Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Chips mit dem Arduino programmieren


von Joh R. (joh525)


Lesenswert?

guten Abend,

nachdem ich mich schon länger mit Mikrochips befassen wollte hab ich 
auch schon das Pickit3 zum programmieren von PICs besorgt, nur irgentwie 
hab ich nirgents was wirklich aktuelles gefunden, was mir wenigstens 
einmal sagt wie ich alles im Grunde aufbauen und programmieren muss 
(vielleicht war ich auch nur zu unfähig was zu finden...). Deshalb hab 
ich eben weiter gesucht wie ich am besten anfangen kann, und bin auf den 
Arduino gestoßen, der ja eigentlich perfekt für Anfänger wie mich wäre. 
Steuern möchte ich damit zb. Motoren, Servos oder so LED Basteleien wie 
zb. sowas wie den LED Würfel, was ich auch schon im Internet gesehen 
habe und was mir eben sonst so einfällt. Nur bedeutet das ja soweit ichs 
verstanden hab, dass ich in jedes Teil ein eigenes Arduino Board 
einbauen müsste, was allerdings blöd wäre, schon allein wegen der Größe 
und weil ich eben für was neues immer ein neues Board kaufen oder das 
alte wieder ausbauen müsste. Dann bin ich u.a. auf die Seite hier 
gestoßen http://arduino.cc/en/Tutorial/ArduinoISP (ganz unten) wo ja ein 
ATmega programmiert wird. Da ja das Arduino Programm zum Programmieren 
schon einige Libraries dabei hat und sonst auch recht Anfängerfreundlich 
ist wäre es schön wenn man so wie auf der Seite gezeigt solche Chips 
programmieren könnte. Nur geht das so einfach wie ichs mir jetzt 
vorstelle, und welche Chips kann man dann eigentlich über den Arduino 
Programmieren, bis jetzt hab ich noch keine Liste o.ä. gefunden? Und wie 
muss ich dann den Chip in der eigentlichen Schaltung anschließen, 
reichen da die paar Bauteile die man auf dem rechten Bild sieht aus dass 
man zb. den ATmega eigentständig ohne Arduino betreiben kann (zb. auf 
einer kleinen Platine mit Lauflicht drauf)?

ich hoffe mal die Fragen sind nicht zu blöd oder sinnlos :)

grüße, joh

von Stefan S. (sschultewolter)


Lesenswert?

Besorg dir einen ordentlichen ISP Programmer, zB AVR ISP mkII. Diese 
Arduino ISP Variante kann man für den Notfall verwenden. Macht häufiger 
Probleme als es nutzt.

Mit der Arduino Software kannst du von Haus aus nur Atmega168P/328P 
sowie einige nur in kleineren Packages erhältlichen Controller. Wenn du 
keine Lust hast, jedes mal ein neues Board zu kaufen, dann bau die 
Breadboard Variante auf einer Platine auf. Da sitzt dann nicht mehr als 
ein nackter Atmega328P drauf.

von Max H. (hartl192)


Lesenswert?

Joh R. schrieb:
> nur irgentwie
> hab ich nirgents was wirklich aktuelles gefunden, was mir wenigstens
> einmal sagt wie ich alles im Grunde aufbauen und programmieren muss
Mir hat das Tutorial auf dieser Seite gut beim Anfangen geholfen:
http://pic-projekte.de/wordpress/?cat=13
Generelles zu PICs und viel Hilfe zu PIC-ASM findet man hier:
http://www.sprut.de

von Volker S. (vloki)


Lesenswert?

Joh R. schrieb:
> hab ich
> auch schon das Pickit3 zum programmieren von PICs besorgt ...

Willst du das PK3  wieder los werden ?
(hattest du eine Idee welche PICs du programmieren wolltest ?)

von Joh R. (joh525)


Lesenswert?

loswerden eigentlich nicht, vielleicht komm ich ja später noch damit 
zurecht, und zum programmieren hatte ich einen 16F627A warum genau den 
weiß ich jetzt irgentwie auch nicht mehr, ist schon länger her dass ich 
was damit versucht hab

Max H. schrieb:
> Generelles zu PICs und viel Hilfe zu PIC-ASM findet man hier:
> http://www.sprut.de

auf der Seite hab ich vor längerer Zeit auch schon viel gelesen, nur 
gibts da leider noch nichts über das Pickit 3

Max H. schrieb:
> Mir hat das Tutorial auf dieser Seite gut beim Anfangen geholfen:
> http://pic-projekte.de/wordpress/?cat=13

schaut ja mal ganz interessant aus, danke :)

Stefan S. schrieb:
> Mit der Arduino Software kannst du von Haus aus nur Atmega168P/328P
> sowie einige nur in kleineren Packages erhältlichen Controller. Wenn du
> keine Lust hast, jedes mal ein neues Board zu kaufen, dann bau die
> Breadboard Variante auf einer Platine auf. Da sitzt dann nicht mehr als
> ein nackter Atmega328P drauf.

und die Breadboard Variante kann ich dann mit zb dem Arduino Uno mit dem 
Arduino Code programmieren und den ATmega auch so anschließen wie das 
Arduino Board (also zb die Analog Input Pins usw) oder?

von Volker S. (vloki)


Lesenswert?

Joh R. schrieb:
> auf der Seite hab ich vor längerer Zeit auch schon viel gelesen, nur
> gibts da leider noch nichts über das Pickit 3

Zum Pickit3 gibt es auch nicht viel spezielles zu sagen.
Es ist einfach das Tool zum programmieren oder das Interface zum im PIC
integrierten Debugger. Ob es jetzt ein Pickit2, ein ICD2, IDC3 oder 
Pickit3 ist spielt für einen Anfänger erst mal keine große Rolle.

-> http://microchip.wikidot.com/pickit3:start
-> 
http://www.microchip.com/developmenttools/getting_started/gs_mplab4.aspx

von OldMan (Gast)


Lesenswert?

Als Tipp: http://www.theparsley.com/arduino/diy/

Kannst Dir ein paar Platinen fertigen lassen. Da diese nur einseitig 
ist,
kostet das nicht viel und Du kannst für jedes Deiner Projekte ein 
verbraten.
Kommt auf die Dauer billiger als ein originales Board.

Kauf Dir dazu einen AVRISP mkII In-System-Programmer und installiere Dir 
das Atmel-Studio. Dann hast Du alles.

von Volker S. (vloki)


Lesenswert?

OldMan schrieb:
> Kauf Dir dazu einen AVRISP mkII In-System-Programmer und installiere Dir
> das Atmel-Studio. Dann hast Du alles.

Kann man die Teile eigentlich auch als Debugger verwenden ?
(((
Sorry, habe absolut noch keine Ahnung von Atmel Tools, könnte mir aber 
vorstellen mal eines zu testen.
Müsste aber in unbedingt auch als Debugger nutzbar sein ...
)))

von OldMan (Gast)


Lesenswert?

Zum Debuggen kann man den mkII nicht einsetzen, das muss/sollte man mit 
über
JTAG machen.
Den hier: 
http://www.reichelt.de/AT-JTAG-ICE3/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=111112&artnr=AT+JTAG+ICE3&SEARCH=ATMEL+JTAG

Ich will jetzt hier keinen Glaubenskrieg anzetteln, aber wenn Du dich
mit den AVRS von Atmel anfreunden würdest, wäre das ein großer Vorteil 
für Dich, da Du dazu mehr Infos und Unterstüztungen (Weltweit) bekommen 
kannst, als für die PICs.
Hintergrund ist, dass die AVRs sehr weit im Hobbybereich wie auch in der 
Industrie verbreitet sind.
Ich sage nicht(!), dass die PICs schlechter sind als die AVRs!!!!

von Volker S. (vloki)


Lesenswert?

Na ja, ich glaub bei PICs (8Bit) gehöre ich eher schon zu denen die 
Unterstützung anbieten können ;-)
Das heißt aber nicht, dass ich mich nicht trotzdem auch mit AVRs oder 
sonst was anfreunden könnte ;-)
Ich suche vor allem ein Tool in der Preisklasse der Pickits, das auch 
ähnliche Fähigkeiten hat.

: Bearbeitet durch User
von Nik (Gast)


Lesenswert?

Joh R. schrieb:
> Max H. schrieb:
>> Generelles zu PICs und viel Hilfe zu PIC-ASM findet man hier:
>> http://www.sprut.de
>
> auf der Seite hab ich vor längerer Zeit auch schon viel gelesen, nur
> gibts da leider noch nichts über das Pickit 3
Dieses Video ist IMHO gut:
https://www.youtube.com/watch?v=lCzokKzD3-Q

OldMan schrieb:
> Ich sage nicht(!), dass die PICs schlechter sind als die AVRs!!!!
Gut, wäre auch falsch.

Volker SchK schrieb:
> Ich suche vor allem ein Tool in der Preisklasse der Pickits, das auch
> ähnliche Fähigkeiten hat.
und einen echten Vorteil der es wert ist neue Tools zu kaufen und eine 
neue IDE und Architektur zu lernen.

von vloki (Gast)


Lesenswert?

Nik schrieb:
> und einen echten Vorteil der es wert ist neue Tools zu kaufen und eine
> neue IDE und Architektur zu lernen.

Das ist kein Problem, ich arbeite an einer Hochschule ;-)

Ich suche keinen Vorteil sondern will einfach Alternative kennen bzw. 
möglicherwiese irgendwann auch anbieten.
Bis jetzt haben wir so um die 70 Pickit3 und eine Menge DemoBoards 
welche über die Bibliothek ausgeliehen werden können und mit denen wir 
auch ganz zufrieden sind.
Die Studenten können auch Bausätze mit Platine, Pic18F25K22, 2x8LCD, 
Drehgeber, LEDs, 2 Taster, Piezo Summer, USB-RS232 ... für 10€ kaufen.
Ob da jetzt ein PIC oder AVR im Bausatz ist, spielt ja keine Rolle.
Der Reis für ein Debug/Programmer Tool sollte aber keine all zu gro0e 
Hürde darstellen ...

von Nik (Gast)


Lesenswert?

vloki schrieb:
> Das ist kein Problem, ich arbeite an einer Hochschule ;-)
> Ich suche keinen Vorteil sondern will einfach Alternative kennen bzw.
> möglicherwiese irgendwann auch anbieten.
Ok, aus von diesem Standpunkt aus war das kein guter Einwand. Ich habe 
dabei eher an Bastler gedacht.

von chris_ (Gast)


Lesenswert?

>Ich suche vor allem ein Tool in der Preisklasse der Pickits, das auch
>ähnliche Fähigkeiten hat.

Die STM-Nucleo Boards sind da vielleicht nicht schlecht:

https://www.youtube.com/watch?v=JoeFf26qxQk

von Jürgen S. (jurs)


Lesenswert?

Joh R. schrieb:
> welche Chips kann man dann eigentlich über den Arduino
> Programmieren, bis jetzt hab ich noch keine Liste o.ä. gefunden?

Über einen Arduino UNO mit dem Sketch "Arduino as ISP" kannst Du 
standardmäßig erstmal alle per SPI programmierbaren AVR 
Atmega-Controller programmieren, die auf einem im Handel verfügbaren 
Arduino-Board enthalten sind, z.B.:
- Atmega8
- Atmega168
- Atmega328
- Atmega1280
- Atmega2560

> Und wie muss ich dann den Chip in der eigentlichen Schaltung
> anschließen,

Der zu programmierende Chip muss dazu in derselben Konfiguration 
betrieben werden wie er auf dem entsprechenden Arduino-Board betrieben 
wird, also üblicherweise beschaltet mit einem externen 16 MHz 
Schwingquartz oder Resonator.

Wenn die Konfiguration anders sein soll, aber der Controller derselbe 
ist, reicht es in der Konfigurationsdatei "boards.txt" die geänderte 
Konfiguration einzutragen, z.B. Fuse-Settings für Betrieb mit internem 8 
MHz Takt statt mit externem 16 MHz Schwingquarz, und Du brauchst dazu 
nichts weiter als einen Texteditor (und die notwendigen technischen 
Informationen).

Falls Du andere Controllertypen programmieren möchtest, ist das für 
einige Attiny und Atmega Controller ebenfalls möglich. Allerdings mußt 
Du Dir vorher nicht nur die passenden boards.txt Einträge holen, sondern 
auch passende "Arduino Core-Libraries" für die zu programmierenden 
Attiny/Atmega-Controller und diese Dateien zusätzlich in der Arduino-IDE 
installieren.

> reichen da die paar Bauteile die man auf dem rechten Bild sieht aus dass
> man zb. den ATmega eigentständig ohne Arduino betreiben kann (zb. auf
> einer kleinen Platine mit Lauflicht drauf)?

Ja, bei Atmega-Controllern reichen wenige Bauteile aus, um diese in 
eigenständigen Schaltungen zu betreiben.

Die auf http://arduino.cc/en/main/standalone gezeigte Schaltung, die auf 
einem Breadboard zusammengesteckt wird, ist schon eine Luxusausführung 
mit Spannungsregler, Power-On LED, Pin-13 LED, Reset-Button, 
Serielladapter, und Schwingquarz, was man in einer eigenen Schaltung im 
Prinzip komplett weglassen kann. Wenn der Controller auf 8 MHz internen 
Takt konfiguriert wird, reicht als einzige äußere Beschaltung eine 
Spannungsversorgung (z.B. 3x1.5V Mignonzellen) und mehr wird nicht 
benötigt, damit der Controller ein Programm ausführt.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.