrigen finde ich es bemerkenswert, dass du dir das alles in nur 
einem Monat angeeignet hast.


@c-hater und @W.A.Mozart wenn ihr nichts beizutragen habt, postet auch 
nicht.

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