Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Tranzimpedanzverstärker mit Stromoffset?


von Gerald M. (gerald_m17)


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Hallo, ich suche nach einer Möglichkeit, die Stromänderung durch einen 
(Sensor)Widerstand zu messen.
Ich habe je 2 Widerstände, die fast gleich sind (also Widerstand (je 
nach paar zwischen 40 und 300Ohm), thermischer drift etc.)
Der eine kann also als Referenz, der andere zum messen genutzt werden.
Beim messen ändert sich der Widerstand um etwa +-2%.

Bis jetzt hatte ich immer über eine Messbrücke gemessen, doch da die 
Spannungen sehr niedrig sind (im mV Bereich) wollte ich einmal testen ob 
sich die STNR bei Verwendung eines Transimpedanzverstärkers verbessert. 
Doch das Problem ist klar, nutze ich einen "gewöhnlichen" TIA, ändert 
sich auch der Spannungswert nur um diese +-2%.
Deshalb wollte ich fragen, ob jemand eine Schaltung parat hat, bei der 
man eine Art "Offsetstrom" abziehen kann.
Ich dachte an z.B. einen fully differential OPV, wobei beide 
Rückkoppelpfade als TIA genutzt werden, und an einen Eingang den einen 
Widerstand und an den anderen eingang den anderen Widerstand hänge.
Finde für solche eine Anwendung leider keine Schaltung, mir fehlt es 
aber auch an passenden Suchbegriffen (offset und current kommt auf jeder 
Seite vor bei der es um einen TIA geht)
Hat da jemand etwas?

von thomas s (Gast)


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Eine Skizze wäre nicht schlecht.

von Gerald M. (gerald_m17)


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Naja, ich habe ja nach einer Schaltung gefragt.
Meine Idee soll wie im angehängten Bild skizziert sein. Ich habe das 
allerdings noch nicht durchdacht, das wollte ich morgen machen :D

von M. K. (sylaina)


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Ja, es gibt eine OPV-Schaltung, die Ströme voneinander "abziehen" kann. 
Und zwar ist das der Addierer. Eigentlich rechnet man da ja immer mit 
Spannungen aber bei genauer Betrachtung sieht man, dass der Addierer 
Ströme addiert und wenn du einen positiven Strom mit einem negativen 
Strom addierst… ;)

von thomas s (Gast)


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Bei Millivöltern würde ich nicht mit LT1994 o.ä. hantieren. Hier je 1 
Skizze für parallele und serielle Anordnung. Wobei man in letzer 
Schaltung auch einen Addierer nehmen könnte, aber bis du die Widerstände 
selektiert hast, ist das vielleicht eine ungünstige Lösung.

von thomas s (Gast)


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Was vergessen. Du könntest u. U. den fixen Widerstand als Messwiderstand 
der Stromquelle verwenden. Im Datenblatt des LTC1043 gibt's eine 
superelegante Lösung dazu, aber halt nur quasistatisch.

von Gerald M. (gerald_m17)


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Hi, danke Thomas für deine Ideen. Allerdings habe ich hier ebenfalls das 
oben angesprochene Problem, da ich hier erst den kompletten Strom in 
eine Spannung wandle, und deswegen bei der verstärkung beschränkt bin.

Und ebenfalls vielen Dank an Michael, das ist schon ne Weile her mit der 
Erklärung warum ein Summenverstärker so funktioniert wie er das tut. Du 
hast natürlich vollkommen recht.

Ich habe nun angehängte Schaltung entworfen. Mit dem Poti kann ich dann 
einen Offset korrigieren (Falls die Widerstände nicht genau sind) und 
durch den Offset am nicht invertierenden Eingang am 
Summentransimpedanzwandler (So nenn ich das jetzt :D ) spare ich mir die 
negative Referenz.
Danke nochmal, falls noch jemand was einzuwerfen hat, immer her damit :)
(Natürlich wird dabei beachtet, dass das Signal noch invertiert werden 
muss)

von thomas s (Gast)


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Gerald, wir stellen Widerstandsmessgeräte her. Die funktionieren aber 
ganz anders. Ich lege ein gutes Wort für dich ein bzgl. Rabatt. :-)

von Gerald M. (gerald_m17)


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Na wenn ihr ein habt was mir den Widerstand in 500kHz abtastet und mir 
eine analoge Ausgangsspannung raus gibt, immer her mit dem Angebot. Geld 
ist noch genug da :D

Aber wenn ich meine Schaltung anschaue, ist das ja kein Durchbruch :(
den utneren OPV brauche ich nicht da ja direkt auf den nicht 
invertierenden Eingang gegangen wird.
Ordne ich dann noch die Widerstände um, habe ich eine Messbrücke -_-"

von thomas s (Gast)


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Wir haben Zeit zum Messen. Nimm Schaltung #2, aber mit anderem 
Verstärker.

von Possetitjel (Gast)


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Gerald M. schrieb:

> Aber wenn ich meine Schaltung anschaue, ist das ja kein
> Durchbruch :(

Eine einfache, dem Zweck angepasste Lösung ist kein
Durchbruch?! Na dann...

> den utneren OPV brauche ich nicht da ja direkt auf
> den nicht invertierenden Eingang gegangen wird.

Richtig erkannt.

> Ordne ich dann noch die Widerstände um, habe ich eine
> Messbrücke -_-"

Richtig, aber noch nicht vollständig: Du hast eine Messbrücke
(die den großen "Offset" eliminiert) sinnvoll mit einem
Transimpedanzverstärker (der die hohe Messempfindlichkeit
liefert) verheiratet. Du hast also exakt das Problem gelöst,
das Du ganz oben formuliert hast.

Aber ich verstehe schon... es funktioniert ohne FPGA, ohne
8-Lagen-Platine und mit einem einzige stinknormalen OPV,
also muss es ja Scheisse sein... :-/

Ganz abgesehen von meinem Unverständnis ist die Schaltung ein
interessanter Hybrid; man kann ja Messbrücken im Leerlauf
(was der übliche Fall ist), aber auch im Kurzschluss betreiben.
Deine Schaltung ist halbe-halbe; der Offset-Zweig ist im
Leerlauf, der Mess-Zweig dagegen im Kurzschluss.

von Gerald M. (gerald_m17)


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@ Possetitjel
Ja, das dachte ich zunächst auch. Doch auf den zweiten Blick (oder wenn 
man den Text nicht gelesen hat auf den ersten) erkennt man, dass es ein 
stink normaler Addierer ist :P
Ich setze die virtuelle Masse mit dem Poti auf etwa 10mV.
anschließend addiere ich die beiden Spannungen die an Rmess und Rref 
abfallen, wobei durch die Referenz zu den 10mV die eine Spannung eben 
positiv und die andere negativ ist. Dann wird das ganze verstärkt.

Ich war ja so enttäuscht, da mir aufgefallen ist, dass ich diese 
Schaltung ja bereits nutze. Also Messbrücke mit anschließendem 
Instrumentenverstärker. Von daher wird hier keine Besserung zu erwarten 
sein, da der Instrumentenverstärker noch unempfindlicher gegen äußere 
Einflüsse ist als ein OPV.

@ thomas
Also zunächst mal, der LTC1043 ist ja mal super. Wusste garnicht dass es 
so etwas gibt.

Allerdings erschließen sich mir die beiden Instrumentenverstärker in 
deiner zweiten Schaltung nicht.
Gut, sie arbeiten als Vorverstärker, die die Spannung welche an den 
Widerständen abfällt verstärkt und danach wird dann die Differenz 
verstärkt, aber das gleiche kann ich doch erreichen, wenn ich mit einer 
konstanten Spannung an die Wheatston-Brücke gehe. Nur verstärke ich eben 
gleich mit dem gewünschten Faktor und nicht auf zwei Mal.

: Bearbeitet durch User
von thomas s (Gast)


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Was möglicherweise daran liegt, dass mir die Aufgabenstellung noch nicht 
100%-ig transparent ist.

von Gerald M. (gerald_m17)


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Also vom Prinzip her hast du es schon verstanden. Ich möchte eine 
Spannung die proportional zur Änderung des Widerstandes ist. Und zwar so 
dass die Spannung bei 0V liegt wenn der Messwiderstand noch nicht misst.
Deine Schaltung ist für mich vom Prinzip her ein Instrumentenverstärker, 
allerdings anstatt aus OPV aus Instrumentenverstärkern aufgebaut. Und da 
verstehe ich nicht warum das besser sein soll als ein einzelner 
Instrumentenverstärker, da ja der ganze Vorteil, wie fast gleiche 
Widerstände (Hier die externen Gain Widerstände), gleiche Temperatur (da 
auf einem IC) usw. durch den diskreten Aufbau zerstört wird.

von thomas s (Gast)


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Im Prinzip hast du meine Schaltung also nicht verstanden...

von Gerald M. (gerald_m17)


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Deswegen habe ich nachgefragt, was der Vorteil gegenüber einem einzelnen 
Instrumentenverstärker ist.
Was die einzelnen Teile machen ist mir klar, auch die gesamte Schaltung. 
Doch wie gesagt, der Vorteil zum Instrumentenverstärker fehlt mir.

Gehe ich von einem Einfluss (sei es von außen oder z.B. eine rauschende 
Strom/Spannungsquelle) aus, wirken sich nur die bei deiner Schaltung 
wahrscheinlich unterschiedlicheren R_gain stark aus, alles andere sollte 
gleich sein.

von Possetitjel (Gast)


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Gerald M. schrieb:

> Ja, das dachte ich zunächst auch. Doch auf den zweiten
> Blick (oder wenn man den Text nicht gelesen hat auf den
> ersten) erkennt man, dass es ein stink normaler Addierer
> ist :P

Das ist falsch.

Genauer: Es ist der Topologie nach ein Addierer, aber er
ist nicht "stinknormal".

> Ich setze die virtuelle Masse mit dem Poti auf etwa 10mV.
> anschließend addiere ich die beiden Spannungen die an Rmess
> und Rref abfallen,

Das ist falsch.

Ein Addierer addiert im strengen Sinne keine Spannungen.

(Wäre Deine Behauptung richtig, müsste Deine Schaltung
eine konstante Ausgangsspannung liefern, weil nämlich
die Spannungsabfälle an R_ref und R_mess konstant sind.
*Die Ausgangsspannung ist aber nicht konstant!* )

> Ich war ja so enttäuscht, da mir aufgefallen ist, dass
> ich diese Schaltung ja bereits nutze. Also Messbrücke mit
> anschließendem Instrumentenverstärker.

Das ist AUCH falsch.
Die von Dir oben gezeigte Schaltung enthält keinen Instrumenten-
verstärker, sondern einen Transimpedanzverstärker .

Mal ehrlich: Ich diskutiere sehr gern über Analog-Elektronik,
aber nicht auf dem Niveau. Einer schreibt wilde Behauptungen,
und der andere tippt sich die Finger wund, um das wieder
richtigzustellen?! Nee, nicht wirklich.

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