Forum: Platinen "No-clean" Flussmittelreste entfernen


von Nik D. (Gast)


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Hallo allerseits!

Ich möchte hier erfragen, wie es mit der genauen Definition von 
"no-clean" Flussmitteln aussieht, ich fand dazu naemlich bisher nichts 
genug aussagekraeftiges.

Ich meine damit im speziellen ob sich das 'no-clean' darauf bezieht, 
dass ich die Platine nach dem verlöten nicht reinigen muss um eine 
dauerhaft funktionsfaehige Platine zu erhalten,
oder ob damit gemeint ist, dass man trotz keiner Reinigung auch keine 
Rückstände sieht?

Ich habe mir vor etwa einem halben Jahr einen no-clean Flussmittelstift 
von Stannol besorgt (X32-10i). Löten lässt sich damit zwar toll, aber 
die Flussmittelreste kristallisieren innerhalb von 24h weiss aus; 
optisch mehr oder minder katastrophal, obwohl es bei mir nur um private 
Projekt geht.

Da es sich bei dem X32-10i um einen 'no-clean' handeln soll, habe ich 
mitunter auch etwas Mühe ein Mittel zu finden, mit welchem ich das 
X32-10i denn cleanen kann, wenn ich das dennoch möchte ;-)

Reicht für sowas z.B. der Kontakt LR von Kontakt Chemie?

Grüsse
Nik

von Sebastian V. (sebi_s)


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Ich habe den gleichen Flussmittelstift und bei mir bleiben auch weiße 
Stellen zurück wo ich das Flussmittel benutzt habe. Meines Wissens nach 
heißt No-Clean auch nur, dass die Überreste auf der Platine verbleiben 
können, nicht jedoch das absolut keine Rückstände über bleiben. Ich 
entferne die Flussmittelreste immer mit Isopropanol aber sollte auch mit 
anderen Mitteln einfach zu entfernen sein. Verglichen mit dem 
Flussmittel im Lötzinn lassen sich die Überreste sehr einfach abwischen.

von Nik D. (Gast)


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Ah, dann bin ich beruhigt, danke! - Immerhin bin ich nicht der einzige 
;-)
Bei mir bleiben die Flussmittelreste jeweils eben an den 
unzugaenglichsten Stellen kleben, wie z.B. zwischen, resp. hinter den 
Pins eines SSOP28 Bausteins. Wie kriege ich das da heraus?
Ich habe mir sowas in die Richtigung eines Loesemittels/Schaums 
vorgestellt, welcher sich mit einem Plastikroehrchen auf einer 
Spraydose(also aehnlich wie wd40) platzieren liesse, und sich 
abschliessend abwaschen laesst.

Tauchst du deine Platinen regelrecht in Isopropanol ein, oder wie 
bringst du den Alkohol an solch unzugaengliche Stellen?

von Sebastian V. (sebi_s)


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So super sauber mache ich meine Platinen dann doch nicht. Ich gebe 
einfach ein wenig Isopropanol auf ein Tuch und wische damit über die 
Platine. Für etwas schwieriger zu erreichende Stellen auch mal ein 
Q-Tip. Für ICs nutze ich meist ziemlich kleinen Pin Pitch von 0,5mm da 
sehe ich mit bloßem Auge sowieso nichts zwischen oder gar hinter den 
Pins.

von Mike (Gast)


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Ich tauche sie immer komplett in Isopropanol und reinige sie mit einer 
Zahnbürste. Anschließend in destilliertem Wasser und dann mit Druckluft 
trocken pusten.

von Heiner (Gast)


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No-clean heisst auf deutsch: nicht reinigen


lg Heiner

von Jens B. (fernostler)


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Nimm doch Lötzinn/Lötpaste mit wasserlöslichem Flux und wasch es dann 
mit Wasser, oder wie die Profis, stell das Modul in den Geschirspüler.

http://www.ebay.de/itm/231438096877

von Mark S. (voltwide)


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Abgelegte Zahnbürste in Isopropanol tunken und dann schrubben.

von ... (Gast)


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Heiner schrieb:
> No-clean heisst auf deutsch: nicht reinigen
Was nicht heißt, dass reinigen verboten ist.

von Mehmet K. (mkmk)


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Manchmal habe ich das Gefühl, dass der Ausdruck "no-clean" im Sinne von 
"impossible-to-clean" zu vestehen ist.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Sebastian V. O. schrieb:
> Meines Wissens nach
> heißt No-Clean auch nur, dass die Überreste auf der Platine verbleiben
> können, nicht jedoch das absolut keine Rückstände über bleiben.

So ist das wohl. Ich frage mich gerade, in welcher geistigen Verfassung 
man sich befinden muß, um anzunehmen man könnte ein no clean 
Flußmittel auf die Platine auftragen, das irgenwann später auf magische 
Weise verschwinden würde.

Nik D. schrieb:
> Bei mir bleiben die Flussmittelreste jeweils eben an den
> unzugaenglichsten Stellen kleben, wie z.B. zwischen, resp. hinter den
> Pins eines SSOP28 Bausteins. Wie kriege ich das da heraus?

Na gar nicht. Deswegen verwendest du doch das no clean Zeug. Damit 
du nicht reinigen mußt. Die Industrie hat früher die Platinen nach 
dem Löten gewaschen. In einem Ultraschallbad mit einer Mischung aus 
Wasser, Isopropanol und Benetzungsmitteln (vulgo: Spüli ;). Daher auch 
die Bezeichnung "waschfest" für Bauteile, die diese Prozedur überstehen.

Allerdings ist das Waschen aufwendig. Bauteile, die nicht waschfest sind 
(Schalter, Potis, Steckverbinder) müssen danach in einem zweiten Gang 
bestückt werden usw. usf. Und deswegen wurde lange und intensiv an 
Flußmitteln geforscht, die man nicht abwaschen muß.

Platinen für sensible Bereiche werden trotzdem noch gewaschen. Z.B. wenn 
extreme Isolationswerte gefordert sind. Oder wenn die Platine später 
hoher Luftfeuchte ausgesetzt sein wird.

von Michi (Gast)


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Nik D. schrieb:
> Bei mir bleiben die Flussmittelreste jeweils eben an den
> unzugaenglichsten Stellen kleben, wie z.B. zwischen, resp. hinter den
> Pins eines SSOP28 Bausteins. Wie kriege ich das da heraus?

Airbrush wäre mal ein Lösungsansatz. Sollte man aber im Freien
machen, nicht das einem die Bude wegen dem Alkohol/Luft-Gemisch
um die Ohren fliegt. Zum Reinigen geht auch Spiritus.

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