Hallo beieinander! Ich habe ein "Löt-Problem" und stecke gerade in Schwierigkeiten. Vor einigen Wochen habe ich angefangen ein Board zusammenzulöten. Zum Löten verwende ich ein Lötzinn mit der Zusammensetzung S-Sn60-Pb40 (enthält 2,5% Flux). So steht es auf der Rückseite der Aufwickelrolle. Das Board liegt schon seit einigen Wochen rum. Die Lötstellen sind innerhalb der paar Wochen matter geworden. Ich gehe davon aus, dass das normal ist, oder? Wegen der Farbe und "Konsistenz" gehe ich davon aus, dass das mein Problem verursacht. Nun ist mir aufgefallen, dass ein paar Bauteile falsch eingelötet sind. Die Bauteile möchte ich nun entlöten. Das sollte ja kein Problem sein. Dachte ich mir! Den Lötkolben habe ich auf entsprechende Temperatur eingestellt. Das sollten ca. 360°C sein. Testweise habe ich es auch mit höheren Temperaturen versucht. Da kommt bei nicht mehr als ein gegrilltes Stück Etwas bei raus. Spätestens ab 420°C wird's mehr ungesund als gut ... Mein erster Versuch war es, an den Pin erst mit den Lötkolben zu erwärmen und dann gleichzeitig Lötzinn beizuführen. So funktionierte es zumindest früher. Sobald sich das beigeführte Lötzinn verflüssigt, wird das Lot am Pin flüssig. Schnell noch Absaugpumpe aufgehalten und zack! Egal wie lange ich warte und wahlweise die Temperatur erhöhe - da tut sich nichts. Inzwischen funktioniert das nicht mehr. Ich gehe davon aus, dass sich das Lot über die Wochen "chemisch verändert" hat. Das zugeführte Lot "ignoriert" das Lot am Pin. Es wird mehr zu einer Kugel. Egal wie ich an das Temperatur drehe oder weiter den Lötkolben draufhalte, es tut sich nichts. Ich hinterlasse mehr Brandlöcher als entlötete Stellen. Zusätzlich habe den Pin mit Flussmittel benetzt. Egal von welcher Seite und Winkel, mit oder ohne Lötzinn, es mag bei mir nicht wie es soll. Zum Ausprobieren habe ich es auch mit Entlötlitze versucht. Wäre unerwartet, dass es damit funktioniert, aber nein, tut sich nichts. Weder zusätzliches Lötzinn, Entlötlitze und Flussmittel und die Kombi aus allen drei bringen mich nicht zum Erfolg. Ich rätsle, was ich falsch mache. Habt ihr einen Tipp?
Maximilian W. schrieb: > Den Lötkolben habe ich auf entsprechende Temperatur > eingestellt. Das sollten ca. 360°C sein. Ist eigentlich etwas hoch für bleihaltiges Lot. Eher nimmt man 300-300°C. Aber dadurch verdampft das Flussmittel auch nur schneller und ist keine Erklärung warum dein vor einigen Wochen gelötetes Zinn nicht mehr schmilzt. Was für eine Lötstation/kolben hast du? Sind da eventuell große Massflächen an den zu entlötenden Pins?
Maximilian W. schrieb: > Habt ihr einen Tipp? Was für ein Lotkolben? Was für ein Bauteil? Und Platine mit Massefläche?
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte ;-) Ein Multilayer-Mainboard mußt du anders verarzeten, als Pertinax einseitig. Ein einzelner Pin verhält sich anders, als ein Steckverbinder mit x Pins. Eine Durchkontaktierung ist ebenfalls anders, als ein einfaches Loch...
Maximilian W. schrieb: > Die Lötstellen sind innerhalb der > paar Wochen matter geworden. Ich gehe davon aus, dass das normal ist, Eigentlich nicht.
Hallo, was sind das für Bauteile ?? ICs?? Spulen?? Spannungsregler?? Transistoren?? was ist das für eine Platine?? Selbst geäzt/gefräßt?? Hergestellt?? wieviele Layer?? Kupfer- oder Kühlflächen in/auf der Platine?? Wie dick sind die Kupferleiterbahnen?? ..... wenn du noch Bauteile auf reserve hast - oder sie nachbestellen kannst, schneid die ICs (?) vorsichtig von der Platine (Skalpell oder so eine ganz feine flache Platinenzange). Das schont die Platine / Leiterbahnen. hast du es schon einmal mit Heißluft und/oder einer Heizplatte versucht?? Matte Lötstellen => bleifreies Lot?? Max
Hört sich seltsam an. Wie alt ist denn das Lötzinn und welche Marke? Beim Auslöten von bedrahteten Bauteilen kann ich Dir wärmstens das hier ans Herz legen: http://www.shop.display3000.com/werkstatt/loetzubehoer/entloetkolben.html Die verflüssigt das Lötzinn und saugt dann auf Knopfdruck gleichzeitig für schlappe 10 Euro. Wenn Du das allerdings nicht nur hin und wieder sondern ziemlich oft machst, ist das hier wohl besser http://www.reichelt.de/Diverse-Rework-Stationen/STATION-ZD-987/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=90912&GROUPID=4126&artnr=STATION+ZD-987 , kostet allerdings auch direkt 150 Euro - dafür inkl. Lötkolben.
Bernd S. schrieb: > http://www.shop.display3000.com/werkstatt/loetzubehoer/entloetkolben.html > Die verflüssigt das Lötzinn und saugt dann auf Knopfdruck gleichzeitig > für schlappe 10 Euro. Noch einfacher und Platinenschonender geht es mit Entlötlitze. Maximilian W. schrieb: > Lötzinn mit der Zusammensetzung S-Sn60-Pb40 (enthält 2,5% Flux) Die genannte Zusammensetzung bezieht sich auf das Lötzinn auf der Rolle. Wenn das 5s bei 360..420°C gegrillt wurde, hat sich jegliches Flußmittel sicher verflüchtigt oder ist gar mit entsprechenden Spuren verbrannt. Deine Lötspitze sollte sauber, d.h. keine oxidierte Oberfläche haben, sondern willig Lötzinn annehmen. Eine heiße Lötspitze (320°C) läßt sich gut mit Messungwolle reinigen und danach muss sie sofort neu verzinnt werden. Zeig mal ein Photo von der Lötspitze und der Platine.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.