Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kostengünstiges controllerboard mit 24bit lvds output gesucht


von Grobi (Gast)


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Hallo,
wie der Betreff schon sagt suche ich ein günstiges board mit egal was 
für einem controller/soc mit 24 bit lvds ausgang und ein wenig speicher 
wäre auch nicht schlecht.
Ich möchte das benutzen um die Displays von ein paar defekten laptops 
die rumgammeln wieder zum leben zu erwecken evtl in kombination mit 
einem touch panel als elektronisches Malbuch oder Notizblock etc was 
auch immer.
Leider war meine suche bis jetzt eher erfolgslos bis 
niederschmetternd...
Beim Preislichen Rahmen dachte ich an um die 30€ aber das scheint 
irgendwie absolut utopisch, ein raspberry pi ist zwar günstiger ist, hat 
aber wieder keine Möglichkeit die displays anzusteuern ausser über 
externe hdmi zu lvds adapter was den Preis auch wieder hochtreibt und 
auch sonst irgendwie auch nicht so toll ist.
Die meisten anderen boards die ich gefunden habe z.B. mit ARM socs die 
das könnten kosten gleich wieder ab ca. 70 € aufwärts weil wieder 
tausend anderer kram mit drauf ist den ich aber eigentlich nicht 
brauche.
Von FPGA boards mal ganz zu schweigen, wäre ne schöne Herausforderung 
das ganze "in Hardware" mit VHDL zu programmieren, aber fertige boards 
sind auch einfach wieder zu teuer.
Eine board selbst zu fertigen fällt auch wohl aus dem Rahmen, in meiner 
"Hobbywerkstatt" lassen sich solche Platinendesigns einfach nicht mehr 
herstellen und die Bauteile auch nicht mehr verarbeiten. Also käme nur 
fertigen lassen in Frage was aber auch wieder fürn Prototypen ab 30€ 
aufwärts kostet + Bauteile und Bestückung und dann ist ja auch nicht 
gesagt das es dann sofort auch funktioniert (Sooooo viele multilayer 
highspeed fähige Platinen designs habe ich jetzt auch noch nicht 
erstellt).

Es ist jetzt nicht so das meine finanziellen Mittel einen kauf z.B. 
teurer dev-kits nicht ernöglichen könnten, ich finde einfach nur das man 
für so eine "triviale" Aufgabe nicht gleich hunderte euronen aus dem 
fenster werfen muss wenn es heut zu Tage usbsticks mit hdmi ausgang und 
quadcore arm soc und mehreren gb ram für knapp 50€ gibt, klar da machts 
die menge aber ist doch einfach nicht fair!

Aber evtl. hat ja der ein oder andere ne Idee was brauchbar und günstig 
für meine Vorhaben wäre.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Grobi schrieb:
> Aber evtl. hat ja der ein oder andere ne Idee was brauchbar und günstig
> für meine Vorhaben wäre.

Hmm, vllt. doch ein Adapterboard aus Bayern:
http://www.pollin.de/shop/dt/ODc3OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Module/LVDS_Interface_PI_MDV6822_VGA_DVI_zu_LVDS.html

Das Gefrickel auf das Flexkabel am Display bleibt dir allerdings nicht 
erspart. Am besten räuberst du aus den alten Notebooks also auch gleich 
das Gegenstück von der Hauptplatine. Bestell dir gleich den Pfostenfeld 
Verbinder mit dazu, der ist kein normales 2,54mm Raster.
Äh, gibts auch mit nur VGA:
http://www.pollin.de/shop/dt/OTc3OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Module/LVDS_Interface_PI_MT6820_VGA_zu_LVDS.html
Und als die absolute Billigvariante:
http://www.pollin.de/shop/dt/MTQ3OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Module/LVDS_Interface_SPECTRAH_ARV_302A_VGA_zu_LVDS_SXGA.html

Natürlich sind das nur geschickt verpackte Scaler. Da ist kein Speicher 
und nix, sondern lediglich ein Konverter von DVI/VGA zu LVDS.

: Bearbeitet durch User
von Grobi (Gast)


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Oh die Dinger hatte ich nicht gesehen, dann gehts evtl ja doch. Danke!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Matthias Sch. schrieb:
> Und als die absolute Billigvariante:
> 
http://www.pollin.de/shop/dt/MTQ3OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Module/LVDS_Interface_SPECTRAH_ARV_302A_VGA_zu_LVDS_SXGA.html

Die kann aber nur Displays mit SXGA-Auflösung ansteuern, was in 
Notebooks sehr unüblich war (1280x1024).

Um anderes damit zu machen, müsste man die Firmware des darauf 
befindlichen Bausteines ändern, was in Ermangelung von Datenblatt 
und/oder Dokumentation nicht möglich ist.

Das sieht übrigens bei den besseren Adaptern nicht anders aus, die 
darauf verwendeten Bausteine sind ebenfalls nicht dokumentiert und die 
Hersteller rücken auch auf Anfrage hin keinerlei Informationen 'raus.

Der Adapter mit dem HX6822 drauf (der einen DVI- und VGA-Eingang hat) 
kann zwar ein Display mit WUXGA-Auflösung (1920x1200) ansteuern, liefert 
aber falsche EDID-Daten, so daß sowohl über den VGA- als auch den 
DVI-Eingang nur 1680x1050 Pixel angesteuert werden, was zu unscharfem 
Matsch führt.

Das Display selbst wird korrekt angesteuert, wie das völlig korrekt 
angezeigte OSD belegt, nur das Skalieren der zu geringen Auflösung sorgt 
für den Matsch.

Da kein separates EDID-EEPROM verbaut ist, kann man das auch nicht eben 
mal umprogrammieren, das ist Bestandteil der Firmware des HX6822. Auch 
hier ist nichts über das Bauteil und seine Programmierung 
herauszufinden.

: Bearbeitet durch User
von Grobi (Gast)


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Ok, also damit könnte ich z.B. einen raspberry pi über hdmi -> dvi-i 
kabel an den dvi-i eingang von z.B. dem PI-MDV6822 klemmen und dann nur 
das inverter und lvds kabel egdöhns drantüdeln und dann sollte es 
laufen, audio geht auch noch drüber, hört sich für mich machbar an!

Das diese hdmi -> dvi-i kabel funktionieren habe ich schon mal 
ausprobiert.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Da kein separates EDID-EEPROM verbaut ist, kann man das auch nicht eben
> mal umprogrammieren, das ist Bestandteil der Firmware des HX6822.

Man könnte natürlich auf dem Board rumkratzen und seinen eigenen EDID 
EEPROM einklinken.
Ich habe den DVI->LVDS Konverter hier auch selber rumliegen, aber ihn 
noch nicht ausgepackt. Hmm, irgendwo liegt hier auch noch ein 24C21, der 
mal als EDID in nem Apple Monitor verbaut war. Ich muss doch glatt mal 
suchen, obs was über die EDID Datensets im Netz gibt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Matthias Sch. schrieb:
> Ich muss doch glatt mal suchen, obs was über die EDID Datensets im Netz
> gibt.

Tut es:

http://en.wikipedia.org/wiki/Extended_display_identification_data

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Matthias Sch. schrieb:
>> Ich muss doch glatt mal suchen, obs was über die EDID Datensets im Netz
>> gibt.
>
> Tut es:
>
> http://en.wikipedia.org/wiki/Extended_display_identification_data

Sieht gut aus. Danke für den Link - ich werde mal PonyProg ausbuddeln 
und den 24C21 auslesen. Das Ding ist allerdings uralt, aus dem original 
Monitor für den Mac II(fx).
Ob der HX6822 allerdings I²C Write auf das emulierte EDID EEPROM 
unterstützen würde, bliebe zu testen. Die Pinbelegung von dem Dings kann 
man ja finden, aber die Interna bleiben ein Geheimnis.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Matthias Sch. schrieb:
> Ob der HX6822 allerdings I²C Write auf das emulierte EDID EEPROM
> unterstützen würde, bliebe zu testen.

Das tut er ziemlich sicher nicht; bei Monitoren ist generell der 
Schreibschutz aktiv.

Ich habe ein Servicemanual* eines Monitors gefunden, in dem der HX6822-A 
verbaut ist, dort werden externe EEPROMs verwendet. Die 
Schreibschutzleitung ist jeweils zum HX6822 geführt, so daß anzunehmen 
ist, daß dessen Firmware sich darum kümmert.

In der chinesischen Variante** des Servicemanuals wird auch beschrieben, 
wie neue Firmware in das Ding hineingeladen wird - aber das hilft nicht, 
weil weder das dafür verwendete "Programmiergerät" bekannt ist noch die 
verwendete Software verfügbar ist.

Immerhin: Dem Servicemanual kann man die Pinbelegung und 
Grundbeschaltung des HX6822-A entnehmen. In der englischsprachigen 
Ausführung sind sogar die Platinenlayouts abgedruckt -- davon sollten 
sich Monitorhandbuchschreiberlinge mal 'ne Scheibe abschneiden.

Ob man Pollin dazu bekommen kann, mit Himax Kontakt aufzunehmen? Die 
sind ja immerhin Großabnehmer dieser Platinen, und haben daher 
--vielleicht-- ein etwas anderes "standing" als wir, unbekannte 
Entwickler/Bastler, die wir sind.


*) http://www.go-gddq.com/upload/2013-03/13032620455433.pdf

**) http://www.go-gddq.com/upload/2013-02/13022622207707.pdf

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Immerhin: Dem Servicemanual kann man die Pinbelegung und
> Grundbeschaltung des HX6822-A entnehmen.

Man sieht auch in der englischen Version, das das serielle Boot EEPROM 
genauso geschaltet ist, wie zumindest in der 'teuren' Variante von 
Pollin - bei mir der kleine 8-pinner neben den unbestückten I2C 
Anschlüssen (hat bei mir einen gelben Klecks). Wenn mich nicht alles 
täuscht, lädt der Scaler beim Powerup daraus seine Software. Das ist ein 
Verfahren, das ich auch schon von Consumer DSPs von TI kenne. Nun gibt 
es mehrere Möglichkeiten:
*Das EEPROM enthält, durch Tags getrennt, Software für die Ablauf MCU, 
vermutlich wieder mal eine 8051 Abart, und auch die Grundkonfiguration 
für den Scaler.
* Das EEPROM enthält nur die Software für die Ablaufsteuerung und der MC 
im Scaler setzt die Konfiguration des Scalers.
* Es enthält nur Scalersoftware. Das ist sehr unwahrscheinlich, denn die 
Konfiguration der Jumper ist spezifisch fürs Pollin Board und kommt so 
in anderen Monitoren ja nicht vor, der Ablaufprozessor kann also nicht 
im Defaultprogramm laufen.

Es ist also vermutlich der Job der kleinen MCU, die Jumper abzufragen, 
das EDID/DDC EEPROM zu emulieren und den Scaler zu programmieren.
Nu' müsste man mal anfangen, den MX25L2026 auszulesen und schauen, ob da 
8051 Code drin ist. Und wofür ist wohl der unbestückte I²C Verbinder?

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Matthias Sch. schrieb:
> wie zumindest in der 'teuren' Variante von Pollin

Was meinst Du damit? Die 'billigere' Elektronik, die nur einen 
VGA-Anschluss hat, verwendet einen anderen Baustein, nämlich einen 
MT6820 (der auch nur im 64- statt 100poligen Gehäuse daherkommt).


> Es ist also vermutlich der Job der kleinen MCU, die Jumper abzufragen,
> das EDID/DDC EEPROM zu emulieren und den Scaler zu programmieren.

Und das OSD zumindest zu konfigurieren, denn bereits das unterscheidet 
sich optisch zwischen dem der von mir verlinkten Servicemanuals und dem 
in der Pollin-Elektronik recht deutlich.

Also wird auch das Design des OSDs aus der Monitorfirmware* kommen - bei 
256 kByte Größe passt da ja schon einiges rein.


*) ich denke, daß man den Inhalt des großen EEPROMs so nennen kann.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Matthias Sch. schrieb:
>> wie zumindest in der 'teuren' Variante von Pollin
>
> Was meinst Du damit?

Ich kenne halt nur die 'teure' Variante, dewegen schrieb ich ja auch 
'zumindest'. Was auf den kleineren Modulen drauf ist, wusste ich nicht.

Hier ist der Platz zum Basteln durch ein anderes Projekt zugestellt, 
deswegen mache ich da erstmal nicht weiter. Ausserdem habe ich im Moment 
nur unbrauchbare LVDS Displays ausm alten 13" iBook G3 und ein 15" LG 
eines x86 Notebook, da lohnt sich der Aufwand nicht für. Allerdings habe 
ich noch eine Scalerplatine für PAL, die für mich interessant ist - für 
den T100 darauf gibts sogar Daten. Allerdings braucht der wieder ein 
paralleles RGB Display, es ist zum Heulen.

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