Und noch eine Frage zu meinem alten Blitzgerät Braun F650. Die Akkus sind hin. Eingebaut sind drei Knopfzellen-Akkus (jeweils 2 Zellen) mit der Bezeichnung Varta 2/600DKZ. Jeder hat 2,4 V, 20 mm Höhe und 35 mm Durchmesser. Lötfahnen. Ach ja, natürlich NiCd. Ich würde sie gerne gegen NiMH-Typen austauschen. Leider habe ich keine geometrisch und elektrisch äquivalente Typen gefunden. Etwas kleiner ist der Typ "Knopfzellen-Akku 250H NiMH Emmerich 250 H, SLF 300 mAh 2.4 V" (14,7 mm Höhe, 25,1 mm Durchm.), leider nur mit 300 statt 600 mAh. Welche, die näher am Original sind, habe ich nicht gefunden. Habe ich nicht gut genug gesucht? Vielleicht kennt jemand einen besser passenden Typ? Danke für Hilfe, Richard
Richard Müller schrieb: > Leider habe ich keine geometrisch und > elektrisch äquivalente Typen gefunden. Eine kleine LiPo-Tütenzelle + Spannungswandler? Platinen mit Ladeelektronik, Schutzbeschaltung und Stepup-Schaltregler gibts zu einem Spottpreis aus China. Man muss nur noch den Spannungsteiler des Schaltreglers anpassen und schon hat man die nötigen 6-7V
NiMH sind deutlich schlechter als NiCd, nicht so langlebig. LiIon sind besser aber noch weniger langlebig. Schau, ob du statt der alten DKZ modernere AAA Micros mit Lötfahnen hineinbekommst, und die in NiCd findest.
MaWin schrieb: > NiMH sind deutlich schlechter als NiCd, nicht so langlebig. > LiIon sind besser aber noch weniger langlebig. > Schau, ob du statt der alten DKZ modernere AAA Micros mit Lötfahnen > hineinbekommst, und die in NiCd findest. @MaWin: Die Behauptung müsstest du bitte mit Literatur unterlegen - ich habe eher die umgekehrte Erfahrung gemacht. NiCd ist jedoch zu Recht als problematisch eingestuft, Cadmium ist nicht gerade gesund zu nennen und die Akkus müssen auch fachgerecht entsorgt werden, nachdem sie ausgebaut wurden. @Richard: NiCd-Akkus wurden meist mit -dV-Verfahren geladen, also bis zum Überschreiten der typischen Ladespitze (Kennlinie). NiMH kann man zwar auch so laden, jedoch ist diese Ladespitze deutlich schwächer ausgeprägt, weshalb die Ladeschaltungen besonders darauf ausgelegt werden müssen. Die im Blitzgerät verwendete Schaltung sollte daher auf Eignung für NiMH geprüft werden. Prinzipiell spricht nichts gegen den NiMH, aber einen direkten Austauschtypen wirst du nirgendwo bekommen. Viel Erfolg! PdG
PdG schrieb: > @MaWin: Die Behauptung müsstest du bitte mit Literatur unterlegen - ich > habe eher die umgekehrte Erfahrung gemacht. Wenn ich meinen Senf dazu geben darf, frag mal in Modellbauerkreisen nach, was von beiden robuster ist. Der einzige Grund, warum dort NiMH verwendet wird, ist, daß man nix anderes mehr zu kaufen bekommt. Während meine 15 Jahre alten NiCD-Racingpacks noch immer annähernd volle Kapazität und niedrigen Ri besitzen, mußte ich ihre NiMH-Kollegen meist schon nach einem Jahr entsorgen. Mit Ausnahme der Eneloops sind NiMH-Zellen der letzte Schrott.
Icke ®. schrieb: > Wenn ich meinen Senf dazu geben darf, frag mal in Modellbauerkreisen > nach, was von beiden robuster ist. Der einzige Grund, warum dort NiMH > verwendet wird, Wer verwendet denn noch NiMh im Modellbau? Da wird entweder LiPo oder LiFePo verwendet. Schnellladefähig und schnellentladefähig. Mit NiCd-Akkus kann man allenfalls einen Gabelstapler antreiben (praktisch: man braucht keinen zusätzlichen Ballast), so schwer sind diese. Schon mal gesehen wie ein Modellhubschrauber versucht mit NiCd-Akkus in die Luft zu kommen? PdG schrieb: > Die im Blitzgerät verwendete Schaltung sollte daher auf Eignung für NiMH > geprüft werden. Vermutung: Trafo, Diode, Widerstand. Mehr wird da nicht drin sein und das abschalten wenn der Akku voll ist sollte der Benutzer nicht vergessen.
Klar, Leute, im Wesentlichen habt ihr schon Recht. Man kann zu Akkus aber ganze Abhandlungen schreiben, was jedoch für den ursprünglichen Fragesteller Richard nicht gerade hilfreich wäre. Also: ja, NiCd hat recht niedrige Innenwiderstände und ist daher besonders für Hochstromanwendungen wie im Modellbau geeignet. Aber es gibt sie halt nicht mehr und man muss Alternativen suchen. Und ja, die Eneloops von Panasonic sind die einzigen NiMH, die reproduzierbare Ergebnisse bei sehr geringer Selbstentladung bieten (siehe c't 15/2009, S. 152ff). Alle anderen NiMH-Hersteller, von denen es weniger als eine Handvoll weltweit gibt (nicht die aufgeklebten Labels sind gemeint, sondern wirkliche Hersteller) haben einfacher gestrickte Aufbauten, die nach wenigen Tagen/Wochen völlig entladen sind - versucht mal, einen solchen Akku in einen Nachttisch-Wecker zu stecken... Andererseits sollte die Selbstentladung in Blitzanwendungen relativ egal sein, so dass man auch die Billig-NiMHs aus dem Discounter verwenden können sollte. Zurück zur eigentlichen Fragestellung: welchen Akkutyp kann Richard für sein Braun F650 verwenden? Zunächst würde ich die Ladeschaltung analysieren, die vermutlich sehr einfach gestrickt ist. Sowohl bei NiMH, als auch bei NiCd kann ein geringer Dauerladestrom fließen. Ggf. können wir die Modifikation der Schaltung hier diskutieren, wenn Richard sie aufgenommen hat? Die seltsamen Abmessungen des Original-Akkus verhindern den direkten Ersatz durch AAA- oder AA-Zellen - egal ob NiCd oder NiMH. Es wäre also sinnvoll zu prüfen, welcher Bauraum für z.B. NiMH-in AA zur Verfügung steht. Ein Blick in das Blitzgerät zeigt, dass evtl. genug vorhanden ist (das im Bild scheint aber etwas reduziert zu sein): http://radioreinhard.de/Geraete/Sonstige/0/F650/Full/Innen.jpg Ich gehe davon aus, dass die Akkus in Reihe geschaltet wurden, was Richard aber einfach auf der Leiterseite prüfen kann (im Bild sind die Lötfahnen-Schlitze gut zu erkennen). Richard kann also 6 AA-NiMH einbauen, wobei ich dringend empfehle, 2000mAh-Typen zu verwenden, weil die Akkus mit größerer Kapazität deutliche Nachteile haben, was hier aber nicht sinnvoll diskutiert werden kann. Zum Test kann Richard einfach mal 6 AA-Batterien versuchen unterzubringen, bzw. 6 AAA, sollte das Volumen der AA zu groß sein. Mit den 2Ah-Typen steht dann rein rechnerisch schon mal die gut dreifache Energiemenge zur Verfügung, trotz kleineren Volumens. Zur elektrischen Verbindung und mechanischen Fixierung kann man massiven Cu-Draht z.B. aus NIM-Netzkabel (1.5mm²) verwenden, den man vorher in die passende Form bringt und dann mit entsprechend hoher Temperatur direkt am vorher verzinnten Akku anlötet (Vorsicht, bitte möglichst kurz erhitzen und Akku schnell wieder abkühlen, am besten an einem Probeexemplar testen). Anschließend das neue Akkupack einbauen und ein paar Testaufladungen durchführen (evtl. erst nach Analyse der Ladeschaltung). Vorsicht bei offenem Gerät: Netzspannung! Wenn der Akkupack ohne große Hitzeentwicklung ladbar ist, könnte man eine längere Testserie starten. Falls du sicher gehen willst, Richard, beteilige uns an der Schaltungsanalyse der Ladeschaltung. Beste Grüße, PdG
PdG schrieb: > Die Behauptung müsstest du bitte mit Literatur unterlegen Muss ich nicht, es ist Erfahrung, die hast du scheinbar nicht. PdG schrieb: > Und ja, die Eneloops von Panasonic sind die einzigen NiMH, die > reproduzierbare Ergebnisse bei sehr geringer Selbstentladung bieten > (siehe c't 15/2009, S. 152ff). Alle anderen NiMH-Hersteller ... > haben einfacher gestrickte Aufbauten, die nach wenigen Tagen/ > Wochen völlig entladen sind Unsinn eines Uninformierten, quasi alle Hersteller haben inzwischen low self discharge NiMH Akkus. Aber auch Eneloops leben nicht länger als NiMH eben leben - deutlich kürzer als NiCd. Und natürlich kann man NiCd noch kaufen. http://www.ebay.de/itm/4x-Akku-Battery-Industriezelle-1-2V-600mAh-Ni-CD-NiCD-AA-Mignon-mit-Lotfahne-/390741246710?pt=RC_Modellbau&hash=item5af9fe42f6 nur befürchte ich, passt AA nicht in den Blitz rein, er braucht AAA.
Bei den Akkuwerkzeugen waren die NiMH Akkus so überzeugend, das die Hersteller die überwiegend (oder alle ?) aus dem Programm genommen haben - NiCd gibt es noch ein paar. Ein Vorteil der NiCd gegenüber NiMH ist das man die gute per Erhaltungsladung oder 15 Stundenladung laden kann, weil sie dauerhaftes langsames Überladen recht gut verkraften.
Das waren aber ausführliche Anmerkungen, danke an alle! Also: 1. Ladegerät ist eh extern, da ist man also frei in der Konzeption. 2. Die Akkus sind in Serie geschaltet. Man müsste sie also auch in Serie im Gerät laden. Ein "neuzeitliches" Ladegrät müsste noch dazu kommen (Empfehlung?). 3. 6 AA's würden gerade so reingehen, eben mit Batterien ausprobiert. Ich denke, ich werde 6 Eneloops nehmen, diese Akkus (in AA) wollte ich auch für mein anderes antikes Gerät verwenden (Metz 45CT1), hier aber in einem für Batterien vorgesehen Korb, aus dem man sie zum Laden rausnehmen kann. Die Eigenschaft "rausnehmbar" kriege ich jedoch bei dem Braun nicht realisiert. Danke und Tschüss!
Schaltungsvorschläge NiMH-Akkulader gibt es reichlich. Bis vor vielen, vielen Jahren habe ich z.B. gern die legendäre U240x-Familie von Temic empfohlen, die leider schon lange abgekündigt wurde. Deren Application Notes enthalten noch viele wertvolle Hinweise zum Laden von NiCd/NiMH, die vorletzte Version des Family-Books findet man zum Nachschlagen z.B. hier: http://pe2bz.philpem.me.uk/pdf%20on%20typenumber/A-C/BATTERY.pdf Alternativen z.B.: basierend auf PIC16, PWM-Controller, Temp-Sensor und diskretem Kleinzeug, incl. Firmware (Achtung, Board obsolet): http://www.microchip.com/DevelopmentTools/ProductDetails.aspx?PartNO=mcp1630rd-nmc1 fertiger Lade-Controller, erfordert als Leistungsteil z.B. Linear- oder Schaltregler: http://www.onsemi.com/PowerSolutions/product.do?id=MC33340 oder MC33342 NiMH-Ladeverfahren noch einmal zum Nachschlagen: http://www.st.com/st-web-ui/static/active/en/resource/technical/document/application_note/CD00116930.pdf auch etwas älter, aber auch hier die Lade-Grundlagen noch einmal: http://www.st.com/st-web-ui/static/active/en/resource/technical/document/application_note/CD00003825.pdf Natürlich lässt sich mit diesen Grundlagen jede beliebige MCU mit mindestens 10bit ADC-Auflösung und ein paar IOs für eine solche Steuerung verwenden - muss man halt nur ein wenig programmieren. :-) Vor vielen Jahren, auf der Hoch-Zeit der NiMH-Akkus, wurde übrigens heiß diskutiert, ob -dV oder +dV besser sei. Letztlich bekommt man mit -dV etwas mehr Ladung in die Akkus, reduziert aber die Lebensdauer, bei +dV oder Spitzenladung erreicht man maximale Lebensdauer, dafür sind sie halt nicht so voll. Ach so: MaWin möge mir Uninformiertem die fehlende Erfahrung nachsehen. :-) Viel Erfolg! PdG
MaWin schrieb: > NiMH sind deutlich schlechter als NiCd, nicht so langlebig. worauf bezogen? bis jetzt sind alle meine Eneloop am Leben mit guten gemessenen Leistungen, z.T. seit 6 Jahren. NiCd hatte ich stellenweise nur 1-2 Jahre, wie also kommst du zu dem Ergebnis?
Joachim B. schrieb: > wie also kommst du zu dem Ergebnis? Der Batteriedienst baut heute noch NiCd in Akkuschrauber ein weil die baugleichen NiMh nicht so hochstrombelastbar sind. Es kommt also auch auf die konkrete Verwendung und deren Ströme an. Meine eneloops habe ich auch schon Jahre, aber nicht im Akkuschrauber!!
oszi40 schrieb: > Es kommt also auch > auf die konkrete Verwendung und deren Ströme an. das weiss ich, im Blitz bis 10A geschätzt wegen 58Ws und Blitzfolge 3s bei 4 Zellen, abzüglich Wirkungsgrad sind die Eneloop allemal brauchbarer als alle NiCd die ich hatte.
Sub-C 2100 Ni-Cd Akku mit Lötfahne 22,5 mm Durchmesser Z-Form wäre auch ein Versuch wenn er passt?
Joachim B. schrieb: > > bis jetzt sind alle meine Eneloop am Leben mit guten gemessenen > Leistungen, z.T. seit 6 Jahren. NiCd hatte ich stellenweise nur 1-2 > Jahre, wie also kommst du zu dem Ergebnis? 6 Jahre, kein Wunder, bei solchen Kindern kann es mit dem Wissen noch nicht weit her sein. Kurz gesagt: Ich habe hier NiCd Akkus, die älter sind als alle danach gekauften NiMH, und während die NiMH alle kaputt sind, halten die NiCd immer noch. Eneloop hält zwar die Ladung länger, aber nicht die Lebensdauer, die ersten Eneloops (im Schnurlostelefon) gehen inzwischen auch kaputt, und sie sind kein Stück hochstromfähiger, daher sind im Akkuschrauber natürlich wieder NiCd. Während NiCd teilweise 30 Jahre haltrn, sind NiMH oft nach 5 kaputt. Und dann gäbe es noch offene NiCd...
MaWin schrieb: > Eneloop hält zwar die Ladung länger, aber nicht die Lebensdauer, die > ersten Eneloops (im Schnurlostelefon) gehen inzwischen auch kaputt, und > sie sind kein Stück hochstromfähiger, daher sind im Akkuschrauber > natürlich wieder NiCd. wenn das für RC Cars gilt OK, aber zurück zum Topic, vielleicht schaust du dir den Eröffnungbeitrag noch mal an und dann erzähle weiter was von Hochstrom ;-) Richard Müller schrieb: > Eingebaut sind drei Knopfzellen-Akkus Richard Müller schrieb: > 600 mAh
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Bearbeitet durch User
Joachim B. schrieb: > wenn das für RC Cars gilt OK, aber zurück zum Topic, vielleicht schaust > du dir den Eröffnungbeitrag noch mal an und dann erzähle weiter was von > Hochstrom ;-) Auch Blitzgeräte sind eine "Hochstromanwendung". Speziell "DKZ"- Zellen waren dafür auch geeignet. Da die Akkus natürlich kleiner sind als RC-Akkus würde ich hier auf ca. 2A-Belastung tippen. Gruss Harald
Schreiber schrieb: > Wer verwendet denn noch NiMh im Modellbau? Da wird entweder LiPo oder > LiFePo verwendet. Mittlerweile ja. Bevor Li-Akkus Einzug hielten, wurden allerdings auch Helis und Flächenflieger mit Sub-C Nickel-Zellen betrieben (und sind tatsächlich geflogen!). Hier ging es aber um den Vergleich NiCD/NiMH und nicht immer sind diese durch Li ersetzbar, z.B. wenn die Spannung nicht paßt oder Tiefentladung nicht auszuschließen ist.
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