Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Pinbelegung am RJ45


von rj45 (Gast)


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Hallo,

ich habe einen RJ45 Stecker vor mir liegen, der keinen Aufdruck über den 
Hersteller hat. Er hat 8 Pins, welche für die Beschaltung ohne LEDs 
ausreichend sind. Beim Durchmessen bestätigt sich, dass diese 1 zu 1 zum 
Steckeranschluss durchgeführt sind.

Die Belegungen für RX+, RX-, TX+ und TX- sind mir klar. Die sind auf 
dieser Seite gut beschrieben:
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/net/0510151.htm

Sind das nun aber die einzigen Leitungen, die ich auf meinem PCB 
verbinden muss (abgesehen von shield)? In einem anderen Beispiel habe 
ich noch die Leitung CT gesehen. Allerdings an welchen Pin muss diese 
in meinem Fall anlegen (falls es noch fehlt)?

Mich wundert es auch, dass selbst Hersteller wie Würth keine weiteren 
Angaben über die Beschaltung machen:
http://www.farnell.com/cad/1840813.pdf

von Philip S. (psiefke)


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rj45 schrieb:

> Mich wundert es auch, dass selbst Hersteller wie Würth keine weiteren
> Angaben über die Beschaltung machen:
> http://www.farnell.com/cad/1840813.pdf

Das ist eine Buchse ohne integrierten Übertrager. Im Datenblatt sind 
alle wichtigen Angaben enthalten.

Wenn du bei „PCB LAYOUT - COMPONENT VIEW“ etwas dichter ranzoomst, 
siehst du die Beschriftung.

Wenn Du Ethernet mit dieser Buchse übertragen möchtest, benötigst Du 
noch einen Übertrager, z.B. von Pulse 
http://productfinder.pulseeng.com/productList/LAN/ETHERNET%20MAGNETICS

Was genau hast Du vor? Willst Du überhaupt Ethernet mit der RJ45 Buchse 
machen? Welchen Phy verwendest Du?

von rj45 (Gast)


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Das mit der Beschriftung meinte ich bei der Buchse, die ich bereits hier 
auf meinem Tisch liegen habe. Ich dachte ich verwende die gleich. Ist 
aber auch nicht schlimm eine andere/neue zu kaufen.
Das es zwei verschiedene Varianten gibt (mit und ohne Übertrager) wusste 
ich nicht.

Ich möchte gerne die Schaltung von Atmels EVK1100 nachbauen. Dort ist 
ein DP83848I verbaut. Das Board soll dann per Ethernet mit dem PC 
kommunizieren.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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rj45 schrieb:
> Das mit der Beschriftung meinte ich bei der Buchse, die ich bereits hier
> auf meinem Tisch liegen habe. Ich dachte ich verwende die gleich.

RJ-45 wird durchaus auch für andere Anschlüsse als für Ethernet 
verwendet. "Nackte" RJ-45 Buchsen sind nicht notwendigerweise überhaupt 
für Ethernet geeignet. Z.B. kann die Abschirmung fehlen.

> Das es zwei verschiedene Varianten gibt (mit und ohne Übertrager) wusste
> ich nicht.

Früher(tm) hat man Übertrager und Buchse getrennt bestückt. Aber seit 
geraumer Zeit haben sich Buchsen mit eingebautem Übertrager 
durchgesetzt. Das spart Platinenfläche. Die gängige Bezeichnung für die 
Buchse mit eingebautem Übertrager ist "Magjack".

> Ich möchte gerne die Schaltung von Atmels EVK1100 nachbauen.

Dann kannst du entweder wie im Schaltplan vorgesehen einen Magjack 
verwenden. Oder deine vorhandene Buchse und einen noch zu beschaffenden 
Übertrager. Für 10/100MBit kann man die auch von alten Netzwerkkarten 
ablöten.

von rj45 (Gast)


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Bloß gut, dass ich hier noch mal nachgefragt habe. Hätte sonst ohne 
Übertrager verbaut. Ich danke euch für die Tipps.

Zum Auslöten habe ich leider keinen und werde mir einen kaufen. Da gibt 
es ja ganz schön große Preisunterschiede bei diesen Steckern.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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rj45 schrieb:
> Da gibt es ja ganz schön große Preisunterschiede bei diesen Steckern.

Um künftige Missverständnisse zu vermeiden, solltest Du Dich dem 
allgemeinen Sprachgebrauch anpassen und die Dinger Buchsen nennen.

Ein Stecker ist das Gegenstück, das in eine Buchse gesteckt wird.

von HildeK (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Oder deine vorhandene Buchse und einen noch zu beschaffenden
> Übertrager. Für 10/100MBit kann man die auch von alten Netzwerkkarten
> ablöten.

Die Buchse könnte man auslöten und wiederverwenden. Der Übertrager muss 
aber zum Phy passen. Je nach Pegel am Phy-Ausgang sind da andere 
Übersetzungsverhältnisse notwendig.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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HildeK schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:
>> Oder deine vorhandene Buchse und einen noch zu beschaffenden
>> Übertrager. Für 10/100MBit kann man die auch von alten Netzwerkkarten
>> ablöten.
>
> Die Buchse könnte man auslöten und wiederverwenden. Der Übertrager muss
> aber zum Phy passen. Je nach Pegel am Phy-Ausgang sind da andere
> Übersetzungsverhältnisse notwendig.

Oh, wieder was gelernt. Ich dachte das wäre standardisiert.

von Georg (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Oh, wieder was gelernt. Ich dachte das wäre standardisiert.

Standardisert ist das Loch, in den du den Stecker reinsteckst, alles 
andere nicht. Auch nicht Abmessungen und Pinout, auch wenn es viele 
ähnliche gibt.

Georg

von Gerd E. (robberknight)


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HildeK schrieb:
> Die Buchse könnte man auslöten und wiederverwenden. Der Übertrager muss
> aber zum Phy passen. Je nach Pegel am Phy-Ausgang sind da andere
> Übersetzungsverhältnisse notwendig.

oh, das ist mir neu. Ich kenne bisher immer nur PHYs, die 1:1 
Center-Tapped Magnetics verlangen. Normalerweise enthält die dann auch 
noch eine Common-Mode Choke. Beim oben genannten DP83848I ist das so, 
beim KSZ8031 den ich meist verwende, auch.

Hast Du ein Beispiel von einem PHY der was anderes verlangt?

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