Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Farbsteuerung bei RGB-LED


von Pedro C. (blaugelbweiss)


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Hi,

ich habe eine Frage zu meiner Schaltung (siehe Bild).

Es sollen zahlreiche RGD-LED mit gemeinsamer Kathode mit einem TLC5940 
angesteuert werden. Dieser Schaltkreis beinhaltet für jeden Ausgang eine 
Strombegrenzung, die beispielsweise auf 10mA justiert werden kann, so 
dass keine weiteren Vorwiderstände notwendig sind.
Die Auswahl der Farbe erfolgt bei meiner Schaltung für alle LED 
gemeinsam, und zwar durch die Transistoren T1 bis T3, die ebenfalls über 
den IC gesteuert werden. Wenn der entsprechende Ausgang für eine Farbe 
aktiviert wird und auf L geht, schaltet der jeweilige Transistor durch 
und alle gleichzeitig über die anderen IC-Ausgänge aktivierten LED 
leuchten.

Das funktioniert alles sehr gut, solange nur eine Farbe aktiv ist, d.h. 
wenn nur einer der 3 Transistoren durchgeschaltet ist. Wenn ich mehrere 
Farben aktiviere, klappt es leider nicht mehr so recht. Es sieht dann 
bei jeder LED ein wenig anders aus. Einige zeigen nur eine Farbe (z.B. 
blau), bei anderen leuchten die erwarteten mehreren Farben (z.B. blau 
und grün).
Woran liegt das? An Bauteiltoleranzen? Was kann ich tun, um diese 
auszugleichen?

Danke!

von wartemal (Gast)


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volle Pulle Strom in die Leds ?

von Yupp (Gast)


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Ich denke:

An den Anoden liegt an allen LED das gleiche Potential (nahezu 5 V) an. 
An der gemeinsamen Kathode somit 5 V minus die kleinste 
Durchflussspannung der 3 LEDs (rot) beim eingestellten Strom. Durch die 
anderen Farben fließt dann ein eher undefinierbarer Strom. Vorschlag: 
die Transistoren zu Konstantstromquellen umbauen und den Treiber auf 
maximalen Strom konfigurieren. Dann weiß man allerdings bei mehreren 
eingeschalteten LEDs nicht, wie der Strom fließt => Serienwiderstand an 
jede Anode (wird bei der Anzahl LEDs auch einfacher sein als 
Konstantstromquellen)

von spontan (Gast)


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Wie kommt man denn auf so eine Schaltung? Wo ist die denn hergezogen?

Jede LED einzeln steuern, und dann aber eine gemeinsamme Kathode mit 
Strombegrenzung?

Ist nur eine LED an, so erhält sie den Strom, der in der Begrenzung 
eingestellt ist. Sind zwei LED eingeschalten, so teilt sich der Strom 
auf. Wie, das hängt von den Durchflußspannungen und anderen Dingen ab.

Die Schaltung ist komplett ungeeignet.

Nebenbei fehlen auch noch Basiswiderstände. Auf welchen Wert ist denn 
der Basisstrom begrenzt?

von Stefan F. (Gast)


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> Das funktioniert alles sehr gut, solange nur eine Farbe aktiv ist

Das liegt daran, dass die drei Farben jeweils unterschiedliche 
Betriebsspannung erfordern.
1
                    rot
2
              +---|>|-----+
3
              |           |
4
+ o---[===]---+---|>|-----+---o -
5
                    blau

Wenn du eine rote LED parallel zu einer blauen betreibst, wird die blaue 
gar nicht leuchten, da die Spannung zu gering ist.

Der Fehler in deiner Schaltung ist der Betrieb mehrere LED's in 
Parallel-Schaltung. Das macht man vernünftigerweise nichtmal mit 
gleichen Farben.

von Martin S. (led_martin)


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Hallo,

die 'Rettung' für Deine Schaltung heißt multiplexen, also erst nur T1 
ansteuern, und die Kathoden der LEDs ansteuern, bei denen die T1 
zugeordnete Farbe leuchten soll. Kurze Zeit später die Ansteuerung der 
Kathoden wegnehmen, T1 abschalten, T2 ansteuern. Nun an den Kathoden das 
Muster für diese Farbe anlegen, wieder etwas warten, und dann das 
Gleiche noch mit T3, und dann wieder mit T1. So immer rund rum. Die 
Helligkeit reduziert sich dabei natürlich, aber Du bekommst das 
gewünschte Ergebnis. Such mal nach 'Matrix' (Nicht den Film, sondern die 
Schaltung), Du hast hier nämlich eine gebaut. Mit Common-Anode RGBs 
wärst Du wesentlich besser bedient, der TLC hat ja genügend Ausgänge, da 
hätte dann jede der 12 Kathoden ihren eigenen TLC-Ausgang, und die 4 
Anoden kommen einfach an VCC.

@spontan (Gast):

Da er einen Konstantstrom-Treiber hat, braucht es keine 
Basis-Widerstände.


Mit freundlichem Gruß - Martin

von spontan (Gast)


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Konstantstrom für die Basis?
Wie hoch?

von Martin S. (led_martin)


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Der Strom ist beim TLC einstellbar, allerdings nur ein Wert für alle 
Ausgänge, muß also auf LED übliche Werte eingestellt werden, also 10mA - 
20mA, bei Multiplexing vielleicht auch etwas mehr.

Mit freundlichem Gruß - Martin

von Pedro C. (blaugelbweiss)


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Danke für die Kommentare.

Den Strom zu erhöhen werde ich mal ausprobieren, möglicherweise 
verschiebt sich damit der Arbeitspunkt etwas in eine Richtung, so dass 
jede LED "ein wenig mehr" abbekommt und damit stärker leuchtet bzw. 
überhaupt erstmal ins leuchten kommt. Aber die Ungleichheit wird es 
vermutlich nicht lösen können.

Ja, es war mir von Anfang an bewußt, dass die LED unterschiedliche 
Flussspannungen haben und es daher ziemlich undefiniert ist, welcher 
Strom wo fließen wird und was das Ergebnis sein würde. Aber man kann es 
ja mal ausprobieren. :-)

Mit meiner Schaltung möchte ich insgesamt 122 LED ansteuern, wobei es 
mir wie gesagt ausreicht, wenn die Farbe für alle gemeinsam geschaltet 
wird. Daher habe ich auf LED mit gemeinsamer Anode verzichtet, denn um 
122 * 3 = 366 Anschlüsse einzeln zu steuern, würde ich satte 23 TLC 
benötigen. Das wäre totaler Overkill. Dann könnte ich natürlich jeden 
"Pixel" anders färben, aber das wird ja gar nicht benötigt.
So komme ich mit nur 8 TLC, 3 Transistoren und 3 + 8 Widerständen für 
alles aus. Natürlich mit der Einschränkung, dass "hardwareseitig" nur R, 
G und B als "saubere" Farben zur Verfügung stehen.

Das mit dem Farbmultiplexing ist ein guter Vorschlag, da muss ich mal 
sehen, wie kompliziert das softwareseitig wird. Von der gegebenen 
Schaltung her wäre das eine sehr elegante und saubere Lösung, denke ich. 
Dabei würde es ausreichen, nur die Transistorsignale dynamisch 
umzuschalten (z.B. Rot / Grün alternierend für Gelb) und die LED Muster 
einfach "statisch" zu lassen, wie sie sind, weil ja alle LED die gleiche 
Farbe haben sollen und damit keine unterschiedlichen Muste pro Farbe 
haben.
Negative Auswirkungen auf die Helligkeit würde ich eigentlich nicht 
erwarten, weil es ja keine Dunkelphasen gibt, sondern trotz Umschaltung 
immer irgendeine Farbe leuchtet. D.h. die gewählten 10mA müssten 
eigentlich reichen.

Grüße,
Pedro

von Icke ®. (49636b65)


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Pedro C. schrieb:
> So komme ich mit nur 8 TLC, 3 Transistoren und 3 + 8 Widerständen für
> alles aus.

Ein fertiger Stripe aus WS2812 wäre auch nicht viel teurer und benötigt 
außer einem einzigen Portpin am µC keinerlei zusätzliche Bauelemente. 
Ist mir schleierhaft, wieso sich überhaupt noch jemand die Mühe macht, 
das umständlicher zu lösen...

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