Ich brauche auf der Rückseite einer Alufrontplatte einen Schraubbolzen oder irgendwas zum Befestigen des Schutzleiters. Früher(tm) hat man die ja einfach mit unter eine Schraube geklemmt, aber erstens hab ich keine Schraube an der Stelle und zweitens ist das ja nicht mehr zulässig. Grundbedingungen: - Alu-Frontplatte Dicke 1.5mm, ca. 150cm² - Gewindebolzen oder Schraube M3 oder M4, Material Alu, Messing, Stahl, egal - alternativ Lasche für Kabelschuh - von vorn nicht sichtbar (Verfärbung wäre ok, aber keine Bohrung, Schraubenkopf oder Einpressmutter) 1. Versuch: Auflöten. Ging nicht, trotz dickem Brateisen, verschiedenen Ölen, Glasfaserpinsel und Schleifblock, weder mit bleifrei noch mit Bleilot. Wahrscheinlich ist das Blech zu dick. Vorwärmen auf der Heizplatte sorgt nur dafür, dass das Öl, welches die Lötstelle schützen soll, sich schneller verdünnisiert. 2. Versuch: Reibschweissen. Ging weder mit Stahl noch mit Aluschraube, die haben sich da nur reingekratzt (auch Alu auf Alu), wahrscheinlich kommt die Bohrmaschine einfach nicht auf die erforderlichen Drehzahlen. Weiss jemand, mit welchen Drehzahlen Reibschweissen sonst so abläuft? 3. Idee: Widerstandsschweissen. Ich würde ein paar Windungen dicken Draht durch einen Ringkerntrafo fädeln und da mal Widerstandsschweissen mit Wechselstrom versuchen. Allerdings habe ich noch keine Idee, wie ich den Bolzen ordentlich konaktieren kann. Wenn der sich mit der Zuleitung verschweisst, bringt das auch nichts. Habe ich da mit einem 1000W-Ringkerntrafo und 10mm² Litze eine Chance, oder reicht das nicht? Ich hab noch aus dem Praktikum in Erinnerung, dass gerade Alu für Widerstandsschweissen nicht so gut geeignet ist, weil sehr geringer Widerstand. Der Bolzen selbst darf auch aus Messing oder Stahl sein, wäre das besser, oder verschweisst das mit dem Alu nicht richtig? 4. Idee: Leitfähiger Kleber. Naja, nicht wirklich, ich bezweifle, dass das eine angemessene Befestigung für einen Schutzleiter ist. Da das Problem immer mal wieder auftaucht, wäre eine nicht zu aufwändige, zuverlässige Lösung schön.
Dafür gibt es Bolzenschweissgeräte -> Schlosserei in der Umgebung suchen.
willst DU den Bolzen nur optisch plazieren? Oder soll der echt eine Schutzleiterfunktion bekommen? Alle Deine Versuche taugen nur zu ersterem. Elektrische Sicherheit sieht ganz anders aus. Verbindung nicht lösbar, Zahnscheiben,gasdicht und und und...
Timm Thaler schrieb: > und zweitens ist das ja nicht mehr zulässig. Tatsächlich? Gibt es dafür eine Begründung?
Für Reibschweißen brauchst Du vor allem eines: Druck. Die Drehzahl ist nicht hoch. Ansonsten ist Bolzenschweißen das Mittel der Wahl. Wir schweißen Bolzen praktisch nur noch so auf, von M2-M10, ebenso 6,3mm-Laschen. Damit kann man auch auf 1mm-Blech M8-Bolzen schweißen, ohne dass man auf der anderen Seite auch nur das Geringste sieht. Für Bolzen aus Alu benötigst Du auch nicht viel Energie. Unser Soyer hat 66000µF. Für M4 laden wir die mit 90V auf. Aber: entscheidend für eine saubere Verschweißung ist die Bolzenpistole. Die Mechanik muss sauber abgestimmt sein, inkl. Federdruck usw. da das Ganze innerhalb von ein paar Millisekunden abläuft. Einfach nur irgendwie aufsetzen funktioniert mit Sicherheit nicht. Das Ganze funktioniert äußerst zuverlässig. Wir sind mit dem Gerät sehr zufrieden und geben es nicht wieder her :-)
schrauben, ein Masseband, meist aus Kupfer, wird ja auch geschraubt.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Tatsächlich? Gibt es dafür eine Begründung? Das wurde hier vor längerem mal diskutiert. Der Schutzleiter darf nur Schutzleiterfunktion ausüben. Folglich darf ein Schutzleiteranschluss nicht noch den Schalter mit halten, oder die Gehäusewand. Man könnte ja den Anschluss vergessen, wenn man den Schalter mal tauscht. Ist egal, der Schalter ist snap-in. Und an den 6mm-LED-Fassungen möchte ich keinen Schutzleiter mit unterklemmen. spontan schrieb: > Alle Deine Versuche taugen nur zu ersterem. Elektrische Sicherheit sieht > ganz anders aus. Schweissen scheint mir nicht unüblich zu sein, um einen Bolzen für einen Schutzleiter zu setzen. Auf den Gewindebolzen kann ich dann natürlich den Schutzleiter mit einer Zahnscheibe unterlegt verschrauben. Wo ist Dein Problem? Chris D. schrieb: > Ansonsten ist Bolzenschweißen das Mittel der Wahl. Wir schweißen Bolzen > praktisch nur noch so auf, von M2-M10, ebenso 6,3mm-Laschen. Jaja, das hab ich auch gefunden. Aber für sporadisch 10 Frontplatten im Jahr scheint mir die Anschaffungsschwelle etwas hoch...
> Wo ist Dein Problem?
Ich hab da kein Problem, ich laß Bolzen aufschweißen. M4, mit
Kupferüberzug, dann Zahnscheibe und Mutter drauf.
Bei Dir ist das Problem eher der Eigenbau, mit nicht den richtigen
Mitteln.
Vielleicht gelingt es Dir Bolzen aufzuschweißen (aufzupappen?), fest und
dauerhaft sollte es dann schon sein. Bei elektrischer Sicherheit ist
halt kein Kompromiß erlaubt, auch nicht im Hobby-Bereich.
Timm Thaler schrieb: > Früher(tm) hat man die > ja einfach mit unter eine Schraube geklemmt, aber erstens hab ich keine > Schraube an der Stelle und zweitens ist das ja nicht mehr zulässig. Timm Thaler schrieb: > Das wurde hier vor längerem mal diskutiert. Der Schutzleiter darf nur > Schutzleiterfunktion ausüben. Folglich darf ein Schutzleiteranschluss > nicht noch den Schalter mit halten, oder die Gehäusewand. Man könnte ja > den Anschluss vergessen, wenn man den Schalter mal tauscht. Stimmt schon, aber was spricht dagegen, eine Extra-Schraube für den Schutzleiter-Anschluss vorzusehen?
Das mit der Schraube habe ich bisher so gemacht, aber: 1. Es sieht blöd aus, wenn da unmotiviert ein Schraubenkopf rumsteht. 2. Die Platte ist 1.5mm dick, mit einer M3 Senkkopfschraube wirds da schon knapp, von M4 ganz zu schweigen. Den Schraubenkopf zuspachteln kaum möglich. 3. Wird die Front laminiert, zeichnet sich der Kopf trotzdem unter dem Laminat ab. Nagut, vielleicht bin ich da zu pingelig. 4. Ist die Front einmal laminiert, habe ich ein Problem, wenn der Kopf durchdreht. Ja, zur Not ist die Schraube besser als ein abgefallener Bolzen. Ich dachte halt, es gäbe eine saubere und mit einfachen Mitteln erreichbare Lösung.
Timm Thaler schrieb: > 1. Versuch: Auflöten. Ging nicht, trotz dickem Brateisen, verschiedenen > Ölen, Glasfaserpinsel und Schleifblock, weder mit bleifrei noch mit > Bleilot. Nachdem ein Bolzenschweißgerät für die seltene Benutzung zu teuer ist, würde ich an Deiner Stelle das mit dem Löten mal weiter verfolgen: Es gibt spezielle Alu-Reiblote, mit denen soll es ganz gut funktionieren. Hab ich aber selber noch nicht probiert. Oder spezielle silberhaltige Lote und Flussmittel für das Weichlöten von Aluminium. Schau Dich mal bei Onlineshops um die sowas verkaufen. Du solltest aber einen Propan-Brenner haben, der normale Elektronik-Lötkolben reicht nicht. Natürlich gibt es auch noch Hartlöten, aber da brauchst Du dann meist nen Propan/Sauerstoff oder Acetylen-Brenner und es besteht die Gefahr daß Dein Alu schmilzt.
Timm Thaler schrieb: > Da das Problem immer mal wieder auftaucht, Auf welche abstrusen Ideen die Leute kommen, bloss weil sie einen Schraubenkopf auf der Frontplatte uncool finden. Nix haben (kein Bolzenschweussgerät, nicht mal eine Lasche anschweissen können) aber alles wollen "unsichtbar", da passt halt Anspruch und Wirklichkeit nicht zusammen.
Und warum der Schutzleiteranschluß unbedingt an der Frontplatte sein muß. Wie ist die sonst befestigt?
michael_ schrieb: > Wie ist die sonst befestigt? Die steckt in einem Bopla-Halbschalengehäuse aus Kunststoff. Wird also nicht anderweitig kontaktiert. Auf der Frontplatte (nicht auf jeder, es sind Geräte mit unterschiedlichen Funktionen im jeweils gleichen Gehäusetyp) können aber diverse Anschlüsse (BNC, Sub-D) sein. Ich kann also nicht die ganze Platte isoliert ausführen.
Dacht ich mir schon! Die sind aber für sowas nicht geeignet. Das Alu ist max. 1mm stark. Die Rückseite mußt du doch dann auch anschließen. Entweder nimm Metallgehäuse oder mach die Spannungsversorgung in der entsprechenden Schutzart. Mit ausgewählten Printtrafos geht das doch einfach. Oder mit Netzteilen wie in SAT-Empfängern. Die haben Metallgehäuse mit Eurosteckern.
michael_ schrieb: > Die sind aber für sowas nicht geeignet. Das Alu ist max. 1mm stark. Die wurden aber schon dafür verwendet. Von Siemens. Halt nur mit geerdeter Rückseite, die Vorderseite war komplett isoliert. Das Alu ist 1.5mm stark, bis 2.5 wären vom Einschubschlitz her möglich. > Die Rückseite mußt du doch dann auch anschließen. An der Rückseite stört mich ein Schraubenkopf nicht. > Entweder nimm Metallgehäuse oder mach die Spannungsversorgung in der > entsprechenden Schutzart. Die Spannungsversorgung ist nicht das Problem: Es werden mit GND verbundene BNC-Buchsen oder Sub-D-Stecker angebaut. Quasi wie bei einem Oszi oder PC.
Liegen im Gerät 230V an oder nicht? Eine separate Erdung einer Frontplatte, nur weil da eine SUB-D oder BNC-Buchse drinsitzt wäre mir neu.
Andreas Lang schrieb: > Liegen im Gerät 230V an oder nicht? Ja, die werden über Kaltgerätestecker versorgt. Auch die verbauten Schaltnetzteile brauchen ihren PE. SKII ist also nicht möglich.
Eine Senkschraube mit 2 Komponenten Metall Kleber ankleben. Hatte schon verwendet, bei mir war aber die elektrische Verbindung nicht wichtig.
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