Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Bewerbung-Ausbildung Konzern Zeitverschwendung?


von Afterall (Gast)


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Hallo alle zusammen,

die Frage ob es eine Zeitverschwendung ist sich bei großen Konzernen zu 
bewerben ist durchaus ernst gemeint. Das möchte ich erläutern:

ich suche eine Ausbildung als IT-Systemelektroniker. Bin verheiratet, 
1-Kind, 24 Jahre alt, über den zweiten Bildungsweg mit voriger 
fachfremder Ausbildung zum Informationstechnik-Studium (FH) gekommen. 
Ich komme im Gegensatz zum Querschnitt meiner Kommilitonen super zurecht 
mit dem Stoff. Schreibe Noten im Schnitt von 2.5-1.0. Allerdings krieg 
ich es einfach nicht hin, 6 Module pro Semester zu überstehen. Es sind 
immer 3-4, weil wir zu jedem Modul noch ein Praktikum haben und ich 
krieg es nicht unter einen Hut mich hier zu organisieren. Ob ich nun für 
ein Studium gemacht bin oder nicht, spielt für mich generell keine 
Rolle: Diese Art des Lernens passt nicht zu mir und will nicht noch 3 
Jahre vor mich hin studieren. Fertig werden würde ich (bin noch nie 
durch eine Klausur geflogen, Mathe etc. alles fertig), die Frage ist 
halt nur, wann. Möchte gerne meine Familie versorgen und mir eine 
Existenz aufbauen. Wenn ich nochmal studieren sollte, dann wohl nur noch 
berufsbegleitend Teilzeit im Fernstudium und das auch nur wenn es mich 
überkommen sollte mehr verdienen zu wollen. Geld ist für mich nicht 
alles, es muss nur reichen, das ich meine kleine Familie über die Runden 
bringen kann in einem Beruf der mich nicht morgens zum übergeben bringt 
wie es in meiner alten Ausbildung der Fall war, weil sie nichts mit dem 
zutun hatte wofür ich mich interessiere.

Jedenfalls bin ich nun Bewerbungen am schreiben. Ich habe sehr gute IT- 
und Elektronik Kenntnisse, die ich auch belegen kann! Dazu gehören z. B. 
Praktikum vor dem Studium in einem bekannten Konzern (9 Wochen) eben als 
IT-Systemelektroniker, wo ich ziemlich viel gemacht habe, 
Werkstudentenätigkeit in der Entwicklung (6 Monate) und sogar eine 
freiberuflichkeit wo ich für Kunden Individual-Lösungen gebaut habe im 
Heimkino Bereich. Sprich eigene kleine MediaPlayer mit Hilfe von 
Entwicklerboards und einer dafür selbst gebauten Linux-Distribution, die 
dann mit XBMC o.ä Filme abspielt. Ich habe dann z. B. auch das Interface 
usw. nach Kundenwunsch gemacht. Insgesamt (2 Jahre) - die ich genutzt 
habe um meine Familie zu versorgen. Ging ganz gut.

Bei kleinen und Mittelständischen Unternehmen kommt das glaube ich sehr 
gut an. Ich kann meine Motivation und meine Vorkenntnisse gut zum 
Ausdruck bringen im Anschreiben und habe hier schon einige 
Vorstellungsgespräche. Allerdings sind für mich Konzerne natürlich 
interessanter, einfach weil ich mir erhoffe dort lange arbeiten zu 
können. Ich bin dann z. B. über eine Stellenausschreibung bei Siemens 
gestolpert und dort gab es sogar eine E-Mail an die ich mich bewerben 
konnte (mir graut es nämlich vor Bewerbungsportalen und ich habe hier 
auch schon viel negatives drüber gelesen) aber da dachte ich mir, supi! 
Also wieder ein sehr gutes Anschreiben formuliert und abgeschickt. 5 
Minuten später gab es dann einen Zugangscode in dem schon automatisiert 
Daten aus meiner Bewerbung übernommen wurden. Toll dachte ich mir. Da 
wollte ich ja gerade nicht hin! Aber jetzt habe ich schon soviel Zeit 
darin investiert, dass es kein zurück mehr gab.

Und hier ist halt der Punkt und es würde mich mal interessieren, ich 
damit richtig liege:

Ich musste dort meinen Lebenslauf nochmal konkret eintippen. Hier wurde 
sich insbesondere auf meine Schulnoten vom zweiten Bildungsweg 
fokussiert, die ok waren, aber nicht überragend. Im Anschluss musste ich 
dann noch so einen Online-Test machen, bei dem ich wohl auch nur im 
Mittelmaß abgeschlossen habe. Na toll.

Jetzt frage ich mich natürlich, ob die Jemals in meine Unterlagen 
schauen werden, wo sie sehen könnten, dass sie wahrscheinlich von der 
Qualifikation kaum bessere Bewerber finden würden, oder ich jetzt 
automatisiert ausgefiltert werde weil Note XY zum Ausschluss führt oder 
ich den Test nicht mit genügend Punkte bestanden habe.

Kennt sich da Jemand mit aus? Schauen die sich immer das Gesamtpaket an, 
oder wird tatsächlich automatisiert gefiltert? Wenn letzteres der Fall 
ist, dann wird das nämlich meine letzte Bewerbung in so einem Konzern 
sein, weil das hat mich fast 4 Stunden meiner Lebenszeit gekostet, in 
der ich auch 2 andere Bewerbungen hätte schreiben können.

Freue mich über eure Erfahrungen, vielleicht sogar über Tipps, wie ich 
das richtige Unternehmen für mich finden kann.

Viele Grüße

von HDA (Gast)


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Ist das mal wieder der ein Troll-Beitrag?

Du schreibst, dass Du noch 3 Jahre studieren musst.
Allerdings dauert eine Berufsausbildung auch 3 Jahre.

Afterall schrieb:
> Es sind
> immer 3-4, weil wir zu jedem Modul noch ein Praktikum haben und ich
> krieg es nicht unter einen Hut mich hier zu organisieren

Willst Du das auch im Vorstellungsgespräch erzählen.
Ich würde keinen Azubi einstellen, der sich nicht organisieren kann.

Wenn es ernst gemeint ist, würde ich dennoch das Studium nicht 
abbrechen.
Sondern mal in mich gehen und nach Lösungen suchen wie ich ein ganzes 
Semester durchstehe.

von Rudi Radlos (Gast)


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Afterall schrieb:
> Im Anschluss musste ich
> dann noch so einen Online-Test machen, bei dem ich wohl auch nur im
> Mittelmaß abgeschlossen habe.

Ein Test, bei dem alle 100% erreichen, hilft nicht bei der Auswahl! 
Deshalb sind immer ein paar knifflige Fragen nötig, die kaum einer 
beantworten kann.
Einer, der sich nicht organisieren kann, wir als Azubi auch nur 
Deppenarebit bekommen. Mach Dein Studium weiter und suche Dir geeignete 
Praktika als Türöffner für Deine weitere Tätigkeit.

von Claus M. (energy)


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Afterall schrieb:
> Diese Art des Lernens passt nicht zu mir und will nicht noch 3
> Jahre vor mich hin studieren.

Aber 3 Jahre vor dich hin ne Ausbildung machen?

> Fertig werden würde ich (bin noch nie
> durch eine Klausur geflogen, Mathe etc. alles fertig), die Frage ist
> halt nur, wann. Möchte gerne meine Familie versorgen und mir eine
> Existenz aufbauen.

Versorgen? Mit der Ausbildungsvergütung? Beiß die Zähne zusammen und 
mach dein Studium fertig, dann reicht der Lohn auch um eine Familie zu 
versorgen und nicht nur für Wasser und Brot wie ein Gesellengehalt.

von Udo S. (urschmitt)


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Studiere fertig und suche dir nebenbei ein Werksstudentenplatz. Am 
besten in einer kleinen oder mittleren Firma wo du möglichst viel 
lernst.
Dier erste Firma muss nicht die letzte sein. Also krieg erst mal einen 
Platz irgendwo, dann kannst du in ein paar Jahren immer noch zu einem 
Konzern wechseln, wenn du unbedingt Schreibtischtäter ohne Verantwortung 
werden willst und lieber intrigierst als zu arbeiten.

: Bearbeitet durch User
von Franz Eder (Gast)


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HDA schrieb:
> Du schreibst, dass Du noch 3 Jahre studieren musst.
> Allerdings dauert eine Berufsausbildung auch 3 Jahre.

Das gleiche dachte ich mir beim lesen auch.
Ggf. kann man verkürzen, aber das bringt ja auch nicht viel.

Weiter:
Verdienst in der Ausbildung ist ja auch eher mager.
Konzern noch gut, kann man in KMU je nach BL/STadt bei 400-600 brutto 
landen, also deutlich weniger als jetzt Bafög (falls der TE da was 
bekommt?).
Dazu hat man eine feste 40h Woche, im Studium hat man auch deutlich mehr 
Freiheit, sich die Zeit einzuteilen.
Lernen kann man z.b. auch abends, wennd as Kind schläft umd dann 
tagsüber, wenn man frei hat, was zu machen.

Ich verstehe auch nicht, warum man nicht die vorgesehenen Module macht, 
das einzige wäre, wenn man halt kein Bafög bekommt und viel arbeiten 
muss oder der Partner viel arbeiten muss und so der TE auf das Kind 
aufpassen muss, aber das wird ja in der Ausbildung auch nicht anders.
Kloppt halt rein und mach die nötige Anzahl an ECTS und ziehd as Studium 
in 1,5 Jahren durch.

PS:
Gerade ist mir eingefallen, dass er ja so den leistungsnachweis eh nicht 
packt, also Bafög ist ja dann auch durch, falls es das jetzt noch gibt.

Und zum Topic:

Wenn du keine wirklich schlechte Grenze überschritten ahst, dann sollte 
die Firma eigentlich da Gesamtpaket angucken. Wo die Grenze liegt, macht 
jede Firma selber.
Gibt auch Firmen, die gucken halt erst auf den Test, wer da keine 80% 
hat weg, dann Noten, wer da keine 2 ind en Hauptfächern hat, weg.
Das sind aber auch Firmen, da kommt auf 1 Platz gut 100+ Bewerber.

von nene (Gast)


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Afterall schrieb:
> Kennt sich da Jemand mit aus?

Wie kann man sich mit etwas auskennen, wenn man so unsozial
behandelt wird? Sondierungsmassnahmen am Arbeitsmarkt muss man
nicht noch unterstützen.

> Schauen die sich immer das Gesamtpaket an,
> oder wird tatsächlich automatisiert gefiltert?

Das hängt wohl von der Bewerbungsportalsoftware ab und dürfte noch
viel undurchschaubarer sein. Da fragt man sich, was passiert, wenn
man nur Bestnoten eingibt? Wenn nämlich Alter und BE eine Rolle
spielen, wird auch das nicht helfen. Knackpunkt sind halt die
Auswahlkriterien, denn darüber schweigen sich die Firmen unfair
aus.

> Wenn letzteres der Fall
> ist, dann wird das nämlich meine letzte Bewerbung in so einem Konzern
> sein, weil das hat mich fast 4 Stunden meiner Lebenszeit gekostet, in
> der ich auch 2 andere Bewerbungen hätte schreiben können.

Das einzigste, was man machen und wenn man es sich leisten kann,
dass man sich bei der Firma schriftlich darüber beklagt, wie
entmündigend man so als qualifizierter Bewerber behandelt
wird und man diese Onlineportale wegen Ihrer negativen
Nebenwirkungen nicht bedienen möchte.
Entweder reagieren die vernünftig positiv mit brauchbaren
Vorschlägen und Antworten oder verhalten sich als befänden
die sich der Betrieb ständig im zehnten Kreis der Hölle.
Die unverständigen Firmen sollte man lieber meiden.
Allerdings sagt der Volksmund, wessen Brot ich ess, dessen Lied
ich sing und da sind die Firmen wohl noch am längeren Hebel, selbst
wenn der Laden ohne neue MA kurz vom Abgrund steht.
Die Alternative Hartz4 ist ja nun nicht so prickelnd.

> Freue mich über eure Erfahrungen, vielleicht sogar über Tipps, wie ich
> das richtige Unternehmen für mich finden kann.

Anrufen und abklären ob es auch alternative Bewerbungsmöglichkeiten
gibt. Wenn das mehrere Bewerber machen, müssen die ja mal umdenken,
denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Ich befürchte allerdings, dass die Macht der Wirtschaft einfach
zu groß ist.

Besser, aber leider nicht üblich, wäre, sich mit allen Unterlagen
zu bewerben, wo die Noten und Arbeitszeugnisaussagen bedeckt wären.
So das die Firmen, wenn die mehr wissen wollen, sich erst mal
melden müssten. Quasi ein Informationsaustausch Zug um Zug.
Ich denke mal, dass sich so etwas nicht durchsetzen wird.
Bewerber sind eben immer die Gelackmeierten, um verheizt zu werden.

von IGM (Gast)


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Dein Beitrag kommt etwas konfus rüber.

Ich lese raus, dass du das Studium innerlich schon abgeschrieben hast 
(aber nicht warum).

Als Alternative eine Ausbildung in einem IG-Metall-Konzern zu machen ist 
eine gute Idee. Dafür lediglich 4h-Lebenszeit investieren zu wollen ist 
eine extrem schlechte Idee.

Ob du mit deinem Profil eine Ausbildungsplatz in einem Konzern bekommst 
wage ich nicht zu prognostizieren.
Noten im Abi nicht so gut. Online-Test nicht so gut. Studienabrecher.
--> Eigentlich bist du schon richtig. Weil richtig gute Leute sollten ja 
studieren.

von reNur (Gast)


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Such dir nen Studentenjob (als Werkstudent und nicht als Bedienung) den 
du 15-20 Stunden die Woche machst. Kann dir netto übers Jahr gesehen 
(Semesterferien natürlich dann 40h arbeiten) netto 700-1000 bringen.

Bei meiner Werkstundententätigkeit (als Softwareentwickler) habe ich vor 
4 Jahren knapp 800 Euro im Monat verdient (und in den Semesterferien 
entsprechend mehr).

von Afterall (Gast)


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HDA schrieb:
> Ist das mal wieder der ein Troll-Beitrag?
>
> Du schreibst, dass Du noch 3 Jahre studieren musst.
> Allerdings dauert eine Berufsausbildung auch 3 Jahre.

Das ist richtig. Die drei Jahre sind aber nur eine Schätzung, das kann 
natürlich auch mehr werden. Das Problem ist hier bei die 
Studienstruktur. Diese sieht 6 Module + im Schnitt 4 Praktika pro 
Semester vor. Und oft ist es so, dass man stetig Tests schreiben muss, 
die dafür sind zum Praktikum zugelassen zu werden oder zur Klausur, oft 
sind Tests auch in Kombination mit dem Praktikum auch die 
Klausur-Zulassung. Hier gibt es keine Organisation, jeder Prof. macht da 
sein eigenes Süppchen und probiert auch gerne mal neues aus. Wenn man 
dann Pech hat und einen schlechten Tag hat, wird man nicht zur Klausur 
zugelassen. Wenns ganz doof läuft. erfährt man das am Vortag zur 
Klausur. So addieren sich die Jahre...

Das Problem ist eben, dass ich nicht der Einzige bin, dem es so geht. 
Bei uns studieren < 1% in Regelstudienzeit. Die Durchschnittliche 
Studiendauer liegt bei den meisten zwischen 10-15 Semestern! (und hier 
habe ich schon die "Langzeitstudenten" mit 20+ Semesters rausgenommen).

Das Grundproblem ist hier wahrscheinlich auch noch, und das kommuniziere 
ich auch so in der Bewerbung: Ich bereite mich auf mehr Module vor, 
schreibe sie aber dann nicht, weil ich Angst habe durchfallen zu können. 
Das hat sich jetzt erst mit den Semestern gelegt, aber dadurch das ich 
jetzt ganz viele Bröcken habe an Modulen in verschiedenen Semestern, 
summiert sich alles + eben das Risiko dass sich die Jahre aufaddieren

Das ist mir einfach zu viel Risiko. Eine Ausbildung habe ich in jedem 
Fall in 3 Jahren durch, wenn sich der Betrieb drauf einlässt, sogar ggf. 
in 2 Jahren. Wenn ich ein gutes Unternehmen erwische, kann ich direkt 
weiter als Geselle arbeiten und das ganze im Fernstudium weiter machen.

HDA schrieb:
> Willst Du das auch im Vorstellungsgespräch erzählen.
> Ich würde keinen Azubi einstellen, der sich nicht organisieren kann.

Das erzähle ich so natürlich nicht im Vorstellungsgespräch, da die 
Formulierung überspitzt ist. Es ist ja offensichtlich normal, dass man 
nicht in Regelstudienzeit fertig werden kann, also ist das nicht die 
Stecklatte einer guten Selbstorganisation. Das ich eine Ausbildung 
schaffen kann, habe ich ja bereits unter Beweis gestellt, denn ich habe 
ja schon eine abgeschlossen.

Claus M. schrieb:
> Versorgen? Mit der Ausbildungsvergütung? Beiß die Zähne zusammen und
> mach dein Studium fertig, dann reicht der Lohn auch um eine Familie zu
> versorgen und nicht nur für Wasser und Brot wie ein Gesellengehalt.

Klar ist nicht die Welt, ich habe aber ein Haus geerbt, bezahle daher 
keine Miete somit gleicht sich das aus. Wir müssen nur gut Leben können, 
ich muss nicht mehr Geld verdienen, um mir davon "bessere Luxusgüter" zu 
kaufen als die ich eh schon habe. Ob ich einen Golf fahre oder ein BMW 
ist mir egal. Meine Frau geht auch arbeiten und ist im Gegensatz zu mir 
schon seit 5 Jahren fertig mit dem Studium.

IGM schrieb:
> Dein Beitrag kommt etwas konfus rüber.
>
> Ich lese raus, dass du das Studium innerlich schon abgeschrieben hast
> (aber nicht warum).

Ich bin psychisch angeschlagen (nein nicht Arbeitsunfähig) von dem 
Bullemie-Lernen und den gleichzeitigen Existenzängsten eventuell länger 
studieren zu müssen + noch das Risiko vielleicht im letzten Semester 
irgendwo 3x durchzurasseln (sieht nicht danach aus, passiert anderen 
aber auch, als wer weiß). Es ist die Summe der Kleinigkeiten, dass ich 
mich nach etwas beständigen sehne und ich weiß das ich das in der 
Ausbildung finden kann, ich hatte ja bereits eine. Das ging jetzt 2 
Jahre so, weitere 3 oder mehr Jahre schaffe ich das nicht, bei mir 
schleichen sich langsam Suizid Gedanken ein (nein kein Getrolle, ist 
wirklich so, nur ganz langsam ... so in der Art "naja wenn ich dann in 3 
Jahren doch geext werden sollte spring ich einfach von der Brücke).

Es ist eben Zeit sich einzugestehen, wenn es nicht voran geht. Und das 
ist bei mir nun mal so. Für mich ist es wohl besser eine eher 
bodenständige Tätigkeit auszüben, die nicht zu schwer ist, in der ich 
dafür aber richtig gut sein und mich professionalisieren kann. Mehr will 
ich gar nicht. Ich muss nicht als Entwickler arbeiten. Ich bin kein 
High-Performer, das ist mir schon vorher klar gewesen, aber zumindest 
wollte ich es versuchen, ich hätte das sonst bereut.

IGM schrieb:
> Als Alternative eine Ausbildung in einem IG-Metall-Konzern zu machen ist
> eine gute Idee. Dafür lediglich 4h-Lebenszeit investieren zu wollen ist
> eine extrem schlechte Idee.

Ich würde sehr gerne mehr Lebenszeit darin investieren, allerdings würde 
ich gerne mit dem Fachbereich kommunizieren, und nicht erst mit dem 
Bewerber-Aussortier-Bot x) ...

> Ob du mit deinem Profil eine Ausbildungsplatz in einem Konzern bekommst
> wage ich nicht zu prognostizieren.
> Noten im Abi nicht so gut. Online-Test nicht so gut. Studienabrecher.
> --> Eigentlich bist du schon richtig. Weil richtig gute Leute sollten ja
> studieren.

Okey mein Abi ist eine 2,2  ... passt schon. Allerdings sieht man halt 
die Tendenzen: Sprachlich Mittelmaß, Naturwissenschaft dafür aber gut. 
Ich probiere es einfach mal aus, und wenn es nicht klappt, werde ich 
gerne auch bei einem Mittelständler anfangen. Hauptsache ich bin Rauß 
aus diesem Alptraum.

von Afterall (Gast)


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Was ich noch hinzufügen will:

Der psychische Stress kommt auch daher, dass ich einfach nicht 
abschalten kann. Ich stehe praktisch 7 Tage die Woche unter Strom und 
egal was ich mache in meiner Freizeit, ich habe immer ein schlechtes 
Gewissen da ich die  Zeit ja auch für das Studium investieren könnte. 
Das geht jetzt schon zwei Jahre so, bin demnach psychisch angeschlagen.

von testtest (Gast)


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Du brauchst keine Ausbildung, du brauchst einen Mäzen.
Wie kommt man eigentlich auf die Idee vor der Ausbildung Kinder auf die 
Welt zu setzen? Daß sowas in dieser Phase suboptimal ist kann ein 
Aburient durchaus selber wissen.

von Afterall (Gast)


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testtest schrieb:
> Du brauchst keine Ausbildung, du brauchst einen Mäzen.
> Wie kommt man eigentlich auf die Idee vor der Ausbildung Kinder auf die
> Welt zu setzen? Daß sowas in dieser Phase suboptimal ist kann ein
> Aburient durchaus selber wissen.

Zu der Zeit als ich mein Abi gemacht habe, hatte ich ja schon eine 
abgeschlossene Berufsausbildung und bin tagsüber arbeiten gegangen 
(Abendgymnasium). Im Prinzip gibt es nie "den richtigen" Zeitpunkt für 
Kinder. Entweder man ist jung und unqualifiziert, oder (fast) zu alt. 
Wir können unser Kind ernähren und das ist doch das wichtigste. Danke 
aber das du dir sorgen machst ^^

von Claus M. (energy)


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Afterall schrieb:
> Zu der Zeit als ich mein Abi gemacht habe, hatte ich ja schon eine
> abgeschlossene Berufsausbildung und bin tagsüber arbeiten gegangen
> (Abendgymnasium).

Warum willst du denn nicht in dem Beruf arbeiten, in dem du schon eine 
Ausbildung absolviert hast? Auch nicht das richtige gewesen? Nun noch 
eine Ausbildung? Ich weiß nicht recht.

von Afterall (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Afterall schrieb:
>> Zu der Zeit als ich mein Abi gemacht habe, hatte ich ja schon eine
>> abgeschlossene Berufsausbildung und bin tagsüber arbeiten gegangen
>> (Abendgymnasium).
>
> Warum willst du denn nicht in dem Beruf arbeiten, in dem du schon eine
> Ausbildung absolviert hast? Auch nicht das richtige gewesen? Nun noch
> eine Ausbildung? Ich weiß nicht recht.

Es sollte halt etwas mit Elektronik und IT zu tun haben. Das muss dir 
nicht einleuchten, geht aber klar aus meinem Bewerbungsunterlagen 
hervor, denn bislang hatte alles mit Elektronik IT zu tun, was ich in 
meinem Leben gemacht habe (Studium, Freiberuflichkeit, Praktikum, 
Werkstudentenätigkeit, Job neben Abendgym). Aus meinem Ausbildungsberuf 
bin ich 7 Jahre raus. Da ist nix mehr zu holen.

von Franz Eder (Gast)


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Welche gammlige FH ist das denn?

Aber Praktika gehören nun mal dazu.
Dass es 4 pro Semester sind kann ich aber kaum glauben.

von Claus M. (energy)


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Afterall schrieb:
> denn bislang hatte alles mit Elektronik IT zu tun, was ich in
> meinem Leben gemacht habe

alles außer dem einzig handfesten was du zu bieten hast: Deine 
abgeschlossene Ausbildung. Aber du willst uns ja nicht verraten, was das 
war.

von Markus (Gast)


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Ich kann nur jedem Raten das Studium fertig zu machen auch wenn es hart 
ist. Deine Umstände sind natürlich nicht zu vernachlässigen. Eventuell 
kannst du aber auch besondere Hilfe vom Amt beantragen um wenigstens das 
Finanzielle bis zum Studiumende geregelt zu haben. Ich habe jetzt nicht 
alles gelesen und weiß nicht ob du das schon gemacht hast.
Der Schritt könnte sich aber dennoch für dich Lohnen.
Bei einer weiteren Ausbildung verdienst du auch nicht wirklich viel 
Geld. Ich meine aber auch hier würde es Hilfe vom Amt geben, die man 
durchaus annehmen darf. Kann aber sein, dass dir deine erste Ausbildung 
hier in die Karten pfuscht. Dennoch, informiere dich da persönlich und 
gib nichts auf die Meinungen im Internet. Die Leute, mich 
eingeschlossen, schreiben meist nur auf Basis von Vermutungen und je 
nach spezieller Situation geht da doch oft noch was.
Mein persönlicher Rat, mach das Studium fertig. Eventuell findest du 
auch ein AG der eine Art Duales-Studium für dich anbietet bzw. bereit 
ist mit dir so einen Schritt zu gehen. Das muss ja nicht ein richtiges 
Dualesstudium sein, sondern kann auch nur inoffiziell so gestaltet 
werden.
Das heißt du arbeitetest bei denen z. B. in Teilzeit und kannst nebenzu 
studieren. Hast du das schon probiert bzw. daran gedacht? Das würde ich 
persönlich vor dem Studiumaabbruch und dem Antritt einer Ausbildung noch 
probieren. KMU oder aber auch kleinere Betriebe sind in aller Regel 
dafür offener. Vielleicht mal bei den Betrieben anfragen, bei denen und 
schon Praktikas oder Werkstudent warst. Nicht alle Chefs sind 
demgegenüber Unmenschen und unterstützen auch hier und da mal etwas. 
Weiterer Vorteil wäre, dass du direkt nach dem Studium eventuelle schon 
ein Job hast oder aber direkt mit Berufserfahrung glänzen kannst.
Zeitlich ist das natürlich nicht ohne und mit einer Familie schwer unter 
einen Hut zu bringen, aber am Ende lohnt es sich trotzdem

von Markus (Gast)


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Man muss sich immer darüber im Klaren sein, dass das erreichen einer 
Vernünftigen Basis für die nächsten 40 Berufsjahre mit das wichtigste 
ist was man erledigt haben muss. Wer hier kleckert wird das in aller 
Regel später bereuen. Meine ersten 10 Berufsjahre hätte ich sicher auch 
lockerer gestalten können, aber jetzt, nachdem ich einiges geschafft 
habe steht ich ganz gut da. Im Vergleich zu den Leuten dich mich in 
dieser Zeit belächelt haben, weil ich lernen musste anstatt die Freizeit 
zu genießen, geht es mir jetzt einfach besser.
Letztlich muss das jeder für sich selbst Entscheiden. Nur wenn man 
merkt, dass man damals ein Fehler gemacht hat, ist es meist zu spät.
Darüber musst du dir einfach im klaren sein.
Wer ein Studium abgeschlossen hat, der hat es besser. Das zeigen allein 
schon die Einstiegsgehälter.

von Yoschka (Gast)


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Afterall schrieb:
> Das Grundproblem ist hier wahrscheinlich auch noch, und das kommuniziere
> ich auch so in der Bewerbung: Ich bereite mich auf mehr Module vor,
> schreibe sie aber dann nicht, weil ich Angst habe durchfallen zu können.

Äh, hallo?
DAS schreibst Du in Deiner Bewerbung?
Vergiss es.
Wieviele Zeilen hat Dein Anschreiben?
Ich vermute, Du brauchst nen Bewerbungscoach.

Du brauchst da eine viel allgemeinere Formulierung.
Die Details kommen erst im Gespräch.

Mach die Ausbildung.
Vergiss aber die großen Betriebe.
KMU mit flacher Hirachie kann eher was für Dich sein.
Die sind eher an so einem Allrounder interessiert.

von Yoschka (Gast)


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Markus schrieb:
> Meine ersten 10 Berufsjahre hätte ich sicher auch
> lockerer gestalten können, aber jetzt, nachdem ich einiges geschafft
> habe steht ich ganz gut da. Im Vergleich zu den Leuten dich mich in
> dieser Zeit belächelt haben, weil ich lernen musste anstatt die Freizeit
> zu genießen, geht es mir jetzt einfach besser.

Besser?
Mehr Kohle sonst nix.
Mein Beileid.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Afterall.

Afterall schrieb:

>
> Jetzt frage ich mich natürlich, ob die Jemals in meine Unterlagen
> schauen werden, wo sie sehen könnten, dass sie wahrscheinlich von der
> Qualifikation kaum bessere Bewerber finden würden,

Gute Qualifikation ist für Dich dass, was die einstellende Firma dafür 
hält, und da spielen leider eben noch andere Faktoren hinein, als 
lediglich Fachqualifikation.
Das wird mit Sicherheit nicht komplett nach aussen kommuniziert. Da ist 
dann lediglich von "Teamfähigkeiten" oder sozialen kompetenzen die Rede.


> oder ich jetzt
> automatisiert ausgefiltert werde weil Note XY zum Ausschluss führt oder
> ich den Test nicht mit genügend Punkte bestanden habe.

Das ist leider sehr wahrscheinlich. Mit einer der Gründe dafür dürfte 
auch sein, dass stures Vorgehen nach Noten die einzige Möglichkeit ist, 
die Bewerbungsfluten bei Großunternehmen zu kanalisieren.

> Wenn letzteres der Fall
> ist, dann wird das nämlich meine letzte Bewerbung in so einem Konzern
> sein, weil das hat mich fast 4 Stunden meiner Lebenszeit gekostet, in
> der ich auch 2 andere Bewerbungen hätte schreiben können.

Nun, die grobe Vorarbeit hast Du ja jetzt. Darum dürfte das bei 
folgenden Bewerbungen ja deutlich flotter gehen. Ausserdem.....

> die Frage ob es eine Zeitverschwendung ist sich bei großen Konzernen zu
> bewerben ist durchaus ernst gemeint. Das möchte ich erläutern:

Als ich mich Anno 1979 auf Lehrstellen beworben habe, hatte ich bei 
einem Konzern Glück. Meine Noten waren zwar auch nicht toll, trozdem 
wurde ich genommen. Der Grund: Es hat sich einer Vertan, der dachte, ich 
hätte Beziehungen, die ich tatsächlich nicht hatte. ;O)

Auch sowas kann also passieren....5 Minuten Bewerbung schreiben ist 
letztlich das Los wert.

> Freue mich über eure Erfahrungen, vielleicht sogar über Tipps,

Konzerne sind heutzutage auch nicht mehr dass, was sie mal waren. Aber 
trozdem würde ich Dir den Tipp mit auf den Weg geben: Wenn Du es 
schaffst, bei einem Konzern unterzukommen, dann klammere Dich daran. Und 
lass die Karriere dafür sausen.
Ich habe damals gekündigt, weil mir alle Lehrmeister geraten haben, zu 
studieren, was sich aber dann als ehe dumme Idee herausgestellt hat.
Ich denke auch mittlerweile, das war ein Trick, um mich elegant los zu 
werden.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Franz Eder (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Wenn Du es
> schaffst, bei einem Konzern unterzukommen, dann klammere Dich daran.

Ach Schmarrn, vielleicht mit ü45

2002 Ausbildung bei Bosch
2011 gekündigt
Bos Gemacht, 1 Semester Informatik studiert, Kinderwunsch+Vater 
geworden, abgebrochen, wieder einen guten Job bekommen.
Werde ich aber wieder kündigen, da ich noch auf jeden Fall studieren 
möchte.
Aber jetzt erstmal nochmal bis Oktober arbeiten um noch ein paar tausend 
Euro fürs Studium zu sparen.

von nene (Gast)


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Afterall schrieb:
> Aus meinem Ausbildungsberuf
> bin ich 7 Jahre raus. Da ist nix mehr zu holen.

Lass dir das mal nicht einreden. Musst dich nur richtig verkaufen
und nicht von Firmen unterbuttern lassen, die meinen, man müsste
alles erklären. Die Firmen sollen dir erst mal ernsthafte Angebote
machen.

Afterall schrieb:
> Wir können unser Kind ernähren und das ist doch das wichtigste.

Da hätte man doch schnell einen Grund um eine Lücke im Lebenslauf
zu begründen. Vaterschaftsurlaub oder was ähnliches.

Afterall schrieb:
> Das geht jetzt schon zwei Jahre so, bin demnach psychisch angeschlagen.

Schon mal einen Therapeuten konsultiert?
Schaden kann es, sofern der nicht ne Totalniete ist, nicht.

Afterall schrieb:
> bei mir
> schleichen sich langsam Suizid Gedanken ein

Wenn man Vater ist, dürfte sich dieses Gedankengut doch wohl
erledigt haben. Man lebt schließlich nur für die Familie.
Ich denke auch nicht, dass du das deiner Frau das antun würdest.

Mit einem Studium würde ich mich nicht anfreunden wollen
wenn die Chancen nicht besser als 1:4 sind, auch eine Stelle
zu bekommen und danach sieht es im Moment nicht aus.

von Christian (Gast)


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nene schrieb:
> Afterall schrieb:
>> bei mir
>> schleichen sich langsam Suizid Gedanken ein
>
> Wenn man Vater ist, dürfte sich dieses Gedankengut doch wohl erledigt
> haben. Man lebt schließlich nur für die Familie.

Das sieht aber sicher nicht jeder so. Nur für die Familie leben klingt 
für mich nicht gerade erstrebenswert, sondern eher wie eine Drohung, als 
müsste man seine eigenen Interessen und Freiheiten komplett aufgeben. Da 
kämen bei mir wohl auch Suizidgedanken auf, wenn man sich nur für das 
Wohl Anderer abrackern darf.

> Mit einem Studium würde ich mich nicht anfreunden wollen
> wenn die Chancen nicht besser als 1:4 sind, auch eine Stelle
> zu bekommen und danach sieht es im Moment nicht aus.

Da gebe ich dir wiederum recht, sieht für mich auch nach Sackgasse aus. 
Es ist auch zu wenig Engagement und Begeisterung erkennbar. Lieber eine 
gute Ausbildung als ein mäßiges Studium, dann klappt es auch mit dem 
Verdienen des Lebensunterhalts.

von Claus M. (energy)


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Christian schrieb:
> Da
> kämen bei mir wohl auch Suizidgedanken auf, wenn man sich nur für das
> Wohl Anderer abrackern darf.

Dann solltest du am besten niemals Kinder bekommen. Gehörst wohl zur 
Generation Ego und Selbstverwirklichung.

von Christian (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Christian schrieb:
> Da
> kämen bei mir wohl auch Suizidgedanken auf, wenn man sich nur für das
> Wohl Anderer abrackern darf.
>
> Dann solltest du am besten niemals Kinder bekommen. Gehörst wohl zur
> Generation Ego und Selbstverwirklichung.

Kann schon sein, jedenfalls sehe ich eine weitgehende Selbstaufgabe 
meiner eigenen Ansprüche ans Leben nicht ein. Kinder schränken mich 
dabei zu sehr in meinen Freiheiten ein. Das darf man natürlich auch 
anders sehen, aber ich wollte zumindest in die Diskussion einwerfen, 
dass es nicht automatisch für alle das Lebensziel ist, "nur für die 
Familie zu leben". Das klingt für mich mach Selbstaufgabe.

von Reinhard S. (rezz)


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Claus M. schrieb:
> Christian schrieb:
>> Da
>> kämen bei mir wohl auch Suizidgedanken auf, wenn man sich nur für das
>> Wohl Anderer abrackern darf.
>
> Dann solltest du am besten niemals Kinder bekommen. Gehörst wohl zur
> Generation Ego und Selbstverwirklichung.

"Nur für das Wohl anderer" klingt jetzt aber auch sehr negativ. Ein Gör 
sollte einem selbst auch einiges an Zufriedenheit geben können :)

von Boss (Gast)


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Christian schrieb:
> Das klingt für mich mach Selbstaufgabe.

Nur, was machst du, wenn du etwas von Wert aufgebaut hast und dann
keiner da ist, der es mal erben soll? Man kann natürlich auch so
leben wie der Wohlstand es einem erlaubt, ohne später etwas von
Wert zu hinterlassen, aber das ist nicht so einfach zu steuern.
Irgendwann ist man dann aber alt und keiner da. Die doofe Kuh im
Pflegeheim, die dich ankleidet, dir Essen und später die Bettpfanne
bringt, dürfte da kaum ein attraktiver Ersatz sein.

von Christian (Gast)


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Boss schrieb:
> Christian schrieb:
> Das klingt für mich mach Selbstaufgabe.
>
> Nur, was machst du, wenn du etwas von Wert aufgebaut hast und dann
> keiner da ist, der es mal erben soll?

Wo ist das Problem, was kümmert mich das, wenn ich mal nicht mehr bin?
Selbst bei Kindern könnte ich nicht mehr steuern, was dann mit meinem 
Erbe geschieht. Es ist aber auch völlig irrelevant, wenn ich denn unter 
der Erde bin.
Damit habe ich überhaupt kein Problem.

> Man kann natürlich auch so leben
> wie der Wohlstand es einem erlaubt, ohne später etwas von Wert zu
> hinterlassen, aber das ist nicht so einfach zu steuern.

Richtig, aber zur Not bleibt eben was übrig, ist doch nicht weiter 
schlimm? Irgend ein Verwandter wird sich dann schon drüber freuen.

Also das wäre für mich wirklich das letzte Argument, um Kinder in die 
Welt zu setzen. Wer sich einbildet, auf immer und ewig etwas "von Wert" 
aufzubauen, belügt sich eh nur selbst. Besser man lebt gut im hier und 
jetzt, ob mit oder ohne Kinder.

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