Hallo, ich habe einen Laptop, dessen Scharniere defekt sind. Der Hersteller hat Hülsen in den Kunststoff des Gehäuses gepresst, um darin die Schrauben für die Scharniere des Displays zu setzen. Super Idee, natürlich sind alle diese Hülsen mittlerweile herausgebrochen. Meine Idee ist nun, das Gehäuse an diesen Stellen mit "Spachtel" zu verfüllen, um die Scharniere daran anschließend wieder zu befestigen. Dabei stellen sich mir zwei Fragen: 1. Welchen "Spachtel" (oder welche Füllmass) nehme ich am besten? Wer kennt da Zeugs? 2. Kann ich die Metallwinkel der Scharniere später auf diese Masse aufkleben? Gibt es einen Kleber, der das Metall so mit der Masse verbindet, dass es sogar die Hebelwirkung des Displays aushält? Oder bohre ich lieber gleich durch und setze Schrauben? Gruß Mr.Green
Diese Art Kunststoff ist zum Kleben gar nicht geeignet. Ich habe das schon oft bei Druckern gemacht, aber es hält nicht viel aus. Sekundenkleber hielt noch am besten, aber bei derartiger Belastung sehe ich schwarz. Es gibt wohl irgendein Dichlor-nochwas, das den Kunststoff anlöst und somit besser klebt, aber das Zeug ist hochgradig gesundheitsschädlich.
Hallo, Schrauben klingt einfacher, du könntest überlegen, die Schrauben gleich einzukleben, wenn du sie auch wieder rausschrauben können willst, vlt. vorher einfetten (sehr dünn). Wenn Du in das Vollmaterial (Kleber) schrauben willst, wird das Material nur wieder unnötig belastet. Epoxid ist für diesen Zweck zu spröde, vermutlich ist PU Kleber am besten geeignet. Klebeflächen vorher schön aufrauhen und entfetten. Vlg Timm
Hallo, Schrauben einkleben wird nicht so leicht klappen, weil da überall noch die Reste der Hülsen (die Hülsen natürlich nicht, aber die "Wulste", in denen die Hülsen waren) sind. Deswegen hatte ich überlegt, die beiden Ecken einfach komplett mir irgendwas aufzufüllen und dann komplett durchzubohren. Wenn ich Senkkopfschrauben nehme, ist es an der Unterseite sogar fast plan. Nur mit was fülle ich es auf? Ich kenne nur den Spachtel, mit dem ich Holz spachtel, und das wird wohl nicht gehen. Gruß Mr.Green
Hallo, also ich habe gute Erfahrung mit 2 Komponentenkleber gemacht. Ich hatte das Problem das bei einem Beamer die ausziehbaren Beine (einfache Gewindestangen mit Gummifüßen dran) im innern mitsamt den Kunststofführungen ausgebrochen waren. Nach dem Kleben war das so stabil das die Benutzer danach eher die Gewindestangen verbogen haben statt die Führungen nochmal auszubrechen. Das einzige Problem ist, das der Kleber zwischendurch (Nach dem Mischen aber vor dem Aushärten) relativ flüssig wird, daher ggf. mit Klebeband etwas im Zaum halten. Und vorher gut entfetten und etwas aufrauhen.
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Jörg D. schrieb: > Hallo, > > also ich habe gute Erfahrung mit 2 Komponentenkleber gemacht. 2 Komponenten- ist nur eine Formulierung. Es gibt mehrere 2-K Klebstoffe und einige davon auch als 1-K und umgekehrt. Wie gesagt, ich denke, PU Kleber (natürlich nicht Schaum) sollte ganz gut gehen. Ist etwas zäh/elastisch und haftet auch einigermaßen an niederenergetischen Oberflächen, besser als Epoxy jedenfalls. lg Timm
Mit UHU- Kunststoffkleber habe ich gute Erfahrung gemacht. Bondic (teuer) ist auch sehr gut geeignet, wenn man die Hülsen neu "einkleben" oder etwas rekonstruieren will.
Die Hülsen einkleben klappt leider nicht mehr, die Aufnahmen haben sich komplett zerlegt. Es bleibt also nur "Rekonstruieren"; ich will da einen größeren Block "gießen", in den ich entweder die Hülsen einklebe oder in den ich gleich Bohrlöcher setze.
versuche, den Kusnstoff zu identifizieren (es sollte irgendwo eingeprägt sein, aller Wahrscheinlichkeit ABS). ABS kann mit Methyl-Ethyl-Keton (MEK) [auch: "Butanon"] angelöst werden. Nimm ein Stückchen schwarze Stoßstange (die ist aus ABS) und löse es in MEK auf. Dann hast du "MEK-Pflaumenmus" (vergleichbare Konsistenz). Dies kannst du zur Auffüllung der abgebrochenen Ecken nehmen, bzw. deine Einpress-Hülsen damit irgendwie einpassen. Behelfsweise (Alternativ) nimm einen Methyl-Metacrylatbasierenende 2-Komponenten-Kleber, http://de.wikipedia.org/wiki/Methylmethacrylatklebstoff z.B. "Megabond 2000" http://www.marston-domsel.de/de/produkte/befestigen-2k/megabond-2000 zu beziehen z.B. bei www.louis.de https://www.louis.de/artikel/megabond-2000-2-komponenten-kleber-25g/10004237 (es gibt auch was von Uhu, aber da gneau aufpassen welcher Kleber das ist, wichtg Dieser Kleber löst den ABS-Kunststoff an und geht eine innige Verbindung ein mit dem Kunststoff. Das Problem ist jedoch, daß diese Kunstharze (Megabond, Uhu) in sich lange nicht so stabil sind wie aufgelöstes ABS, und irgendwann reißen und bröseln. D.H. deine Einpresshülsen werden wieder abreißen. Das beste/stabilste ist tatsächlich, daß ganze mit aufgelösten ABS aufzufüllen, und dan trocknen zu lassen. Da wird ohen Spannung und Spiel vollkommen fest und die Hülse hält wieder. Beschaffungsquellen für MEK / Butanon? Keine Ahnung, möglicherweise Karosserie-Werkstatt / Smart repair etc. Oder das Uni-Chemielabor. Oder irgendwo online. Meistens sind die Frachtkosten höher als der Materialwert (wer braucht schon 1 Liter von dem Zeugs?) http://www.kremer-pigmente.com/de/loesemittel--chemikalien-und-hilfsmittel/loesemittel/methylethylketon-mek-70740.html
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Wegstaben Verbuchsler schrieb: > ABS kann mit Methyl-Ethyl-Keton (MEK) [auch: "Butanon"] angelöst werden. Nur im Freien oder mit Atemschutz zu empfehlen: http://www.gifte.de/Chemikalien/methylethylketon.htm Zitat: "Bereits nach kurzen Einwirkungen kann es zu Schädigungen des zentralen Nervensystems kommen. Ein wiederholter oder länger andauernder Kontakt kann eine Dermatitis auslösen."
Icke ®. schrieb: > Zitat: > "Bereits nach kurzen Einwirkungen kann es zu Schädigungen des zentralen > Nervensystems kommen. Ein wiederholter oder länger andauernder Kontakt > kann eine Dermatitis auslösen." Sicherlich wäre es verkehrt, den Umgang mit irgendwelchen Chemikalien zu verharmlosen. Allerdings sind hier auf der genannten Info-Seite die "maximal-Risiken" aufgeführt. So steht z.B. unter "Aceton" (siehe unten) Dein Hinweis ist sicherlich sinnvoll, daß man auf ausreichende Belüftung achten sollte, und immer dran denkt, daß nicht alles was so transparent wie Wasser aussieht, auch so schmeckt oder die selbe Wirkung hat. ----- http://www.gifte.de/Chemikalien/aceton.htm Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und reizt die Atemwege und die Augen. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. Eine Wirkung auf die Augen ist an einer Rötung, Schmerzen, verschwommenen Blick und Schädigungen an der Hornhaut zu erkennen. Die Haut wird durch den Stoff ausgetrocknet. Ein wiederholter oder länger ausdauernder Kontakt kann eine Dermatitis auslösen. Nach einer oralen oder inhalativen Aufnahme kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, Husten, Schwindel, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Verwirrung, Schläfrigkeit und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit. Bereits bei einer kurzen Einwirkung sind Schädigungen an der Leber, den Nieren und den Magen-Darm-Trakt möglich. Bei einem wiederholten oder länger andauernden Kontakt können schädigende Wirkungen auf das Blut und das Knochenmark festgestellt werden. Der Genuss von alkoholischen Getränken potenziert die toxische Wirkung.
Chris R. schrieb: > Die Hülsen einkleben klappt leider nicht mehr, die Aufnahmen haben sich > komplett zerlegt. > Es bleibt also nur "Rekonstruieren"; ich will da einen größeren Block > "gießen", in den ich entweder die Hülsen einklebe oder in den ich gleich > Bohrlöcher setze. Ja, so würde ich das auch machen. Dafür reicht ein einfaches 2K-Epoxydgiessharz aus, das man dann, um die Schlagzähigkeit und Festigkeit zu erhöhen, noch ordentlich füllen sollte (Glasfaser oder Metallpulver - letzteres geht bis 90%!). Das ergibt dann schon sehr ordentliche Bauteile. Wir bestellen diese Sachen bei Breddermann. Es gibt aber auch andere Anbieter. Edit: Fotos wären ganz schön ;-)
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Wegstaben Verbuchsler schrieb: > Allerdings sind hier auf der genannten Info-Seite die > "maximal-Risiken" aufgeführt. Die in einem geschlossenen Raum ganz sicher zum Tragen kommen, wenn man Kunststoff damit auflöst und verarbeitet. Das ist nicht in zwei Minuten erledigt und auch während des Aushärtens gast das Zeug weiter aus. Neben den unmittelbaren Gesundheitsgefahren besteht außerdem das Risiko, sich eine Allergie einzufangen. Chemikalienallergien sind NICHT behandelbar und bleiben für den Rest des Lebens. Das ist wirklich kein Spaß, ich weiß, wovon ich rede.
Chris R. schrieb: > Meine Idee ist nun, das Gehäuse an diesen Stellen mit "Spachtel" zu > verfüllen, um die Scharniere daran anschließend wieder zu befestigen. ohne Bilder ist das hier nur raten, aber so ähnlich arbeite ich gerne mit Stabilit Express http://www.staples.de/flussigkleber/cbs/7243226.html?cm_mmc=SEM_PLA-_-Google-_-Fl%C3%BCssigkleber&price=incvat&ci_sku=7243226&ci_src=303774298&gclid=CP7Zy5fglcMCFcSWtAodojQALw
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