Hallo, ich hab in einer älternen Musikanlage das Problem, das bei dem Verstellen der Master Lautstärke dieser sehr stark krakselt. Ich gehe mal davon aus, dass der Poti über die Jahre (das Teil hat so 15-20 Jahre bereits auf den Buckel) verschliessen ist. Aufgebaut habe ich die Box noch nicht. Aber gibt es ein geeignetes Spray, damit ich diesen wieder zu Gange bekomme? WD40 vorteilhaft?
Timon schrieb: > Aber gibt es ein geeignetes Spray, damit ich > diesen wieder zu Gange bekomme? TUNER 600 von Kontakt Chemie
Hallo Timon, wenn du nichts löten willst kannst du es mit Kontakt 60 satt aussprühen. Mach einfach paar Lappen drum rum und nimm den dünnen Aufsatz und halt in die Ritzen des Potis. Danach paar mal am Poti drehen und nochmal mit dem Zeug spülen. Abtupfen, bisschen trockenen lassen und wieder zusammenbauen. mfg bernd
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Nimm ein Graphitspray! Das "frischt" die Leiterbahnen wieder auf und schließt kleine Risse. Dann hast du die nächsten zwei Jahre Ruhe, aber am Ende musst du es doch tauschen.
Okay, werd ich mir mal ne Flasche organisieren. Habe hier nur Kontakt Chemie WL Univeral Reiniger für Elektronik. Aber das hinterlässt laut Beschreibung Rückstände und muss nachgespült werden. Wenn es nicht geht, muss ich zur Not den Poti auslöten. Das sollte nicht das Problem sien.
Bernd K. schrieb: > Kontakt 60 Kontakt 60 muss auf jeden Fall sauberst (!!!) nachgespült werden, sonst oxidiert dir das Poti wochenlang dahin und ist dann endgültig hinüber. Timon schrieb: > WL Univeral Reiniger für Elektronik. Aber das hinterlässt laut > Beschreibung Rückstände und muss nachgespült werden. Bist sicher dass du da nix verwechselt? WL verwendet man je gerade zum Nachspülen von Kontakt 60, weil es rückstandsfrei ist?
So ein graphithaltiges Spray "repariert" bis zu einem gewissen Maße die Leiterbahnen und verträgt sich vom Trägermaterial auf jeden Fall mit den Leiterbahnen. Außerdem ist es eher der Verschleiß, der da wirkt und weniger der Schmutz.
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Bernd K. schrieb: > kannst du es mit Kontakt 60 satt aussprühen. Bloß nicht! Nach zwei Wochen ist es schlimmer als es je war. Ich nehme in den Fällen WD40, stoße aber damit hier im Forum auf wenig Gegenliebe. Alternativ Tuner 600 oder Kontakt 61. Zum Reinigen neben Kontakt WL kann auch Video 90 verwendet werden.
F. Fo schrieb: > graphithaltiges Spray Dir ist schon klar, dass sich das Graphit überall im Poti ablagert und damit der Widerstandswert nachhaltig verändert wird, inklusive Verbindungen zum Gehäuse? Graphitspray in das Poti... etwa Schlimmeres kann man nicht machen. Die einfachste Methode ist wenig Ballistol Öl, keine Korrosion, keine Nebeneffekte. Kontakt 61 oder Tunerspray geht auch. Kontakt 60 ist stark korrosiv.
Habe das schon X-mal gemacht. Keine Probleme. Hält bis zu zwei Jahre. Einfach mal machen und staunen.
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Leute, echt? Das ist eure Art zu "reparieren"? Ein kratzendes Poti ist verschlissen, Punkt. Einzige Lösung ist Austausch. Alles andere ist dämlicher und nur ganz kurzfristig wirkender Pfusch, der nur im Notfall auf der laufenden Veranstaltung angewendet werden sollte. Ein neues, etwas besseres Poti kostet keine 5 Euro. Warum zur Hölle lötest du nicht einfach ein neues Poti ein und hast dann Ruhe?
Hm, wenn du das halbweg dauerhaft reparieren willst, wirst du ums Ausbauen nicht herumkommen, das ausspülen/einsprühen hilft nur kurzzeitig. Wenn du die Potis ausgebaut hast, würde ich als erstes prüfen, ob du Ersatz bei den üblichen Verdächtigen bekommst. Achtung es gibt lineare und logarithmische Potis. ( Aufdruck log - lin ). Wenn du keine Ersatz bekommst oder die Preise sind utopisch, würde ich die Potis zerlegen, und die Bahn und den Schleifer mit einem weichen Radiergummi putzen, anschließend mit Tuner 600 nachspülen, und gut trocknen lassen. Sind hier aber schon Verschleißspuren sichtbar wirst du um einen Austausch nicht herumkommen. Dann evtl. die Schleifer gaaanz leicht nachbiegen wenn nötig. Anschließend habe ich die ganze Sache immer mit einem Hauch Silikonfett versiegelt. Ist aber eine ganz schöne Fricklerei, und ich würde mir das nur antun, wenn kein Ersatz greifbar ist, z.B. Input-Select Wahlschalter. Gruß Gast
Jochen schrieb: > Leute, echt? Das ist eure Art zu "reparieren"? Ein kratzendes Poti ist > verschlissen, Punkt. Einzige Lösung ist Austausch. Oder verdreckt. Ja, Austausch ist die richtige Lösung, aber bei den vielen Sonderbauformen kann eben eine Ersatzbeschaffung problematisch sein. Und der OEM rückt ja eh nichts mehr raus bzw. hat das nach zwei Jahren schon nicht mehr verfügbar.
Jochen schrieb: > Leute, echt? Das ist eure Art zu "reparieren"? Nein ist es nicht. Weiter oben habe ich ja geschrieben, dass es nur den Tausch verzögert und etwas tiefer noch mal, dass es der Verschleiß ist. Aber wenn du gerade keins da hast, kannst du dir so für eine Weile helfen. Solange, bis das passende Poti da ist. Ganz klar, ein defektes Poti tauscht man aus.
google kaputt? Wurde in diesem Forum ohne entgültiges Ergebnis schon bis zum Umfallen diskutiert. Wird diesmal auch nicht anders sein und die gleichen Mittelchen werden empfohlen werden.
Jochen schrieb: > Ein neues, etwas besseres Poti kostet keine 5 Euro. Warum zur Hölle > lötest du nicht einfach ein neues Poti ein und hast dann Ruhe? Wenn das immer so einfach passt. Achse kürzen wird meist noch gehen, aber wenn die Zentralbefestigung nicht identisch ist, hat man ein Problem. Bei Schiebereglern ist das noch viel krasser.
Falls es tatsächlich das Potentiometer selber ist, dann ist die einzig seriöse Reparatur der Austausch des defekten Potentiometers. Alles andere ist "elektronischer Muckefuck", also reiner Notstandsmurks. Das Krachen muß aber gar nicht unbedingt vom Potentiometer kommen, sondern kann gelegentlich auch durch überlagerte Gleichspannungsanteile des Audiosignals hervorgerufen werden, deren Wert sich dann mit Verdrehen des Potentiometers ändert. Das solltest Du mit einem Voltmeter oder einem Oszi unschwer feststellen können. Grund sind in diesem Fall meist defekt gewordene Kondensatoren im Signalweg, speziell Elkos . In ganz seltenen Fällen ist die Ursache auch eine Plaqueschicht mehr oder weniger leitfähigen Schmodders auf der Platine. Das findet man z.B. zuweilen bei langjährig benutzten Geräten aus Extremst-Raucher-Haushalten, wo die klebrige Teer-Nikotinpampe dann Staub- und Schwebteilchen anzieht und Luftfeuchtigkeit aufnimmt, was am Ende zu dem Leitschmodder und fiesen Spannungen und Kriechströmen führt. Das ist schon ziemlich selten, zugegeben, aber es kommt doch regelmäßig mal vor, und da hilft dann nur noch eine großzügige Isopropanolwäsche der ganzen Platine.
>Das ist schon ziemlich selten, zugegeben, aber es kommt doch regelmäßig >mal vor, Gefällt mir der Satz :)
Ich habe hier ein Radio das auch kracht. Man schaltet das Radio aber mit dem Poti ein, am Anfang ist ein Druckpunkt, überwindet man den, ist eingeschaltet und kann die Lautstärke regeln. Im niedrigen Lautstärkebereich kracht es halt, so dass man es nicht mehr sauber leise einstellen kann. Frage: Sind das spezielle Potis mit Schaltfunktion oder ist da intern noch was an die Achse rangefrickelt? Habe es Bisher noch nicht aufgeschraubt, nehme ich aber demnächst mal in Angriff weil es immer mehr nervt.
HildeK schrieb: > Ich nehme in den Fällen WD40, stoße aber damit hier im Forum auf wenig > Gegenliebe. Ich auch, und muss mir immer das Gejammer anhören. Funktioniert aber wunderbar und verdrängt lange jegliche Feuchtigkeit. Damit das Poti wieder butterweich läuft, trage ich Wundvaseline ein. Wenn das Poti nur verdreckt war, hält es wieder jahrelang. Habe das vor etwa 1 Jahr bei dem Spezialpoti meines alten Labornetzteiles (30 Jahre altes Philips PE1509) gemacht, ein 2k2 mit Zugschalter 1*UM, und dieses Poti läuft seitdem wieder wie neu. Der Aufbau hat mich allerdings fast irre gemacht, mit kleinen Federdrähtchen, zwei Stahlstänglein usw. Der Zusammenbau gestaltete sich also zur nachmittagfüllenden Beschäftigung - naja, es hat eh geregnet. hans_1 schrieb: > Frage: Sind das spezielle Potis mit Schaltfunktion oder ist da intern > noch was an die Achse rangefrickelt? Gibt solche und solche. Die Japaner/Chinesen bauen oft eine kleine Schaltklinke mit Nocke direkt ans Poti, die Europäer hängen hinten ans Poti einen Schalter extra.
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Ein Reparatör hat's schwör schrieb: > Falls es tatsächlich das Potentiometer selber ist, dann ist die einzig > seriöse Reparatur der Austausch des defekten Potentiometers. Alles > andere ist "elektronischer Muckefuck", also reiner Notstandsmurks. Wenn du Geld mit dem Austausch verdienst, stimmt das. Aber für 99% kriegt man kein Austauschpoti. Zudem der Umbau meist eine komplette Demontage des Gerätes erfordert. Wenn es mit einer Behandlung wieder geht, dann ist auch die Kohleschicht noch i.O. Bei hunderten Potis habe ich das nur einmal erlebt, das die Kohleschicht defekt war. Etwa 1970 an einem ZK-120 TB (Grundig Nachbau).
Matthias Sch. schrieb: > Ich auch, und muss mir immer das Gejammer anhören. Funktioniert aber > wunderbar und verdrängt lange jegliche Feuchtigkeit. Hallo Matthias, mit dir sagt das nun auch endlich mal einer, der ganz sicher weiß wovon er spricht. Früher konnte ich immer unser Kettenspray dafür nehmen, das ist jetzt leider anders aufgebaut. WD40 und diese Sachen halten meist nicht so lange. Vorwiegend liegt es daran, dass die Kohleschicht austrocknet und spröde wird, sich somit Risse bilden. Die schließen dann diese graphithaltigen Sprays besonders gut. Es ist doch wohl klar, dass niemand (!) der ein Poti zum Austausch "in erreichbarer Nähe" hat, das nicht austauschen würde. Aber wie hier schon sooft gesagt, erstmal genau das gleiche Poti bekommen. Dagegen ein bisschen Kettenspray rein gesprüht, etwas hin und her gedreht, abgewischt und zwei Jahre Zeit sich ein neues Gerät oder Poti zu suchen.
Matthias Sch. schrieb: > Ich auch, und muss mir immer das Gejammer anhören. Funktioniert aber > wunderbar und verdrängt lange jegliche Feuchtigkeit. > Damit das Poti wieder butterweich läuft, trage ich Wundvaseline ein. Wenn man ran kommt, ist natürlich Vaseline sehr hilfreich. Vermutlich wäre auch Ballistol als Schutz geeignet - ich habe aber keine Waffe .... Gerade eben habe ich einen jahrelang ungenutzt herumliegenden selbstgebauten KH-Verstärker hervorgekramt, damals verwendet für den HD414 an meinem uralten Mischpult. Da hatte ich das Poti mit WD40 vom Kratzen befreit. Es hat auch heute beim Drehen des (Billig-)Potis keinen Mucks gemacht. Nur so als Erfahrungsbericht (ich verdiene nichts an WD40) ...
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