Hallo an alle! Ich bin derzeit dabei mir meine eigenen Sachen zu kaufen für Basteleien. ( Labornetzgeräte, Oszi, Funktionsgenerator, Werkzeuge aller Art ... ) Bis jetzt hab diese Sachen nur an der Uni / Betrieb benutzt, wenn ich es brauchte. Meine Basteleien liegen in folgenden Bereichen: - Größten Teils im Audio Bereich ( Vor-/Endstufen, Aktive Filter ... ) + Schaltnetzteile und Class D Endstufen - Basteleien mit µC für Haus Elektronik + IF Bedienung sind auch drin - Und was mir sonst noch in den Kopf kommt ( fällt aber nicht weiter ins Gewicht bei der Entscheidung ;) ) Daher bin ich momentan auf der Suche nach einem Oszilloskop und frage mich wonach ich suchen sollte. So persönlich denke ich, dass eine Bandbreite von mehr als 100Mhz nicht vonnöten ist. Budget dachte ich bis 300€ sollte ich etwas finden, was mich zufrieden stellt. Gefunden habe ich als Neuware ein günstiges von Rigol: http://www.meilhaus.de/rigol+ds1054z,i1.htm Für 300€ ein echtes Schnäppchen! Nur runzel ich ein wenig die Stirn wenn ich hier und da sowas wie Software Probleme, extremes Flackern des Signals lese. Oder sollte ich lieber nach gebrauchten Analog/Digital Oszis mich umsehen ? Gefunden hab ich bei ebay sowas wie: Hameg HM407 ( 320€ ) Hameg HM507 ( 350€ ) Zudem habe ich auch ein Lecroy 9400A geschenkt bekommen. Nur leider ist es laut Vorbesitzer halb defekt ( 1 Kanal kaputt ) und er meint das Problem liegt auf der Main-Platine unter der Abschirmung direkt an den BNC Buchsen. Diese Alten Oszilloskope finde ich schon sehr gut und hab darin mehr Vertrauen in der robusten Bauweise etc... Nur haben sie nicht so viele Funktionen, wie die neuen. Aber ich weiß ja auch nicht ob ich diese Funktionen wirklich brauche. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr ( die ihr schon Erfahrung in der Materie besitzt ) mir einfach schreiben könntet was ihr denkt und was ihr machen würdet im Hinblick auf auf meine oben genannten Bastel-Bereiche. Vorallem der Audio Bereich ist mir wichtig! Vielen Dank für Antworten schonmal vorweg. Viele Grüße, Martin
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Verschoben durch Moderator
Martin schrieb: > Diese Alten Oszilloskope finde ich schon sehr gut und hab darin mehr > Vertrauen in der robusten Bauweise etc.. Das Vertrauen hast du nur bis dein erstes älteres Messgerät von einem nützlichen Gerät zum Bootsanker durch den Defekt eines ASICs oder einer Hybridschaltung degradiert wird(*). Und das tut richtig weh bei den Gebrauchtpreisen (v.a. in Deutschland). Analogscopes sind nett und schöne Technik, aber bei den NEUpreisen für Deep-Memory-DSOs... eher nicht. Wenns um Audio geht, dürfte ein Funktionsgenerator mit einer brauchbaren Sweep/Wobbelfunktion früher oder später nützlich sein. Auch immer von nutzen ist ein einfacher Sinus-Generator mit hoher Signalreinheit, wie sie ein Funktionsgenerator nicht liefern kann. Das ist aber eher ein schönes Bastelprojekt und nichts zum fertig kaufen. Für MCU-Sachen wird früher oder später ein halbwegs brauchbarer Logic Analyzer nützlich sein. Hier ganz klar: irgendeinen Bootsanker gebraucht kaufen lohnt sich gar nicht. Es gibt diverse kleine LAs zum Anstöpseln an den PC mit mindestens 8 Kanälen, die kosten fast nix und funktionieren mit diverser Software. (Stichwort Saleae Clone, Sump/Open Logic Sniffer, ...) (*) das ist ein recht beliebter Defekt bei diversen HP und Tektronix Geräten. Bei HP sind wohl besonders die Generatoren der 811xA-Serie stark betroffen, weil wohl die Kühlung unterdimensioniert ist.
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Bearbeitet durch User
Marian B. schrieb: > Wenns um Audio geht, dürfte ein Funktionsgenerator mit einer brauchbaren > Sweep/Wobbelfunktion früher oder später nützlich sein. Jop! Das wäre dann das nächste was ich mir besorgen würde um Frequenzgänge in Filtern Verstärkern sichtbar zu machen anzusehen ( fehlt gerade ein passendes Verb ) -> einen guten Vorschlag was ich mir da anschauen könnte würde ich auch willkommen heißen ;) Also deiner Meinung nach sollte ich mir das Rigol DS 1054Z für 300€ zulegen, weil ältere gebrauchte Geräte schnell einen Defekt aufweisen können und die Ersatzteile teuer sind ?! Ergibt Sinn! Aber analogen wird doch eine höhere Präzision / besser Auflösung etc. nachgesagt, weshalb sie für Audio Sachen doch zu bevorzugen wären, oder nicht ? Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein 300€ Oszi keine massenhafte Probleme in der Software und Vearbeitung mit sich bringt und mit einem älteren qualitativen ( was einmal sehr viel mehr gekostet hat ) mithalten kann. https://www.youtube.com/watch?v=K1IJH9aJvgE Wie es bei dem Video am Anfang zu sehen ist, ist grausam und bei anderen sagt er, dass es noch viel schlimmer ausfällt. Auch nach dem Firmware Update ist es nicht berauschend... Evtl muss ich mal mit so einem Teil arbeiten, damit ich darin Vertrauen bekomme....
Martin schrieb: > Also deiner Meinung nach sollte ich mir das Rigol DS 1054Z für 300€ > zulegen, weil ältere gebrauchte Geräte schnell einen Defekt aufweisen > können und die Ersatzteile teuer sind ?! Naja schnell ist übertrieben. Aber gerade als Einsteiger ist es ziemlich unpraktisch, wenn man kein verlässliches Oszilloskop hat. Bei einem 20-40 Jahre alten Analogscope kann es eben schnell mal passieren, dass irgendwas kaputt geht, falsch eingestellt/kalibriert ist etc. und dann kuckt man in die Röhre (wortwörtlich) als Einsteiger. > Ergibt Sinn! Aber analogen wird doch eine höhere Präzision / besser > Auflösung etc. nachgesagt, weshalb sie für Audio Sachen doch zu > bevorzugen wären, oder nicht ? Das ist kompletter Unfug. Martin schrieb: > Wie es bei dem Video am Anfang zu sehen ist, ist grausam und bei anderen > sagt er, dass es noch viel schlimmer ausfällt. > Auch nach dem Firmware Update ist es nicht berauschend... Ich kenne dieses Oszilloskop nicht. Ich besitze aber einen anderen Henkelmann (DSO5000B-Serie) und sehe dort kaum Probleme. Was klar ist: "richtige" DSOs bieten mehr von allem (meist), kosten aber erheblich mehr, auch gebraucht (schau dir z.B. die Preise für 90er Jahre DSOs an ; du wirst unangenehm überrascht sein). Ein weiterer Vorteil der Henkelmänner ist die angenehm kleine Baugröße und ihr niedriger Stromverbrauch/Geräuschpegel(!). Martin schrieb: > einen guten Vorschlag was ich mir > da anschauen könnte würde ich auch willkommen heißen ;) Normalerweise kann ein digitaler/programmierbarer Funktionsgenerator all das, weil es recht einfach zu implementieren ist. Bei analogen Funktionsgeneratoren sieht das ganz anders aus...
Audio heisst, du musst Audio auch messen können. Ein Neutrik A1 kann man inzwischen durch eine gute 24 bit/96kHz Soundkarte ersetzen und Programme wie Audacity. Als Oszi tut es fast jedes, moderne digitale sind preiswert so daß man keine uralten Röhren mehr kaufen muss. Ich persönlich liebe aber digital Phosphor, also Farb/Graustufen die zeigen wie oft ein Strahl eine Linie beschreibt. Wenn du allerdings mit der Reparatur des LeCroy überfordert bist, bei der der andere Kanal zeigt wie es richtig wäre, würde ich vielleicht die Finger von Elektronikbastelei lassen.
MaWin schrieb: > Wenn du allerdings mit der Reparatur des LeCroy überfordert bist, bei > der der andere Kanal zeigt wie es richtig wäre, würde ich vielleicht die > Finger von Elektronikbastelei lassen. Soweit ich weiß hat LeCroy zumindest früher liebend gern die Eingangsschaltung in Hybridtechnik ausgeführt, entsprechend sind defekte Kanäle wohl oft nicht reparabel. Preisgefälle nach defekten Kanälen im Markt spricht ebenfalls dafür.
> Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein 300€ Oszi keine > massenhafte Probleme in der Software und Vearbeitung mit sich bringt Da kann ich dich beruhigen. Mein UT2042 ist in dieser Preisklasse und ich bin mit dem Gerät absolut zufrieden. Ich bin bislang auf kein einziges Problem gestoßen. Die Windows Software ist Kacke, aber die brauche ich auch nicht. Screenshots und Rohdaten Speichert das Gerät auch ohne PC auf USB Stick. Und die Rohdaten kann man relativ leicht mit einem Excel Makro einlesen.
Marian B. schrieb: > Ein weiterer Vorteil der > Henkelmänner ist die angenehm kleine Baugröße und ihr niedriger > Stromverbrauch/Geräuschpegel(!). Ja, das stimmt. Das ist schon sehr angenehm das leichte Gewicht und mehr Platz auf dem Tisch. >Wenn du allerdings mit der Reparatur des LeCroy überfordert bist, bei >der der andere Kanal zeigt wie es richtig wäre, würde ich vielleicht die >Finger von Elektronikbastelei lassen. Das hätte nicht sein müssen. Kontern werde ich nicht... ist mir zu blöd! >Soweit ich weiß hat LeCroy zumindest früher liebend gern die >Eingangsschaltung in Hybridtechnik ausgeführt, entsprechend sind defekte >Kanäle wohl oft nicht reparabel. Preisgefälle nach defekten Kanälen im >Markt spricht ebenfalls dafür. Wie dem auch sei... Die OP's der Eingangsstufe ( noch die alten runden mit Blechummantelung ) liegen unter einer Abschirmplatte festgepresst. Darunter ranzukommen wird ne Arbeit, wenn überhaupt ohne Schaden möglich. Und selbst wenn ich darunter komme... Ein Oszilloskop reparieren ohne ein zweites Oszilloskop ist ähm... Danke für eure Ratschläge.
Ich habe auch Jahrzehnte mit AnalogScopes oszillographiert, und bentze seit nun 15Jahren täglich Digital-Oszilloskope. Meinen letzten Hameg hab ich vor ein paar Jahren verschenkt, und er fehlt mir nicht wirklich. Die Möglichkeit der Bildschirmspeicherung, Anzeige von RMS-Werten, Anstiegszeiten - und die Ausgabe auf eine Datei - sind Punkte, auf die ich heute nicht mehr verzichten will. Und was das Eigenrauschen betrifft - dies wird imho häufig über bewertet. Das Rauschen von Verstärkern konnte man noch nie mit dem Scope messen. Dafür gibt es heute Soundkarten und passende Software. Und was Rigol betrifft - ist für mich heutzutage erste Wahl hinsichtlich Preis-Leistungsverhältnis. Also gebrauchtes Scope lohnt nicht, und Hameg schon garnicht.
voltwide schrieb: > Und was das Eigenrauschen betrifft - dies wird imho häufig über > bewertet. Das Rauschen von Verstärkern konnte man noch nie mit dem Scope > messen. Dafür gibt es heute Soundkarten und passende Software. Der Punkt ist doch viel mehr, dass ein analoges Oszilloskop durch die Intensitätskurve vom Phosphor das Eigenrauschen und auch Rauschen auf dem Signal versteckt. Ein DSO zeigt einem das Signal viel realitätsgetreuer, wenn man die 8 Bit im Hinterkopf behält... wenn es so wie auf dem Analogscope aussehen soll, muss man eben Averaging anmachen.
Nein, der Punkt ist der, dass Du mit 5mV/SKT und 30MHz-Bandbreite kein NF-Rauschen im uV-Bereich sehen kannst.
Bring mich halt jemand dafür um dass ich mal in den Raum stelle dass ich zZt ein Analogscope mit eben der Sorte Eingangsverstärker die man für solche NF-Messungen braucht (nicht einzelne uV aber schon tief im uV-Bereich) im Markt eingestellt habe (und mir die damaligen Interessenten nicht schmeckten da Händler). Überholungsbedürftig aber benutzt vergleichsweise wenig von den angesprochenen Spezialteilen.
Hi, also mit dem Rigol DS 1054Z für 356€ (inkl. Märchensteuer) machst du definitiv nichts falsch. Der Preis-Leistungs-Verhältnis ist unschlagbar. Nach Jahren hat man einen Geräteübergreifenden Bug gefunden. Liebäugle selber damit, wenn ich doch bloß mehr basteln würde... Beste Grüße, Marek
Das sei unbenommen - nur ist dies mit Sicherheit nicht der Normalfall an Scopes in der Klasse 300Euro
Marek N. schrieb: > also mit dem Rigol DS 1054Z für 356€ (inkl. Märchensteuer) machst du > definitiv nichts falsch. Hopala! Hab auf das exklusiv nicht geachtet ;P Danke für die Entscheidungshilfe! Ihr Habt mir ein paar Punkte aufgezeigt, die ich so nicht beachtet habe, die mir aber die Entscheidung leicht machen. Ich werd es mir wohl kaufen. Und man hat ja bisschen Zeit es wieder zurück zu geben, wenn es Probleme macht und 3 Jahre Garantie... Darüber hinaus kann ich damit dem lecroy auf die pelle rücken. Wenn ich das flott bekäme, wäre es sicher ein guter Zusatz zum rigol. etwas besseres als das rigol werde ich für den Preis nicht finden und mehr geld auszugeben für mehr Bandbreite oder ein anderes würde sich nicht lohnen, oder? Jedenfalls danke für eure Antworten und evtl werd ich nochmal nachfragen bzgl eines funktionsgenerators. Aber das erst später... Viele Grüße, Martin
habe einen Thread für das Lecroy geöffnet: Beitrag "Lecroy 9400A Fehler" Vielleicht weiß jemand direkt etwas mit der Beschreibung des Fehlers was anzufangen.
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