Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik isolierte Kabelschuhe


von asdf (Gast)


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Für 0,5er Leitungen hatte ich rot isolierte Ringkabelschuhe von Conrad 
verwendet und mit einer günstigen (<10€) dafür vorgesehenen Crimpzange 
mit Hebelmechanik verpresst. Die sich ergebenden Abzugskräfte waren 
allerdings u.a.S. (d.h. relativ gering). Bei einem Test mit einer 
besseren Zange und anderen Kabelschuhen war die erforderliche 
Abziehkraft deutlich größer und ähnlich groß, wie mit meiner Zange und 
den anderen Kabelschuhen.

D.h. meine Kabelschuhe scheinen nicht sonderlich gut zu halten. Die 
wesentlich besseren anderen Kabelschuhe (Hersteller leider unbekannt) 
haben im Quetschbereich noch eine zusätzliche metallene Stützhülse.

Von welchen Herstellern gibt es solche Kabelschuhe?

Und noch eine ganz naive Frage: kennt jemand einen Link auf eine Seite, 
die beschreibt wie rum der Kabelschuh eingelegt gehört? Daran kann das 
Problem zwar nicht liegen (bei gedrehtem Kabelschuh fällt die Leitung 
schon alleine durch die Schwerkraft wieder raus), ich hätte aber gerne 
noch eine Bestätigung meiner Vermutung.

von .name (Gast)


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Ist zwar Knipex-Werbung, aber sehr informativ.


http://www.crimpen.de/de/crimp-abc/

von Bussard (Gast)


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Mit diesen Kunststoff-ummantelten Kabelschuhen kann keine vernünftige 
Crimpung hergestellt werden. Der Kunststoff verhindert durch seine 
Elastizität eine definierte Kraftübertragung und auch eine vorbestimmte 
Ausformung der Crimpung.
Es hält mangelhaft, ist vom Zufall und sehr von der Umgebungstemperatur 
abhängig, gibt keinerlei reproduzierbare Ergebnisse.
Fazit: vom Prinzip her schon vordefinierter Pfusch.

Bevor einige sagen, "bei mir hälts schon jahrelang": als Kind hatte ich 
mal einen halbgaren Pfanneneierkuchen an die Scheunendecke geklatscht, 
der hielt auch bis zum Scheunenabriss jahrelang...

Vernünftige Lösung: "nackte" Kabelschuhe mit der passenen Crimpzange 
verwenden, die Crimpung und den knickgefährdeten Übergang zur Leitung 
mit Neoprenetülle oder Schrumpfschlach schützen.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Diese Aussage halte ich so pauschal für falsch. Für vernünftige 
Verbindungen braucht man natürlich eine gute Crimpzange (nicht diese 
flachen aus Blech gestanzten Dinger) und gute Steckverbinder. Die 
KFZ-Stecker von Reichelt sind z.B. deutlich besser und gleichzeitig 
deutlich preiswerter als der Müll, den man überteuert im Baumarkt 
angeboten bekommt.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Ich hab das hier mal dokumentiert:

http://www.wolfgangrobel.de/arcadetech/crimp.htm

von tex (Gast)


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@Bussard
Die Fa. Klauke wird Deine Sicht der Dinge sicherlich nicht bestätigen, 
so wie Millionen Schaltanlagenbauer, Klima-Lüftungs-Techniker, 
Elektriker, usw auch nicht.
Deine Erfahrungen basieren sicherlich auf Deiner Qualifikation, und von 
Deinem Text abgeleitet scheinen Deine Stärken weder in der Gastronomie 
noch im Elektrohandwerk beheimatet zu sein.

@asdf
0,5mm² dicke Leitung ist von sich aus mechanisch nicht sehr stabil. 
Andererseits sind die hierüber zu übertragenden Ströme auch nicht sehr 
hoch. Generell sollte die elektrische Verbindung nicht mechanisch 
beansprucht werden, praktisch ist es bisweilen nur schwer zu vermeiden. 
Darum benutzt der Praktiker bei solch kleinen Querschnitten einen Trick. 
Er klappt die Adern an der Isolierung um und quetscht sie samt 
Isolierung im Kabelschuh ein. Die Verbindung erhält so eine erheblich 
höhere mechanische Festigkeit.

Neben dem Stanzblech-Werkzeug gibt es für die isolierten 
Quetschverbinder auch professionellere Zangen mit Sperrklinke und 
definiertem Druckpunkt. Die sind definitiv besser als das Blechwerkzeug. 
Solange die Blechzange aber nicht sichtlich verschlissen ist, ist sie 
durchaus ein geeignetes Werkzeug. Mangelnde Ergebnisse in der Verbindung 
sind häufig dadurch begründet, dass die Querschnitte nicht zu den 
Kabelschuhen passen und das ist bei isolierten Verbindern nun mal eine 
wichtige Voraussetzung.

von MaWin (Gast)


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Thorsten Ostermann schrieb:
> Diese Aussage halte ich so pauschal für falsch.

Er macht keine pauschale Azssage, sondern bezieht sich auf die bereits 
isolierten Kabelschuhe und hat damit recht.

Die unidolierten KFZ Flachsecker von AMP mit guter Ratschenzange 
verpresst sind natürlich gut und halten in Autos schon jahrzehnte, sind 
aber was anderes (besseres).

von asdf (Gast)


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Die beiden von mir genannten Zangen sind natürlich nicht die einfachen 
Blechteile, sondern sie haben beide einen Sperrklinkenmechanismus. Mit 
den richtigen Kabelschuhen sehe ich eigentlich auch kein Problem. Ich 
musste zum Ausreißen den Kabelschuh mit einer Zange festhalten und das 
Kabelende um eine weitere Zange wickeln um bei einem 0,5er-Kabel kräftig 
genug ziehen zu können und es sind dabei auch Adern abgerissen.

Ein Schliffbild um eine definitive Qualitätsdaussage zu erhalten habe 
ich natürlich nicht gemacht. Bei ausreichendem Druck und geeigneter Form 
der Aufnahme in der Zange und mit dem richtigen Kunststoff sehe ich auch 
mit den isolierten kein echtes Problem, da der Druck ja nicht seitlich 
entweichen kann. Ein unsiolierter oder gar ein Rohrkabelschuh wäre mir 
zwar schon noch etwas sympatischer, aber die Verbindung würde mir auch 
mit einem isolierten ausreichen.

Gibt es die unsiolierten auch mit Ösen und was wäre eine Typbezeichnung 
nach der ich suchen könnte? Da es die auch mit Isolierhülsen gibt wäre 
das eine interessante und evtl. sinnvollere Alternative.

Gleichzeitig würde mich trotzdem noch ein Hersteller oder eine 
Bezugsquelle für Kabelschuhe mit Kupfer-Verstärkung im Quetschbereich 
interessieren.

von tex (Gast)


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Du hast aber schon bei Klauke nachgesehen, ja?

von Korbinian G. (korbinian_g10)


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asdf schrieb:
> Gleichzeitig würde mich trotzdem noch ein Hersteller oder eine
> Bezugsquelle für Kabelschuhe mit Kupfer-Verstärkung im Quetschbereich
> interessieren.

Nicht lachen, gibts u.a. beim Obi beim KFZ-Bereich. Man muss nur richtig 
schauen. Ansonsten gibts sowas auch beim Conrad. (Wobei das afair auch 
immer nur Messing war).

Dass die Crimpverbindungen nicht geeignet sein sollen für Zugbelastung 
mag sein, in der Praxis habe ich damit das Seil meiner Gangschaltung 
repariert. Geht also schon, aber im sicherheitsrelevanten Bereich würde 
ich das dann doch lieber lassen.

von Georg (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo,

ich habe solche Kontakte jahrelang verarbeitet, mit absoluter 
Zuverlässigkeit. Allerdings habe ich sie nicht von Hand gecrimpt, 
sondern das ist nach meiner Erfahrung nur mit einem druckluftbetriebenem 
Werkzeug möglich. Auf dem beigefügten Bild sieht man an der Verformung 
der Kunststoffhülle, mit welcher Kraft die Kontakte verpresst wurden, da 
reisst eher der Draht als dass man ihn rausziehen kann.

Von Hand ist das nicht erreicbar, es sei denn man beschäftigt Gorillas.

Georg

von Peter II (Gast)


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Georg schrieb:
> Von Hand ist das nicht erreicbar, es sei denn man beschäftigt Gorillas.

das Hebelgesetzt wurde schon erfunden.

von Georg (Gast)


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Peter II schrieb:
> das Hebelgesetzt wurde schon erfunden.

Wie überaus intelligent. Hast du schon mal mit einer Crimpzange mit 1 m 
langen Griffen gearbeitet? Die wären sicher nötig, um das gleiche zu 
erreichen. Oder bist du einfach nur grössenwahnsinnig und glaubst, deine 
Hände sind stärker als Druckluftzylinder bei 6 Bar?

Georg

von Peter II (Gast)


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Georg schrieb:
> Wie überaus intelligent. Hast du schon mal mit einer Crimpzange mit 1 m
> langen Griffen gearbeitet?

ja, bei 95mm²

1m ist bestimmt nicht bei 0,5mm² notwendig, da reichen bequem 20cm. Man 
kann man zu viel kraft auch das Material beschädigen.

> Oder bist du einfach nur grössenwahnsinnig und glaubst, deine
> Hände sind stärker als Druckluftzylinder bei 6 Bar?
6 Bar ist keine Kraft sondern in Druck. die Kraft ist abhängig von der 
größe des Zylinders.

Also ja, im günstigsten fall habe ich mehr Kraft in der Hand.

von MaWin (Gast)


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Georg schrieb:
> Hast du schon mal mit einer Crimpzange mit 1 m
> langen Griffen gearbeitet?

Ja, macht man wenn man ordentlich was zu vercrimpen hat

http://www.ebay.de/itm/Presszange-Crimpzange-f-10-120mm-Kabelschuhe-Sechskantpressung-Revolverprinzip-/121547280471

Aber plastikummantelte Steckerhülsen werden nie gasdicht verpresst, dazu 
ist das Plastik viel zu weich. Vergiss den Pfusch.

von Georg (Gast)


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Peter II schrieb:
> 1m ist bestimmt nicht bei 0,5mm² notwendig, da reichen bequem 20cm.

Das ist schlicht Blödsinn. Deshalb fragt ja der TO hier nach, weil das 
Ergebnis nicht brauchbar ist.

Ach so ich vergass: du bist ja um ein vielfaches stärker. Wahrscheinlich 
stanzt du auch Gehäuseauschnitte mit der blossen Hand. Kannst du auch 
rohe Kartoffeln zerquetschen?

Georg

von Peter II (Gast)


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Georg schrieb:
> Das ist schlicht Blödsinn. Deshalb fragt ja der TO hier nach, weil das
> Ergebnis nicht brauchbar ist.

es gibt nicht nur eine Zange.

von Hebelgesetz richtig umgesetzt (Gast)


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Georg schrieb:
> Wie überaus intelligent. Hast du schon mal mit einer Crimpzange mit 1 m
> langen Griffen gearbeitet? Die wären sicher nötig, um das gleiche zu
> erreichen. Oder bist du einfach nur grössenwahnsinnig und glaubst, deine
> Hände sind stärker als Druckluftzylinder bei 6 Bar?

Schon mal was vom Kniehebel gehört?
http://de.wikipedia.org/wiki/Kniehebel
Das wichtigste Zitat: "Bei durchgestrecktem Kniehebel geht die Kraft 
sogar theoretisch gegen unendlich."

von Soul E. (Gast)


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Georg schrieb:

> (...) Oder bist du einfach nur grössenwahnsinnig und glaubst, deine
> Hände sind stärker als Druckluftzylinder bei 6 Bar?

6 bar sind 6 kg/cm2. Das schafft man mit einer Kombizange.

Crimpzangen haben eine Untersetzung, da ist der resultierende 
Flächenpressung nochmal deutlich größer.


Empfehlung: Wezag CS30. 
http://www.wezag.de/index.php/de/produkte/werkzeugkategorien/crimphandwerkzeuge/cs-30

Weitere Empfehlung: nimm richtige Crimp-Terminals ohne diese alberne 
Plastikhülle (z.B. von AMP-Tyco) und mach hinterher Schrumpfschlauch 
drüber. Der isoliert den Stecker dann auch im vorderen Bereich, nicht 
nur da wo er eh am schmalsten ist.

von Georg (Gast)


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Hebelgesetz richtig umgesetzt schrieb:
> Das wichtigste Zitat: "Bei durchgestrecktem Kniehebel geht die Kraft
> sogar theoretisch gegen unendlich."

Ja, dabei geht aber der Weg gegen Null. So einfach lässt sich die Physik 
nicht betrügen. Wäre das nicht so, könnte man ein Perpetuum Mobile draus 
machen.

Eine Crimpzange muss man wenigstens soweit aufmachen können, dass man 
den ungecrimpten Kontakt einsetzen kann, und wenn man per Hebel die 
Kraft verhundertfacht, dann am anderen Ende auch den Weg. Ist schon 
traurig, wie hier die einfachsten physikalischen Gesetze durch Angeberei 
ausser Kraft gesetzt werden sollen, es ist doch einfach albern zu 
behaupten, dass Muskelkraft Maschinen überlegen ist. Ich habe noch nie 
einen Crimpkontakt gesehen, der mit einer Handzange so verpresst war wie 
mit einer Maschine, alle gegensätzlichen Behauptungen sind für mich nur 
reine Angeberei.

Georg

soul eye schrieb:
> nimm richtige Crimp-Terminals ohne diese alberne
> Plastikhülle

Albern ist die Empfehlung. Sowohl Anbieter als auch Anwender sind wohl 
bloss Idioten. Und die gesamte Autoindustrie dazu.

Georg

von Harald W. (wilhelms)


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asdf schrieb:

> Gibt es die unsiolierten auch mit Ösen

Ja, nennen sich Lötösen. :-)

von Peter II (Gast)


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Georg schrieb:
> Ist schon
> traurig, wie hier die einfachsten physikalischen Gesetze durch Angeberei
> ausser Kraft gesetzt werden sollen, es ist doch einfach albern zu
> behaupten, dass Muskelkraft Maschinen überlegen ist.
man braucht eine definierte Kraft und diese kann der Mensch genauso wie 
die Maschine aufbringen.
Es geht nicht um eine Möglichst große Kraft, denn dann würde der Stecker 
zerdrückt werden.


> Ich habe noch nie
> einen Crimpkontakt gesehen, der mit einer Handzange so verpresst war wie
> mit einer Maschine, alle gegensätzlichen Behauptungen sind für mich nur
> reine Angeberei.

Aber was hat aussehen mit Funktion zu tun. Die Handpressung sieht 
eventuell nicht immer gleich schön aus, aber mit dem richtigen Werkzeugt 
wird genau die gleiche Kraft auf die Pressung ausgeübt wie bei der 
Maschine.

Oder glaubst du auch das eine Schraube (3mm Holzschraube) mit 
Akkuschrauber reingedreht mehr hält als die gleiche Schraube von Hand?

von Soul E. (Gast)


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Georg schrieb:

> Albern ist die Empfehlung. Sowohl Anbieter als auch Anwender sind wohl
> bloss Idioten. Und die gesamte Autoindustrie dazu.

Albern ist dieser Kommentar. Nirgendwo in der Automobilindustrie werden 
Kabelschuhe mit angespritzter Plastiktülle verwendet. Die gibt es nur im 
Baumarkt.

Alle, ausnahmslos alle, Leitungssätze im Automobilbau werden mit 
richtigen zweiteiligen Crimpverbindungen erstellt. Der vordere Teil des 
Crimp umfasst die Adern und stellt eine gasdichte Verbindung dar. Der 
hintere Teil des Crimp umfasst die Aderisolierung und stellt eine Art 
Zugentlastung dar. Isoliert wird anschliessend durch Überschieben einer 
Kunststofftülle. So wie hier: 
http://www.wolfgangrobel.de/arcadetech/img_crimp/isolierung.jpg

Eine mit den plastikisolierten Kabelschuhen hergestellte Verbindung 
übersteht keine Umweltprüfung nach LV 124-2.

von Peter II (Gast)


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soul eye schrieb:
> Eine mit den plastikisolierten Kabelschuhen hergestellte Verbindung
> übersteht keine Umweltprüfung nach LV 124-2.

ist die Hülle nicht aus dem gleichen Material wie die Ummantelung von 
draht?

von Matthias L. (limbachnet)


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@Peter II und Hebelgesetz:

Ihr mögt ja Recht haben, aber das hilft dem OP keinen Millimeter weiter, 
solange Ihr nicht dazuschreibt, mit welcher konkret erhältlichen Zange 
denn die isolierten Kabelschuhe vernünftig verpresst werden können 
sollen.

Im Hobbybereich sind Crimpzangen mit langen Hebeln ebenso selten 
anzufinden wie welche mit Kniehebeln. Für einen Tipp, wo man soche Teile 
bezahlbar herbekommt, gäbe es sicherlich mehr Applaus.

Die verbreitetesten Zangen für Bastler dürften die sein, die Wolfgang R. 
oben dokumentiert hat (incl. der diversen Klone) - und bei denen sind 
die Crimpverbindungen der unisolierten Verbinder eben deutlich fester 
als die der isolierten.

von Soul E. (Gast)


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von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Die Zangen hier: 
http://www.wolfgangrobel.de/arcadetech/img_crimp/crimpzangen.jpg

sind bereits Hebelzangen, auch wenn sie den Hebel nur auf einer Seite 
haben!

Die gibt es bei Pollin schon für kleines Geld:

http://www.pollin.de/shop/dt/MTMzOTk0OTk-/Werkstatt/Werkzeuge/Zangen/Crimpzange_fuer_unisolierte_Flachstecker.html

Die meinigen haben knapp das Doppelte gekostet, sind vielleicht ein 
wenig robuster. Für's Hobby und das Motorrad reicht es allemal.

von Peter II (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Im Hobbybereich sind Crimpzangen mit langen Hebeln ebenso selten
> anzufinden wie welche mit Kniehebeln. Für einen Tipp, wo man soche Teile
> bezahlbar herbekommt, gäbe es sicherlich mehr Applaus.
>
> Die verbreitetesten Zangen für Bastler dürften die sein, die Wolfgang R.
> oben dokumentiert hat (incl. der diversen Klone) - und bei denen sind
> die Crimpverbindungen der unisolierten Verbinder eben deutlich fester
> als die der isolierten.

die Zangen hat doch einen Kniehebel?

Und wenn die Stecker damit zu locker sind, dann liegt es an den 
Steckern. Diese Zangen haben ja einen Anschlag, wenn die Umhüllung zu 
dünn ist, dann kommt auch keine richtige Pressung zu stande.

von Matthias L. (limbachnet)


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soul eye schrieb:
> Wie bereits geschrieben:
>
> Empfehlung: Wezag CS30.
> 
http://www.wezag.de/index.php/de/produkte/werkzeugkategorien/crimphandwerkzeuge/cs-30

Hmja. Sieht gut aus, keine Frage. Aber unter dem Link gibt's gar keine 
Kauf-Möglichkeit, bei den ersten Google-Treffern nur unheilvolles "Preis 
auf Anfrage" und der erste Treffer mit Preis murmelt etwas von ca. 
150,-€ für die Basiszange ohne Einsätze.

Peter II schrieb:
> die Zangen hat doch einen Kniehebel?

Nein. Sie hat eine Hebel-Untersetzung, ja, aber ohne Knie.

von Soul E. (Gast)


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Unsere stammt von

Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co. KG
Dieselstraße 2-4 | 63150 Heusenstamm
fon +49 (0) 6104 608 234
fax  +49 (0) 6104 608 108
http://www.herthundbuss.com

Die Zange kostet ca 60 Euro + MWst. Der Einsatz für die bunten 
Flachstecker aus dem Baumarkt ist mit knapp 20 Euro am billigsten, 
Einsätze für Tyco MQS, MCP und KKS SLK liegen zwischen 40 und 60 Euro.

von MaWin (Gast)


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soul eye schrieb:
> Die Zange kostet ca 60 Euro + MWst.

Aus dem Grund kaufen die Deppen den Baumarktschrott für 5 EUR.

Weil sie vorerzählt bekommen, ordentliche Zangen für ordentliche 
Kabelschuhe wären so unverschämt teuer und damit niemals lohnenswert wie 
deine - dabei reichen 10 EUR.

eBay 370663080308

von Markus M. (adrock)


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Etwas OT:

Wolfgang:

Deine Arcadereparaturen finde ich sehr cool. Sind das alles Deine 
eigenen Boards oder machst Du das in Auftrag?

Wirklich nett und auch bestimmt unterhaltsam, den einen oder anderen 
Klassiker nochmal in echter Hardware zu spielen.

Solltest vlt. mal einen Besuch im Computerspielemuseum in Berlin in 
Erwägung ziehen. Von der reinen Hardware ist es zwar nicht sooo toll, 
aber ist ganz nett gemacht. Extra deswegen nach Berlin lohnt nicht, aber 
falls Du mal hier bist...

von Hebelgesetz richtig umgesetzt (Gast)


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Georg schrieb:
> Ja, dabei geht aber der Weg gegen Null. So einfach lässt sich die Physik
> nicht betrügen. Wäre das nicht so, könnte man ein Perpetuum Mobile draus
> machen.

Tja, das Prinzip leider nicht verstanden!  Der Kniehebel sorgt eben 
dafür, dass die Kraft exponentiell zunimmt, und so genau der Kompromiss 
zwischen notwendigem Weg (um das Maul der Zange weit genug 
aufzubekommen) und notwendigem Druck gegen Ende gefunden wird.

Allerdings muss das Material das dann auch mitmachen, daher geht das 
nicht mit billigen Blechzangen, da sich dort der Kniehebel verbiegen 
würde.

Da ist kein Betrügen dahinter, sondern das verständige Ausnutzen der 
physikalischen Gegebenheiten!

von asdf (Gast)


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Vielen Dank für die vielen Tips.

Ich denke, es wird auf den AMP/TE-Typ "PIDG" hinauslaufen, dass könnten 
auch die "guten" unbekannten isolierten Kabelschuhe gewesen sein. Die 
isolierten Flachstecker findet man unter "PIDG FASTON" (z.B. Nr. 
9-160583-2) und es gibt auch isolierte "PIDG Ringkabelschuhe" (z.B. Nr. 
31890-0)

Eine unsiolierte Flachsteckhülse (6,3mm, 0,5-1,6mm²) vom selben 
Hersteller wäre z.B. die FASTON Fachsteckhülse Nr. 5-160506-2.

Ich habe auch nochmal nach Infos zur Zuverlässigkeit der isolierten 
gesucht und festgestellt, dass die o.g. nach MIL-T-7928G qualifizert 
wurden. Das beinhaltet u.a. Tests auf Spannungsabfall, 
Vibrationsbeständigkeit, Entflammbarkeit, einen Salzsprühtest, Alterung 
bei hoher Temperatur, Verarbeitung bei niedriger Temperatur und 
Zugfestigkeit. Die Verarbeitung erfolgte mit einer (aufwändigeren) 
Handcrimpzange. So furchtbar schlecht können die also auch nicht sein, 
auf andere Exemplare ist das Ergebnis natürlich nicht übertragbar).

von Jürgen S. (juergenc)


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Georg schrieb:
> Auf dem beigefügten Bild sieht man an der Verformung
> der Kunststoffhülle, mit welcher Kraft die Kontakte verpresst wurden, da
> reisst eher der Draht als dass man ihn rausziehen kann.
>
> Von Hand ist das nicht erreicbar, es sei denn man beschäftigt Gorillas.

Von Hand ist das selbstverständlich auch erreichbar,
wie schon mehrfach erwähnt.

In der Industrie verwendet man elektrisch oder pneumatisch
betriebene Zangen nur deshalb, weil dem Werker nach ein
paar Stunden die Hand abfällt, wenn er nur eine mechanische
Zange hat.

von Philipp K. (philipp_k59)


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Bussard schrieb:
> Mit diesen Kunststoff-ummantelten Kabelschuhen kann keine vernünftige
> Crimpung hergestellt werden.

Entweder bist du Theoretiker oder hast noch nie klauke kabelschuhe mit 
klauke Zange benutzt.

Ein jahrelang erwiesener Standard in vielen Bereichen, wenn man es kann. 
Einfach blindlings da mal hinquetschen ist halt nicht drin und für 
manchen Lehrling eine Herausforderung. Ich mache einen Gewalt zugtest.. 
wenn das hält, hält es länger wie die Anlage.

Edit: ich kenne nur die Regel rot 1qmm.. Eventuell noch 0,75.. 0,5 würd 
ich nicht machen.

: Bearbeitet durch User
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