Hallo allesamt, Ich habe ein Microcontroller-Board mit einem i.MX233. Das Board stürzt ca. einmal im Monat ab und zerstört dabei die SD-Karte (defekte Sektoren). Bei genauerer Betrachtung fiel mein Blick auf den verwendeten i.MX233 Mikrocontroller. Beim Vergleich der vom Boardhersteller verwendeten Firmware mit der Orginal Firmware von Freescale Semiconductor fiel auf, dass der Microcontroller nach dem Start nich wie vorgesehen den DC-DC Schaltregler initialisiert sondern dies mittels eines zuvor gesetzten returns umgeht. Der MX233 nutzte also durchgehend die für den Startvorgang vorgesehenen Linearregler anstatt auf den DC-DC Schaltregler umzuschalten. Die Dauerhafte nutzung der Linearregler ist laut Hersteller recht instabil und kann zu brownouts führen. Mir ist nun aber noch nicht genau klar, wie dies zu einer Beschädigung der SD-Karte führen kann, was den defekt auslöst und warum der Absturz erst nach gut einem Monat erfolgt? :/ Kann es sein das der Controller einfach über die zeit "mürbe" wird? Denken könnte ich mir, dass es dann einen externen Auslöser geben könnte wie Spannungsspitzen im Netz oder eine Elektrostatische-Entladung. Wie kann ich das am besten testen? Will nicht wieder einen Monat warten :D Habe jetzt ein Board im Test mit initialisiertem DC-DC Schaltregler und ein Board welches die Linearregler nutzt zur Spannungsversorgung des µC. Gruß Schorsch
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Anderer Gedanke: Häufige Schreibzugriffe zerstören die Karte und als Folge stürzt das Programm ab. Ohne wear leveling geht das fix. Google: The SD card spec has NO entry for wear leveling. That is completely dependent on the SD manufacturer
Michael Knölke schrieb: > Anderer Gedanke: > Häufige Schreibzugriffe zerstören die Karte und als Folge stürzt das > Programm ab. > Ohne wear leveling geht das fix. > > Google: > The SD card spec has NO entry for wear leveling. That is completely > dependent on the SD manufacturer Ich hatte bisher mehrere SanDisk microSD-Karten mit NAND-Speicher im Einsatz, meines Wissens müssten die wear leveling unterstützen. Hatte die Anzahl der Schreibzugriffe auch schon im Verdacht und eine SD-Karte einem kleinen Stresstest ausgesetzt. Welchen diese auch problemlos überstanden hat. Die Boards nutze ich für eine kleine Hausautomation, viele Schreibvorgänge fallen da jetzt nicht an.
Ok, Sandisk gehört zu den guten. Defekte Sektoren hört sich aber trotzdem nicht nach Spannungsspitze an, dann wäre die ganze Karte tot und nicht nur ein paar Sektoren. Du verwendest sicher ein Linux derivat. Das ist zwar nicht meine Baustelle, aber ich weiß das bei falscher Konfiguration das System permanent auf der SD Karte rumrödelt auch wenn Du keinen Schreibvorgang auslöst. Schau Dir mal die Datantransfers an oder klemm eine LED an den Takt. Du wirst wahrscheinlich rege Kommunikation sehen wo Du keine erwartest.
Michael Knölke schrieb: > Ok, Sandisk gehört zu den guten. > Defekte Sektoren hört sich aber trotzdem nicht nach Spannungsspitze an, > dann wäre die ganze Karte tot und nicht nur ein paar Sektoren. > > Du verwendest sicher ein Linux derivat. > Das ist zwar nicht meine Baustelle, aber ich weiß das bei falscher > Konfiguration das System permanent auf der SD Karte rumrödelt auch wenn > Du keinen Schreibvorgang auslöst. > > Schau Dir mal die Datantransfers an oder klemm eine LED an den Takt. > Du wirst wahrscheinlich rege Kommunikation sehen wo Du keine erwartest. Ja, ich nutze ein Debian GNU/Linux. Danke für den Tipp. Da ich mich auch nicht sonderlich gut mit Linux auskenne habe ich das Board gestern mal einem Bekannten gegeben der sich das image auf der SD-Karte angeschaut hat. Er meinte das sieht soweit alles gut aus. Das mit der LED werde ich mal versuchen. Was ich noch anmerken sollte ist, dass der erste Crash des Boards mit defekter SD-Karte nach meinem Umzug passierte. Ich wohne nun direkt neben unserem örtlichen Energieversorger. Daher der Gedanke mit den Spannungsspitzen.
Die SD Karte ist ansprechbar also haben die empfindlichsten Komponenten, Karten Controller + i.MX233, alles überlebt. Der NAND Flash kommt am Ende einer langen Kette von Halbleitern und immer wieder da geht was kaputt. Alle anderen Bauteile die Du nicht tauscht, die also vorgestresst sein müssten, gehen nie kaputt. Die Netzspitzen die Du vermutest, schlagen durch alle Schutzvorrichtungen, Netzteile, Elkos, Spannungsregler durch, wandern über die ganze Platine, über den Kartenkontroller bis ins Flash und machen da was kaputt ? Hm, schwer zu glauben. Ich habe jetzt so oft erlebt das sich die Linux Fraktion die Karten gelegt hat weil das System mit der Hardware dann doch andere Dinge macht, das ich den Fehler weiterhin da vermute. Stell die Frage mal ein einem Linux / Debian Forum wie Du für SD Karte konfigurierst und / oder Dir auch die Zahl der Schreibzugriffe anzeigen lassen kannst. Der Schaltplan des Olimex Nano Boards grenzt an Körperverletzung. Ich habe dafür mal ein Baseboard gebaut. SD Kartenanschlüsse sind u.U. dopelt belegt oder auf Pins / Jumper geführt. Überprüfe das mal.
Georg Mink schrieb: > Die Dauerhafte nutzung der Linearregler ist laut Hersteller recht > instabil und kann zu brownouts führen. Brownouts sind schlecht. SD(HC) Karten mögen Spannungsausfälle (weniger als 2.7V) beim Schreiben gar nicht, sie fallen dann öfter mal aus. Übrigens erhöht sich deren Stromverbrauch beim Schreiben deutlich - sie ziehen dann bis 100 mA (neuere eventuell sogar noch mehr). Das treibt den Linearregeler eventuell erst richtig in den Brownout. Der Regler muss aber nicht unbedingt die Ursache für Ausfälle sein. Ich hatte hier auch schon billige Karten, die bei normalem Betrieb nach kurzer Zeit ausfielen. Gute Erfahrungen in Bezug auf Zuverlässigkeit habe ich mit Sandisk Karten gemacht.
Hallo, die Frage wäre doch zuerst einmal welches Board Du einsetzt? Eins von Olimex oder ein eigenes? Es gibt bei Olimex im Handbuch beschrieben mit Sdcard ein Problem, und zwar wenn das Debugkabel USB/Seriell aktiv ist also an ein Gerät angeschlossen und an den imx und die Spannungsversorgung der Hauptversorgung erst später erfolgt. Dabei kann wohl die Sdcard beschädigt werden. Es gab auch nen Workaround.... (Alles gerade noch aus dem Gedächtnis) Möglicherweise liegt auch bei Dir so etwas vor und Du hast so ein Kabel in Betrieb und nach einem Einschalten ist das Kabel zuerst in Betrieb. Lg Sven
> i.MX233 grillt SD-Karte?
Wie heiß wird die Karte dabei? Fürs Grillen sollte die Temperatur schon
deutlich über 200°C liegen und das dürfte das Gehäuse der SD-Karte schon
deutlich deformieren.
Vielleicht kannst du einen Temperatur- und Spannungsdatenlogger mit gut
entkoppelter Versergungsspannung auf einem zweiten µC/SD-Karte mit
laufen lassen, um zu klären, was mit Spannung und Temperatur passiert.
Sven K. schrieb: > Hallo, > > die Frage wäre doch zuerst einmal welches Board Du einsetzt? Eins von > Olimex oder ein eigenes? Hi, ich nutze ein TuxRadio V2 von busware. -i.mx233 ARM9 - 450 MHz -64MB DDR RAM -Ti CC1101 transceiver -10/100MBit smsc lan9512-jzx -5V/2A power supply -RP-SMA Buchse Sven K. schrieb: >Es gibt bei Olimex im Handbuch beschrieben mit Sdcard ein Problem, und >zwar wenn das Debugkabel USB/Seriell aktiv ist also an ein Gerät >angeschlossen und an den imx und die Spannungsversorgung der >Hauptversorgung erst später erfolgt. Dabei kann wohl die Sdcard >beschädigt werden. Es gab auch nen Workaround.... (Alles gerade noch aus >dem Gedächtnis) >Möglicherweise liegt auch bei Dir so etwas vor und Du hast so ein Kabel >in Betrieb und nach einem Einschalten ist das Kabel zuerst in >Betrieb. Leider stürzen die Boards immer im Dauerbetrieb ab, wenn kein Debugkabel mehr angeschlossen ist. Während des Betriebs hängen an dem Board das Netzwerkkabel Cat5 mit RJ45 und ein USB-Stick mit einem zweiten CC1101 Transceiver und RP-SMA Buchse.
Wolfgang A. schrieb: >> i.MX233 grillt SD-Karte? > > Wie heiß wird die Karte dabei? Fürs Grillen sollte die Temperatur schon > deutlich über 200°C liegen und das dürfte das Gehäuse der SD-Karte schon > deutlich deformieren. Die Karte wird natürlich nicht wirklich gegrillt ;) Wolfgang A. schrieb: > Vielleicht kannst du einen Temperatur- und Spannungsdatenlogger mit gut > entkoppelter Versergungsspannung auf einem zweiten µC/SD-Karte mit > laufen lassen, um zu klären, was mit Spannung und Temperatur passiert. Werde mich die Tage mal um ein oszilloskop bemühen und das Board genaustens unter die Lupe nehmen.
Hi, ich hab neue Infos was den Art des Defekts der SD-Karten angeht. Hatte sie nochmal einem Arbeitskollegen mitgegeben der sich etwas besser auskennt als meine Wenigkeit.^^ Von den sechs defekten Karten werden zwei Karten in keinster weiße mehr vom Sytem erkannt . Die anderen vier Karten werden zwar vom System noch erkannt, sie können aber weder gelesen, beschrieben noch formatiert werden. Auch sind mehrere Blöcke defekt. Es scheint also in allen Fällen der Controller defekt zu sein. Einen defekt durch eine zuhohe Anzahl an Schreibvorgänge kann ich mittlerweile ausschließen. Der defekt geht immer mit einem Absturz und Neustart des Boards einher. Da ja nicht nur das Dateisystem der Karten korrupt wird, sondern diese sich gleich ganz verabschiedet denke ich das der Fehler auf seiten der Hardware liegt. Leider habe ich momentan nicht allzugroße möglichkeiten die Hardware genauer unter die Lupe zu nehmen. Und den Schaltplan für das Board findet man auch nirgends, muss ich mich wohl mal an den Hersteller wenden.
Bei den i.MX Prozessoren kann man die Treiberstärke der Pins einstellen. Bei unserem Boards gabs vom Modulhersteller mal ein Update das die Stromstärke der Pins zum eMMC heruntergesetzt hat. Evtl. kannst du mal in der Richtung suchen. Gruß
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