Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik EMI Supression Kondensator auslöten


von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Hallo Leute,

heute hat es bei mir in der Küche einmal Peng gemacht und Rauch kam aus 
dem Induktionskochfeld raus. Ich habe das Ding aufgemacht und gesehen, 
dass dort ein Kondensator in die Luft geflogen ist und in der Nähe schon 
sogar die Kabel und der Kunststoff angeschmort wurde.

Den gleichen Kondensator habe ich nicht, es wird also ein paar Tage 
dauern, bis das Ersatzteil bei mir ist. Der Kontensator ist nach 
Datenblatt und Anordnung auf der Platine (Zwischen L und N) ein EMI 
Supression Cap. Ich frage mich aber momentan, was passiert, wenn ich das 
Teil einfach auslöte? Dann habe ich an der Stelle keine EMI Supression, 
das bedeutet, dass der Herd evtl. irgendwelche Signale wieder ins 
Stromnetz abgeben wird und irgendwelche Normen nicht mehr erfüllt. Das 
wäre aber eine Lösung, um morgen warmes Essen auf dem Tisch zu haben.

Was meint ihr? Kann ich das Teil einfach auslöten und in 3-4 Tagen das 
Ersatzteil einbauen?

von wartemal (Gast)


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…nicht warten, ausloeten musst Du so oder so und schauen ob sonst noch 
etwas 'unter' dem Teppich lauert.

von Peter R. (pnu)


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Für ein paar Tage gehts auch ohne Kondensator, schließlich ist durch die 
weite Verbreitung von Energiesparlampen und Schaltnetzteilen die 
Landschaft sowieso elektronisch versaut. Gefahr entsteht eher dadurch, 
dass der Kondensator ja auch die Wirkung hat, dass er Störimpulse aus 
dem Netz abfangen soll und im Ernstfall nicht da ist.

Auch ein Kondensator mit ausreichender Spannungsfestigkeit und weniger C 
(bis zu einem Zehntel) dürfte genügend Entstör- bzw. Schutzwirkung 
haben.

Vor Allem dann noch auf Schäden an der Leiterplatte achten. Verkohlte 
Oberfläche kann zu Kriechströmen mit hässlichen Folgen führen.

Schau, dass der neue Kondensator ein X2-Kondensator ist, also für den 
direkten Anschluss zwischen L und N geeignet ist.

: Bearbeitet durch User
von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Peter R. schrieb:
> Gefahr entsteht eher dadurch,
> dass der Kondensator ja auch die Wirkung hat, dass er Störimpulse aus
> dem Netz abfangen soll und im Ernstfall nicht da ist.

Wenn ich mir die Plate mit dem Modul so anschaue, dann sehe ich da die 
Gefahr eigentlich nicht so wirklich. Die betroffene Phase versorgt ein 
Induktionskochfeld. Wenn ich jetzt irgendeine hochfrequente Scheiße auf 
den Leitungen habe, dann wird die ebenfalls auf die Kochfelder 
übertragen. Dann können die Töpfe anfangen zu brummen oder zu vibrieren, 
etc. Oder ich bekomme EM-Störungen im Haus.

Aber damit kann ich leben, wenn ich den Herd nutzen kann. Ich muss ja 
die betroffene Kochplatte ja nicht nutzen.

Peter R. schrieb:
> Auch ein Kondensator mit ausreichender Spannungsfestigkeit und weniger C
> (bis zu einem Zehntel) dürfte genügend Entstör- bzw. Schutzwirkung
> haben.

Ich hatte eigentlich vor, genau den Kondensator rein zu setzen, den ich 
rausgelötet habe. Leider habe ich weder bei mir zu Hause noch bei der 
Arbeit irgendwelche Filter-Kondensatoren mit entsorechender 
Spannungsfestigkeit und Zulassung.

Peter R. schrieb:
> Vor Allem dann noch auf Schäden an der Leiterplatte achten. Verkohlte
> Oberfläche kann zu Kriechströmen mit hässlichen Folgen führen.

Die Leiterplatte hat zum Glück nichts abbekommen. Ich habe den 
Kondensator rausgelötet und den Müll von der Leiterplatte weggewischt. 
Danach war sie sauber. Ich hätte aber eh ein Abstand von ca. 15mm 
zwischen den beiden Potentialen auf der Leiterplatte.

Ich frage mich allerdings, was passiert wäre, wenn ich z.B. nicht zu 
Hause gewesen bin um den Strom rechtzeitig auszuschalten. Die innereien 
der Geräte und die Leiterplatte müssten doch selbstlöschend sein, genau 
wie die Küche (Bj 2013), oder?

von cleveristanders (Gast)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Bj 2013

Also hast du noch Gewährleistung auf das Teil und lötest dran rum?

von Anja (Gast)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Dann können die Töpfe anfangen zu brummen oder zu vibrieren,
> etc. Oder ich bekomme EM-Störungen im Haus.

Ich hoffe Du hast einen mechanischen Aus-Schalter. (und keine so 
neumodischen Sensortasten).
Nicht daß die Platte sich plötzlich in Abwesenheit mit der 
Tupper-Schüssel darauf in Gang setzt.

Gruß Anja

von cleveristanders (Gast)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Induktionskochfeld

Anja schrieb:
> Nicht daß die Platte sich plötzlich in Abwesenheit mit der
> Tupper-Schüssel darauf in Gang setzt

Und?

von Glücklich (Gast)


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Das sind also die so tollen Induktionskochfelder :-(
Da lob ich mir meine Gaskochfelder, eins ist inzwischen 20 Jahre alt, 
das andere 10 Jahre, beide mit Flammwächter und Automatikzündung, da war 
noch nie was kaputt.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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cleveristanders schrieb:
> Also hast du noch Gewährleistung auf das Teil und lötest dran rum?

Die Küche ja, das Kochfeld ist ein paar Tage älter und gerade erst aus 
der Gewährleistung raus. Ist übrigens ein EH975SZ11E, bezahlt habe ich 
dafür rund 1.500€. Schon bitter, wenn so eine teure Elektronik nur so 
kurz funktioniert. Bei Google gibt es auch zahlreiche Bilder, wenn man 
die Bezeichnung eingibt:

https://www.google.de/search?q=b3292+x2+mkp/sh&biw=1404&bih=673&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=xmKpVM3DDYKcNvjbgYgN&ved=0CAcQ_AUoAjgK

Nur hat es meinen richtig zerfetzt.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Glücklich schrieb:
> Das sind also die so tollen Induktionskochfelder :-(
> Da lob ich mir meine Gaskochfelder, eins ist inzwischen 20 Jahre alt,
> das andere 10 Jahre, beide mit Flammwächter und Automatikzündung, da war
> noch nie was kaputt.

Ein Gaskochfeld (und die dazugehörigen verrottenden Gasleitungen) ist 
GANZ sicher viel sicherer als ein Induktionskochfeld...

von oszi40 (Gast)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Ich frage mich allerdings, was passiert wäre,

Netzspannungen gemessen? Nicht immer muß nur der Kondensator schuld 
sein. Bei 3 Phasen und Nullpunktverschiebung könnte auch mehr Spannung 
als üblich anliegen?

von cleveristanders (Gast)


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Simon K. schrieb:
> Ein Gaskochfeld (und die dazugehörigen verrottenden Gasleitungen) ist
> GANZ sicher viel sicherer als ein Induktionskochfeld...

Es ging um die Funktion desselben und nicht um Sicherheit. Sicher ist 
Gas trotzdem, 99,x% der Unfälle sind Manipulationen. Wo nimmst du das 
blos her, verrottende Gasleitungen??

Btw. waren deine Postings auch schon mal sinnvoller. Mittlerweile blos 
noch Masse statt Klasse?

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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cleveristanders schrieb:
> Simon K. schrieb:
>> Ein Gaskochfeld (und die dazugehörigen verrottenden Gasleitungen) ist
>> GANZ sicher viel sicherer als ein Induktionskochfeld...
>
> Es ging um die Funktion desselben und nicht um Sicherheit. Sicher ist
> Gas trotzdem, 99,x% der Unfälle sind Manipulationen.
In dem ganzen Thread ging es nicht um die Funktion des Kochfeldes, 
sondern darum, dass es kaputt ist.

> Wo nimmst du das
> blos her, verrottende Gasleitungen??
Das ist wohl ein häufiges Problem bei bestehenden Gasleitungen alter 
Häuser.

> Btw. waren deine Postings auch schon mal sinnvoller. Mittlerweile blos
> noch Masse statt Klasse?
Ich passe mich dem Niveau des Forums an. Das kannst du mir doch nicht 
übel nehmen!

von Peter R. (pnu)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Ich hatte eigentlich vor, genau den Kondensator rein zu setzen, den ich
> rausgelötet habe. Leider habe ich weder bei mir zu Hause noch bei der
> Arbeit irgendwelche Filter-Kondensatoren mit entsorechender
> Spannungsfestigkeit und Zulassung.

Ich hatte eigentlich vor, mich zur Zwischenlösung zu äußern, nicht wegen 
der Dauerlösung. Die besteht natürlich darin, den Kondensator durch 
einen gleichen oder gar besseren zu ersetzen.

Vermutlich ist sein Tod durch Alterung ausgelöst worden. Es kann 
natürlich auch dadurch sein, dass er einige kräftige Spannungsimpulse 
aus dem Netz schlucken musste. Dann wäre ein etwas robusterer Nachfolger 
angebracht.
Bei der Entstörung kommt es auf keinen exakten Wert an. Für gute 
Entstörung ist wichtiger, wo die Eigenresonanz des Kondensators liegt(so 
in den MHz).

Anja schrieb:
> Ich hoffe Du hast einen mechanischen Aus-Schalter. (und keine so
> neumodischen Sensortasten).
> Nicht daß die Platte sich plötzlich in Abwesenheit mit der
> Tupper-Schüssel darauf in Gang setzt.

Die Tasterei ist zumindest bei meinem Kochfeld nur für das 
Zuschalten/Wegschalten weiterer Teilbereiche des Glühfeldes 
verantwortlich. Das echte Schalten Ein/Aus findet weiterhin über 
mechanische Schalter statt. So wirds auch bei diesem Feld sein.

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Ich frage mich allerdings, was passiert wäre, wenn ich z.B. nicht zu
> Hause gewesen bin um den Strom rechtzeitig auszuschalten. Die innereien
> der Geräte und die Leiterplatte müssten doch selbstlöschend sein, genau
> wie die Küche (Bj 2013), oder?

Auch wenn die Berufs-Bedenkenträger zetern: Küchenbrände werden durch 
Bedienfehler und aus Vergesslichkeit , nicht durch technische Fehler 
verursacht.

von cleveristanders (Gast)


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Simon K. schrieb:
> In dem ganzen Thread ging es nicht um die Funktion des Kochfeldes,
> sondern darum, dass es kaputt ist.

Was hat das mit Sicherheit zu tun?

Simon K. schrieb:
> Ich passe mich dem Niveau des Forums an. Das kannst du mir doch nicht
> übel nehmen!

Ich bin raus.

von Peter R. (pnu)


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Glücklich schrieb:
> Da lob ich mir meine Gaskochfelder

Da meld ich ich dann ausnahmsweise auch als Bedenkenträger:

 Mit dem Gas hast Du dann wenigstens die Möglichkeit, jederzeit Deine 
Bude in die Luft zu sprengen.

Das Gas im Hause erspart die so schwer erhältlichen Sprengstoffe.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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cleveristanders schrieb:
> Simon K. schrieb:
>> In dem ganzen Thread ging es nicht um die Funktion des Kochfeldes,
>> sondern darum, dass es kaputt ist.
>
> Was hat das mit Sicherheit zu tun?

Das:

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Ich frage mich allerdings, was passiert wäre, wenn ich z.B. nicht zu
> Hause gewesen bin um den Strom rechtzeitig auszuschalten. Die innereien
> der Geräte und die Leiterplatte müssten doch selbstlöschend sein, genau
> wie die Küche (Bj 2013), oder?

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Peter R. schrieb:
> Die Tasterei ist zumindest bei meinem Kochfeld nur für das
> Zuschalten/Wegschalten weiterer Teilbereiche des Glühfeldes
> verantwortlich. Das echte Schalten Ein/Aus findet weiterhin über
> mechanische Schalter statt. So wirds auch bei diesem Feld sein.

Der einzige mechanische Schalter ist bei dieser Kochfläche die 
Sicherung. Sonst hat es nur Soft-Touch Buttons. Das Kochfeld ist an 
3x230V angeschlossen und sobald die Spannung da ist, ist der 5V Teil 
aktiv. Er überwacht die Knöpfe, etc. Der Mikrocontroller läuft die ganze 
Zeit.

Ich konnte jetzt nicht alles durchmessen, aber es könnte auch sein, dass 
an dem betroffenen Kondensator auch ständig 230V anliegen. Jedenfalls 
hat das Ausschalten der Kochfläche nicht dafür gesorgt, dass der Qualm 
aufhört, sondern erst das Ausschalten über die Sicherung. Ich werde es 
aber mal durchmessen, wenn das Ersatzteil da ist.

von cleveristanders (Gast)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Die innereien
> der Geräte und die Leiterplatte müssten doch selbstlöschend sein, genau
> wie die Küche (Bj 2013), oder?

Die Aufschrift nicht brennbar ist keine Herausforderung!

Bart Simpson

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