Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug 40um Nickel-Folie


von Michael S. (tu-student)


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Hallo,

Zur Filterung von 8keV Röntgenstrahlen bräuchte ich ein ca. 1x1cm großes 
Stück einer Nickelfolie mit einer Dicke von ca. 30-50um.
Das Material sollte nahezu reines Nickel sein, Alufolie geht also nicht 
;)
Die Nickelfolie darf auf einem Substrat aufliegen, allerdings nur wenn 
das Substrat ebenfalls dünn ist und aus Elementen mit geringer 
Kernladungszahl besteht.

Es gibt das käuflich in toller Reinheit zu erwerben, allerdings sind mir 
100$ (z.B. 
http://www.goodfellow.com/catalogue/GFCat4J.php?ewd_token=SIpeJfBLURcRa7pZFHYkilH1RCzD9T&n=LBFNHLVyfBysDeJgiQBUgTVKp7vAPU) 
deutlich zu viel.

An folgende Verfahren habe ich gedacht:

1.) Pressen, Schmieden
Ein Kollege besitzt eine hydraulische Mostpresse (25t Anpresskraft). 
Wäre es damit möglich eine Nickelmünze sukzessive auszudünnen?

2.) Ätzen
Hat hier jemand Erfahrung mit dem Ätzen von Nickel? Möglicherweise lässt 
sich damit eine zuerst dünngepresste Nickelplatte weiter ausdünnen?
Ist Natriumpersulfat (vom Platinenätzen vorhanden) geeignet?

3.) Vakuumbedampfen
An sich ein sehr schönes Verfahren, aber in der Kammer auf der 
Universität werden normalerweise Schichten im nm Bereich aufgedampft.
Bei der 1000fachen Schichtdicke (die sich dann auch in der ganzen 
Vakuumkammer niederschlägt) mache ich mir hier wohl keine Freunde.

4.) Galvanisieren
Scheint gut geeignet für die Schichtdicke und das Budget, allerdings 
bräuchte ich dazu ein elekrische leitfähiges Substrat, welches 
allerdings die Röntgenstrahlung bereits zu stark abschwächen würde.

5.) Chemisch abscheiden
Bin leider wenig bewandert in Chemie. Der Wikipediaartikel zu Chemisch 
Nickel suggeriert, dass die Beschichtung von Kunststoffen schwierig ist 
(z.B. Bekeimung mit Platin)

Hat hier jemand gute Ideen oder Erfahrungen?
Vielen Dank im Voraus!

von MWS (Gast)


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von Michael S. (tu-student)


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Wow, danke!

Komme mir gerade ein wenig dämlich vor.
Allerdings kam dieser Treffer bei mir weder bei ebay.com, noch bei 
ebay.at.

Vielen Dank!

von MWS (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Allerdings kam dieser Treffer bei mir weder bei ebay.com, noch bei
> ebay.at.
>
> Vielen Dank!

Bitte.
Ebay.at hab' ich ausprobiert, bei mir findet der Suchbegriff 
"nickelfolie" diesen Verkäufer. Versuch's mal.

von Michael S. (tu-student)


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Habe es jetzt noch einmal probiert und komme nun ebenfalls auf denselben 
Verkäufer, obwohl ich vor ca. 1 Woche vergeblich gesucht habe.
Sehr seltsam...

Auf jeden Fall nochmals vielen Dank, werde gleich bestellen! :)

von Georg I. (dschi-ai)


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Ansonsten könnte man doch bedampfen und anschließend galvanisch 
aufdicken.

von tmomas (Gast)


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Georg Ious schrieb:
> Ansonsten könnte man doch bedampfen und anschließend galvanisch
> aufdicken.

Für unter $100?

von WW-Tech (Gast)


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Wie wäre es eine Unterlage aus einem anderen Material (z.B. polierte 
Eisenplatte) erst galvanisch zu vernickeln, dann das Grundmaterial mit 
einem mittel wegzuätzen daß das Nickel nicht angreift?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:
> 1.) Pressen, Schmieden
> Ein Kollege besitzt eine hydraulische Mostpresse (25t Anpresskraft).
> Wäre es damit möglich eine Nickelmünze sukzessive auszudünnen?

Ich zweifle ja daran, daß "Nickelmünzen" aus hochreinem Nickel bestehen.

von Georg (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ich zweifle ja daran, daß "Nickelmünzen" aus hochreinem Nickel bestehen.

Und ausserdem ist gerade hochreines Nickel viel zu spöde zum Schmieden 
oder Walzen, das reisst einfach.

Als Kinder haben wir uns einen Spass draus genacht, Münzen auf die 
Schienen der Eisenbahn zu legen. Die wurden etwas flacher, aber kein 
Blech.

Übrigens gibt oder gab es Leiterplattenmaterial mit Nickel statt Kupfer, 
die müssen also eine entsprechende Folie zur Verfügung haben, aber ob 
die rein genug ist ist auch fraglich.

Georg

von MWS (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ich zweifle ja daran, daß "Nickelmünzen" aus hochreinem Nickel bestehen.

Ein US-Nickel (Five Cent): ~74% Kupfer, ~25% Nickel, ein wenig Mangan.

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