Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Beamer mit LED betreiben


von Schlonz K. (schlonz-klug) Benutzerseite


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Hi,

Kurz zu den Umständen: Ich habe einen Beamer mit defekter Lampe billig 
erstanden und habe mir gedacht, diese Lampe einfach durch eine 
Leistungsstarke LED mit entsprechender Linse zu ersetzen. Hierbei 
handelt es sich um einen Liesegang Soho 21. Linse und LED habe ich 
schon, allerdings würde ich den Beamer gerne über den An-Knopf bedienen 
und auch die Helligkeitssteuerung des Beamers sollte funktioniere.

Dafür besitzt der Beamer und das Vorschaltegerät jeweils eine 
Datenleitung in jede Richtung. Allerdings lässt sich der Beamer, wenn 
die Datenleitung von Treiber zu Beamer kurzgeschlossen wird, nicht mehr 
über Bedienelemente ein und aus schalten und er bekommt teilweise 
unvorhersehbare Aussetzer.

Bei dem Treiber für die Quecksilberdampflampe handelt es sich um "fuba 
3104ML 94V0" mit einer Osram P-VIP 150/1,3 als Lampe.

Leider hab ich bis jetzt keine Informationen über den Lampentreiber oder 
die Schnittstelle (Service manual und Co) gefunden, ich hab schon fuba 
und Liesegang angeschrieben, von Liesegang bisher keine Antwort, fuba 
sagte sie kennen das Modell nicht, es könnte aus einer Vorgängerfirma 
oder so stammen.

Hab das Signal gemessen, hatte an UART gedacht aber das passt nicht, die 
Bit Zeit ist 1ms, Daten werden von einem ST Mikrocontroller auf dem 
Treiber verarbeitet.

Jetzt wollte Ich euch fragen ob einer vielleicht weiß wie das zu 
bewältigen ist, wie das Signal zu interpretieren ist oder jemand hat ein 
Idee wie man da weiter machen könnte.

mit freundlichen Grüßen
Leon

PS: falls jemand noch was wissen oder Bilder will soll er sich melden

: Verschoben durch User
von stef (Gast)


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Nur zum Verständnis: hast du bereits ausprobiert ob das Bild etwas Taugt 
mit einer LED?
Ev. wird die Helligkeitssteuerung danach hinfällig.

Falls du das Protokoll nicht interpretieren kannst, könntest du ev. die 
Ausgangssignale des Lampentreibers interpretieren...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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stef schrieb:
> Nur zum Verständnis: hast du bereits ausprobiert ob das Bild etwas Taugt
> mit einer LED?
Würde mich auch interessieren. Denn so eine LED ist doch weit weg von 
einer punktförmigen Lichtquelle...

von Schlonz K. (schlonz-klug) Benutzerseite


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> Falls du das Protokoll nicht interpretieren kannst, könntest du ev. die
> Ausgangssignale des Lampentreibers interpretieren...

Ja daran hatte ich bereits auch gedacht, da die Birne aber hin ist, kann 
ich nicht messen was der Lampentreiber sagt, wenn die Brine 
funktioniert.... Ich hab auch schon ein bisschen reverse Ingenering 
betrieben und hab einen "halben" schaltplan des treibers. Leider ist das 
alles 4 Layer und ich kann auch nur sagen wie das ganze an dem 
Controllerboard angekoppelt wird.

> Würde mich auch interessieren. Denn so eine LED ist doch weit weg von
> einer punktförmigen Lichtquelle...

Ich nehm da eine 100W LED (so 
ca.http://s202.photobucket.com/user/tekwiz2525/media/LED100005.jpg.html) 
die bringt genügend Bums mit sich, damit man nen sinnvolles bild 
bekommt. Dann nehm ich zwei Linsen, die erste direkt hinter der LED um 
das Licht zu Paralelisiern, dann schick ich es über einen Spiegel, den 
ich in den Beamer geklemmt habe und fokussier dass dann mit ner zweiten 
Linse im beamer auf das Fenster... bis jetzt gehts so olala weil meine 
Linsen sollte morgen ankommen (dank Hermes 3 Tage später als erwartet)

: Bearbeitet durch User
von Korbinian G. (korbinian_g10)


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...und warum macht das kein Hersteller so?

von mhh (Gast)


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Korbinian G. schrieb:
> ...und warum macht das kein Hersteller so?

Eine Glühlampe muss man heizen zum leuchten.
Eine LED muss man kühlen zum längeren leuchten.

Was ist einfacher und billiger?
(Und an der Lampe lässt sich mehr ergau... ähh verdienen.)

von Kater brummt- phänomenal ! (Gast)


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Der Lampen"treiber" ? Meinst Du den Lampenballast, d.h das 
Vorschaltgerät für die UHP Lampe. Dieses ist dafür ausgelegt, den 
Lichtbogen (= negativer dif. Widerstand) in der Lampe zu regeln und die 
Lampe mit einem Hochspannungsimpuls zu zünden. Die Zündspannung beträgt 
einige kV und die Brennspannung am Lichtbogen grob 80V. Vorschaltgeräte 
haben mitunter eine erstaunliche Regelintelligenz an Bord, um bei einer 
alternden Lampe durch Variation des Arbeitspunktes das Letzte 
herauszuholen.
Die Lampenleistung/-Helligkeit hat nichts mit dem Bildinhalt zu tun. Das 
erledigt alleine der DMD Block. Die UHP Lampe kann höchstens konstant im 
ECO Mode laufen. Die Kommunikation Ballast / Mainboard geschieht in der 
Regel über TWI.

Kurz gesagt: Für eine LED ist der Lampenballast wirklich nicht geeignet.
Mit einer extern gespeisten LED kann zwar ein Bild entstehen, aber man 
sollte sich bezüglich Helligkeit und Helligkeitsverteilung (google: 
"Etendue") keinerlei Illusionen hingeben.

von Schlonz K. (schlonz-klug) Benutzerseite


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mhh schrieb:
> (Und an der Lampe lässt sich mehr ergau... ähh verdienen.)

Ja da muss ich dir recht geben, das sind wirklich Gaunerpreise

Korbinian G. schrieb:
> ...und warum macht das kein Hersteller so?

Das gibt es ja auch schon, Allerdings sind die Teile sau teuer und mein 
Beamer ist ein Bisschen älteres Modell

Kater brummt- phänomenal ! schrieb:
> Mit einer extern gespeisten LED kann zwar ein Bild entstehen, aber man
> sollte sich bezüglich Helligkeit und Helligkeitsverteilung (google:
> "Etendue") keinerlei Illusionen hingeben.

Ich hab das bereits mit Linsen aus meiner Schule getestet und ich 
bekomme wunderbare resultate, das ist gar kein Problem, mittels zwei 
Linsen kann das Licht auf einen sehr kleinen Punkt fokusiert werden, 
wenn die Brennweiten der Linsen nicht so groß sind (f<50mm)

Kater brummt- phänomenal ! schrieb:
> Die Kommunikation Ballast / Mainboard geschieht in der
> Regel über TWI.

Wenn ich das Richtig verstehe, dann benutzt TWI ein Clock und ein 
Datensignal... Allerdings habe ich nur einen Eingang und einen Ausgang, 
damit fällt TWI weg...

Hab noch bilder von dem Ballast angehängt, einmal von der Steuerung 
(links im Bild die Zwei Optocoppler mit dem Stecker zum Beamer. Die 
dreipin sind 5x N-Channel FET und einmal eine Diode. Alle FETS sind 
jeweils mit S und G an den Anschluss der Steuerplatiene geführt...

von Dominik S. (dasd)


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Schlonz Klug schrieb:
> Hab das Signal gemessen, hatte an UART gedacht aber das passt nicht, die
> Bit Zeit ist 1ms, Daten werden von einem ST Mikrocontroller auf dem
> Treiber verarbeitet.

Ist dir denn der Typ des Controllers bekannt? Dann schau doch mal an 
welchen Pin das Signal ankommt und was der laut Datenblatt so kann.

Schlonz Klug schrieb:
> Wenn ich das Richtig verstehe, dann benutzt TWI ein Clock und ein
> Datensignal... Allerdings habe ich nur einen Eingang und einen Ausgang,
> damit fällt TWI weg...

Schlonz Klug schrieb:
> Dafür besitzt der Beamer und das Vorschaltegerät jeweils eine
> Datenleitung in jede Richtung.

Wenn ich das richtig verstehe hast du doch zwei Leitungen (+ GND). Warum 
fällt das dann weg?
Hast du mal geschaut, ob eine der Leitungen mit einem Clock-Signal 
belegt ist?

: Bearbeitet durch User
von John D. (Gast)


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Schlonz Klug schrieb:
>
> Ich nehm da eine 100W LED (so
> ca.http://s202.photobucket.com/user/tekwiz2525/media/...) die bringt
> genügend Bums mit sich, damit man nen sinnvolles bild bekommt. Dann nehm
> ich zwei Linsen, die erste direkt hinter der LED um das Licht zu
> Paralelisiern, dann schick ich es über einen Spiegel, den ich in den
> Beamer geklemmt habe und fokussier dass dann mit ner zweiten Linse im
> beamer auf das Fenster... bis jetzt gehts so olala weil meine Linsen
> sollte morgen ankommen (dank Hermes 3 Tage später als erwartet)

LOL.

von Der T. (Gast)


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Schon mal was von Farbspektrum gehört..?

Falls die Helligkeit reichen sollte, wird das Bild besch...eiden 
aussehen.. ;-b

von Schlonz K. (schlonz-klug) Benutzerseite


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> Wenn ich das richtig verstehe hast du doch zwei Leitungen (+ GND). Warum
> fällt das dann weg?
> Hast du mal geschaut, ob eine der Leitungen mit einem Clock-Signal
> belegt ist?

Ja das sind drei Leitungen aber einmal GND einmal von Beamer zu Ballast 
und einmal von Ballast zu Beamer

Der Techniker schrieb:
> Schon mal was von Farbspektrum gehört..?
>
> Falls die Helligkeit reichen sollte, wird das Bild besch...eiden
> aussehen.. ;-b

Schon mal was von Farbspektrum gehört...?

Das Spektrum von einer Quecksilberdampflampe (das ist die im Beamer) 
besitzt ein ähnliches Spektrum, nur mehr grün....

von Martin S. (led_martin)


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Also, wenn ich mir die zwei Optokoppler ansehe, ein Signal rein, das 
Andere raus, scheidet TWI aus, da die Leitungen (beide) bidirektional 
sind. Das naheliegenste ist da, für mich, UART: TXD, RXD, GND.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Der Techniker schrieb:
> Schon mal was von Farbspektrum gehört..?

Es gibt LED-Projektoren, die mit einer weißen LED arbeiten. Und die 
Hintergrundbeleuchtung üblicher TFT-Displays (sofern sie nicht mehr 
CCFL-Röhren verwenden) wird auch mit weißen LEDs erzeugt, also kann das 
Spektrum so irrwitzig schlecht nicht sein.

von Harald W. (wilhelms)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> also kann das Spektrum so irrwitzig schlecht nicht sein.

Es gibt sone und solche weisse LEDs. Grundsätzlich ist sowohl
der Grün- als auch der Rotbereich bei LEDs schwach ausgeprägt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:
> Grundsätzlich ist sowohl
> der Grün- als auch der Rotbereich bei LEDs schwach ausgeprägt.

Das kann man natürlich als absolute Behauptung so hinschreiben, 
erfreulicherweise wissen die wenigsten mit LEDs betriebenen Geräte davon 
(bzw. erfreulicherweise verwenden die Hersteller dieser Geräte taugliche 
LEDs, die nicht das Spektrum einer Baumarkt-China-LED-Lampe von vor 10 
Jahren haben).

von John D. (Gast)


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Klar ist das Spektrum einer (jeden) LED nicht gleich dem des 
ursprünglich verwendeten Leuchtmittels. Aber das ist eher sekundär (kann 
man wohl in gewissem Maße justieren).
Problematischer ist, das der TO aus mangelnden Optikkenntnissen heraus 
die große Leuchtfläche einer 100W-LED nutzen möchte.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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John Drake schrieb:
> Problematischer ist, das der TO aus mangelnden Optikkenntnissen heraus
> die große Leuchtfläche einer 100W-LED nutzen möchte.

Sofern er die zwischen dieser LED und dem Rest des Projektors liegende 
Optik anpasst, ist das nicht ein fatales Problem. Die Optik muss nur 
anders aufgebaut sein als die Optik für die üblichen Entladungslampen 
(die Punktstrahler sind), andererseits gibt es diese Entladungslampen 
auch mit integriertem Reflektor, was die Abstrahlcharakteristik 
beeinflusst.

Je nach dem, was im Projektor verwendet wird (DLP, durchleuchtetes 
TFT-Panel, LCOS) kommen natürlich unterschiedliche Anforderungen auf die 
Lichtquelle und die aufbereitende Optik zu.

von Joerg F. (felge1966)


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Vor Jahren hatte die Elektor mal eine Umbauanleitung für einen Projektor 
mit Farbrad beschrieben. Eventuell kann sich da der TO schon mal die 
ersten Ideen holen.

: Bearbeitet durch User
von Schlonz K. (schlonz-klug) Benutzerseite


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
> Grundsätzlich ist sowohl
> der Grün- als auch der Rotbereich bei LEDs schwach ausgeprägt.
>
> Das kann man natürlich als absolute Behauptung so hinschreiben,
> erfreulicherweise wissen die wenigsten mit LEDs betriebenen Geräte davon
> (bzw. erfreulicherweise verwenden die Hersteller dieser Geräte taugliche
> LEDs, die nicht das Spektrum einer Baumarkt-China-LED-Lampe von vor 10
> Jahren haben).

Ja, aber meine "Baumarkt China LED" ist nicht schlecht und wie anfangs 
erwähnt hab ich das schon probiert und ich habe keine Farbprobleme. 
Zudem sind meine Optikkentnisse durchaus in Ordnung, ich Babylon linsen 
berechnet und diese bestellt, sowie Experimententell getestet und das 
funktioniert...

Deshalb würde ich euch bitten nicht mehr Diskussionen über LED als 
Leuchtersatz oder zu der Fokussierung zu beginnen , denn es geht um die 
kommunikationsschnitstelle zwischen Ballast und Beamer und deren 
Interpretation.

Martin Schlüter schrieb:
> Also, wenn ich mir die zwei Optokoppler ansehe, ein Signal rein,
> das Andere raus, scheidet TWI aus, da die Leitungen (beide)
> bidirektional sind. Das naheliegenste ist da, für mich, UART: TXD, RXD,
> GND.

Ja RX TX war auch meine erste Idee, allerdings liegen die Zeiten eines 
Bits außerhalb der Standarts: ich habe 1ms gemessen (300mbit/s : 3,33ms 
; 1200mbit/s : 0,83ms)

Leon

von Martin S. (led_martin)


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Daß die Bit-Zeiten nicht standardgemäß sind, spricht aber nicht gegen 
UART, bei einer geräte-internen Verbindung kann da der Hersteller 
wählen, was er will, soweit es die Teiler-Einstellungen der verwendeten 
Mikrocontroller zulassen. Die Zahl der Datenbits muß auch nicht 
unbedingt 8 sein, 8 wird aber meist verwendet. Bei Deinen 
Bitrate-Berechnungen sind Dir irgendwie die Zehnerpotenzen 
durcheinandergeraten. 1ms / Bit -> 1000 Bit/Sekunde -> 100 Byte pro 
Sekunde bei 1 Startbit, 8 Datenbits, 1 Stoppbit, wenn ein Paritätsbit 
dazukommt, etwas weniger. Die Geschwindigkeit sollte reichen, wenn nur 
ein paar Einstellungen, und Statuswerte übertragen werden müssen.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

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