Kann bzw. wird von Absolventen heutzutage noch eine Arbeitsleistung erwartet, welche ihrer Examensnote entspricht. Der Personalberater Heiko Mell weist in den VDI Nachrichten gelegentlich darauf hin.
Hallo Karl, ich habe von meiner Erfahrung her es so kennen gelernt, dass das Abschlußzeugnis/ Examensnote etc... nur einmal brauchst als Eintrittskarte ins Berufsleben. Danach zählen fast nur noch die Dinge die du bei den bisherigen Arbeitgebern gemacht hast und entsprechend im Arbeitszeugnis als Referenz steht. Und zu guter letzt im Anschreiben gut verkaufen kannst und später beim Vorstellungsgespräch auch. Wie gesagt, es ist nur meine bisherige Erfahrung gewesen! Viele Grüße Sebastian
KarlC schrieb: > Kann bzw. wird von Absolventen heutzutage noch eine Arbeitsleistung > erwartet, welche ihrer Examensnote entspricht. Du meinst, ein Absolvent mit "4" muss doppelt soviel leisten, als einer mit "2", da ja schliesslich 2 x 2 = 4 ist?
Sebastian P. schrieb: > ich habe von meiner Erfahrung her es so kennen gelernt, dass das > Abschlußzeugnis/ Examensnote etc... nur einmal brauchst als > Eintrittskarte ins Berufsleben. Danach zählen fast nur noch die Dinge so kenne ich das auch. Je mehr Erfahrung man hat, je weniger zählt überhaupt noch das Examen. Es ist wie oben gesagt wurde, eher eine Eintrittskarte. Danach zählt, was man so geleistet hat. Als ich zu meinem AT Job gewechselt habe, war mein über 10 Jahre altes Diplom fast gar kein Gesprächsthema. Viel wichtiger waren die Projekte, die ich in der Zeit danach gemeistert habe. Vieles was Heiko Mell so schreibt ist meiner Meinung nach schon etwas veraltet. Er ist auch nicht mehr der Jüngste und denkt vielleicht noch zu sehr in alten Strukturen.
KarlC schrieb: > Kann bzw. wird von Absolventen heutzutage noch eine Arbeitsleistung > erwartet, welche ihrer Examensnote entspricht. Kannst du das bitte präziser formulieren, was du damit ausdrücken willst? Also z.B. mein Kollege hat eine 2, ich hab eine 1, was wird dann jeweils von uns erwartet? Muss er doppelt soviel schaffen wie ich oder muss ich doppelt soviel schaffen wir er? Gilt das auch fürs Gehalt? Ist das direkt proportional? Ich hab teils das Gefühl, dass je besser die Leute sind, desto billiger will man sie haben.
Heiko Mell ist da ein wenig antiquiert, seine Sicht der Dinge findet man heute eher nur noch in der Automobil- oder Rüstungsindustrie oder bei Siemens. Das Gesamtbild zählt. Und bei der ersten Stelle ist das halt, unter Umständen, nur das Zeugnis. In dem Fall würde ich auch private Projekte mit angeben, oder auch Ferienjobs. Selbst Ferienjobs zeigen, dass Du bereits die ungeschriebenen Regeln der Arbeitswelt beherrschst.
Dieses ist wichtig nur beim ersten Job danach ist nicht unbedingt relevant. Was eingentlich zählt, ist nur was du kannst.
meckerziege schrieb: > Also z.B. mein Kollege hat eine 2, ich hab eine 1, was wird dann jeweils > von uns erwartet? Muss er doppelt soviel schaffen wie ich oder muss ich > doppelt soviel schaffen wir er? Arbeitsleistung lässt sich, gerade im akademischen Bereich, schwierig in Zahlen bemessen. Viel mehr ist die Komplexität der gestellten Aufgabe die Herausforderung. Eine Note sagt da eigentlich wenig aus, für eine Aufgabe besonders geeignet zu sein. Das muss man halt erst mal praktisch unter Beweis stellen. Da kann sich schnell heraus stellen, ob Erfahrung, Praxiswissen oder reine Theorie hier am ehesten Zielführend ist. > Gilt das auch fürs Gehalt? Ist das direkt proportional? Ich hab teils > das Gefühl, dass je besser die Leute sind, desto billiger will man sie > haben. Das Notenniveau ist eher als Eintrittsschwelle zu verstehen. Mit einer eins oder zwei hast du gute Chancen auf einen bestimmten Job. Ab drei oder vier dann vielleicht, je nach Angebot, nicht. Man kann das aber nicht garantieren.
Hat man eigentlich was mit Produkthaftung am Hut, wenn man sowas als Jugendlicher nebenher macht und das auch allen Beteiligten bekannt ist?
Kalliope, die Muse der Dichtkunst in Bad und WC schrieb im Beitrag #3949545: Paul? > Hat man eigentlich was mit Produkthaftung am Hut, wenn man sowas als > Jugendlicher nebenher macht und das auch allen Beteiligten bekannt ist? Nun, als Jugendlicher hat man wohl kaum eine Examensnote. :-)
Harald Wilhelms schrieb: >> Hat man eigentlich was mit Produkthaftung am Hut, wenn man sowas als >> Jugendlicher nebenher macht und das auch allen Beteiligten bekannt ist? > > Nun, als Jugendlicher hat man wohl kaum eine Examensnote. :-) Das sollte eigentlich in einen anderen Thread...
KarlC schrieb: > Der Personalberater Heiko Mell weist in den VDI Nachrichten gelegentlich > darauf hin. Haste einen Link zu solchen Stellen aus Heiko`s Werken? Ansonsten denke ich, dass die Firmen zwar von einen 1´er Kandidaten mehr erwarten. Aber den Automatismus sehe ich nicht. Beziehung und Vernetzung prägen den Karriereweg. Leistung begründet durch guter Noten? Altes Märchen!
Ich als Teamleiter komme indirekt in den Genuss den jeweiligen Bewerber für eine Position in mein Team mit zu bestimmen. Es sind zwar keine studierten in meinem Team, sondern Facharbeiter und Meister aber die Handhabung ist dieselbe. Was mich interessiert ist a, was kann der Bewerber, heißt hat er schon Erfahrung in dem Gebiet b, was hat der Bewerber vorher gemacht, lässt sich erkennen ob derjenige nur "rummeiert" oder zielstrebig seine Positionen wechselt (roter Faden!) das sind zunächst die wichtigsten Punkte. Als nächstes sofern es zu einem stechen von Bewerbern kommt c, Note in einem technisch relevanten (oder annähernd relevanten) Fach. Hat der Bewerber nur schlechte Noten fragt man ihn warum. Letztlich spielen die Noten aber wirklich kaum eine Rolle, zumindest bei uns. d, Bewerbungsgespräch, mit das wichtigste. Hier kann man auch selbst wenn das Gespräch nur 30 min dauert und auch viel anderes besprochen wird, erkennen ob derjenige fachlich fit ist oder nicht. Ausnahmen gibt es immer, aber man erkennt schon in etwa was Sache ist. zum Thema zurück. Das Arbeitszeugnis liegt mir um ein vielfaches mehr am Herzen als irgendwelche Noten in den Abschlusszeugnissen. Anhand vom Arbeitszeugnis kann/muss man abschätzen wer der Bewerber ist. Dennoch wird das etwas distanziert betrachtet. Denn so mancher Chef würgt auch nach der Kündigung dem AN eine rein. So hatte mal ein Bewerber 2 Top Arbeitszeugnis und sein letztes war "nicht so der Hit". Allerdings war der Bewerber auch nur ein Jahr bei diesem AG. Das heißt, das letzte AZ wird fast unberücksichtigt bleiben. Um es kurz zu machen, 1. Lebenslauf 2. Arbeitszeugnis 3. Abschlussnoten Bewerbungsschreiben überfliege ich nur um des Gesamtbildes wegen. Was soll mich da auch groß entzücken. Die Leute bewerben sich weil sie arbeiten wollen/müssen und dafür Geld haben wollen. Immer wieder lustig wenn man liest, dass die Firma mehr oder weniger ein feuchter Traum der Bewerber ist. Dennoch muss das so gemacht werden, sind einfach die Spielregeln. Frischlinge bekommen meist eh nur Frischlingsstellen. Ja da zählen dann die Noten, Praktikas, Ausbildung, eventuell Hobby usw. Im Grunde wird nur gefiltert wer wahrscheinlich kein "Depp" ist und sich gut ins Team einfügen wird. Bei Facharbeitern und Meistern ist der Lernstoff der in den Fächern vermittelt wird für das Berufsleben kaum zu gebrauchen. Bei den studierten mit Sicherheit ähnlich. Die Zeugnisse zeigen nur, der Mensch ist in diesem Grad belastbar und muss wegen des Abschlusses ein gewisses Maß an Grips haben. Auch wenn natürlich so mancher Facharbeiter mehr auf dem Kasten haben wird wie mancher Ing.
Leider finde ich die Links nicht mehr. In einem seiner Beiträge ging es um einen "Einser TU Absolventen", welcher im Berufsalltag dieses Leistungsniveau nicht halten konnte. Laut Mell waren die Zeugnisse eher mit "gut" bis "befriedigend" bewertet. Bei mir sieht es ähnlich aus. An der FH gelang mir noch ein Abschluß mit 2,0, jedoch liegen die Arbeitsleistungen eher im ausreichenden Bereich. Dramatisch ist dies nicht, da ich Beamter auf Lebenszeit bin. Meinen Kollegen geht es aber ähnlich. Da sind welche mit Top Abschlüssen, die maximal eine durchschnittliche Bewertung erhalten.
KarlC schrieb: > Dramatisch ist dies nicht, da ich Beamter auf Lebenszeit bin. Meinen > Kollegen geht es aber ähnlich. Da sind welche mit Top Abschlüssen, die > maximal eine durchschnittliche Bewertung erhalten. Achso, die "Leistungszulage" fällt zu gering aus! Dann wechsel halt! Oder nimm`s wie`s ist und such dir eine lukrative Nebenbeschäftigung.
Christian Berger schrieb: > Heiko Mell ist da ein wenig antiquiert, seine Sicht der Dinge findet man > heute eher nur noch in der Automobil- oder Rüstungsindustrie oder bei > Siemens. Witzigerweise(?) gabs bei uns im Studium einen Prof, der einen immer mit den neuesten Heiko Mell-Geschichten versorgt hat. Quasi jede Woche hat er zu Beginn seiner Vorlesung immer was von Heiko Mell aus den VDI-Nachrichten erzählt...
vielleicht weiche ich da ein bisschen von Thema ab, wie werden so die Leite angesehen, die ein Fernstudium gemacht haben? Sie haben ja neben dem Fernstudium noch gearbeitet, meistens in einem näheren Gebiet. Z.B ET Studium und IT-Administrator (das ist mein Fall). Wie viel macht hier die Note aus?
de1m schrieb: > Sie haben ja neben > dem Fernstudium noch gearbeitet, meistens in einem näheren Gebiet. > Z.B ET Studium und IT-Administrator (das ist mein Fall). Wie viel macht > hier die Note aus? Kann man doch so nicht beantworten. Letztlich will die Firma in deinem Lebenslauf ein paar Punkte sehen, die sie von dir überzeugen. Wenn du also genau das gearbeitet hast, was die aktuell suchen, dann ist das sicher so ein Punkt. Ein gutes Arbeitszeugnis oder eine Empfehlung kann ein weiter Punkt sein. Gute Noten natürlich auch, als Zeichen von Fleiss und Talent.
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