Hallo, zu Testzwecken für ein mehrkanaliges Audiosystem verwende ich zurzeit einfache Lautsprecher. Sinnvoller wäre es für mich aber die Lautsprecher "stummschalten" zu können, jedoch so, dass die Verstärker trotzdem ähnlich belastet werden wie bei gewöhnlichen Lautsprechern. Kann man die Lautsprecher einfach durch große Widerstände ersetzen, oder gibt es dazu andere Möglichkeiten?
Luca E. schrieb: > Ja, kann man. Dann hast du aber lediglich eine ohmsche Last und nicht, wie es bei einer Lautsprecherbox ist, eine komplexe und frequenzabhängige.
Was willst du denn "testen"? Den Frequenzgang, die Dauerleistung, die Funktion der SOAR? Oder einfach nur, ob was kommt?
Hauptsächlich geht es mir darum zu testen, ob die Verstärker einige Tage Laufzeit durchhalten - und dabei die Nachbarn nicht allzu sehr zu verärgern. D.h. "ob was kommt" trifft es wohl am besten :)
Die Dinger nennt man Widerstand, sie sind käuflich zu erhalten. Größere Exemplare kann man auf einen Kühlkörper schrauben. Und die gute Nachricht: Jetzt ist die richtige Jahreszeit dazu.
Daniel S. schrieb: > Hauptsächlich geht es mir darum zu testen, ob die Verstärker > einige Tage > Laufzeit durchhalten - und dabei die Nachbarn nicht allzu sehr zu > verärgern. D.h. "ob was kommt" trifft es wohl am besten :) In diesem Falle kannst du das natürlich so machen. Aber pass auf, daß die Lüfter für die Last-Widerstände nicht so laut sind :-))
thomas s schrieb: > Die Dinger nennt man Widerstand, sie sind käuflich zu erhalten. Das schrieb er in seinem Eröffnungspost schon ;-) Daniel S. schrieb: > Kann man die Lautsprecher einfach durch große Widerstände ersetzen,
Normale Lautsprecher anschliessen. Membrane so beschneiden wie ein klassischer ,doppelter Lederhosenträger ! Damit wird nicht viel Luft bewegt und die induktive Eigenschaft des LS bleibt erhalten.
Thiele-Small-Parameter sagen dir was? Damit kann das LS-Verhalten simuliert werden. Die Werte kannst natütlich auch in der "Realität" verwenden. So hast du das elktrische Verhalten, nur eben ohne Krach. Schau mal hier: http://www.micka.de/org/download/spice-tsp_de.pdf
>die induktive Eigenschaft des LS bleibt erhalten.
Spielt die Induktivität beim Lautsprecher eine wichtige Rolle?
Dann wäre es ja ein "Tiefpassfilter".
Ich glaube die "Impedanz" entsteht durch die elektromechachanische
Kopplung und die Bewegung, am Ende also die mechanischen Kräfte. Die
sind beim Hosenträger ganz anders.
Also im Prinzip wie ein Elektromotor, der beim Einschalten zuerst mal
ganz kurz keinen Strom zieht (Induktivität). Dann einen sehr hohen
(Gleichstromwiderstand der Wicklung) und später durch die Bewegung und
die generatorisch erzeugte Gegenspannung nur noch einen kleinen Strom.
http://aikenamps.com/index.php/designing-a-reactive-speaker-load-emulator Achtung, das kommt aus der Gitarren-Welt, also ohne Frequenzweiche etc.. Für HiFi-übliche 4 Ohm die Widerstände und Spulen vierteln und die Kondensatoren vervierfachen. Zum Endstufe-Testbraten wie in deinem Fall ist das aber übertrieben.
Hallo, Nimm zwei Boxen, stelle sie direkt mit den Membranen gegenüber, drehe an einer Box die Phase am Eingang und dann einfach aufdrehen! Man hõrt so gut wie nichts, auch bei hoher Lautstärke. Viel Erfolg
npn schrieb: > Luca E. schrieb: >> Ja, kann man. > > Dann hast du aber lediglich eine ohmsche Last und nicht, wie es bei > einer Lautsprecherbox ist, eine komplexe und frequenzabhängige. Die nichtohmsche Komponente kann man aber meist vernachlässigen.
Harald Wilhelms schrieb: > npn schrieb: >> Luca E. schrieb: >>> Ja, kann man. >> >> Dann hast du aber lediglich eine ohmsche Last und nicht, wie es bei >> einer Lautsprecherbox ist, eine komplexe und frequenzabhängige. > > Die nichtohmsche Komponente kann man aber meist vernachlässigen. Für einen Leistungs-Dauertest wie hier, ja, meistens. Aber wenn er hätte mehrere Parameter bestimmen wollen (z.B. Frequenzgang), dann nicht. Dann wäre eine realitätsnahe Nachbildung schon wichtig.
> Nimm zwei Boxen, stelle sie direkt mit den Membranen gegenüber, > drehe an einer Box die Phase am Eingang und dann einfach > aufdrehen! Man hõrt so gut wie nichts, auch bei hoher Lautstärke. Das klappt mit Sicherheit nicht, denn die beidseitig zusammengepresste Luft wird seitlich entweichen. Und wenn du das verhinderst, erhälst du einen akkustischen Kurzschluss. Ich schätze, dass die Lautsprecher dadurch kaputt gehen (zumindest bei Betrieb Nahe der Leistungsgrenze).
Stefan Us schrieb: > Nimm zwei Boxen, stelle sie direkt mit den Membranen gegenüber, > drehe an einer Box die Phase am Eingang und dann einfach aufdrehen! Man > hõrt so gut wie nichts, auch bei hoher Lautstärke. > Das klappt mit Sicherheit nicht, Richtig, aber danach wird es falsch. Wenn er die Boxen gegenüber stellt UND die Phase eines Eingangs dreht, werden die Membranen wieder in die gleiche Richtung bewegt. (gleiches Eingangssignal vorausgesetzt). wendelsberg
Bei den Lautsprechern muss man auch aufpassen auf Dauer vertragen die auch nur relativ wenig Leistung. Ein Widerstand passt schon ganz gut. So groß sind die Abweichungen vom Ohmschen Verhalten in der Regel nicht. Das sieht man schon daran das der Ohmsche Widerstand der Lautsprecher i.a. nicht viel kleiner ist als die Nennimpedanz. Wenn man will könnte man ja noch eine kleine Induktivität dazu schalten.
idiotische Fragestellungen erfordern dumme Lösungen ... ist schon lustig was man hier so liest. Membranen rausschneiden, dann hörst Du nichts mehr und die Last stimmt auch ohne viel Bastelaufwand. PS: Schade um die Lautsprecher - nimm wenigstens welche vom Müll.
Senf dazu gefällig schrieb: > idiotische Fragestellungen erfordern dumme Lösungen ... ist schon > lustig > was man hier so liest. > Membranen rausschneiden, dann hörst Du nichts mehr und die Last stimmt > auch ohne viel Bastelaufwand. > PS: Schade um die Lautsprecher - nimm wenigstens welche vom Müll. Wie schon erwähnt, ändern sich beim "beschnittenen" Lautsprecher die elektrischen Werte (außer Serienwiderstand), so dass man gleich ne Spule nehmen kann oder nen Widerstand. Die Frage ist natürlich auch, bei welcher Frequenz man dann diese Einrichtung betreibt. Und: Widerstände schön und gut, doch ein Amp liefert ja locker 100 W. Da muss man sich kühltechnisch schon warm anziehen.
wartemal schrieb: > Spass muss sein > Grüße und warme Füße ! In diesem Sinne könnte man auch die LS + Anlage mittels Zeitschaltuhr volle Lotte laufen lassen, wenn man selbst gar nicht da ist - und dann den Unschuldigen spielen....
Ulrich H. schrieb: > Ein Widerstand passt schon ganz gut. So groß sind die Abweichungen vom > Ohmschen Verhalten in der Regel nicht. Das sieht man schon daran das der > Ohmsche Widerstand der Lautsprecher i.a. nicht viel kleiner ist als die > Nennimpedanz. Nicht ganz richtig, dafür aber völlig falsch. Tatsächlich ist meistens das Gegenteil von dem was du schreibst zutreffend. Der Unterschied zwischen Widerstand und Impedanz ist bekannt? Schau dir mal die Impedanzkurve verschiedener Lautsprecher(boxen) an und du wirst sehen, wie es sich tatsächlich verhält. Es gibt zwar eine Norm, nach der der Gleichstromwiderstand nicht weniger als 80% der Impedanz betragen darf, daran halten sich aber längst nicht alle Hersteller. Infinity ist z.B. berüchtigt dafür diese Regel nicht einzuhalten.
Schlauberger schrieb: > Schau dir mal die > Impedanzkurve verschiedener Lautsprecher(boxen) an und du wirst sehen, > wie es sich tatsächlich verhält. Richtig, und vor allem kann sie extrem frequenzabhängig sein mit Resonanzstellen und allen denkbaren Schweinereien...
cmi_ecat schrieb: > Nimm zwei Boxen, stelle sie direkt mit den Membranen gegenüber, drehe an > einer Box die Phase am Eingang und dann einfach aufdrehen! Man hõrt so > gut wie nichts, auch bei hoher Lautstärke. Gesagt wurde, an einer Box nur die Phase zu verdrehen. Und ich glaube, das kann funktionieren, weil sich die Amplituden dann auslöschen.
Ach so, einer mit gedrehter Phase. Dass hatte ich überlesen. Aber dann fehlt beiden lautsprechern die normale Last. Sie belasten die Endstufe dann auch nicht mehr normal, taugen also nicht zur Simulation. Außerdem werden die Membranen so viel weiter ausgelenkt, als normal. Man kann sie dann nicht mit der normalen Leistung betreiben, ohne sie zu zerstören.
meinereiner schrieb: > cmi_ecat schrieb: >> Nimm zwei Boxen, stelle sie direkt mit den Membranen gegenüber, drehe an >> einer Box die Phase am Eingang und dann einfach aufdrehen! Man hõrt so >> gut wie nichts, auch bei hoher Lautstärke. > > Gesagt wurde, an einer Box nur die Phase zu verdrehen. Und ich glaube, > das kann funktionieren, weil sich die Amplituden dann auslöschen. Aber nicht, wenn sie sich gegenüberstehen. Eine Auslöschung wirst du sowieso nicht hinkriegen. Aber wenn, dann nur so, daß auf beide das exakt gleiche Signal gegeben wird (also Mono) und die Phasen nicht gedreht werden. Denn die Phasendrehung machst du ja schon dadurch, daß sich beide gegenüberstehen. Es müssen sich also die Membranen gegeneinander bewegen, das heißt, beide müssen sich aufeinander zu bewegen. Beide müssen gleichzeitig rausfahren und beide gleichzeitig reinfahren. Aber wie gesagt, eine Auslöschung wirst du nicht hinkriegen, bestenfalls eine kleine Dämpfung.
Ich verwende eine Reihenschaltung aus L und R für solche Sachen. Das reicht aus, wenn man nur den Verstärker testen möchte. Beispiel: 150µH und 8E in Reihe. Ich würde das L an einem echten Lautsprecher messen. Die 150µH hatte so ein kleiner 5cm-2W-Quäker für ein Indiustriegerät (bei 100Hz glaube ich) - muss also nicht auf alles passen. Bei <<1kHz ist das fast ohmsch, für >> 1kHz ungefähr induktiv. Allerdings verhält sich ein realer Lautsprecher deutlich komplexer als nur ein LR (vor allem um die 1kHz), durch die Schwingung der Membrane, das LR ist nur grobe Näherung. Mich erinnerte das etwas an einen Quarz. Wenn man es genau wissen möchte, müsste man sich die Übertragungsfunktion (Z(f))ausmessen und das duch ein Netzwerk aus L, R und C nachbilden. Das sollte nicht allzu schwierig sein, ich war dazu aber immer viel zu faul. Bin aber kein Audiodesigner, bei mir waren das immer nur so kleine Klasse-D-Geschichten mit < 10W. Die Audiomenschen haben da bestimmt viel ausgefeiltere Modelle.
Ich habe zum testweisen Lautsprecher-Ersatz oder auch Netzteil-Test solche Leistungswiderstände (allerdings für etwas weniger als 1 Kilowatt) wie hier abgebildet: http://de.farnell.com/te-connectivity-cgs/te1000b4r7j/widerstand-1000w-4r7-5/dp/1760848 die müssten schon vom Aufbau her eine nennenswerte Induktivität aufweisen.
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Daniel S. schrieb: > Kann man die Lautsprecher einfach durch große Widerstände ersetzen, oder > gibt es dazu andere Möglichkeiten? Hallo Daniel, ich habe solche Tests schon mit Glühbirnen gemacht. Überlege dir, welche Leistung du verbraten willst und bastle dir eine Reihen-/Parallelschaltung von z.B. 12V Birnen zusammen. Dann hast du das Problem mit der Lastwiderstandkühlung nicht und noch einen schönen Lichteffekt :-) Gruß, Daniel
Daniel V. schrieb: > ich habe solche Tests schon mit Glühbirnen gemacht. Das ist für diesen Zweck keine gute Lösung, da Glühlampen keinen konstanten Widerstand haben. Wenn es nur ein Versuchsaufbau ist, kann man die Widerstände in einen gefüllten Wassereimer hängen. Dann können sie wesentlich stärker belastet werden. Gruss Harald
Das mit den 12V Glühbirnen ( Halogen 55W ) geht aber tatsächlich. Solange bei ganz kalter "Glühbirne" nicht die Schutzschaltung der Endstufe wiederholt anspricht, kann man einen Verstärker damit gut testen. Das der Widerstand nicht konstant ist, ist klar, aber eigentlich egal. Hauptsache der Verstärker kann gegen eine Last arbeiten, die in seiner Spezifikation liegt. mit einem Autoscheinwerfer ( H7 ) geht das ganz ordentlich bei Verstärkern so bis 100 Watt RMS. Darüber hinaus müsste man dann geschickte Reihen- und Parallelschaltungen von mehreren Lampen basteln. Ausserdem sieht man schön, wenn eine Endstufe ein thermisches Problem hat, und dann abschaltet. Da der Widerstand nahezu rein ohmsch ist, kann auch nichts böses passieren. P.S.: Auf diese Weise habe ich schon bei 3 defekten Verstärkern die faule Stelle gefunden. Einmal auch ein schlecht gelöteten Endtransistor, der nur bei deutlichr Wärme den Kontakt zur Platine beendet hat. Sowas kann man mitunter nichtmal mit einem Fön simulieren.
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> Wie schon erwähnt, ändern sich beim "beschnittenen" Lautsprecher die > elektrischen Werte (außer Serienwiderstand), schlimmstenfalls geht die Schwingspule bei normaler Belastung aufgrund der fehlenden Membran nicht mehr in Ihren Ausgangszustand zurück, was aber hier keine große Rolle spielt weil es um Dauerbelastung des Verstärkers geht - die elektrischen Werte (Wechselstrom) sind nach wie vor an der Schwingspule des Lautsprechers meßbar- können jetzt aber aufgrund der fehlenden Membran nicht mehr in Tonfrequenzen umgesetzt werden. Im Falle der Lautsprecher ist der Verstärker die Wechselspannungsquelle und die Umsetzung der zugeführten Spannung erfolgt dann bei gekappter Membran nicht mehr hörbar als Tonfrequenz, was ja der TO möchte. Einziger Kritikpunkt wären aufgrund der fehlenden Membran mögliche plötzliche Impedanzschwankungen, also z.B. 4 Ohm Boxen an 8 Ohm Verstärker ... so bekomme ich den Verstärker bei Vollast natürlich ganz schnell kaputt. Okay, aber hier gehts um doch um Dauerlast bei richtig?! konfigurierten System und eben nicht um bewußt herbeigeführte extreme Impedanzschwankungen, die zerstören sollen? > so dass man gleich ne Spule nehmen kann oder nen Widerstand. der Nennwert der Impedanz bei Lautsprechern liegt in der Regel bei 4 oder 8 Ohm und je nach Frequenz gibt es Abweichungen von diesem Nennwert.
> Das der Widerstand nicht konstant ist, ist klar, aber eigentlich egal. > Hauptsache der Verstärker kann gegen eine Last arbeiten, die in seiner > Spezifikation liegt. ist doch schon außerhalb der Spezifikation, sonst würde ja nicht die Schutzschaltung anspringen?
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