Auf welche "Alarmzeichen" sollte man bei einem potenziellen neuen Arbeitgeber als Entwickler ohne Führungsambitionen achten? Die ganz offensichtlichen Sachen wie 50% Projektleiter in der Abteilung, die Firma heißt Infineon oder Magna, beim Vorstellungsgespräch ist nur eine Personaltussi und niemand mit technischem Sachverstand dabei etc. lassen wir mal weg...
Das Bauchgefühl, wenn du merkst, da stimmt was nicht, was soll ich hier. Fragen nach Einarbeitungszeiten werden nicht ausreichend beantwortet. Interessant ist es bei Leihbuden sich mal die Aushänge anzuschauen: "Es ist erlaubt auch bei einer Krankschreibung zu arbeiten, wenn man sich fit fühlt" Die ganze Sache kann man relativ locker sehen, wenn man wechseln möchte, also bereits einen Job hat.
* Parkplätzsituation * mieser/kein Kaffee * verdreckte Toiletten * lächerliche Extras/Selbstverständlichkeiten die als Lottogewinn angepriesen werden Künftigen Arbeitsplatz zeigen lassen: * Cubicles/Einraumkäfighaltung/Kellerloch * 90%-100% Nerdidiotenquote * Fensterfront ohne Verschattung Klimaanlage (kaputt). Stehen Ventilatoren rum? Stinkts? Einrichtung vom Sperrmüll/selber gebastelt? "Wird bald erneuert/wir ziehen um/..." Kann man ignorieren, das wir NICHT passieren. * Künftiger Platz der noch nicht fertig ist, kann man getrost ignorieren. ("Ist alles fertig/eingerichtet/renoviert/Kollege kommt dann woanders hin/...) Das wird NIE eingehalten. Fragen wie dort gearbeitet wird * "Testen? Brauchen wir nicht" -> Chaos/Pfuschladen * Antesten wie die Projektlaufzeiten sind, weit über Termin,...? * "Bereitschaft" für Entwickler * Assbachuraltechnik Ausreden wie "Fliegt bald raus, wenn sie da sind bekommen sie neueste Technik" " kann man getrostignorieren. Das wird NIE eingehalten. Stimmung: * assozialer Umgangston * lautes Geplärre quer durch Abteilung/Flur -> hohe Proletenquote * Genervtheitsfaktor des Personal, auch der Sekretärinnen, ...
Mal einen Blick in den letzten Jahresabschluß werfen (sofern bereits veröffentlicht). Interessant ist auch ein Vergleich zu den letzten Jahren (Stichwort Bilanzanalyse). Auch eine hohe Anzahl von Änderungen im Unternehmensregister (Prokurazu- und aberkennung) ist zu beachten, eventuell gab es Umfirmierungen (auch spannend :-))). Grundsätzlich gilt: "Schlechte Bilanzen sind noch schlechter und gute Bilanzen sind noch besser". Bei mir ist es bereits Automatismus, nach dem Lesen jeder Stellenzeige schaue ich zunächst ins Unternehmensregister. Da habe ich mir schon so manche Bewerbung gespart.
- Mitarbeiter schleichen durch die Gänge oder hetzen - Namensschilder mit Titeln (Dr, MBA...) -> Fähigkeiten zählen nicht - "Power Point Engineering" - Kein ESD Schutzkonzept
Arbeitnehmer schrieb: > Bei mir ist es bereits Automatismus, nach dem Lesen jeder Stellenzeige > schaue ich zunächst ins Unternehmensregister. Welche Kriterien stehen für eine gute/schlechte Bilanz?
Tomm schrieb: > Arbeitnehmer schrieb: >> Bei mir ist es bereits Automatismus, nach dem Lesen jeder Stellenzeige >> schaue ich zunächst ins Unternehmensregister. > > Welche Kriterien stehen für eine gute/schlechte Bilanz? Die Erklärungen würden den Rahmen dieses Forums sprengen. Hier hilft Google und gute Literatur weiter. Einfache Hilfsmittel für einen schnellen Überblick sind schon mal einfache Kennzahlen wie: - Eigenkapitalquote - Fremdkapitalquote - Anlagendeckungsgrad usw. siehe auch: http://www.controllingportal.de/Fachinfo/Kennzahlen/Bilanzkennzahlen-zur-Bilanzanalyse.html
Für mich das A und O: Haben Chef und Kollegen Humor? Ansonsten Aussagen wie (alles so erlebt): - "Hier ist nur Platz für die Besten der Besten!" - "Sie können nicht mit den zukünftigen Kollegen sprechen, die müssen doch arbeiten!" - "Bewerber kriegen hier keinen Kaffee, den kriegen nur Kunden!" - "Nein, die 10h-Regel gilt hier nicht!" - (bzgl. meiner DSP-Kenntnisse) "Also so Sachen rechne ich ja mit dem Taschenrechner!" - "Samstag arbeiten macht Ihnen ja nichts aus!" (Aussage, keine Frage!) - (Nach dem ich gesagt habe, dass ich mich nicht als zukünftigen Abteilungsleiter sehe, da mir das nötige Durchsetzungsvermögen fehlt) "Sie könnet den Leut also nedd auf die Eier stande?"
Arbeitnehmer schrieb: > Einfache Hilfsmittel für einen schnellen Überblick sind schon mal > einfache Kennzahlen wie: > - Eigenkapitalquote > - Fremdkapitalquote > - Anlagendeckungsgrad > usw. > > siehe auch: > > http://www.controllingportal.de/Fachinfo/Kennzahlen/Bilanzkennzahlen-zur-Bilanzanalyse.html O-ha! - jetzt zerfallen hier aber einige Nerds zu Asche. Das ist ja schlimmer als Knoblauch und Tageslicht ... ;-)
lächler schrieb: > Arbeitnehmer schrieb: >> Einfache Hilfsmittel für einen schnellen Überblick sind schon mal >> einfache Kennzahlen wie: >> - Eigenkapitalquote >> - Fremdkapitalquote >> - Anlagendeckungsgrad >> usw. >> >> siehe auch: >> >> > http://www.controllingportal.de/Fachinfo/Kennzahlen/Bilanzkennzahlen-zur-Bilanzanalyse.html > > O-ha! - jetzt zerfallen hier aber einige Nerds zu Asche. Das ist ja > schlimmer als Knoblauch und Tageslicht ... ;-) Richtig. Man muß sich der "dunklen" Seite der Macht zuwenden ... :-) Das könnte zuviel sein für (F)Luke Lötwalker :-)
Wenn die wirtschaftlichen Antworten ok sein sollten und das Geld immer pünktlich kommt: Arbeitsplatz ansehen, fragen wie lange der Vorgänger da war. Es gibt z.B. einige freie Stellen, wo es keiner lange aushält. Andere sind noch frei, weil sie schlechter bezahlt werden oder das Klima schlecht ist.
Arbeitnehmer schrieb: >> Welche Kriterien stehen für eine gute/schlechte Bilanz? > > Die Erklärungen würden den Rahmen dieses Forums sprengen. Hier hilft > Google und gute Literatur weiter. > > Einfache Hilfsmittel für einen schnellen Überblick sind schon mal > einfache Kennzahlen wie: > - Eigenkapitalquote > - Fremdkapitalquote > - Anlagendeckungsgrad Ja, und all dies steht in einer veröffentlichten Bilanz nicht drin (außer bei ganz großen Firmen, die müssen mehr veröffentlichen).
Chris schrieb: > Arbeitnehmer schrieb: >>> Welche Kriterien stehen für eine gute/schlechte Bilanz? >> >> Die Erklärungen würden den Rahmen dieses Forums sprengen. Hier hilft >> Google und gute Literatur weiter. >> >> Einfache Hilfsmittel für einen schnellen Überblick sind schon mal >> einfache Kennzahlen wie: >> - Eigenkapitalquote >> - Fremdkapitalquote >> - Anlagendeckungsgrad > > Ja, und all dies steht in einer veröffentlichten Bilanz nicht drin > (außer bei ganz großen Firmen, die müssen mehr veröffentlichen). Natürlich steht das in dieser Form nicht in der Bilanz. Diese Kennzahlen lassen sich jedoch als einfach Quotient aus zwei Werten (die in der Bilanz stehen) bilden. Bsp.: Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Gesamtkapital Um es noch einmal verständlich zu machen, die Werte aus der Bilanz und der GuV können oftmals nicht ohne weiteres genutzt werden. Diese müssen vorher aufbereitet werden. Die Begründung ist folgende: der Jahresabschluß (Bilanz, GuV, Lageberichte) hat einen anderen Interessentenkreis (externe Sicht), ob die eigentliche betriebliche Tätigkeit rentabel ist, lässt sich aus ihr nicht ohne weiteres erkennen.
Chris schrieb: > Arbeitnehmer schrieb: >>> Welche Kriterien stehen für eine gute/schlechte Bilanz? >> >> Die Erklärungen würden den Rahmen dieses Forums sprengen. Hier hilft >> Google und gute Literatur weiter. >> >> Einfache Hilfsmittel für einen schnellen Überblick sind schon mal >> einfache Kennzahlen wie: >> - Eigenkapitalquote >> - Fremdkapitalquote >> - Anlagendeckungsgrad > > Ja, und all dies steht in einer veröffentlichten Bilanz nicht drin > (außer bei ganz großen Firmen, die müssen mehr veröffentlichen). Eigenkapitalquote und Fremdkapitalquote kann man selbst ausrechnen anhand dessen, was im Bundesanzeiger steht. Sollte ein Ingenieur hinkriegen können.
Mario schrieb: > Auf welche "Alarmzeichen" sollte man bei einem potenziellen neuen > Arbeitgeber als Entwickler ohne Führungsambitionen achten? -Hohe Fluktuation bei den Angestellten, (deutlich) höher als bei anderen Unternehmen der gleichen Branche -Bei Aktiengesellschaften: Aktienkurs entwickelt sich schlecht, obwohl er sich bei anderen Unternehmen aus der gleichen/ähnlichen Branche gut entwickelt -Falls das Unternehmen Anleihen begibt: Wenn es einen höheren Zins zahlen muss als andere Unternehmen für ihre Anleihen, dann bedeutet dies dass hier ein höheres Risiko vorliegt. -Management by Inkompetenz (soll heißen, die Führungskräfte sind von außen geholt, kaum einer dabei der die Firma von Grund auf über Jahre kennengelernt hat und ihr Geschäftsmodell richtig versteht) -Bewertungen bei Portalen wie glassdoor.com die allerdings mit Vorsicht zu genießen sind. Jeder kann da beliebig schreiben was er will. Bei manchen Firmen ergibt sich allerdings schon ein Bild, wenn z.B. mehrere Dutzend Bewertungen in eine ähnliche Richtung gehen und es nur wenige "Ausreißer" gibt.
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Mario schrieb: > die Firma heißt Infineon Da gibt es mit Sicherheit und unter Garantie schlechtere Arbeitgeber.
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Mark Brandis schrieb: > Mario schrieb: >> die Firma heißt Infineon > > Da gibt es mit Sicherheit und unter Garantie schlechtere Arbeitgeber. Magna wenn das das kanadische Unternehmen ist in der Automobilindustrie kann ich dir raten gut zu verhandeln weil die zahlen schlecht.
Wenn es eine kleine "Klitsche" mit Urlaubs- und Weihnachtsgeld als (freiwillige) Sonderzahlung: Frag nach ob diese Sonderzahlungen in den letzten Jahren auch gezahlt wurden. Hintergrund: Bei meinem vorherigen Arbeitgeber stand das auch im Vertrag drin. Nach ein paar Monaten hatte ich erfahren, dass sowohl das letzte Urlaubs- als auch Weihnachtsgeld schon nicht mehr gezahlt wurde. Ein paar Monate darauf wurde Insolvenz angemeldet. Grüße, Magnus
Hans Zapf schrieb: > * Parkplätzsituation Nicht nur die Parkplatzsituation, auch der Fuhrpark ist interessant! Wie hoch ist der Anteil der Geschäftsautos und was für Autos sind das. Auch ganz nett: Den Füllstand des Parkplatzes am Freitag Nachmittag/Abend mit dem am Morgen vergleichen, oder gar Samstags! (Vor allem was steht am Samstag auf dem Parkplatz? Porsche oder Polo?) Weitere Punkte: - Ist die Büroausstattung einheitlich? - Was für einen Eindruck machen die Schreibtische? Monitore = Mäusekinos? Zu aufgeräumt oder mit Arbeit überladen? Steht was privates auf dem Schreibtisch? - Wie ist die Laborausstattung? Moderne Geräte oder unverkäufliche Liebhaberstücke? - Deutet irgendwas auf Pseudoarbeitsplätze hin, bei denen nur der Eindruck erweckt werden soll, dass der Kollege gerade im Meeting oder Urlaub ist? - Woher kommt der Kaffee? Gibts den aus unterschiedlichen Maschinen und müssen die Kollegen selbst kochen, d.h. ohne Vollautomat. - In der Stellenausschreibung sind nichtssagende Worte wie "Weltmarktfüher" zu finden. - Kununu Bewertungen: Bei manchen riecht man es kilometerweit gegen den Wind, dass die auf Disneyland gefaked sind, besonders drollig ist es, wenn man den Laden von der Ferne kennt und weiß wie es dort in Wirklichkeit zugeht!
genervt schrieb: > Auch ganz nett: Den Füllstand des Parkplatzes am Freitag > Nachmittag/Abend mit dem am Morgen vergleichen, oder gar Samstags! (Vor > allem was steht am Samstag auf dem Parkplatz? Porsche oder Polo?) Würde mich mal interessieren was dabei der Gedanke ist, ob der sich mit meinem deckt. Samstag Porsche = Chef arbeitet. Gut oder schlecht? Samstag Polo = Angestellte arbeitet. schlecht. Freitag Nachmittag = gut oder schlecht?
lächler schrieb: > Arbeitnehmer schrieb: > Einfache Hilfsmittel für einen schnellen Überblick sind schon mal > einfache Kennzahlen wie: > - Eigenkapitalquote > - Fremdkapitalquote > - Anlagendeckungsgrad > usw. > siehe auch: > http://www.controllingportal.de/Fachinfo/Kennzahle... > O-ha! - jetzt zerfallen hier aber einige Nerds zu Asche. Das ist ja > schlimmer als Knoblauch und Tageslicht ... ;-) Haha! Schon fast passiert! ;-) gebs zu das ist ein Grauen für mich, aber mir hats geholfen meine Exfirma einzuordnen! Die sind nämlich geschluckt worden von nem Konzern! Wirklich viel zu hohe FK Quote. Soll waren glaube ich 12 Mio. Haben bei 2 Mio. und das noch das meiste Anlagekapital (Maschinen etc.) Nix Cashflow oder flüssiges. Hoch verschuldet!
domenico schrieb: > Würde mich mal interessieren was dabei der Gedanke ist, ob der sich mit > meinem deckt. > > Samstag Porsche = Chef arbeitet. Gut oder schlecht? > Samstag Polo = Angestellte arbeitet. schlecht. > > Freitag Nachmittag = gut oder schlecht? Hab das auch nicht ganz kapiert. wenn Chef Porsche fährt = gut oder schlecht? Gut: der Firma geht es vielleicht noch gut oder ist trotzdem fast vorm Konkurs und Chef ist schlau haut bald ab und kriegt als Belohnung noch nen saftigen Bonus Schlecht: chef ist nen Blender will möglichst großen Eindruck schinden und der Porsche ist auf Leasing :-)
klausi schrieb: > und der Porsche ist auf Leasing Zeig mir mal den Firmenwagen der nicht geleast ist.
Wenn der Chef Porsche fährt und sonst nur Polo-Klasse auf dem Parkplatz steht. Der Zustand Toiletten lässt oft auf den Zustand der Firma blicken, besonders, wenn man den Namen des Gesprächspartners auf der Wand wiederfindet, samt passendem Spruch. Kununu: Chef Super, Gehalt Super, alles Super! Aua! Dann noch ähnliche Kommentare Ein peppiges Unternehmen Ein Firma mit Pep 20 Kommentare bei 50 Mitarbeitern.
Rick McGlenn schrieb: > Kununu: Chef Super, Gehalt Super, alles Super! Aua! > Dann noch ähnliche Kommentare > Ein peppiges Unternehmen > Ein Firma mit Pep > > 20 Kommentare bei 50 Mitarbeitern. kommt mir das Grausen wenn ich das schon hör.. Firma mit "Pep" Auweia!!
übrigens.. ich fahre Polo.. ist wirklich robust, hatte seit 5 Jahren nix!
> Auf welche "Alarmzeichen" sollte man bei einem potenziellen neuen > Arbeitgeber als Entwickler ohne Führungsambitionen achten? Was bis weitestgehend nicht berücksichtigt wurde Der Laden hat sehr viele Imaginäre Stellenanzeigen (die also vermutlich garnicht besetzt werden..)
Dipl Ing ( FH ) schrieb: > Der Laden hat sehr viele Imaginäre Stellenanzeigen (die also vermutlich > garnicht besetzt werden..) Kennzeichen einer Leihbude!
genervt schrieb: > Auch ganz nett: Den Füllstand des Parkplatzes am Freitag > Nachmittag/Abend mit dem am Morgen vergleichen, oder gar Samstags! (Vor > allem was steht am Samstag auf dem Parkplatz? Porsche oder Polo?) Mich würd aber wirklich der Gedanke dahinter interessieren. Ich pers. bin Freitags ab 13:00 weg (ich finds gut, der Firma gehts gut). Kenne aber auch viele die der Aufassung sind solch eine Firma kann nicht überleben, die Freitag Mittag zu macht.
Dipl Ing ( FH ) schrieb: > Was bis weitestgehend nicht berücksichtigt wurde > > Der Laden hat sehr viele Imaginäre Stellenanzeigen (die also vermutlich > garnicht besetzt werden..) Da es keinen sicheren Weg gibt, dies zu bestätigen oder zu widerlegen, ist es als Kriterium natürlich weitgehend unnütz.
domenico schrieb: > Ich pers. bin Freitags ab 13:00 weg (ich finds gut, der Firma gehts > gut). Kenne aber auch viele die der Aufassung sind solch eine Firma kann > nicht überleben, die Freitag Mittag zu macht. Die Zeit, die man freitags früher geht, muss man an anderen Tagen länger arbeiten. Unterm Strich bringt es also nichts. Wozu dann? Ausnahme: Wenn man übers Wochenende verreisen will, dann ergibt es natürlich Sinn. Wird aber wohl kaum jede Woche der Fall sein ;-)
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Ich achte auf folgendes in der Probezeit: Konsistente Dokumentation des Quellcodes. Bonus mit Doxygen-Tags. Wie ist die Haltung zu Tests? Unit-Tests und definierte Use-cases aus Benutzersicht sind bei großen Projekten unabdingbar. Bonus ist Cont. Integration. Sachgemäße Verwendung von Versionsmanagement: Tags/Branches/Trunk. Kenne viele Läden, welche einfach nur in Trunk comitten und damit sich gegenseitig behindern. Saubere Benennung von Funktionen/Klassen/etc. Freie, uneingeschränkte Nutzung des Internets ist Pflicht. Wenn mir der Arbeitgeber verbietet, in der Mittagspause kurz meine Mails zu lesen, wars das. Bzw. mein Marktwert erlaubt es mir, den Laden dann links liegen zu lassen. Organisationsstruktur: Dürfen Produktmanager direkt mit dem Programmierern reden? Glückwunsch. Chaos ist vorprogrammiert, da das Anforderungsmanagement übergangen wird. Ich gebe jedem Laden die Chance, diese Punkte nachzuholen. Aber meine Gedult ist da auch begrenzt (wir haben das schon immer so gemacht, etc.) Und so weiter. 10 Jahre in der Branche prägen.
Wie sieht es bei Hardwarebuden aus? Welche "Grundausrüstung" seht ihr da als notwendig / angemessen an? Pro Entwicklerarbeitsplatz ein MSO-X 3000, programmierbares Netzteil, Funktionsgenerator und ein Werkzeugsatz oder reicht ein irgendwo rumstehendes Rigol Oszi? Habs schon erlebt, das das einzige (!) Oszi der Entwicklungsabteilung mehrere Wochen in der Reparatur war und den Chef hats nicht gestört weil es geht ja auch ohne...
Mark Brandis schrieb: > domenico schrieb: >> Ich pers. bin Freitags ab 13:00 weg (ich finds gut, der Firma gehts >> gut). Kenne aber auch viele die der Aufassung sind solch eine Firma kann >> nicht überleben, die Freitag Mittag zu macht. > > Die Zeit, die man freitags früher geht, muss man an anderen Tagen länger > arbeiten. Unterm Strich bringt es also nichts. Wozu dann? Bei einer 35 Stunden Woche ist es leicht jeden Tag eine halbe Stunde dran zu hängen (7,5h) und am Freitag nach 5h zu gehen. Ich komme meistens um halb acht und bin Freitags um 13Uhr draußen. Finde es sehr angenehm um das Wochenende so zu beginnen. Machen viele der Kollegen ähnlich. Hier ist der Parkplatz am Freitag Nachmittag auch fast leer, was aber kein Zeichen dafür ist, dass es mit der Firma schlecht läuft. Die AT'ler bleiben halt meistens länger. Die haben aber auch keine 35h Woche.
Ich finde die Bewertungsportale immer interessant. Vor allem wenn man dann mit der Stellenanzeige vergleicht. Ich hatte z. B. schon seotwas zu meiner Anfangszeit: Stellenanezeige sagt "wir sind ein schnell wachsendes Unternehmen und expandieren gerade". Da dachte ich mir erst. Wow! Klingt ja super. Wenn Kohle reinkommt profitieren davon alle und es herrscht Aufbruchstimmung. Dann Bewertungen bei kununu gelesen, die mehrheitlich in die Richtung gehen: Schnell wachsend, dadurch nicht genügend Platz für Mitarbeiter, Vorgesetzte sind gestresst und unfreundlich, niemand fühlt sich verantwortlich. Mobbing unter den Mitarbeitern. Die Bewertungen erstreckten sich von 2012-2015... da habe ich mir die Bewerbung dann gespart. Ich hatte noch nicht viele Vorstellungsgespräche, bin aber dazu übergangen alles richtig zu hinterfragen. Stellenanzeige sagt z. B. "Wir investieren in die Weiterbildung, Schulung und persönliche Förderung unserer Mitarbeiter". Im Bewerbungsgespräch dann gefragt, was das denn konkret heißt. Da kam dann nur "äh üh ja mhh" (gut, bei dem Unternehmen habe ich trotzdem eingeschlagen, denn ich war jung und brauchte das Geld xD ... aber wie zu erwarten bzgl. Weiterbildung und Schulung gab es nichts). Schon Irre manchmal, was Leute so in die Stellenanzeige reinschreiben. Ich hatte es sogar schon das mir der Personaler sagte "ja also ich hab die nicht geschrieben".... lol.
In einer Stellenanzeige ist zu lesen: Wir bieten - familiengeführtes Unternehmen mit flachen Hierarchien - anspruchsvolle Tätigkeit in einem innovativen Unternehmen - abwechslungsreiche Zusammenarbeit in einem funktionsübergreifenden Team In der Praxis bedeutet das aber: - hohe Fluktuation - Mobbing gehört zur Firmenphilosophie - Weiter- und Neuentwicklung wird nur, wenn es der Vertrieb möchte - wer beim Chef nicht schleimt wird nicht gefördert - es gibt viele kleine Königreiche
Mario schrieb: > Auf welche "Alarmzeichen" sollte man bei einem potenziellen neuen > Arbeitgeber als Entwickler ohne Führungsambitionen achten? Chef treibt sich auf µC.net rum ;-) Jeje schrieb: > Stellenanezeige sagt "wir sind ein schnell wachsendes Unternehmen und > expandieren gerade". Da dachte ich mir erst. Wow! Klingt ja super. Wenn > Kohle reinkommt profitieren davon alle und es herrscht Aufbruchstimmung. > > Dann Bewertungen bei kununu gelesen, die mehrheitlich in die Richtung > gehen: Schnell wachsend, dadurch nicht genügend Platz für Mitarbeiter, > Vorgesetzte sind gestresst und unfreundlich, niemand fühlt sich > verantwortlich. Mobbing unter den Mitarbeitern. Wichtiger Punkt! Ein gesundes Unternehmen hat auch ein gesundes Wachstum. Bei einer guten Geschäftsführung wird man nicht maßlos expandieren. "Schnell wachsend" heisst dann oft auch "schnell schrumpfend" - denn dort, wo übermäßiges Wachtum auftritt, gibt es bald reichlich Konkurrenz. > Schon Irre manchmal, was Leute so in die Stellenanzeige reinschreiben. > Ich hatte es sogar schon das mir der Personaler sagte "ja also ich hab > die nicht geschrieben".... lol. Das ist bei Stellenbeschreibungen wohl leider kein Einzelfall - mittlerweile sind die bei größeren Unternehmen fast immer nichtssagend, so wie Arbeitszeugnisse auch. Chris (gerade wieder mit Initiativbewerbung für Ausbildung auf dem Tisch)
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> Chris (gerade wieder mit Initiativbewerbung für Ausbildung auf dem > Tisch) Pass bloß rechtzeitig auf die Warnzeichen bei Azubis und Mitarbeitern auf! Sonst hast du hernach ein Problem.
Willi schrieb: > In einer Stellenanzeige ist zu lesen: > > Wir bieten > - familiengeführtes Unternehmen mit flachen Hierarchien > - anspruchsvolle Tätigkeit in einem innovativen Unternehmen > - abwechslungsreiche Zusammenarbeit in einem funktionsübergreifenden > Team > auch wenn ich den Zusammenhang nicht verstehe, kann ich die drei Punkte bestätigen: > In der Praxis bedeutet das aber: > - hohe Fluktuation > - Weiter- und Neuentwicklung wird nur, wenn es der Vertrieb möchte > - es gibt viele kleine Königreiche
Jeje schrieb: > Schon Irre manchmal, was Leute so in die Stellenanzeige reinschreiben. > Ich hatte es sogar schon das mir der Personaler sagte "ja also ich hab > die nicht geschrieben".... lol. Denk dir nix, die Stellenanzeigen sind oft über Jahrzehnte die selben. Pünktlich zu Ende des Ausbildungshalbjahres kommen in den Stellenbörsrn die selben Anzeigen wieder. Wie "Diner for two" zum Jahresende immer wieder gezeigt wird. Da kann man sich schon fragen, ob die auch die gleichen Weihnachtslieder jedes Jahr singen. Oder ob der Chef noch immer mit der selben Sekretärin zur Messe fährt? (Glaub ich nicht.) Aber die Stellenanzeigen, die bleiben im Design der 80`er stecken.
ultima schrieb: > Organisationsstruktur: Dürfen Produktmanager direkt mit dem > Programmierern reden? Glückwunsch. Chaos ist vorprogrammiert, da das > Anforderungsmanagement übergangen wird. ROFL. Klar wenn erst 5 Häuptlinge definieren was programmiert werden soll, dann muss es super sein. Ich möchte nicht als ferngesteuerter Programmierknecht arbeiten, sondern bevorzuge es selbst zu denken.
Udo Schmitt schrieb: > Ich möchte nicht als ferngesteuerter Programmierknecht arbeiten, sondern > bevorzuge es selbst zu denken. Naja, wer als Akademiker noch gerne Programmiert, haette wohl eine Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung machen sollen :-) Das ist lästige Handarbeit und schadet nur der Karriere.
mov ax,ax schrieb: > Das ist lästige Handarbeit und schadet nur der Karriere. Na dann pass nur auf, dass dein Chef dir nicht deine regelmässigen Pediküre-Termine wegschnappt :-)
mov ax,ax schrieb: > Naja, wer als Akademiker noch gerne Programmiert, haette wohl eine > Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung machen sollen :-) > > Das ist lästige Handarbeit und schadet nur der Karriere. Im Gegentum: Programmieren sollte man besser den Profis überlassen. Schlechten Code gibt es massenhaft.
Arbeitnehmer schrieb: > Bei mir ist es bereits Automatismus, nach dem Lesen jeder Stellenzeige > schaue ich zunächst ins Unternehmensregister. Da habe ich mir schon so > manche Bewerbung gespart. Wie genau gehst du dabei vor?
> Auf welche "Alarmzeichen" sollte man bei einem potenziellen neuen > Arbeitgeber als Entwickler ohne Führungsambitionen achten? Ungewöhnlich viele offene Stellenanzeigen ... Meistens ist es nur Reklame , UNS GEHT ES GUT , WIR SUCHEN LEUTE !
Mario schrieb: > Auf welche "Alarmzeichen" sollte man bei einem potenziellen neuen > Arbeitgeber als Entwickler ohne Führungsambitionen achten? Auf Vorstrafen der Geschäftsführung. Weil der Geschäftsführer wegen Betruges und Insiderhandel zwei Jahre zuvor verurteilt worden war und noch immer am Ruder war habe ich ein Angebot in letzter Minute sausen lassen. Das war vor 4 Jahren, die Firma ist dieses Jahr Pleite gegangen.
Hans Zapf schrieb: > * Parkplätzsituation > * mieser/kein Kaffee > * verdreckte Toiletten > * lächerliche Extras/Selbstverständlichkeiten die als Lottogewinn > angepriesen werden > eitschaft" für Entwickler > * Assbachuraltechnik Ausreden wie "Fliegt bald raus, wenn sie da sind > bekommen sie neueste Technik" " kann man getrostignorieren. > Das wird NIE eingehalten. > > Stimmung: > * assozialer Umgangston > * lautes Geplärre quer durch Abteilung/Flur -> hohe Proletenquote > * Genervtheitsfaktor des Personal, auch der Sekretärinnen, ... Jo das kommt mir bekannt vor, Faustregel zu viele Parkplätze?? Bloß nicht dorf anfangen ! Finger weg! Das sind tolle Killerfragen, womit man dann auch den AG schön ins Aus setzen kann :--D
Willi Wichtig schrieb: > Faustregel zu viele Parkplätze?? Bloß nicht dorf anfangen ! Finger weg! Warum? Was waere bei zu wenig Parkplaetzen anders?
Dipl Ing ( FH ) schrieb: >> Auf welche "Alarmzeichen" sollte man bei einem potenziellen neuen >> Arbeitgeber als Entwickler ohne Führungsambitionen achten? > > Ungewöhnlich viele offene Stellenanzeigen ... > > Meistens ist es nur Reklame , UNS GEHT ES GUT , WIR SUCHEN LEUTE ! Ach, oft sind das diejenigen Firmen die einfach einen Mangel im Management haben! Aktuell kenn ich eine Firma, bei der hatte man die "glorreiche" IDEE eine Stellenanzeige von einer ganzen Zeitungsseite (á 17000€!) zu schalten! Der Erfolg war reichlich beschieden, nur EINER hat sich beworben!
> Aktuell kenn ich eine Firma, bei der hatte man die "glorreiche" IDEE > eine Stellenanzeige von einer ganzen Zeitungsseite (á 17000€!) zu > schalten! Ist ja auch nicht so viel Geld , Peanuts ... > Der Erfolg war reichlich beschieden, nur EINER hat sich beworben! Immerhin gab es REKLAME !!!
perso: Wir haben ganz wenig Fluktuation und sind ein ganz junges Team. Wo ist der Widerspruch? Meine Empfehlung: Rennt so schnell Ihr könnt !!!
Hab mal bei einer kleinen Firma im Münsterland gearbeitet, die sich in einem Mietshaus angesiedelt haben wo die Wohnungen genutzt wurden. Entwicklung unterm Dach. Da willst du dann quasi im Sommer nur noch flüchten. Sowas werde ich nie mehr machen und das ist ein absolutes Ausschlusskriterium. Schau dir also deinen Arbeitsplatz genau an und wenn du beim anschauen schon merkst, dass dir was nicht passt: Lauf weit weg und such dir was anderes. Die Erfahrung ist nämlich, dass du am Anfang erstmal nicht viel Verlangen kannst.
genervt schrieb: > Nicht nur die Parkplatzsituation, auch der Fuhrpark ist interessant! Und das Verhältnis Fahrräder zu Autos?
Der Beitrag von Hans Zapf ist super. Eine große Hilfe für uns alle. Solche Männer braucht das Land.
Hans Zapf schrieb: > * lächerliche Extras/Selbstverständlichkeiten die als Lottogewinn > angepriesen werden Ich kenne ein Unternehmen, dass mit "Umfassenden Sozialleistungen" wirbt. Gemeint sind die Sozialversicherungen (Rentenversicherung, Pflegev.,Arbeitslosenv. und Krankenv.) weil der Arbeitgeber schliesslich die Hälfte bezahlt. Kein Witz, sowas gibts wirklich.
Ja. Die meisten Unternehmen schreiben immer noch Altersvorsorge als Zusatzleistung, obwohl dieses ab 2019 gesetzlich Pflicht ist für den AG.
Mark B. schrieb: > Die Zeit, die man freitags früher geht, muss man an anderen Tagen länger > arbeiten. Unterm Strich bringt es also nichts. Wozu dann? Das übliche Zeitorientierte AN-Denken! Viel wichtiger: Ist Freitag Mittag alles erledigt? Ok! Dann Tschüss bis Montag! Mir tun immer die Leute leid, die dann die 40 Stunden noch voll machen müssen. Ein Trauerspiel.
Beitrag #5511496 wurde von einem Moderator gelöscht.
Meiko Hell schrieb: > Gemeint sind die Sozialversicherungen (Rentenversicherung, > Pflegev.,Arbeitslosenv. und Krankenv.) weil der Arbeitgeber schliesslich > die Hälfte bezahlt. Kein Witz, sowas gibts wirklich. Aus Sicht der AG-Lobbisten ist der ganze Sozialkram eh nur mehr oller Plunder aus Bismarks Zeiten! Zustände wie in Bangladesh währen viel wünschenswerter
> Zustände wie in Bangladesh währen viel wünschenswerter
Die sind teilweise schon da !
Beitrag #5513327 wurde von einem Moderator gelöscht.
Gusto schrieb im Beitrag #5513327: > Dipl Ing ( FH ) schrieb: >> Zustände wie in Bangladesh währen viel wünschenswerter >> >> Die sind teilweise schon da ! > > Nennt mal Beispiele. Wenn Leute in ihren PKW`s nächtigen! Kannste in der Schleißheimer Str. in München "bewundern"!
> Wenn Leute in ihren PKW`s nächtigen! Kannste in der Schleißheimer Str. > in München "bewundern"! Kennt man auch auch aus Berlin ... Zur Körperpflege geht es ins Stadtbad , wenn man Glück hat hat man nen Berlincard , damit wird es etwas günstiger !
Der Gerät schrieb: > Ja. Die meisten Unternehmen schreiben immer noch Altersvorsorge als > Zusatzleistung, obwohl dieses ab 2019 gesetzlich Pflicht ist für den AG. Noch ist 2018! Manche Unternehmen schreiben auch Lohnfortzahlung im Krankheitsfall Anspruch auf 24 Tage bezahlten Urlaub im Jahr Übernahme der Kosten für die notwendige persönliche Schutzeinrichtung als tolle Arbeitgeberleistung in die Stellenanzeige. Super - nix wie bewerben!
> Super - nix wie bewerben!
Hilft auch nicht wenn es keine freie Stellen gibt ...
Heribert Senf schrieb: > Mir tun immer die Leute leid, die dann die 40 Stunden noch voll machen > müssen. Ein Trauerspiel. Seht her ich habe keine 40h Woche. Heribert Senf schrieb: > Das übliche Zeitorientierte AN-Denken! Und das ändert sich wenn man "nur" 35h statt 40h in der Arbeit verbringt?
Schlechtes Zeichen ist definitiv wenn der Chef der "Macher" ist, sich sowohl um Akquise, Technik als auch um die Klopapierbestellung kümmert. Gerade kleinbetriebe leiden drunter und bleiben dann meistens für immer Kleinbetriebe.
genervt schrieb: > Mario schrieb: >> oder reicht ein irgendwo rumstehendes Rigol Oszi? > > Lauf um dein Leben! ;) Das kommt drauf an, welches Rigol. Das hier würde ich gegen mein LT344 mit Kalibrierstempel von 1997 sofort tauschen: https://www.meilhaus.de/rigol+ds6104.htm Sogar ein DS1054Z reicht für Kinderspielzeug wie Embedded-Platinen mit STM32 völlig aus.
Beitrag #5513544 wurde von einem Moderator gelöscht.
genervt schrieb: > Mario schrieb: >> oder reicht ein irgendwo rumstehendes Rigol Oszi? > > Lauf um dein Leben! ;) Kommt halt drauf an was du machen musst. Entwicklung für I²C Kommunikation? Kein Problem mit nem billigen Rigol. Low-Noise im sub-mV Bereich bei hohen Frequenzen? Da siehts anders aus. Üblicherweise sollte beides herumstehen. Nur Top-Geräte ist nicht wirtschaftlich, nur Low-End Geräte ist technisch nicht ausreichend. Dr. Sommer schrieb: > Wer sich einen Pkw leisten kann, kann nicht ganz so arm sein :) In München: Wenn du dir nen PKW leisten musst, hast du nur kein Geld in der Stadt zu wohnen. @Topic: Nicht auf die Worte hören, sondern schauen was dahinter steckt. Viel Hardware/Embedded? Ja wir haben Labore! Labors zeigen lassen! Hätte ich zuvor gesehen, was bei einem Arbeitgeber als "Labor" bezeichnet wurde.... Fensterloses Kämmerchen, ein paar wenige Quadratmeter, grober alter Lötkolben drin, kein ESD-sicherer Arbeitsplatz, keine Absaugung, kein Not-Aus, gar nix. Temperaturprüfkammer stand auf dem Flur, macht man sich bei der Benutzung Freunde bei den Kollegen außen herum... Keine Zuständigkeiten fürs Equipment, fehlende Wartung etc. (man glaubt gar nicht wie schnell Kompressoren durchrosten können!) Zweites Warnzeichen: Fast nur junge Leute, frisch von der Uni. Denen fehlt die Erfahrung. Die glauben, das oben beschriebene ist völlig normal. Und außerdem kennen sie sich ja eh besser aus. Wenn du dich auskennst: LAUF! Ansonsten landet der ganze Laborkram bei dir. Aber du darfst dich dann dauernd rechtfertigen, z.b. "ach von ESD ging noch nie was kaputt!", "Ich puste auf die Lötstelle, da brauch ich keine Lötrauchabsaugung". Und der ganze Stress landet auch bei dir, mir wurde mal die Betriebsärztin auf den Hals gehetzt, da angeblich "meine" Temperaturkammer jetzt irgendwas giftiges abgeben würde. Nicht mein Versuch. Nicht meine Kammer. Nicht meine offizielle Zuständigkeit. Ich schaute nebenher(!) dass das technisch läuft. (Die Dame war zum glück sehr entspannt und wir konnten das klären, kam nix rum bei.). Keiner kennt sich aus, aber als Ingenieur der schon vor Jahren mit viel komplexeren Umwelttestsystemen gearbeitet habe, habe ich natürlich keine Ahnung... Bzgl Software: - Coding Rules/Vorgaben vorhanden? Falls nein: Code wird praktisch unbenutzbar. - Softwaretests? "Ja wir sind mit dem [riesen] Projekt nun fertig, kennst du ein paar Tools zum Testen? Was nimmt man da so?" - Dokumentation? Nicht nur ob sie vorhanden ist, sondern ob man auch Zeit dafür einräumen will. Ich hab zuviele Projekte gesehen wo es einen riesigen Block Implementierung gab, aber die Dokumentation im Gannt-Chart dann irgendwo am Ende als kümmerliches Etwas stand... Geheimtipp für kleinere Läden: Schau im Labor auf die Inventaraufkleber. Siehst du keine? Dann hat vermutlich ein Kollege Ausrüstung von zuhause mitgebracht... Stehen Namen drauf? Kann ggf. von zuhause sein. Kann aber auch von der Firma sein, in diesem Fall: Das Zeug tendiert dazu ausgeliehen zu werden und nicht mehr zurück zu kommen... Auch nicht angenehm.
Auch wenn das hier schon wieder etwas ausartet möchte ich aus dem Bereich Software mal noch auf den Joel Test hinweisen. https://www.joelonsoftware.com/2000/08/09/the-joel-test-12-steps-to-better-code/ Etwas alter Blogpost (18 J.), aber gerade im Embedded Bereich richtig Aktuell. Stellt euch folgende Fragen über ein Softwareteam: Do you use source control? Can you make a build in one step? Do you make daily builds? Do you have a bug database? Do you fix bugs before writing new code? Do you have an up-to-date schedule? Do you have a spec? Do programmers have quiet working conditions? Do you use the best tools money can buy? Do you have testers? Do new candidates write code during their interview? Do you do hallway usability testing? Etwas idealistisch und natürlich im Bewerbungsgespräch nicht immer exakt so rauszufinden, aber ich finde es zeigt schon wo der Wind herweht.
Was gibt es so? - C-Code mit Doxygen aufgehübscht, aber D~ hat nur viel HTML erzeugt und man versteht den Sinn nicht. - Dokumentieren darf man zwar, aber niemand will die D~ lesen. - Das fertige Produkt vorher zu beschreiben ist schwer und so geht man den iterativen Weg. - Maus-Schweiß: Kleinste verklebte Hornhautreste an der Unterseite der Maus. - Extreme Programming erwünscht aber bitte nur mit einem Programmierer wegen der Kosten. - Anwendung reparieren deren Quellcode nicht auffindbar ist. Wird bei Absturz von einem Diskettenimage neu installiert. - Besprechungen finden keine statt, nur "Einweisung am Arbeitsplatz".
Gusto schrieb im Beitrag #5513544: > Selbst erlebt. Chef bastelt Platinen und Chefin kümmert sich ums > klopapuer und die Organisation. Blöderweise ein Ehepaar und voll auf > einer Linie. Kritik wurde nicht akzeptiert und die Großmeister ließen > sich nichts sagen. Gut kann man so machen. Sind noch jung und das Team > war auch jung. So viel zu: Lauf wenn alle jung und innovativ sind. Die > Fluktuation ist dann hoch. Wenigstens gibt es immer Klopapier. Da habe ich Läden erlebt da war nach 3 Monaten immer noch keines aufgefüllt und das war dann auch das Billigste aus recyclten Schleifpapierresten oder was immer da drinn war. Da kostete der 100er Pack sicher weniger als 5€ und das war immer noch zu teuer.
In einer Firma, die kurz danach einige Leute freigesetzt hat, haben die die Temperatureinstellung an den Boilern für die Waschbecken in den WCs auf 35°C mit Silikon festgeklebt. Toilettenpapier kann auch schon aussagekräftig sein, 4-Lagen-Weich vs. 1 Lage Schleifpapier (bitte beidseitig benutzen). WC-Sprüche lassen oft auch Rückschlüsse auf Interna zu. Aschenbecher auf dem Schreibtisch des Chefs ist für einen Nichtraucher auch ein Warnzeichen. Wenn private Dinge auf de Schreibtischen komplett fehlen, dürfte das auch ein Warnzeichen sein. Ansonsten drauf achten, wie der Gegenüber "W"-Fragen beantwortet Wie, Wo, Was, Wann - Wer nicht fragt bleibt dumm ....
2 Fälle aus dem Bekanntenkreis: Erst astronomisches Gehalt (gemessen an Qualifikation) gezahlt, dann 1 Tag vor Ende der Probezeit gekündigt, damit er kein ALG sondern Hartz IV bekam und dann auch noch geweigert ein Formular für das Amt auszufüllen, damit auch das Hartz IV schwierig wurde. Einstellung mit Handschlag, schriftlicher Vertrag käme dann später, man solle doch schon mal arbeiten. Nach ca 2 Monaten Arbeit dann Kontakt Abbruch ohne je einen Cent bezahlt zu haben. Merke: Nie Versprechungen glauben, und natürliche Skepsis bewahren...
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Cha-woma M. schrieb im Beitrag #5514655:
> Für dich soll`s Darmkrebs am Ausgang geben!
Hab ich da einem guten Deutschen auf den Schlips getreten, für den
mindestens ein Angeber-Audi zum Grundrecht gehört?
Gusto schrieb im Beitrag #5513544: > Gut kann man so machen. Sind noch jung und das Team > war auch jung. So viel zu: Lauf wenn alle jung und innovativ sind. Oder die Truppe aus jungen Intelligenten und doofen Alten besteht! > Die > Fluktuation ist dann hoch. U.U.
Dr. Sommer schrieb: > Cha-woma M. schrieb: >> Für dich soll`s Darmkrebs am Ausgang geben! > > Hab ich da einem guten Deutschen auf den Schlips getreten, für den > mindestens ein Angeber-Audi zum Grundrecht gehört? Sei froh nicht in Reichweite zu sein!
Cha-woma M. schrieb: > Sei froh nicht in Reichweite zu sein! Sonst führst du mir dein super cooles Auto vor?
Dr. Sommer schrieb: > Cha-woma M. schrieb: >> Sei froh nicht in Reichweite zu sein! > > Sonst führst du mir dein super cooles Auto vor? Du solltest nochmal neue Bewerbungsfotos machen lassen!
Ich schrieb: > Wenn private Dinge auf de Schreibtischen komplett fehlen, dürfte das > auch ein Warnzeichen sein. Warnzeichen eher wenn die Schreibtische mit zu viel privaten scheiß zugepflastert sind, am besten so alt das es gammelt und gilbt.
Tobi_Toblinski schrieb: > Ich schrieb: >> Wenn private Dinge auf de Schreibtischen komplett fehlen, dürfte das >> auch ein Warnzeichen sein. > > Warnzeichen eher wenn die Schreibtische mit zu viel privaten scheiß > zugepflastert sind, am besten so alt das es gammelt und gilbt. OK, das andere Extrem. Also - allgemein - Baugefühl. Hier stimmt was nicht vs. super Atmosphäre.
Noch ein schlechtes Zeichen: Google mal deine vorgestetzen bei kleinen Unternehmen. Wenn die in unzähligen Wirtschaftsverbänden und Ausschüssen sind, lauf weit weg. Die werden nie Zeit haben und wenn die Hütte mal brennt kriegst du den ganzen Frust ab. Als Chef muss man auch präsent sein und den Laden wirklich managen. Management heißt nämlich nicht die Leute zur Sau zu machen wenn etwas nicht läuft, sondern diesen Zustand zu verhindern.
Wenn die Leistung eines Softwareentwicklers anhand der geschriebenen Zeilen Code pro Woche gemessen wird. Ich dachte so etwas gibt es seit den 80er Jahren nicht mehr, aber neulich habe ich wieder von einer Firma in meiner Region erfahren, die das so handhabt. Der Chef lässt sich nix sagen, weil er ja schon "20 Jahre Erfahrung" in dem Bereich hat und man als junger Ingenieur keine Ahnung hat. Die Entwickler sind durchaus kreativ - zwar nicht im Lösen der Aufgaben, sondern darin, den Code in die Länge zu strecken.
PC Freak schrieb: > Management heißt nämlich nicht die > Leute zur Sau zu machen wenn etwas nicht läuft, > sondern diesen Zustand zu verhindern. Und warum sagt das niemand den Mänägern? ;) merciless
> Und warum sagt das niemand den Mänägern? ;)
Weil die es zu 99 % eh nicht verstehen würden ...
Alarmsignale - OEM Tochterunternehmen - "konzerninternes Startup" Image - wenig konkretes über die Arbeitsinhalte - vage Visionen - Vorgesetzte sind beim Mutterkonzern eingestellt - variabler Gehaltsbestandteil hoch, trotz fehlender Messbarkeit - hohe Fluktuation -> Niemals vom guten Ruf einer Firma blenden lassen, besonders bei den DAX Konzernen. Ein gut bezahlter aber langweiliger Sacharbeiterjob macht unglücklicher, als ein weniger gut bezahlter interessanter Job.
Nachdem alle Warnzeichen in epischer Breite angeführt wurden, nun die Gegenfrage: Unter welchen Umständen darf man denn die Arbeit in einer Firma überhaupt aufnehmen? Ich bitte um Nennung der wichtigsten fünf Punkte in absteigender Gewichtung.
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> > > - Wie ist die Laborausstattung? Moderne Geräte oder unverkäufliche > Liebhaberstücke? Das ist ganz wichtig! Wenn die Labore mit Voltcraft und Mannesmann ausgerüstet,vergesst es! Ich würde es nicht einsehen mich im Job mit Billigwerkzeug herumzuärgern. LG
Beitrag #5515466 wurde von einem Moderator gelöscht.
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Beitrag #5515561 wurde von einem Moderator gelöscht.
Selbst erlebt: * Schnapsflaschen "versteckt" neben dem Schreibtisch und im Blumenkübel getarnt als Wasserspender für die Hydrokultur. Man konnte es auch riechen dass dort einer säuft. Erlebt beim Rundgang durch die Abteilung und Präsentation des künftigen Arbeitsplatzes. Der Chef machte auch den Eindruck dass er einen zu viel im Tee hatte. Im Zollamt wo ich mal gejobbt habe hat auch einer gesoffen, jetzt weiss ich woher der Spruch "Besoffen wie ein Amtmann" kommt. * "Abteilungsleiter" erzählt im VG, dass er gerade mit dem Chef telefoniert hat weil die Klimaanlage wieder nicht genehmigt wurde und um was er sonst noch so betteln musste. Sowas kommt allgemein in jeder Firma vor wo IT nur Klotz am Bein ist und nicht damit Geld verdient wird. Solche Firmen meide ich konsequent dort biste immer der Depp vom Dienst, Kostenfaktor, andere bestimmen darüber wie und mit was du zu arbeiten hast, ... zweimal und nie wieder.
IT Abteilungen sind immer ein Klotz am Bein, außer bei Firmen, die das zum Hauptgeschäft haben. Ich entwickle Software, die von Kollegen nebenan gewinnbringend betrieben wird. Dennoch benehmen die sich (samt Management) alle so, als ob sie alleine das ganze Geld mit ihrem betrieb reinholen. Ich kenne das (auch von anderen Firmen) nicht anders, habe mich dran gewöhnt.
Ich kenne das (auch von anderen Firmen) nicht anders,
Ist ( leider ) meistens so !
> habe mich dran gewöhnt.
Schlecht aber das nehme ich Dir auch ab !
Bürovorsteher schrieb: > Unter welchen Umständen darf man denn die Arbeit in einer Firma > überhaupt aufnehmen? Ich bitte um Nennung der wichtigsten fünf Punkte in > absteigender Gewichtung. Ohne Gewichtung Nicht zu große, nicht zu volle, nicht zu laute angenehme Arbeitsräume, mit höhenverstellbaren Tischen. So ein prima - hier kann man arbeiten Arbeitsplatz. Negative Dinge fallen einem halt richtig auf. Positive Dinge fallen einem selten richtig auf, es sei denn, sie fehlen.
Unter welchen Bedingungen sollte man anfangen (Arbeitsvertrag)? =============================================================== - Arbeitsort. - Arbeitszeit. - Art der Tätigkeit. - Bezahlung. ? Wer ist mein unmittelbarer Vorgesetzter ?
Warnzeichen: Der Fokus der Firma liegt nicht auf dem, was du beiträgst. Softwareentwicklung macht am bestensfalls in einer Firma/Abteilung, die sich darauf sepzialisiert.
robocash schrieb: > - Arbeitsort. XY, AN kann zeitweise auch an anderen Standorten der Firma eingesetzt werden > - Arbeitszeit. 35h/Woche, Überstunden werden gemäß Überstundenverordnung vom 1.1.2008 verrechnet > - Art der Tätigkeit. In der Entwicklung Elektronik ... Wie genau sollte das sein? Aufgabengebiete ändern sich immer wieder man > - Bezahlung. Ja, Festgehalt XX.XXX€/a > ? Wer ist mein unmittelbarer Vorgesetzter ? Die ändern sich gerne mal - gute Leute hauen gerne schnell wieder ab, Arschlöcher bleiben länger.
Bei uns in der Firma stimmt das Verhältnis Mitarbeiter/Azubi überhaupt nicht mehr. Die werden nur als billige Kräfte eingesetzt aber wirklich konstruktiv bei ihrer Ausbildung wird denen nicht geholfen.
G. P. schrieb: > Wenn die Leistung eines Softwareentwicklers anhand der geschriebenen > Zeilen Code pro Woche gemessen wird. > Ich dachte so etwas gibt es seit den 80er Jahren nicht mehr, aber > neulich habe ich wieder von einer Firma in meiner Region erfahren, die > das so handhabt. > Der Chef lässt sich nix sagen, weil er ja schon "20 Jahre Erfahrung" in > dem Bereich hat und man als junger Ingenieur keine Ahnung hat. > Die Entwickler sind durchaus kreativ - zwar nicht im Lösen der Aufgaben, > sondern darin, den Code in die Länge zu strecken. Bingo! Haha musste lachen! Damals nach dem Abschluss meines Studiums hatte ich einmal ein Interview, wo ich vom AL auch gefragt wurde, wie viel Codezeilen mein in der Diplomarbeit entwickelter Prototyp hatte. Kam mir damals schon komisch vor. Natürlich wusste ich, umso mehr Komplexität ich mit weniger und auch noch möglichst modular aufgebautem Code entwickle, umso besser zu warten und weiterzuentwickeln. Ich sagte dann einfach so ungefähr 10'000. Der Typ war dann beeindruckt.
klausi schrieb: > Bingo! Haha musste lachen! Damals nach dem Abschluss meines Studiums > hatte ich einmal ein Interview, wo ich vom AL auch gefragt wurde, wie > viel Codezeilen mein in der Diplomarbeit entwickelter Prototyp hatte. Ich sitze regelmäßig in Bewerbungsgesprächen auf der AG-Seite als "technischer Part". Allgemein ist es spannend, nach konkreten Zahlen und Größen zu fragen. Egal ob Anzahl der Dateien, Speicherbedarf, Datenvolumen etc. Die Frage nach den Codezeilen stelle ich immer zu jedem Projekt von dem der Bewerber erzählt. Der Markt ist leer und es bewerben sich mitunter "interessante" Personen... Auf diese Frage habe ich schon die tollsten Antworten erlebt: Da ist der Voll-Profi der von "über hundert Zeilen" spricht, oder auch der Routinier, der einfach keine Zahl sagen kann. Auch "Millionen" für eine One-Man-Show war schon dabei. Dann gilt es nur noch die Mindest-Gesprächszeit zu erreichen und freundlich zu bleiben...
Beitrag #5516676 wurde von einem Moderator gelöscht.
Nach den Warnzeichen in diesem Thread, bei denen schon anklingt dass während eines mehrjährigen Arbeitsverhältnisses zwischenzeitlich neue Warnzeichen auftreten oder dass sich kleine Mücken zu Elefanten verstärken, wäre es Zeit für einen Thread unter dem Titel: Neue Warnzeichen während längerer Tätigkeit oder Warnzeichen ii. ================================================================ Irgendwann geht natürlich die Luft raus, der seelische Brennstoff fehlt oder die Marktlücke verengt sich. Oft wechselt die Führung der Unternehmen, ein Hauptkunde sucht sich was anderes. Eine Krise kommt. Es gibt da auch so ein Buch von Phil Rosenzweig: "Der Halo Effekt". Manager Magazine suchen sich eine Firma die aktuell große Gewinne bringt, damals Lego oder ABB. In der Geschichte eine Konzerns passiert das entweder NULL mal oder EINMAL. Es ist nicht wiederholbar, was aber nicht stört weil die Zeitschrift sich schon einen neuen Konzern gesucht hat. Die Marktführerschaft wird mit 4% durch das Alfatier, mit 10% durch die Unternehmensführung bestimmt. Damit haben die Mitarbeiter einen großen Anteil von 90%. Dabei geht es aber nur um normale Ergebnisse, der Spitzenplatz hängt von äußeren Umständen, der ständig wechselnden Windrichtung ab. Ähnlich sieht es mit dem LINDE Areal in Mainz-Kostheim aus, das jetzt abgerissen wird. Linde gehört zu KION, irgendeinem Logistik Konzern. Laut KONDRATJEFF gibt es im 40-Jahres Rhythmus immer wieder einen neuen bestimmenden Wirtschaftszweig wie Autoindustrie, Chemie oder Elektrik. Das ist natürlich Quatsch, weil in dem Kondratjeff Rhythmus eigentlich nur die Sparquote bei den Banken pulsiert. Aber greife ich nun den Gedanken auf: Dass die Bundesbahn mit Beginn der Diesel-Lokomotiven vorher ausrechnet wie lange das Erdöl halten wird (z.B. bis 2050) und dann 1970 eine Diesellok in Auftrag gibt die genau 80 Jahre hält (incl. Abnutzung der Wälzlager-Exponenten). DB-Ings. prüfen die Bauunterlagen und schmeißen alle Anbieter raus die nur schöngerechnete Zahlen zuschicken und auf einen zweiten Kauf nach 40 Jahren gehofft hatten...
> Re: Warnzeichen bei Firmen
Was interessieren mich Warnzeichen ?
Warnzeichen für was ? Das der Schuppen den Bach runter geht ?
Na und, geh ich zur nächsten Bude.
Allerdings werde ich sauer wenn das Weihnachtsgeld gestrichen wird, die
Geschäftsführung im Dezember aber noch zwei neue Aston-Martin bekommt.
Dann ist Zeit den Götz zu zitieren !
Einer schrieb: > Allgemein ist es spannend, nach konkreten Zahlen und Größen zu fragen. > Egal ob Anzahl der Dateien, Speicherbedarf, Datenvolumen etc. Das hatte ich vor ca. 4 Jahren das erste mal in einem Vorstellungsgespräch. Fand ich im Gespräch anstrengend aber sehr gut. Hab ich inzwischen, da ich inzwischen auf der anderen Seite des Tisches sitze mit übernommen. Da reichen 2-3 Fragen um zu wissen, ob das was in der Bewerbung steht, dort nur steht oder wirklich gemacht wurde.
Zocker_54 schrieb: > aber noch zwei neue Aston-Martin bekommt. Die Aston-Martin waren halt die Bescherung. Können doch die Cheffes nix dafür, dass dann für`s kollegale Besäufnis unter der Tanne nur mehr Pennies aus der Kaffeekasse über sind!
Einer schrieb: > Ich sitze regelmäßig in Bewerbungsgesprächen auf der AG-Seite als > "technischer Part". > > Allgemein ist es spannend, nach konkreten Zahlen und Größen zu fragen. > Egal ob Anzahl der Dateien, Speicherbedarf, Datenvolumen etc. Die Frage > nach den Codezeilen stelle ich immer zu jedem Projekt von dem der > Bewerber erzählt. Der Markt ist leer und es bewerben sich mitunter > "interessante" Personen... Auf diese Frage habe ich schon die tollsten > Antworten erlebt: > > Da ist der Voll-Profi der von "über hundert Zeilen" spricht, oder auch > der Routinier, der einfach keine Zahl sagen kann. Auch "Millionen" für > eine One-Man-Show war schon dabei. Dann gilt es nur noch die > Mindest-Gesprächszeit zu erreichen und freundlich zu bleiben... Wer stellt heute noch deutsche Softwareentwickler ein? Die Inder kommen ins Land in Scharen, selbst bei meinem DL gibt es ein Dutzend. Und die erzählen, wie viele Freunde bei Bosch und Conti gelandet sind (bei den OEMs haben die keine Chance wegen den Deutschkenntnissen und weil dort nichts entwickelt wird). Deutsche Softwareentwickler sind meistens in der Theorie gut, können vielleicht ein Team aus Indern managen, aber binnen ein paar Tagen hunderte Zeilen Code schreiben, können nur wenige. Und ganz zu schweigen davon, wie teuer ein deutscher Entwickler ist.
A. schrieb: > Und ganz zu schweigen davon, wie teuer ein deutscher Entwickler ist. Klassischer Fehler eines sehr dummen Managements: Man sieht nur den Preis, aber nicht den Gegenwert den man dafür bekommt.
A. schrieb: > Wer stellt heute noch deutsche Softwareentwickler ein? Was macht man, wenn man deutscher Softwareentwickler ist, darin viele Jahre Erfahrung hat und viele Technologien beherrscht, aber sonst nichts kann? Aufgeben, weil die Superhirn-Inder noch besser sind?
A. schrieb: > Und die > erzählen, wie viele Freunde bei Bosch und Conti gelandet sind (bei den > OEMs haben die keine Chance wegen den Deutschkenntnissen und weil dort > nichts entwickelt wird). Die sind schon bei Bosch und Conti gelandet, aber als Werksverträgler!
Dr. Sommer schrieb: > A. schrieb: >> Wer stellt heute noch deutsche Softwareentwickler ein? > > Was macht man, wenn man deutscher Softwareentwickler ist, darin viele > Jahre Erfahrung hat und viele Technologien beherrscht, aber sonst nichts > kann? Aufgeben, weil die Superhirn-Inder noch besser sind? Ganz einfach: Die Realitäten akzeptieren!
Zocker_54 schrieb: > Warnzeichen für was ? Das der Schuppen den Bach runter geht ? > > Na und, geh ich zur nächsten Bude. Das kostet Zeit und Nerven und wenn die Bude pleite geht, läuft man seiner Kohle hinterher.
Mark B. schrieb: > Klassischer Fehler eines sehr dummen Managements: > Man sieht nur den Preis, aber nicht den Gegenwert den man dafür bekommt. Kein Fehler sonder angewandte Wirtschaftsökonomie! "Market of lemons!"
> Wer stellt heute noch deutsche Softwareentwickler ein?
Zum Beispiel, wer mit Indern schlechte Erfahrung gemacht hat. Das trifft
auf die letzen 3 Arbeitgeber zu, wo ich war (bzw noch bin).
Ich habe Chinesische und Indische Entwickler als kompetent, höflich und
fleißig erlebt. Aaaaaaaber:
Bei Chinesen habe ich mehrfach erlebt, dass sie immer sagen "ja,
schaffen wir". Erst wenn der Zieltermin bereits überschritten ist und du
nachfragst, wann sie endlich liefern, dann geben sie zu, dass sie es
doch nicht schaffen. Mal vorher rechtzeitig Bescheid zu geben (Houston,
wir haben ein Problem) kennen die nicht, bzw gilt in China als extrem
unhöflich.
Bei Indern habe ich ein andere Problem mehrfach erlebt. Die machen exakt
das, was du in Auftrag gegeben hast. Wenn du ein rotes Auto mit weißen
Rädern bestellst, bekommst du es. Aber es hat weder Sitze noch Motor -
hast du ja nicht angefordert. Wenn du etwas unmögliches forderst, melden
Sie den Konflikt nicht und finden selbstständig keine Lösung/Workaround,
denn dazu hast du sie nicht ausdrücklich aufgefordert. In Indien gilt es
für die Menschen der unteren Kasten (=Programmierer) als extrem
ungehörig, selbst zu denken. Sie sind zu Arbeiten da, das Denken
übernehmen andere aus den oberen kasten.
Diese völlig andere Mentalität führt zu massiven Problemen, wenn man sie
nicht berücksichtigt.
> Autor: Stefanus F. (stefanus) > Datum: 14.08.2018 10:31 Sehe ich im großen und ganzen auch so. > Ich habe Chinesische und Indische Entwickler als kompetent, höflich und > fleißig erlebt. Na ja, höflich sind sie ja die Endwiggler !
> In Indien gilt es für die Menschen der unteren Kasten (=Programmierer) als > extrem ungehörig, selbst zu denken. Ich möchte das noch ergänzen: Das soll nicht heißen, dass Inder nicht denken können. In einem konkreten Fall (ca 1 Jahr her) hatten wir einen Inder zum probe-Arbeiten in Deutschland. Seine Firma drängte ihn uns regelrecht auf um uns zu beeindrucken. Der Mann hat uns tatsächlich positiv beeindruckt. Er hat sich zügig in das Projekt eingearbeitet und hat viele hilfreiche Verbesserungsvorschläge gemacht - sprich: Er hat mitgedacht. Kaum zurück in Indien klappte die Remote-Arbeit plötzlich gar nicht mehr. Als Ursache stellte sich heraus, dass er nun wieder unter der Fuchtel seine eigentlichen Chefs stand. Und der stammte aus einer höheren Kaste, also war "selber mit denken" nicht mehr angesagt. Schade um das Talent.
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