Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Richtiges Vorgehen, wenn bei el. Baugruppe Sicherung hin ist


von noips (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

hab hier eine defekt LED-Bauleuchte. Beim Anschließen ans Netz leuchtet 
einfach nichts. Aufgemacht und festgestellt, dass nach der Sicherung 
gleich nach dem Klemmleiste keine Netzspannung zu messen ist, an den 
Pins der Klemmleiste aber schon. Also Sichreung durchgebrannt.

Meine Frage ist, wie wahrscheinlich ist es, dass das Austauschen der 
Sicherung die Lösung des Problems ist. Die Sichrung brennt ja durch, 
wenn zu hoher Strom fließt, wenn also ein anderer Fehler in der 
Schaltung aufgetreten ist. In diesem Fall brennt die neue Sicherung ja 
sofort wieder durch, also nur Sicherung austauschen und probieren wäre 
demnach nicht der richtige Weg. Welches Vorgehen würdet ihr zur 
Reparatur in diesem Fall empfehlen. Wäre es nicht sinnvoll, 
versuchsweise die Sicherung für einen kurzen Augenblick kurzzuschließen 
um die Funktion zu prüfen. Oder würdet ihr so etwas nicht machen?

von A-Freak (Gast)


Lesenswert?

Auf keinem Fall überbrücken, nach dem großen Rumms ist das Teil dann 
Totalschaden.

Mach mal ein Foto von der Platine, vielleicht finden wir den Fehler. 
Warscheinlich sind Gleichrichter oder Schalttransistor defekt.

von Peter X. (peter_x)


Lesenswert?

noips schrieb:
> Oder würdet ihr so etwas nicht machen?

Man kann das machen, wenn man den Verbraucher an einen Regel(trenn)trafo 
angeschlossen hat. So kann man, evtl. mit einem Strommesser in Reihe, 
die Stromaufnahme kontrollieren.
Geht allerdings nicht mit Geräten mit Schaltnetzteil.

von noips (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hier die Fotos. Optische Kontrolle habe ich als erstes gemacht, aber 
nichts auffälliges gefunden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

2 Bauteile auf dem Board können dir verraten, wie es steht. Zum einen 
der grosse Dreibeiner. Dieser darf keinen Kuzschluss zwischen dem 
mittleren Beinchen und dem Beinchen haben, welches an den grossen grauen 
Widerstand geht. Wenn du mit dem Messgerät da einen sehr niedrigen 
Widerstand misst, ist er putt.
Zum anderen der grosse graue Widerstand selber (grün-schwarz-silber = 
0,5 Ohm)
Dieser muss einen sehr niedrigen Widerstand haben, alles andere deutet 
auf Überstrom hin, der ihn kaputt gemacht hat. Das ist nämlich der 
Strommesswiderstand, über den bei zu hohem Strom ein Fehler gemessen 
wird und das Netzteil abschalten soll.
Miss auch mal die vier schwarzen Dioden (in der Aufsicht rechts mitte 
neben L2 und L3). Keine einzige darf Kurzschluss haben.
Ist ja witzig, das sie die Grösse der Platine aufdrucken. Das sieht man 
nicht oft.

: Bearbeitet durch User
von noips (Gast)


Lesenswert?

Der Widerstand zwischen den genannten Pins des Dreibeiners ist ca. 0,52 
MOhm und der Wert steigt langsam an, wenn man die Messspitzen weiter 
dran hält.

Der Widerstand des grauen Widerstands ist ca. 1,2 Ohm.

Dioden zeigen je nach Polung ca. 2 bis 5 MOhm. Mit Diodentestfunktion 
des MM ist die Spannung in Durchschaltrichtung bei allen ca. 0,53 V und 
in Sperrichtung "unendlich". (Der Streifen an der Diode markiert doch 
den n-Pin, oder?)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Klingt alles recht gut. Dann probier doch mal eine neue Sicherung. Beug 
dich nicht direkt über das Netzteil beim ersten Einschalten, falls doch 
was explodiert.

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

Diese etwas milchige Oberfläche sieht mir nach nem Wasserschaden aus.

: Bearbeitet durch User
von Kai K. (klaas)


Lesenswert?

>Wäre es nicht sinnvoll, versuchsweise die Sicherung für einen kurzen
>Augenblick kurzzuschließen um die Funktion zu prüfen.

Na, daß das die allerdümmste aller Möglichkeiten ist, braucht dir wohl 
niemand zu sagen...

Nein, Sicherung austauschen, alles zusammenbauen und nochmal 
einschalten. Wenn es jetzt geht, war es wahrscheinlich nur die 
Sicherung. Die können auch altern.

von noips (Gast)


Lesenswert?

Danke euch allen für die Antworten. Die Sicherungen habe ich nicht auf 
Vorrat, muss erstmal auslöten und schauen, was das für eine ist.

Kai Klaas schrieb:
> Na, daß das die allerdümmste aller Möglichkeiten ist, braucht dir wohl
> niemand zu sagen...

Doch, ich wäre dankbar, wenn ihr mir genauer erklären könntet, warum man 
die Sicherung nicht kurz brücken darf. Ich habe zwar Vermutungen, warum 
das schief gehen kann aber ich wieß nicht ob ich richtig liege.

Im allerbesten Fall (nur Sicherung kaputt) geht ja bei überbrückter 
Sicherung alles wieder.

Wenn ein Defekt vorliegt, der ohne Sicherung zum Überstrom führen würde, 
dann kann was anderes kaputt gehen, aber ich dachte mir, wenn man es 
sehr kurz macht, dann passiert noch nichts. Allerdings kann man es evtl. 
mit menschlicher Reaktionszeit (oder wie drücke ich es richtig aus) 
nicht kurz genug machen, Stromreaktionszeit ist ja sehr sehr schnell. 
Ist das der Grund?

Andere Vermutung ist, wenn man es sehr kurz macht, dann reicht die Zeit 
ja evtl. für eine Beurteilung über die Funktionsfähigkeit der Schaltung 
nicht aus.

von Paul Baumann (Gast)


Lesenswert?

Ein mit einer Sicherung geschütztes Halbleiterbauelement wird stets
zuerst kaputt gehen -um die Sicherung zu schützen.
;-)

MfG Paul

von Kai K. (klaas)


Lesenswert?

Wenn du die Sicherung überbrückst, drückt dir das E-Werk dutzende von 
Ampere in deinen Defekt. Das kann dann die Wirkung von einer Bombe 
haben. Bevor du realisierst, was passiert, fliegen dir die Trümmer 
deiner Schaltung schon um und zwischen die Ohren...

von Petra (Gast)


Lesenswert?

Es ist die Energie die aus der Steckdose kommt. Die kann ein Bauteil 
regelrecht explodieren lassen. Und die Trümmer mit dem Gesicht abbremsen 
ist nicht das gesündeste. Abgesehen von den "Abgasen".
Wenn Du die Sicherung brückst, schalte eine 100W Glühlampe (keine ESL, 
keine LED...)in Serie. Dann hast Du eine Energie- bzw. Strombegrenzung.

von Paul Baumann (Gast)


Lesenswert?

noips schrieb:
> Ich habe zwar Vermutungen, warum
> das schief gehen kann aber ich wieß nicht ob ich richtig liege.

Wenn der von Kai beschriebene Effekt eintritt, dann liegst Du 
richtig
und zwar richtig auf dem Kreuz.
;-)
MfG Paul

von wartemal (Gast)


Lesenswert?

..falls da eine FLINKE Sicherung eingebaut wurde
kannst Du höchstens eine '' Lahme Ente ''  einsetzen.

Hochdeutsch: Träge Sicherung !

von noips (Gast)


Lesenswert?

Ok, danke für ausführlich (und amüsante :-) ) Erklärungen!

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

noips schrieb:
> Welches Vorgehen würdet ihr zur
> Reparatur in diesem Fall empfehlen. Wäre es nicht sinnvoll,
> versuchsweise die Sicherung für einen kurzen Augenblick kurzzuschließen
> um die Funktion zu prüfen. Oder würdet ihr so etwas nicht machen?

Ich würde die Sicherung zum prüfen und messen kurzschließen.

Als Stromversorgung nimmt man dann allerdings nicht etwa die Steckdose 
sondern ein Labornetzteil mit passend eingestellter Strombegrenzung. 
LED-Lampen und Schaltnetzteile für Wechselspannung laufen meist auch mit 
Gleichspannung (interessant wegen Netzteilproblem)

von noips (Gast)


Lesenswert?

Folgendes würde ich noch gern wissen:

Was für Bauteile können denn richtig explodieren. Ich habe nur Elkos 
explodieren sehen. Andere rauchen soviel ich weiß ab.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Ich sehe gar keinen üblichen großen Ladekondensator.
Sind das etwa die zwei roten?
Die wären mir dann verdächtig.

noips schrieb:
> Was für Bauteile können denn richtig explodieren. Ich habe nur Elkos
> explodieren sehen. Andere rauchen soviel ich weiß ab.

Leichtsinnigerweise habe ich mal anstatt eines Sicherungswiderstandes 
einen 56Ohm 0,25W Widerstand eingebaut. Ich dachte, im Fehlerfall macht 
es da einen kleinen puff.
Es hat aber einen Knall gegeben, welchen ich nicht erwartet hatte.
Mehr als bei einem Elyt.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Sobald Dir Alukonfetti eines geplatzten Elkos oder Plasteteile eines 
explodierten Halbleiters ins Auge geflogen sind, wirst Du feststellen, 
daß diese sehr schlecht wieder herauseitern. Ein Kollege war deshalb 
schon beim Arzt. Aus Fehlern kann man lernen.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Wenn man alt ist, hat man eh immer eine Brille auf.
Die jungen sollten auch eine aufsetzen!
Die Gefahr lauert überall.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Ich sehe gar keinen üblichen großen Ladekondensator.
> Sind das etwa die zwei roten?
> Die wären mir dann verdächtig.

Nee, den haben sich die Jungs gespart, wie bei den meisten 
'elektronischen' Halogentrafos. Am Ausgang des Trafo liegt dann eine 
100Hz modulierte Schaltnetzteilfrequenz, die hier nur sekundär abgesiebt 
wird. Die roten sind ein Alibi, damit wenigstens ein wenig Ladung in den 
Trafo abgefedert wird und die Schaltstörungen am Eingang nicht allzu 
schlimm sind.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

noips schrieb:
> Wäre es nicht sinnvoll, versuchsweise die Sicherung für einen kurzen
> Augenblick kurzzuschließen um die Funktion zu prüfen.

Nein, natürlich nue.

Du kannst, wenn eine gewisse Wahscheinlichkeit besteht dass die 
Sicherung nur zufällig durch Erschütterung oder Alterung kaputtgegangen 
ist, erst mal probeweise eine neue PASSENDE reinmachen, aber 
wahrscheinlich geht die wieder kaputt.

Je nach Elektronik misst man besser den Kondensator auf Kurzschuss, oder 
Brückengleichrichter und Schalttransistor(IC).

von noips (Gast)


Lesenswert?

Danke für die Antworten bis jezt.

Hab noch keine Sicherung beschafft.

Hab mich auf Wikipedia über allgemeinen Aufbau eines Schaltnetzteils 
informiert. Im Prinzipschaltbild dort ist eine Steuerung enthalten, die, 
wie ich es verstehe, die Taktung dür den Schalttransistor erzeugt. Auf 
meiner Platine erkenne ich aber (mit meiner begrenzter Bauteilkenntnis) 
keine Bauteile (ich würde da ICs erwarten) die diese Funktion 
übernehmen. Der 8-Beiner auf der Lötseite könnte es evtl. sein, aber ich 
vermute eher, dass das der OP ist (wie im Schaltbild auf Wikipedia). 
Oder ist es möglich, dass hier mit gleichgerichteter Netzfrequenz (100 
Hz) geschaltet wird, obwohl das aus nach meinem Verständnis immer noch 
zu langsam wäre.

von Tester (Gast)


Lesenswert?

Wenn das eine chinesische Platine ist - dann hier mein Tipp:
Das blaue Ding in der Nähe der Anschlußdrähte ist (wahrscheinlich) ein 
Varistor. Der soll die Sicherung zum Durchbrennen bringen - natürlich 
nur dann wenn Überspannung kommt. Normalerweise ist der auf 275 Volt 
ausgelegt. Diese Teile altern unglücklich (die Spannung sinkt ab) und 
sind der Grund für viele alterungsbedingte Probleme. Du kannst den 
Testweise mal auf einer Seite ablöten.

Wenn dann die Sicherung nicht mehr durchbrennt war er es... Natürlich 
ist es auch möglich, das tatsächlich Überspannung kam....

Gruß T.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

noips schrieb:
> Der 8-Beiner auf der Lötseite könnte es evtl. sein

Ist er auch. Es könnte einer der Klassiker a là UC3844/3842 sein, oder 
was entsprechendes. Ein normaler OpAmp ist heutzutage unüblich.

noips schrieb:
> Oder ist es möglich, dass hier mit gleichgerichteter Netzfrequenz (100
> Hz) geschaltet wird, obwohl das aus nach meinem Verständnis immer noch
> zu langsam wäre.

Nein, das Netzteil erzeugt mit 100 Hz modulierte Schaltnetzteilfrequenz 
(meistens so im 30-50kHz Bereich). Wie ich oben schon schrieb, ist das 
bei den sogen. 'elektronischen' Halogentrafos ein übliches Verfahren, um 
sich den dicken Siebkondensator auf der Primärseite zu sparen. Der 
einzige Unterschied hier ist, das sekundär nochmal gleichgerichtet und 
ein wenig mit den Elkos gesiebt wird, denn LED brauchen nun mal 
Gleichstrom.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

> Was für Bauteile können denn richtig explodieren.
> Ich habe nur Elkos explodieren sehen.

Transistoren und Mikrochips können mit einem lauten knall zersplittern, 
wenn sie im Kern sehr schnell heiß werden, wähend das Gehäuse kalt ist.

> ich dachte mir, wenn man es sehr kurz macht, dann passiert noch nichts

Halbleiter können innerhalb weniger Millisekunden Platzen. Bis dahin hat 
das Netzteil unter Umständen noch nichtmal angefangen, zu arbeiten.

Widerstände können die ganze Platine in Brand setzen. Nicht jedes 
Platinenmaterial und nicht jeder Lack sind un-brennbar.

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Meine übliche Testprozedur besteht darin, dem Gerät eine Glühlampe in 
reihe zu schalten. Zur Auswahl habe ich 25W,60W,100W und 300W mit 
E27-Sockel, teilweise als kostbarem Restbestand behütet. Über 60W darf 
aber nur wenige -zig Sekunden laufen, wegen der Wärmeentwicklung.
 Ich hab da eine Steckdosenmimik, die so etwas zusammen mit einer alten 
Schreibtischleuchte ermöglicht.
 Für eine allererste Kontrolle geht das und damit wird der 
zerstörerische Kurzschluss vermieden.

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


Lesenswert?

Die Platine ist schnell zusammengestückelt. Der Löter hat sich keine 
Mühe gemacht, die Bauteile ordentlich zu plazieren. Das legt nahe, alle 
Lötstellen zu kontrollieren.

Das Teil ist so durch eine Qualitätskontrolle gekommen (falls 
vorhanden). Das wiederum legt nahe, auch mal den Übertrager auf Schluß 
zwischen Primär und Sekundär zu überprüfen. Dieser Fehler ist zwar 
seltener, aber fatal.

von noips (Gast)


Lesenswert?

Tester schrieb:
> Das blaue Ding in der Nähe der Anschlußdrähte ist (wahrscheinlich) ein
> Varistor.

Die Bezeichnung auf der Platine neben diesem Bauteil ist Rv, auf dem 
Bauteil 10D471K, ist ein Varistor.

8-Beiner ist SA7527S, Power Factor Correction Controller, mit so etwas 
habe ich noch nichts zu tun gehabt.

von noips (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich danke allen für die Hilfe!

Hab die Sicherung gebrückt und 40W und 60W Grlühbirne in Reihe dazu 
geschaltet, die Leuchte geht an. Die 40 W Birne leuchtet noch schwach 
mit, die 60W bleibt dunkel.

Wenn ich es richtig sehe, sollte ja alles in Ordnung sein. Passende 
Sicherung rein und Leuchte weiter einsetzen, oder?

von noips (Gast)


Lesenswert?

Die natürlich nicht beide gleichzeitig in Reihe, sondern zuerst mit 
einer ausprobiert und dann mit der anderen.

von Helge A. (besupreme)


Lesenswert?

Neue Sicherung und gut. Du hast Glück gehabt. Diese Reglerplatinen 
sterben leider häufiger.

Vielleicht hattest du Überspannung am Stecker, das läßt die Sicherung 
auslösen.

von noips (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Jetzt habe ich das nächste Problem, welche Sicherung eignet sich als 
Ersatz?

Bezeichnung ist F1AL250V, dazu habe ich folgendes rausgefunden:

Charakteristik Flink
Strom          1A
Ausschaltvermögen niedrig
250V wird wohl Spannung sein

Die Sicherung ist klein, Länge ca. 10mm, und das ist eine zur 
Durchsteckmontage (oder wie heißt es richtig).

Ich finde bei Reichelt oder Condrad keine, die so ähnlich ist. Welche 
beschaffbare Sicherung eignet sich denn als Ersatz?

von Helge A. (besupreme)


Lesenswert?

Notfalls eine gewöhnliche Feinsicherung F1A 250V 5x20mm verwenden. Draht 
dranlöten kriegt man ja hin ;)

von noips (Gast)


Lesenswert?

Ich hätte noch an folgende Variante gedacht:

Sicherungshalter nehmen, Platine entsprechend bohren und auf der 
Lötseite die Durchsteckpins der Halter mit Drähten an die Lötaugen 
anlöten. Ist zwar ein wenig Murks, hat aber auch den Vorteil, dass bei 
evtl. wiederholtem Fall die Sicherung sehr bequem ausgetauscht werden 
kann.

An der momentanen Ausführung der Sicherung sieht man ja auch, dass der 
Hersteller den Austausch der Sicherungen gar nicht vorgesehen hat.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Wegwefelektronik!
Für die 5X20 Sicherungen gibt es Kappen zum aufstecken mit Draht dran.
Aber die sind sehr teuer.
So einen Sicherungshalter einbauen geht aber.

von noips (Gast)


Lesenswert?

Danke für die Antworten!

> Für die 5X20 Sicherungen gibt es Kappen zum aufstecken mit Draht dran.

Jetzt, da ich es lese, verstehe ich, dass diese Sicherung ja auch diese 
Kappen hat, wenn man genau hinschaut.

Übrigens, wozu ist bei Schaltnetzteil eine zweite Gleichrichterschaltung 
(nach dem Trafo) nötig, wo wie hier 
http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Schaltnetzteil.svg abgebildet. Nach 
dem Schalttransistor hat man ja keine Wechselspannung mehr, sondern eine 
pulsierende Gleichspannung mehr oder weniger. Auch auf dieser meiner 
Platine erkenne ich keine Gleichrichtung nach dem Trafo, oder sehe ich 
da was falsch.

von Helge A. (besupreme)


Lesenswert?

Der Trafo kann ja nur Wechselspannung übertragen. Nur daß die Frequenz 
viel höher ist als die im normalen Stromnetz. Daher muß auch wieder 
gleichgerichtet werden, aber mit viel schnelleren Dioden als bei 50Hz.

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

noips schrieb:
> Nach
> dem Schalttransistor hat man ja keine Wechselspannung mehr, sondern eine
> pulsierende Gleichspannung mehr oder weniger. Auch auf dieser meiner
> Platine erkenne ich keine Gleichrichtung nach dem Trafo, oder sehe ich
> da was falsch.

Die pulsierende Sapannung besteht aus zwei Komponenten: Gleichspanunung 
und auch Wechselspannung. Nur die Wechselspannungskomponente wird vom 
Trafo übertragen und muss auf der Sekundärseite gleichgerichtet werden.

Bei Glühlampen als Last kann auf die Gleichrichtung verzichtet werden. 
Bei Deiner Platine findet auf der Sekundärseite Gleichrichtung statt, 
LEDs kommen ohne die nicht aus.

von noips (Gast)


Lesenswert?

> Bei Deiner Platine findet auf der Sekundärseite Gleichrichtung statt,
> LEDs kommen ohne die nicht aus.

Ich erkenne die auf der Platine aber nicht. Da sind auf der 
Sekundärseite 3 Dioden unterschiedlichen Typs an unterschiedlichen 
Stellen zu sehen. Könnt ihr mir sagen, wo auf der Platine die 
Gleichrichtung erfolgt?

von noips (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Irgendwie verstehe ich euch nicht.

Wenn auf der Primärseite keine Wechselspannung ist, kann doch auf der 
Sek.-Seite auch keine sein. Unter Wechselspannung verstehe ich den 
Spannungsverlauf, bei Welchem die Spannung an einer Klemme bezogen auf 
die andere Klemme positive und negative Werte annimmt, so wie in der 
Skizze das 3. Diagramm von oben (ich habe die Phasenverschiebung auf der 
Sek. Seite nicht dargestellt). Und wie kann auf der Sekundärseite die 
Spannung am Anschluss A (bezogen auf Anschluss B) negativ werden, wenn 
auf der Sekundärseite Ua (bezogen auf Ub) nie negativ ist??

von noips (Gast)


Lesenswert?

Also ich behaupte mal, es findet auf dieser Platine auf der 
Sekundärseite keine Gleichrichtung statt.

von Kai K. (klaas)


Lesenswert?

Das dürfte so eine Schaltung sein:

http://u.dianyuan.com/bbs/u/36/1134006514.jpg

Und weil der Elko am Eingang fehlt, sitzt da auch eine flinke Sicherung 
und keine träge?

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

noips schrieb:
> Also ich behaupte mal, es findet auf dieser Platine auf der
> Sekundärseite keine Gleichrichtung statt.

Aber klar doch. Vom Trafo geht es direkt auf die dicke D5 für den 
Leistungskreis und auf die kleine Diode für den Regelkreis. Dahinter 
wird mit dem Elko noch ein bisschen gesiebt und dann raus auf die LED.

Wenn hinter einem Trafo eine Diode kommt, ist das immer ein Zeichen für 
Gleichrichtung. In Kais Bild entspricht deine D5 der Diode D3.

von noips (Gast)


Lesenswert?

Aber mit einer einzigen Diode kann man eine negative Spannung doch nie 
gleichrichten, sondern nur sperren. Kann man bei diesem Vorgang über 
Gleichrichtung sprechen? Ich dachte Gleichrichtung ist, wenn negative 
Spannung mit dem gleichen Betrag ins Positive gebracht wird, wie mit 
dieser 4-Dioden-Gleichrichterschaltung.

Gibt es hier nach dem Trafo überhaupt Spannung mit der wechselnder 
Polarität, oder ist das eine pulsierende Spannung mit ständig gleicher 
Polarität?

von Kai K. (klaas)


Lesenswert?

Einweggleichrichtung, Doppelweggleichrichtung...

von Friedhofsgärtner (Gast)


Lesenswert?

1.Silizium ist oft schneller geschmolzen als Deine Sicherung.
2.Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft
3.Um die Ursache zu finden braucht man ausreichend Wissen oder einen 
Grabstein. https://www.elektronik-kompendium.de/

von Kai K. (klaas)


Lesenswert?

Es geht ja nicht darum "Silizum" zu schützen, sondern im Falle eines 
Defektes unkontrolliert große Ströme zu verhindern, also um die 
Vermeidung von Bränden und Schlimmerem!

von noips (Gast)


Lesenswert?

Danke für die Aufklärung! Darf ich bitte noch so unbescheiden um die 
Antwort auf diese Frage bitten:

> Gibt es hier nach dem Trafo überhaupt Spannung mit der wechselnder
> Polarität, oder ist das eine pulsierende Spannung mit ständig gleicher
> Polarität?

von noips (Gast)


Lesenswert?

... und noch zu meiner obigen Skizze mit Spannungsverläufen:

Ist der Verlauf auf der Sekundärseite (abgesehen von evtl. 
Phasenverschiebung bei der Transformation) falsch dargestellt?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

noips schrieb:
> Ist der Verlauf auf der Sekundärseite (abgesehen von evtl.
> Phasenverschiebung bei der Transformation) falsch dargestellt?

Die obigen beiden Bilder sind etwa richtig. Aber das unterste mit den 
roten Linien nicht, denn die kommen so gut wie nicht vor.
Da auf der Primärseite der Transistor den Trafo nur zwischen 0 und 325 V 
schaltet, wird er auch auf der Sekundärseite nicht ins Minus (oder nur 
sehr wenig) gehen. Deswegen ist eine Einweggleichrichtung hier 
ausreichend, es gibt keine 'negative Halbwelle', die gleichgerichtet 
werden müsste.

von noips (Gast)


Lesenswert?

Und wenn es den negativen Teil nicht gibt, warum muss die Diode dann 
hin? Könnte man auf die nicht verzichten?

von Kai K. (klaas)


Lesenswert?

>Und wenn es den negativen Teil nicht gibt, warum muss die Diode dann
>hin? Könnte man auf die nicht verzichten?

Mein Gott, irgendein negatives Geschlabber wird es dort schon geben, 
welches man nicht auf einen gepolten Elko geben will.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

noips schrieb:
> Und wenn es den negativen Teil nicht gibt, warum muss die Diode dann
> hin? Könnte man auf die nicht verzichten?

Du kannst glauben, das die Herren Chinesen kein einziges Bauteil 
einbauen, das man nicht braucht. Was glaubst du denn, was passiert, wenn 
der Trafo in einer 'Null Phase' ist? Dann würde der im Kondensator 
gespeicherte Strom wieder zurück in den Trafo fliessen.
Die Diode lädt also den Kondensator auf die Spitzenspannung auf und 
sperrt, wenn das zurück in den Trafo fliessen würde.

von Kai K. (klaas)


Lesenswert?

>Die Diode lädt also den Kondensator auf die Spitzenspannung auf und
>sperrt, wenn das zurück in den Trafo fliessen würde.

Eben. Wie soll der Elko sonst seine Ladung halten??

von noips (Gast)


Lesenswert?

Besten Dank für die Erklärungen und für eure Geduld!

> Die obigen beiden Bilder sind etwa richtig. Aber das unterste mit den
> roten Linien nicht, denn die kommen so gut wie nicht vor.

Das unterste Bild habe ich nur gemacht, um zu zeigen, was ich unter 
Wechselspannung verstehe. Es gehört nicht zur Schaltung.


> Da auf der Primärseite der Transistor den Trafo nur zwischen 0 und 325 V
> schaltet, wird er auch auf der Sekundärseite nicht ins Minus (oder nur
> sehr wenig) gehen.

Gerade das habe ich weiter oben vermutet, nachdem ein Teilnehmer 
folgendes geschrieben hat.

> Die pulsierende Sapannung besteht aus zwei Komponenten: Gleichspanunung
> und auch Wechselspannung. Nur die Wechselspannungskomponente wird vom
> Trafo übertragen und muss auf der Sekundärseite gleichgerichtet werden.

Es wird ja nicht aus pulsierender Spannung auf der Sekundärseite des 
Trafos eine Wechselspannung gemacht, sondern auch dort bleibt die 
Spannung pulsierend, nur mit anderer Amplitude. So verstehe ich es 
jedenfalls und Mathias Erklärung (oben zitiert) scheint das ja zu 
bestätigen.

Ich bedanke mich bei allen! Die Leuchte geht wieder und ich habe wieder 
vieles gelernt, dank euch!!

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Warum geht sie wieder?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.