Forum: HF, Funk und Felder Gesundheitsgefahren (Single EM Puls)


von Fragezeichen (Gast)


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Hallo zusammen,

ich beschäftige mich momentan mit Gesundheitsgefahren von EM Strahlung. 
Zu Wechselfeldern gibt es ja eine Menge Informationen und Grenzwerte, 
aber wie sieht es bei einem einzelen Impuls aus? Kennt jemand die 
Vorgehensweise? Muss man das Frequenzspektrum des Pulses betrachten o. 
ä.?

von Lurch (Gast)


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Fragezeichen schrieb:
> ich beschäftige mich momentan mit Gesundheitsgefahren von EM Strahlung.

Auch die Wärme/Infrarotstrahlung beachtet? Immerhin strahlt alles (auch 
wir selbst)!

von Stefan M. (derwisch)


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Wer schonmal bei Gewitter auf dem Golfplatz stand, kennt die Gefahren 
von einzelnen EM Pulsen...:-)))

von Udo S. (urschmitt)


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Stefan M. schrieb:
> Gewitter auf dem Golfplatz stand

Schlagen Blitze bevorzugt auf Golfplätzen ein?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Die schwebt etwas vor wie : Lebensdauerreduktion von 3ms pro kiloJoule 
absorbiertem Puls oder so ?
Wobei .. es kann auch anders herum sein, wenn man aus einer 
Gletscherspalte rausgezogen und aufgetaut wird.

: Bearbeitet durch User
von Sascha (Gast)


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Hallo,
ich denke es ist nur sehr schwer bei einem einzelnen Impuls die 
verträglichkeit auf ein Lebewesen zu bestimmen. Die Erwärmung ist sicher 
schon ganz richtig, dabei sollte man besonders die Frequenzen nahe dem 
Wassermolekühl betrachten. Denn schließlich ist so ein CT Aparat auch 
nicht ohne. Arbeitet aber nun mahl nicht in den Resonanzfrequenzen des 
Wassermolekühls.
Bei Herzschrittmachern oder ähnlichem muss man sehr aufpassen. Die sind 
zwar Heute schon sehr gut, aber irgendwo kommt immer eine Grenze.

Gruß Sascha

von Fragezeichen (Gast)


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Ja genau, es geht hauptsächlich um Auswirkungen auf Menschen, die im 
Umkreis von ca. 10m stehen und ggf. Implantate (defi etc.) haben. Da bei 
jeglichen Grenzwertetabellen die Feldstärke in Abhängigkeit zur Frequenz 
dargestellt ist, liegt die Vermutung nahe, sich das Frequenzspektrum des 
Pulses anzugucken. Ob der Weg der richtige ist, kann ich nicht sagen.

von Sascha (Gast)


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Hallo,
ja es gibt da eine Grundnorm DIN EN XXXX für Allgemeine Sicherheit, und 
dann muss die entsprechende Produktnorm noch berücksichtigt werden. Aber 
die Felder in Abhängigkeit der Frequenzen sind definitiv definiert.

Ist aber kein Grund zur Panik, sollten die Felder höher sein, so muss 
der Bereich eben als kontrollierter Bereich ausgewiesen werden bei einer 
Anlage. Es muss somit sichergestellt werden, dass sich niemand in dem 
Bereich aufhalten kann, wenn die Maschiene leuft.
Bei einer Fräßmaschiene sitzt ja auch keiner in dem Bearbeitungsraum.

Gruß Sascha

von Matthias K. (kannichauch)


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Im Moment rätsel ich ein wenig, auf welchen Hintergrund sich die Sache 
bezieht.
In welchen technischen Bereichen gibt es schon starke em Impulse?
Die Herzschrittmacher könnten auch unerwünscht auf rein magnetische 
Impulse reagieren.
Bei starken em Impulsen dürfte ebenso die spektrale Verteilung eine 
Rolle spielen, wie bei em-Strahlung. Der Wirkort wird durch die Frequenz 
beeinflusst, wegen der unterschiedlichen Eindringtiefe.
Die Wirkung ist hauptsächlich Wärme.
Andere Wirkungen mag es auch geben, ich kenn mich aber nicht aus.

von Bernd K. (prof7bit)


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Udo Schmitt schrieb:
> Schlagen Blitze bevorzugt auf Golfplätzen ein?

Nein, eigentlich nicht, aber wenn doch dann schlagen sie bevorzugt in 
Golfer ein.

von Kai M. (kai_mauer)


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Sascha schrieb:
> Bei einer Fräßmaschiene sitzt ja auch keiner in dem Bearbeitungsraum.

Sonst würden ihm die Späne in die Fräße fliegen...
SCNR

von Dennis (Gast)


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Sascha schrieb:
> . Denn schließlich ist so ein CT Aparat auch nicht ohne. Arbeitet aber
> nun mahl nicht in den Resonanzfrequenzen des Wassermolekühls.

Ein CT arbeitet mit einer Röntgenquelle.

Was sie meinen ist ein MRT.

von Sascha (Gast)


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Hallo,
danke, habe ich verwechselt.

von tacheles13 (Gast)


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Falls die Frage sich auf Verträglichkeit mit biologischem Leben bezieht 
(EMVU):

Die in Deutschland herangezogenen Grenzwerte basieren auf ICNIRP. (Deren 
Grenzwerte sind übrigens signifikant höher als z. B. in Belgien oder 
Österreich, aber auch Russland!)

Grundsätzlich wird die Modulation des Signals (PM, ASK, CW, ...) nicht 
in Betracht gezogen. (Mir unbekannte Sonderfälle bestätigen die 
Regel...)
Akausale Begründung:
- Dies würde aufgrund der ernormen Anzahl versch. 
Modulationsarten/Tastverhältnisse ins Unendliche führen
- Meinem Kenntnisstand nach ist es immernoch extrem schwer 
einzuschätzen, wie schädlich "Strahlung" überhaupt sein kann, vor allem 
angesichts versch. Mod.-Arten

Wenn z. B. die Strahlenbelastung um GSM-Basisstationen gemessen werden 
soll, steht man typischerweise auch vor der Problematik, wie man das 
Feld bewertet. Immerhin kann von 8 Zeitschlitzen stets nur einer (ca. 
600µs) aktiv sein und die restlichen 4,2ms ist alles ruhig. Wenn alle 
Zeitschlitze aktiv sind ergibt sich über einen bestimmten Zeitraum 
gemittelt entsprechend eine größere Belastung. Soweit ich weiß, werden 
Messungen stets auf alle Zeitschlitze hoch gerechnet.

Falls sich die Frage auch Verträglichkeit mit Technik bezieht (EMV) 
pflichte ich meinen Vorrednern bei: Da gibt es 
Produktnormen/Produktfamilienormen, die entsprechende EMV-Prüfungen 
verlangen.
Im normalen industriellen Bereich (z. B. PC, Haushaltshaltsgeräte, ...) 
wird üblicherweise auf die Norm DIN EN 61000-4-3 geprüft. Diese sieht 
nur ein AM-Signal vor.

Im Luftfahrtbereich (z. B. DO-160) sieht das schon anders aus. Um das 
Auftreffen von Radarpulsen nachzustellen, arbeitet man da auch mit 
gepulsten Feldern bei der EMV-Prüfung und tendenziell höheren 
Feldstärken (mind. 50 V/m statt 10 V/m).

von tacheles13 (Gast)


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Hier mal noch ein Literaturtipp. Finde das Buch aber etwas parteiisch...
http://www.baubiologie-virnich.de/information.html#Buch

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Fragezeichen schrieb:
> aber wie sieht es bei einem einzelen Impuls aus?

Darf ich mal raten? Wir sind wieder bei der "gefährlichen gepulsten 
Handystrahlung! OMFG, wir werden alle sterben!!!!!!111!!1"

Moderatoren: Der Thread kann weg.

von Leo (Gast)


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Hannes Jaeger schrieb:
> OMFG, wir werden alle sterben
Das hat die Vergangenheit auch gezeigt.

von Sascha (Gast)


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Hallo,
aber aber, der Beitrag von tacheles13 ist doch O.K.

Es ist in der Tat wichtig zu wissen in welchen Branchen mit welchen 
Messlatten gemessen wird. Und man kann nicht genug DIN ENs bekannt 
machen, weil da leider die meisten ein echtes Nachholbedürfniss haben.

Ich entwickle ja auch Sender die mitten im Wohngebiet arbeiten und halte 
mich an die Gesetze. Aber die Strahlungsbelastung ist in Deutschland mit 
27,5V/m, entspricht ca. 2W pro Quadrahtmeter bei UKW und ist relativ 
hoch gegenüber anderen Ländern. Das hat vermutlich die Ursache, das in 
einer so modernen Gesellschaft mit so viel Komunikation das Rad eben 
weiter gedreht wurde.

Gut wer ein Handy sich an den Kopf hält ist selber schuld, da sind es 
vermutlich 2W pro Quadrahtzentimeter.
Wer also ein Problem mit Strahlungen hat, der sollte als erstes kein 
Handy besitzen, kein WLAN, keine Mikrowelle und keinen TFT und würde 
auch nicht hinter einem PC sitzen und hier im Forum present sein.

Übrigens ist die Bundesnetzagentur sehr bemüht um die Einhaltung der 
Strahlungsbelastung, weil jede Sendeanlage erst genemigt werden muss.

Gruß Sascha

Und hört endlich auf ein Forum für Hetzkampagnen zu misbrauchen.

von Michael W. (Gast)


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Mich würde nur mal interessieren, was durch eine Strahlung im MHz-GHz 
Bereich in einem Gewebe oder in einer Zelle konkret ausgelöst wird. Die 
dissipativen Eigenschaften eines polarisierbaren Mediums führen wohl zu 
einer Erwärmung. Aber um wie viel Grad wird das Innere einer Zelle oder 
ein Gewebe denn durch eine Strahlung von 2W/m² aufgeheizt? Geringe 
Temperaturerhöhungen (0,1°C) werden ja wohl nichts ausmachen, aber wenn 
es darüber hinaus geht...

Die Schwingfrequenz einer C-C Bindung beträgt ca. 3*10^13 Hz, das sind 
30,000 GHz, und dies liegt wesentlich über der Frequenz, die von einem 
Handy ausgesendet wird. Kann man durch eine um so viel niederfrequentere 
Strahlung Moleküle dissoziieren?

Ich denke daher, dass nur der Erwärmungsvorgang eine Rolle spielen kann, 
habe es aber nicht näher überlegt...(?)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die menschliche Körpertemperatur wird auf 0,2°C genau geführt. Ich sage 
extra nicht 'gehalten'. Da sind zusätzliche 0,1°C schon relevant.
Außerdem könnte man sich z.B. Gleichrichteffekte vorstellen, z.B. an 
Nervenfasern. Und bestimmt vieles mehr.

Tatsache ist, man weiß zu wenig, die Untersuchungen sind alle mehr oder 
weniger nicht unabhängig, die Langzeitschäden kennt man nicht weils 
Strom erst seit 100 Jahren großflächig verwendet wird. Manche 
Experimente legen eine Beeinflussung nahe.
Statistisch höhere Krebsraten entlang Hochspannungsleitungen sind auch 
bekannt. Wenngleich man nicht die Ursache kennt.

Also Ball flach halten und nicht unnötig Risiken eingehen.

von Fragezeichen (Gast)


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Der Anwedungsfall bezieht sich auf den Test von speziellen 
elektronischen Komponenten bei einzelnen EM impulsen. Da sich im Umkreis 
vom Testlabor andere Büros befinden, wäre es gut zu wissen welche 
Gefahren sich bei einzelnen EM Impulsen ergeben. In den diversen Normen 
sind Feldstärken in Relation zur Frequenz dargestellt. Wie es aber bei 
einem einzelnen Impuls aussieht konnte ich noch nicht in Erfahrung 
bringen.

Möglicher Ansatz bis jetzt:
Feldstärkemessgerät zur Bestimmung der tatsächlichen Feldstärke.
Frequenzspektrum des Impulses.

Die Werte in die Grenzwerttabellen der div. Normen übertragen.

von Amateur (Gast)


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Vorsicht:
Hinter der Gefahrenbewertung steht von allem die Telekomunikationslobby.
Deren Übertragungsverfahren arbeiten mit gepulster Strahlung (mit 
häufiger Wiederholung).

Nicht dass noch jemand glaubt:
Handy-Kommunikation wäre gefährlich und die zugehörigen Sendemasten 
sollten aus Wohngebieten verschwinden.
Und erst Dein Computer. WLAN und Konsorten (nicht ganz so Energiereich 
aber dauernd).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sascha schrieb:
> der Beitrag von tacheles13 ist doch O.K.

Du meinst aber nicht etwa den mit den „Baubiologen“?

Das ist doch nur ein Synonym für Wünschelrutengänger, das ein bisschen
moderner klingt. ;-)

Amateur schrieb:
> Deren Übertragungsverfahren arbeiten mit gepulster Strahlung (mit
> häufiger Wiederholung).

Einem fetten Klumpen voller Salzwasser ist es eben relativ egal,
ob der Kram nun gepulst ist oder nicht: das wird einfach nur
integriert.  Wirklich unmodulierte EM-Strahlung schickt uns unser
Zentralgestirn, aber auch nur, solange kein Vogel vorüberfliegt und
keine Wolke vorbeizieht, dann wird selbst diese Strahlung „gepulst“. :)

Die Frage nach einem Einzelimpuls ist natürlich trotzdem eine
interessante, denn all die Grenzwerte sind ja auf längerfristige
Einwirkung ausgerichtet.

von desinfector (Gast)


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bei Gewittern entsteht auch ein kleiner Röntgenimpuls pro Blitz.
Tante Gamma ist auch mit dabei glaubich :)

von lüsterklemme (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Die Frage nach einem Einzelimpuls ist natürlich trotzdem eine
> interessante, denn all die Grenzwerte sind ja auf längerfristige
> Einwirkung ausgerichtet.

Starke Pulse treten z.B. beim Widerstandsschweissen auf.

http://de.wikipedia.org/wiki/Widerstandsschwei%C3%9Fen

von 0815 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Interessante Frage, die mir aufgrund eines tatsächlich geplanten 
Projekts auch im Kopf rumschwirrt....soll ein Pulsinduktor 
(Metallsuchgerät) mit Suchspulen in den Schuhen werden. Da gibt es je 
nach Auslegung einzelne, gewaltige Pulse. Die Spule ist keinen mm von 
den Fußsohlen entfernt.
Falls das Ding je gebaut wird und funktioniert, soll es einen Puls je 
Schritt machen, und das bei JEDEM Schritt außerhalb (beim Joggen genauso 
wie beim Einkaufen). Ob dabei dann die Zehnägel schwarz werden, keine 
Ahnung...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> Ob dabei dann die Zehnägel schwarz werden,

Schleppt der Jogger im Anhänger hinter sich eine Autobatterie?  Oder
woher sollte die dafür nötige Energie kommen?

von Micha H. (mlh) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> einzelne, gewaltige Pulse

Gibt's zu den "Gewalten" auch Maßzahl und Einheit, so wie das in der 
Technik üblich ist?

von 0815 (Gast)


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Googelt mal nach Pulsinduktor oder PI-Metalldetektor. Bei mir ist dazu 
noch nichts Genaueres geplant, es soll aber eher in der besseren Liga 
stattfinden. Dafür allerdings (abweichend von den Originalen) mit immer 
nur einem einzigen Puls je Schritt.
Die Spule wird schon so mit 50 bis 100A beaufschlagt, bis sich aufgrund 
des Innenwiderstands von Akku/Mosfet/Zuleitungen/Spule kein höherer 
Strom mehr einstellt. Der Akku wird ggf. ein LiFePo4, ziemlich klein 
sogar. Der Puls ist nur z.B. 1 Millisekunde lang.
Problematisch könnte auch sein, daß nach dem eigentlichen Puls ein 
hartes Abschalten erfolgt, und daher eine Spannung von z.B. 1000V 
entsteht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> Der Akku wird ggf. ein LiFePo4, ziemlich klein sogar.

Naja, wenn er leer ist, weißt du, wieviel Energie die Füße des Trägers
maximal aufgenommen haben können.  Da das Ziel aber nicht die
Erwärmung der Füße ist, gehen ja hoffentlich auch um die 50 % der
Energie nicht dahin, sondern nach außen …

von 0815 (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Naja, wenn er leer ist, weißt du, wieviel Energie die Füße des Trägers
> maximal aufgenommen haben können.

Ja schon, nur, wieviele Wattstunden am Tag vertragen Füße? Es geht ja 
nicht darum, ob sie heiß werden, sondern ob die Strahlung schädlich ist.
Sonst könnte man ja auch bedenkenlos die Sicherungen seiner Mikrowelle 
lahmlegen, und sein Essen bei geöffneter Tür garen. Incl. Herausnehmen 
während des Betriebs, weil das geht ja schneller als die Hand warm 
wird...;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> Es geht ja nicht darum, ob sie heiß werden, sondern ob die Strahlung
> schädlich ist.

Solange diese „Strahlung“ langwelliger als UV-Strahlung ist, sind keine
weiteren physiologischen Wirkungen als die Erwärmung des Gewebes
bekannt.  Man untersucht das nun schon eine Weile :), und hat dennoch
keine weiteren Wirkmechanismen gefunden.

Damit bleibt, dass du den Energieumsatz in Wärme in den Füßen deines
Probanden betrachtest – egal, auf welche Weise die Wärme da erzeugt
wird.

Erwiesen ist auch, dass besonders die Erwärmung des Gehirns kritischer
ist als der Rest des Körpers (daher ist es eben keine gute Idee, sich
das Mobiltelefon ans Ohr zu kleben), aber gerade die Extremitäten sind
nun nicht die Körperteile, bei denen der Körper sich bemühen würde,
die Temperatur auf 100 mK genau auszuregeln.  Selbst eine substanzielle
Erwärmung durch Einstrahlung würde dort also wohl bestenfalls eine Art
„wohliges Gefühl“ verursachen. ;-)

> sein Essen bei geöffneter Tür garen

Erstens reden wir dort immer noch über Leistungseinträge in den Körper
weit jenseits dessen, was dein Akku überhaupt zu leisten vermag.
Zweitens ist, von Geräten wie einem Herzschrittmacher abgesehen,
selbst hier die größte Gefahr, dass das vergleichsweise schlecht
gekühlte Auge sich durch die Einwirkung der Mikrowellen zu stark
erwärmt und trüb wird.

Für dein Essen bringt die geöffnete Tür natürlich gar nichts: die
Energie, die eigentlich im Garraum benötigt würde, um das Essen warm
zu machen, „verschwindet“ nach draußen, und wird irgendwo in Wärme
umgewandelt, wo es dem Essen nichts nutzt.

: Bearbeitet durch Moderator
von 0815 (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Solange diese „Strahlung“ langwelliger als UV-Strahlung ist, sind keine
> weiteren physiologischen Wirkungen als die Erwärmung des Gewebes
> bekannt.

Du gehst echt nur von der Erwärmung aus? Das wäre aber mutig.

Gerade diese Einzelpulse sind extrem stark, sowas hat vielleicht noch 
gar niemand am Menschen getestet.
Die Feldstärke könnte dort höher sein, als alles was bisher nur an z.B. 
Ratten getestet wurde (natürlich mit hohen Frequenzen).

Also ich würde ggf. schon auf kleinste Anzeichen einer Veränderung 
achten. Und mich ggf. zwar über mich selbst ärgern, aber keineswegs 
wundern.

von 0815 (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Erstens reden wir dort immer noch über Leistungseinträge in den Körper
> weit jenseits dessen, was dein Akku überhaupt zu leisten vermag.

Kurzzeitig bringen solche Pulser auch mehr als die Mikrowelle.
Und in meinem Fall wäre der Puls so nahe am Körper wie nur möglich.

Also seine Kinder würde man mit solch einer Konstruktion sicher nicht 
auf die Suche schicken, egal was sämtliche Studien sagen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> Kurzzeitig bringen solche Pulser auch mehr als die Mikrowelle.

Klar, theoretisch kann ich auch die Leistung eines WLAN-Moduls mit
einer geeigneten Antenne auf 1 MW EIRP bringen.  Aber es bleiben
dennoch bloß 100 mW, die maximal an den Körper abgegeben werden.

Von UV- oder gar ionisierender Strahlung (die in der Tat Zellen
verändern kann), ist man um viele Größenordnungen entfernt.  So
steile Impulse kannst du damit nicht erzeugen.

von 0815 (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
>> Kurzzeitig bringen solche Pulser auch mehr als die Mikrowelle.
>
> Klar, theoretisch kann ich auch die Leistung eines WLAN-Moduls mit
> einer geeigneten Antenne auf 1 MW EIRP bringen.  Aber es bleiben
> dennoch bloß 100 mW, die maximal an den Körper abgegeben werden.

Tja, kann man so gesehen nicht auch sämtliches Kochsalz seines Lebens 
auf einen Schlag zu sich nehmen? Kommt doch unterm Strich das Gleiche 
raus...
Oder ich spare mir die drei Tage am Strand, und sehe mir lieber eine 
Wasserstoffbombe live an? Geht doch viel schneller mit der Bräune, und 
rechnerisch...;-)

Wenn man tatsächlich blind auf alle "Erkenntnisse" des Menschen 
vertraut, wird man gewiss nicht alt. Diese vermeintlich sicheren Werte 
werden regelmäßig angepasst, gern auch um 100% verändert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> Tja, kann man so gesehen nicht auch sämtliches Kochsalz seines Lebens
> auf einen Schlag zu sich nehmen?

Wenn die Argumente ausgehen, hilft es auch nicht, abstruse Vergleiche
zu bemühen.

Sicher können auch 100 mW an manchen Stellen grenzwertig sein: wenn
ich sie in einem kleinen Widerstand verheize, und den fest mit den
Fingern umfasse, dann bekomme ich eine Verbrennung.  Aber da habe
ich die komplette Leistung auf einer ganz kleinen Stelle konzentriert.

Wenn ich die gleichen 100 mW über die Fläche des Fußes verteilt
einbringe, bekommt davon gewiss niemand „schwarze Füße“, also eine
großflächige Verbrennung.

Etwas anders sieht es natürlich bei Dingen aus, für die wir aktive
Rezeptoren haben, insbesondere die Augen: die sind darauf getrimmt,
schon mit einigen wenigen Photonen einen auswertbaren Reiz zu geben,
dementsprechend würden sie von einer Lichtleistung von 100 mW, auf
ein Auge konzentriert eingebracht, sehr nachhaltig geschädigt. Wir
haben jedoch bislang noch niemanden gesehen, der Rezeptoren für
elektromagnetische Wellen außerhalb des Frequenzbereiches von 400
bis 800 THz besitzt.

Dass die Strahlung jenseits der 800 THz für uns gefährlich ist, ist
bekannt.  Dass man diese Gefährlichkeit nicht einfach „nach unten
transponieren“ kann, sollte bereits am Beispiel des sichtbaren Lichts
einleuchten: du kannst dich ihm noch so lange aussetzen (machen wir
ja jeden Tag), auch in einer hohen Dosis (1,3 kW/m²!), wenn du das
darin enthaltene UV rausfilterst, erleidest du keine Schädigung.

Aber es ist völlig sinnlos, hier weiterzudiskutieren.  Einige Leute
wünschen es sich ganz offensichtlich geradezu herbei, dass da schon
„irgendwie“ dem Körper ein Schaden jenseits dessen erwächst, was wir
nun seit einem Jahrhundert über all diese Dinge wissen.  Sollen sie
ihren Schaden davontragen, sofern sie andere nicht damit belästigen.
Sie mögen sich dann bitte aber auch an ihre eigene Paranoia halten:
keine Mobiltelefone (die Leistungsdichte nimmt mit 1/r² ab, also
ist ein Strahler in der Nähe der Person das schlimmste, was einem
passieren kann), keine WLAN-Geräte, keine DECT-Telefone.

: Bearbeitet durch Moderator
von 0815 (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Wenn die Argumente ausgehen, hilft es auch nicht, abstruse Vergleiche
> zu bemühen.

Der einzige Vergleich der hier hinkt, ist Deiner mit den 100mW.

Die Spule des geplanten Pulsgenerators bekäme kurzzeitig z.B. 1000W oder 
so. Siehe ambitionierte PI-Detektoren.

Es ist vollkommen normal, da über seine Gesundheit nachzudenken. Nicht 
wenige würden das Ding niemals anwenden, selbst wenn es bereits real 
funktioniert. Und das sind solche Leute, die heute schon an morgen 
denken, und nicht alles heute Geschriebene als ehernes Gesetz 
betrachten.

Man kann es auch anders sagen: Alles, was in der Natur so nie vor kam, 
ist für den Menschen potentiell gefährlich. Und fast alles davon ist am 
Ende sogar tatsächlich schädlich. Letzteres wird aber oft erst erkannt, 
wenn das Wissen bzw. die Technik dazu herangereift ist.

von phy (Gast)


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>Wir haben jedoch bislang noch niemanden gesehen, der Rezeptoren für
elektromagnetische Wellen außerhalb des Frequenzbereiches von 400
bis 800 THz besitzt.

Es geht ja eben nicht um die Verfügbarkeit von Rezeptoren (da würde sich 
das Problem ja erst gar nicht stellen..) sondern um mögliche 
Wechselwirkungen bzw. Langzeitnebenwirkungen.

Und hier Wechselwirkungen salopp auszuschließen ist genauso unsinnig wie 
großartige Nebenwirkungen herbeizufabulieren. Nein, die Auswirkungen 
sind sicherlich nicht allzu massiv (sonst wären sie bekannt) aber 
inexistent? hmm.

von 0815 (Gast)


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phy schrieb:
> Nein, die Auswirkungen
> sind sicherlich nicht allzu massiv (sonst wären sie bekannt)

Wobei unter Garantie in keinem Labor der Welt jemand tagtäglich auf zwei 
Spulen stand, die mit sehr starken Pulsen beaufschlagt wurden.
Irgendwelche Ratten wurden irgendwann mal mit irgendwas bestrahlt, unter 
diesen und jenen Umständen. Gern auch gesponsert von Fa. XY, die starkes 
Interesse daran hatte, daß es keine Auswirkungen hat.

Man findet zu fast jeder Sache zwei hochwissenschaftliche Studien, aber 
die Ergebnisse unterscheiden sich zu 100%.

Man muss geradezu davon ausgehen, daß bei Feldstärke X immer eine 
Schädigung stattfinden wird, egal bei welcher Frequenz, oder auch 
Einwirkdauer. Die dazu nötige Feldstärke kann freilich stark variieren.

von Klaus (Gast)


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0815 schrieb:
> Man kann es auch anders sagen: Alles, was in der Natur so nie vor kam,
> ist für den Menschen potentiell gefährlich.

Das meißte, was in der Natur vokommt, ist nicht nur potentiell 
gefährlich: von Eiszeit über Erdbeben, von Säbelzahntiegern bis zu 
anderen Menschen.

MfG Klaus

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> Alles, was in der Natur so nie vor kam, ist für den Menschen potentiell
> gefährlich.

In der Natur kommen beispielsweise Blitze vor.  Die erzeugen viel
stärkere elektromagnetische Impulse, aber sterben tun die Leute, wenn
sie vom Blitzstrom selbst erwischt werden oder den umgekippten Baum
auf den Kopf bekommen.  Vielleicht verlierst du auch dein Gehör, wenn
er zwei Meter neben dir einschlägt, denn das ist heftig laut, aber dann
war's garantiert auch nicht die elektromagnetische Strahlung, die das
verursacht hat.

von 0815 (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> aber dann
> war's garantiert auch nicht die elektromagnetische Strahlung, die das
> verursacht hat.

Natürlich nicht, weil sie an/in meinem Körper vermutlich nicht stärker 
ist, als die Spule direkt an der Sohle. Auch ist das nur ein Puls je 
Leben, und das schon der "Lottogewinn".

von 0815 (Gast)


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Jetzt wurde hier aber auch ein wenig was verdreht...habe nicht gesagt, 
daß in der Natur keine Gefahren vorkommen. Auch sind 
Blitze/Meteoriteneinschläge/Gravitationswellen/Alienlandungen usw. 
ebenfalls natürlich, aber das waren doch eher die seltenen Ausnahmen. 
Aber, siehe da, alle sind sie gefährlich. Nur Strahlung macht da heute 
noch die Ausnahme, weil Wissenschaftler Hans Geldraff eine Studie über 
deren Unschädlichkeit verfasst hat (im Namen von Fa. Gigawatt, die sich 
auf drahtlose Kommunikation spezialisiert hat) ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> Wissenschaftler Hans Geldraff

Ach ja, wenn's dann immer noch mit den wissenschaftlichen Beweisen
fehlt, geht doch nichts über eine schöne Verschwörungstheorie.

Ich bin dann mal weg hier, ist mir zu blöd.

von Micha H. (mlh) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> Wobei unter Garantie in keinem Labor der Welt jemand tagtäglich auf zwei
> Spulen stand, die mit sehr starken Pulsen beaufschlagt wurden.

Die MRT ist längst erfunden und wird schon lange erfolgreich angewendet.

von Paul Baumann (Gast)


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Micha H. schrieb:
> Die MRT ist längst erfunden und wird schon lange erfolgreich angewendet.

Ja, damit werden Verschwörungstheorien in die Leute induziert

;-)

MfG Paul

von tacheles13 (Gast)


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Hier mal noch ne interessante Anwendung in der Medizin:

http://de.wikipedia.org/wiki/Transkranielle_Magnetstimulation

Ein Freund von mir hat sich bei sowas vor zwei Jahren mal als Proband 
für eine Doktorarbeit zu Verfügung gestellt. Die haben dem seinen Arm 
mit TMS zum Zucken gebracht.

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