Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netz-Relais klebt manchmal


von Paul H. (powl)


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Hi,

um ein bisschen Peripherie mit meinem PC automatisch ein- und ausgehen 
zu lassen habe ich eine 6er-Steckdosenleiste zwei Relais eingebaut (eins 
für je 3 Steckdosen) http://www.reichelt.de/?ARTICLE=79358

Ich habe die Relais einfach je über einen 300Ohm-Widerstand an die 
12V-Leitung des PCs angebunden. Die gehen nämlich automatisch aus sobald 
der PC auch aus ist. (Anders als die 5V)

Nun hängen da quasi nur Schaltnetzteile dran. Am einen drei Monitore und 
ein kleines Steckernetzteil, am anderen ein großes Steckernetzteil und 
eine PA-Endstufe (die meistens Leerlauf hat).

Gestern Abend war's dann so weit.. der Rechner ging aus und eines der 
Relais (das, an dem die Endstufe dran hing) klebte.

Was ist hier los? Liegt es am hohen Einschaltstrom der Schaltnetzteile? 
Über kurzzeitige Strombelastung habe ich im Datenblatt des Relais leider 
nichts gefunden. Ein größeres Relais habe ich nicht genommen weil dieses 
so schön in die Steckdosenleiste reingepasst hat. Kann man die Relais 
mit irgendeiner isolierenden Flüssigkeit befüllen um Lichtbögen, die zum 
Kontaktkleben führen können, zu verhindern? Öl?

Ein ähnliches Phänomen tritt auch immer mal wieder bei meinen 
Funk-Steckdosenleisten auf (allerdings mit anderen Relais).

Und kann mir jemand btw erklären, warum so viele Relais für erhebliche 
AC-Spannungen aber nur kleine DC-Spannungen zugelassen sind? Dieses hier 
kann z.B. 230V AC schalten aber nur 30V DC

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Paul H. schrieb:
> (eins für je 3 Steckdosen) http://www.reichelt.de/?ARTICLE=79358
Dieses schnuckelige kleine Relais kann ja nur 5A. Und aus den 5A werden 
ganz schnell nur noch 2A:
1
Allows 300,000 operations with a 2-A load at 250 VAC or 30 VDC.

> Liegt es am hohen Einschaltstrom der Schaltnetzteile?
Ja. Aber evtl. wird durch einen Abschaltfunken u.U. die Struktur des 
Kontakt so vorgeschädigt, dass kleinste "Elektorden" beim Einschalten 
den Kontakt verschweißen. Mach zum Test mal einen Snubber über den 
Kontakt.

> Und kann mir jemand btw erklären, warum so viele Relais für erhebliche
> AC-Spannungen aber nur kleine DC-Spannungen zugelassen sind? Dieses hier
> kann z.B. 230V AC schalten aber nur 30V DC
Weil bei Wechselspannung ein Abschaltfunke selber verlischt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Stefan (Gast)


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Also. Erstens verstehe ich nicht ganz warum du einen 300Ohm Widerstand 
genommen hast.
Laut Datenblatt 0,15W Leistungsaufnahme im Betrieb => I=P/U=0,03A
=> U=R*I=9V. Das bedeutet dir fällt am Widerstand eine Spannung von 9 
Volt ab, somit hast du am Relais nur noch 3V und nicht 5V.

Einfüllen kann man bei dieser geschlossenen Bauweise nicht, da das alles 
vergossen ist.

Die Unterschiede in der Schaltspannung kommen daher, dass sich ein 
eventueller Lichtbogen bei AC beim Nulldurchgang automatisch löscht, bei 
DC nicht.

von Helmut L. (helmi1)


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Paul H. schrieb:
> Und kann mir jemand btw erklären, warum so viele Relais für erhebliche
> AC-Spannungen aber nur kleine DC-Spannungen zugelassen sind? Dieses hier
> kann z.B. 230V AC schalten aber nur 30V DC

Weil bei DC der Nulldurchgang so selten vorkommt.

Paul H. schrieb:
> Gestern Abend war's dann so weit.. der Rechner ging aus und eines der
> Relais (das, an dem die Endstufe dran hing) klebte.

Ganz klar die falsche Gebrauchkategorie des Relais. 5A sind aber auch 
etwas mickrig fuer eine Relais was 230V schalten soll. Bei 
Schaltnetzteilen sollte das Relais dafuer ausgelegt sei Kondensatoren 
aufladen zu koennen. Kategorie AC6b.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gebrauchskategorie

von Paul H. (powl)


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Stefan schrieb:
> Also. Erstens verstehe ich nicht ganz warum du einen 300Ohm Widerstand
> genommen hast.
> Laut Datenblatt 0,15W Leistungsaufnahme im Betrieb => I=P/U=0,03A
> => U=R*I=9V. Das bedeutet dir fällt am Widerstand eine Spannung von 9
> Volt ab, somit hast du am Relais nur noch 3V und nicht 5V.

Kann ich jetzt auch nicht mehr so ganz nachvollziehen, eigentlich müsste 
175 Ohm ran. ;-) Wird gleich mal korrigiert.

> Einfüllen kann man bei dieser geschlossenen Bauweise nicht, da das alles
> vergossen ist.

Hab so was schon mal gemacht um klackernde Relais stillzulegen. Zwei 
Löcher reinbohren und mit ner Spritzenkanüle Motor-Öl rein bis es auf 
der anderen Seite wieder rauskommt, abwischen und mit nem Lötkolben 
zubraten. Ob das gegen Funken was bringt weiß ich jetzt nicht.

von Stefan (Gast)


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> Hab so was schon mal gemacht um klackernde Relais stillzulegen. Zwei
> Löcher reinbohren und mit ner Spritzenkanüle Motor-Öl rein bis es auf
> der anderen Seite wieder rauskommt, abwischen und mit nem Lötkolben
> zubraten. Ob das gegen Funken was bringt weiß ich jetzt nicht.

Hab jetzt grad keine Tabelle da, aber müsste man mal den 
Isolationswiderstand von Öl und Luft vergleichen

von Paul H. (powl)


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Hab mich geirrt, sind doch schon 180-Ohm Widerstände dran. Richtig 
durchgeschaltet ist es also.

von Udo S. (urschmitt)


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Du baust ein 5A Relais in eine 16A Steckdosenleiste? Sauber!
VDE Konform? Ist dir wahrscheinlich sch... egal.

Beim nächsten Zimmer/Wohnungsbrand wird der Brandermittler seine helle 
Freude haben.

von Paul H. (powl)


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Udo Schmitt schrieb:
> Du baust ein 5A Relais in eine 16A Steckdosenleiste? Sauber!
> VDE Konform? Ist dir wahrscheinlich sch... egal.

Sowas von sch... egal ;-) So lange da niemand 16A dran hängt, und das 
wird niemand.

> Beim nächsten Zimmer/Wohnungsbrand wird der Brandermittler seine helle
> Freude haben.

Dann ist die "max. 16A"-Aufschrift sowieso weggeschmolzen ;-)

von Udo S. (urschmitt)


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Paul H. schrieb:
> Sowas von sch... egal ;-) So lange da niemand 16A dran hängt, und das
> wird niemand.
>
>> Beim nächsten Zimmer/Wohnungsbrand wird der Brandermittler seine helle
>> Freude haben.
>
> Dann ist die "max. 16A"-Aufschrift sowieso weggeschmolzen ;-)

Bei so einer Ansichtsweise wäre für dich die richtige Lösung deines 
Problems: Leg dir einen Gummihammer neben die Steckdosenleiste

: Bearbeitet durch User
von Paul H. (powl)


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Was soll ich denn damit schlagen? Die Leiste um die Relais 
"aus"zuklopfen wenn ich mal wieder drei Heizlüfter dran hänge? ;-) Oder 
eher die unzähligen Leute, die da täglich ihre Stecker ein und 
ausstecken? Lass mal die Kirche im Dorf, mein Lieber. Solange ich die 
Relais innerhalb ihrer Spezifikationen betreibe (und das habe ich im 
folgenden ja noch vor, sicherzustellen) ist es doch in der praxis völlig 
Wurscht wo ich die einbaue. Die Steckdosenleiste war einfach praktisch. 
Die wird hier fest verbaut und kein Mensch wird da je was ranstecken 
wofür sie nicht gemacht ist, also was soll die alberne Korinthenkackerei 
von wegen VDE-konformität und Pipapo. Auf dem Basteltisch wo 
230V-Leitungen teilweise offen rumliegen ist auch nicht alles 
VDE-konform. Meine Steckdosenleiste erhebt auch überhaupt nicht mehr den 
Anspruch, VDE-Konform oder weiterhin für 16A zugelassen zu sein. Eine 
5A-Sicherung wäre noch sinnvoll. Ich bin hier übrigens zuhause und nicht 
in einem großen Betrieb wo ich jederzeit davon ausgehen muss, dass 
irgend jemand meine gefährlichen Aufbauten anfingert und sich was holt, 
und wo solch ein Aufbau selbstverständlich nicht angemessen wäre.

: Bearbeitet durch User
von Helmut L. (helmi1)


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Du must halt nur sicherstellen das in deinem Raum keine andere Person 
reinkommen kann und auch sonst niemand zu Schaden kommt.

von wendelsberg (Gast)


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Nun komm mal wieder runter.
Du hast ja selbst festgestellt, dass Dein Aufbau so nicht (zuverlaessig) 
funktioniert.
Schaltnetzteile laden als erstes ihre Elkos nach der Graetzbruecke, da 
sollte man schon mit dem 10-Fachen an Einschaltstrom rechnen.

Paul H. schrieb:
> Was soll ich denn damit schlagen? Die Leiste um die Relais
> "aus"zuklopfen wenn ich mal wieder drei Heizlüfter dran hänge?

Nicht ganz, die Leiste, wenn Dein zu kleines Relais wieder mal kleben 
geblieben ist.

wendelsberg

von wendelsberg (Gast)


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Paul H. schrieb:
> "aus"zuklopfen wenn ich mal wieder drei Heizlüfter dran hänge? ;-) Oder

Vergessen. Heizluefter sind in dieser Hinsicht eher unproblematisch.

wendelsberg

von npn (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> Vergessen. Heizluefter sind in dieser Hinsicht eher unproblematisch.

Warum das? Meist liegen die bei ca. 2000W und ziehen damit ca. 10A. Er 
hat ein 5A-Relais verbaut. Unproblematisch?
Sie haben zwar keinen wesentlich höheren Einschaltstrom wie eben z.B. 
Schaltnetzteile, aber überlasten dafür das Relais dauerhaft...

von wendelsberg (Gast)


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Deswegen "eher". ;-)

wendelsberg

von Paul H. (powl)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Du must halt nur sicherstellen das in deinem Raum keine andere Person
> reinkommen kann und auch sonst niemand zu Schaden kommt
Ist sichergestellt :) Keiner wird diese Dose anfassen. Zur Not kommt ein 
"max 5A" Aufkleber drauf und dann dürfte jeder der lesen kann bescheid 
wissen.

Zurück zum Thema: An so was wie ein Snubber-Glied dachte ich auch schon. 
Allerdings habe ich ja kein Problem mit induktiven Lasten sondern mit 
kapazitiven. Wie man diese behandelt versuche ich gerade rauszulesen. 
Ich hätte auf eine Drossel im Strompfad getippt. Diese wiederum macht 
aber Probleme beim Ausschalten. Wie begegnet man diesem Problem dann? 
Zusätzlich Snubber? Eine TVS-Freilauf-Diode wird wenig bringen denn der 
Lichtbogen entsteht ja bei geringsten Schaltabständen der 
Kontaktflächen.

Noch mal zur Ölbefüllung: Wenn eine Ölbefüllung zwar nicht die 
Durchschlagsfestigkeit erhöht (wovon ich aber ausgehe, habe noch keine 
Tabelle gefunden) so dämpft sie zumindest die Kontantbewegung und 
vermindert oder verhindert das Kontaktprellen.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Paul H. schrieb:
> kapazitiven.

Ein Kondensator braucht im Einschaltmoment immer sehr viel Strom zum 
Aufladen. Da hilft nur einen Strombegrenzung (die Du nicht machen kannst 
weil sonst die Schaltnetzteile evtl. nicht mehr anlaufen) oder ein 
ausreichend kräftiger Kontakt im Relais/Schütz.

von Helmut L. (helmi1)


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Paul H. schrieb:
> Noch mal zur Ölbefüllung: Wenn eine Ölbefüllung zwar nicht die
> Durchschlagsfestigkeit erhöht (wovon ich aber ausgehe, habe noch keine
> Tabelle gefunden) so dämpft sie zumindest die Kontantbewegung und
> vermindert oder verhindert das Kontaktprellen.

Dafuer ist der Antrieb des Relais nicht ausgelegt. Das wuerde viel zu 
langsam schliessen und oeffnen. Fruehr gab es dafuer sogenannte 
Oelschuetze. Da lagen die Kontakte unter Oel. Als Oel dafuer nimmt man 
aber auch kein Motoroel sondern Trafooel. Das ist spezielles schwer 
entflammbares Oel. Auch muss es regelmaessig kontrolliert werden auf 
Feuchtigkeit.

Paul H. schrieb:
> Ist sichergestellt :) Keiner wird diese Dose anfassen. Zur Not kommt ein
> "max 5A" Aufkleber drauf und dann dürfte jeder der lesen kann bescheid
> wissen.

Ist nicht meine Bude die da abbrennt... Von daher sehe ich das als 
Konjunkturprogramm fuer die Bauwirtschaft.

Paul H. schrieb:
> Wie begegnet man diesem Problem dann?

Indem man ein Relais/Schuetz nimmt das dafuer ausgelegt ist. Die kosten 
halt auch etwas mehr als diese Billigrelais.

von Udo S. (urschmitt)


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Paul H. schrieb:
> Noch mal zur Ölbefüllung: Wenn eine Ölbefüllung zwar nicht die
> Durchschlagsfestigkeit erhöht (wovon ich aber ausgehe, habe noch keine
> Tabelle gefunden) so dämpft sie zumindest die Kontantbewegung und
> vermindert oder verhindert das Kontaktprellen.

ROFL.
Klar, stell die Steckdosenleiste in eine Wanne und fülle die Wanne bis 
Oberkante Steckdosen mit Öl.
Oder noch besser packst alles in ein gasdichtes Gehäuse und füllst es 
mit SF6.

Oder...

hmm, mal nachdenken, man könnte natürlich auch passende Relais und evt 
noch eine Einschaltstromstossbegrenzung benutzen.
Aber die Lösung ist wohl eher etwas praxisfremd
:-)

Dabei ist heute doch erst Montag SCNR

von Helmut L. (helmi1)


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Udo Schmitt schrieb:
> Dabei ist heute doch erst Montag SCNR

Udo, es ist schon Dienstag :=)

von wendelsberg (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Dabei ist heute doch erst Montag SCNR

Nein, da irrst Du. ;-)

wendelsberg

von Paul H. (powl)


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Gut, dann ist das eben die Lösung ;-) Es kommt ein größeres Relais her, 
wozu die Hysterie?

Helmut Lenzen schrieb:
> Dafuer ist der Antrieb des Relais nicht ausgelegt. Das wuerde viel zu
> langsam schliessen und oeffnen.

Machen wir theoretisch weiter: Der Antrieb ist nicht darauf ausgelegt? 
Aber was bedeutet das konkret. Der Schaltkontakt bewegt sich langsamer, 
ja das soll er auch. Wo läge nun das Problem? Dass das Relais die im 
Datenblatt (übrigens nicht) spezifizierte Schaltzeit nicht mehr Einhält? 
Bei der Vorstellung kommen einem ja die Tränen. Nein, das kann es nicht 
sein, also?


Udo Schmitt schrieb:
> ROFL.
> Klar, stell die Steckdosenleiste in eine Wanne und fülle die Wanne bis
> Oberkante Steckdosen mit Öl.
> Oder noch besser packst alles in ein gasdichtes Gehäuse und füllst es
> mit SF6.

Lieber Udo, wie du oben sicher schon gelesen hast habe ich nicht nur 
vor, die ganze Steckdosenleiste zu befüllen, sondern die ganze Wohnung! 
Aber das mit dem Schwefelhexafluorid ist auch nicht übel.


Helmut Lenzen schrieb:
> Paul H. schrieb:
> Ist nicht meine Bude die da abbrennt... Von daher sehe ich das als
> Konjunkturprogramm fuer die Bauwirtschaft.

So ein Quatsch, wenn meine ganze Bude in Öl oder Schwefelhexafluorid 
steht kann da gar nichts mehr brennen.

von Udo S. (urschmitt)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Udo, es ist schon Dienstag :=)

Ich wollte nur mal sehen wer das merkt :-)

Bzw. wer das NICHT merkt.

: Bearbeitet durch User
von npn (Gast)


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Paul H. schrieb:
> Der Schaltkontakt bewegt sich langsamer,
> ja das soll er auch.

Ist nicht dein Ernst, oder? ;-)
Das hört man ja schon von weitem brutzeln...

von Paul H. (powl)


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Erklär besser mal bevor du dir schon proforma die Nase zuhälst ;-) Ist 
das Problem der sich nur langsam verringernde Schaltabstand der auf den 
letzen Mikrometern der Wechselspannung zu viel Zeit lässt, Überschläge 
zu erzeugen? Wird diese nicht durch die in entsprechendem Öl 
(möglicherweise) höhere Isolationsspannung kompensiert?

: Bearbeitet durch User
von Helmut L. (helmi1)


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Udo Schmitt schrieb:
> Ich wollte nur mal sehen wer das merkt :-)

Ich pass da auf wie ein Schiesshund...

Paul H. schrieb:
> Machen wir theoretisch weiter: Der Antrieb ist nicht darauf ausgelegt?
> Aber was bedeutet das konkret. Der Schaltkontakt bewegt sich langsamer,
> ja das soll er auch. Wo läge nun das Problem? Dass das Relais die im
> Datenblatt (übrigens nicht) spezifizierte Schaltzeit nicht mehr Einhält?
> Bei der Vorstellung kommen einem ja die Tränen. Nein, das kann es nicht
> sein, also?

Kontakte sollen moeglichst schnell schliessen und oeffnen. Alles andere 
foerdert nur den Abbrand derselben. Die Schaltzeiten interessieren dabei 
ueberhaupt nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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von Helmut L. (helmi1)


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@Harald

Ich hatte schon Bilder dazu gesucht. Viel findet man dazu nicht mehr.
Zu meiner Lehrzeit habe ich noch eine Maschine gesehen wo solche Teile 
verbaut waren.

von Oiler (Gast)


Angehängte Dateien:

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Auch heute gibt es noch ölgefüllte Schalter, hier für Hochspannung. Baut 
so groß wie eine Limonadenflasche.

von Gerd E. (robberknight)


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oszi40 schrieb:
> Ein Kondensator braucht im Einschaltmoment immer sehr viel Strom zum
> Aufladen. Da hilft nur einen Strombegrenzung (die Du nicht machen kannst
> weil sonst die Schaltnetzteile evtl. nicht mehr anlaufen)

Ich hab schon ähnliche Probleme gehabt als größere Mengen von 
Schaltnetzteilen gleichzeitig angeschaltet werden sollten. Hat öfters 
den LS rausgehauen und die Relais sind gestorben.

Dann einen Einschaltstrombegrenzer davor:
www.reichelt.de/index.html?ARTICLE=100664
und seit dem ist Ruhe, funktioniert alles. Weder PC-Netzteile, noch 
Monitore oder sonstige kleine Wandwarzen haben da bei mir ein Problem 
mit.

Den Einschaltstrombegrenzer kann man natürlich auch selbst mit 
Lastwiderstand und Überbrückungsrelais gleich in die Schaltsteckdose mit 
einbauen.

von Paul H. (powl)


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Wo finde ich denn die Angabe über die Gebrauchskategorie bei Relais? Im 
Datenblatt ist so was offenbar nicht zu finden. Oder gehören Relais 
generell in eine bestimmte Kategorie?

Mittlerweile habe ich drei wohl besser geeignete Kandidaten rausgesucht:

http://www.reichelt.de/?ARTICLE=79420 AgSnO2
http://www.reichelt.de/?ARTICLE=126957 AgNi
http://www.reichelt.de/?ARTICLE=28325 AgNi/Au

Alle 3 die gleichen Maße und ähnliche Spezifikationen. Gibts da 
irgendwelche (pseudo)-Standards nach welchen diese Relais gebaut werden? 
Nach welchen weiteren Auswahlkriterien sollte man hier gehen? Hat das 
Kontaktmaterial eine besondere relevanz, gibts hier bessere und 
schlechtere?

Spezifikation:    waschdicht, RT II
Dass waschdicht bedeutet, dass man sie im Schwalllötverfahren löten kann 
weiß ich, was bedeutet das RT II oder RT III?

Zu guter letzt noch was solides:

http://www.reichelt.de/?ARTICLE=8113

unterscheidet sich von den Spezifikationen her nicht, ist aber doppelt 
so groß. Wofür?

: Bearbeitet durch User
von ?!? (Gast)


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Paul H. schrieb:
> Dass waschdicht bedeutet, dass man sie im Schwalllötverfahren löten kann
> weiß ich,

Nein, du nimmst nur an, daß du das weißt. Waschdicht heißt, wer hätte 
das gedacht, daß sie beim Waschen (der Leiterplatte) dicht sind.

von Oiler (Gast)


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Mach Dich halt mal ein wenig selbst schlau anstatt immer nur zu fragen.


Paul H. schrieb:
> Wo finde ich denn die Angabe über die Gebrauchskategorie bei Relais?

Im Internet, im Datenblatt des Relais? Das Finder von Reichelt ist z. B. 
für Katagorie AC1 eine Lebensdauerangabe.
Was die Kategorien bedeuten findet sich auch im Netz.


Paul H. schrieb:
> Hat das
> Kontaktmaterial eine besondere relevanz?

Nein, das Material war gerade am Lager!


Paul H. schrieb:
> Wofür?

Für 16A, 8mm Luft- und Kriechstrecke, sicher Trennung für Hausgeräte 
(60335)!

von J.c (Gast)


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Paul H. schrieb:
> Kann man die Relais
> mit irgendeiner isolierenden Flüssigkeit befüllen um Lichtbögen, die zum
> Kontaktkleben führen können, zu verhindern? Öl?

> Und kann mir jemand btw erklären, warum so viele Relais für erhebliche
> AC-Spannungen aber nur kleine DC-Spannungen zugelassen sind? Dieses hier
> kann z.B. 230V AC schalten aber nur 30V DC

Dem Anschein nach hast du keine Ahnung...

Die Idee an sich ist gut, aber doch nicht mit diesem Relais...



Alleine der Gedanke das kleine Ding mit Öl auffüllen zu wollen ist schon 
sehr komisch.. Nimm ein größeres...

von Paul H. (powl)


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Hilfsbereit seid ihr ja. An ihrer Freundlichkeit müssen die meisten hier 
jedoch noch arbeiten.


?!? schrieb:
> Paul H. schrieb:
> Nein, du nimmst nur an, daß du das weißt. Waschdicht heißt, wer hätte
> das gedacht, daß sie beim Waschen (der Leiterplatte) dicht sind.

Das meine ich mal vor Jahren irgendwo so gelesen zu haben und hielt das 
daher auch für keine besonders plausible Bezeichnung. Jetzt macht das 
schon wesentlich mehr Sinn.


Oiler schrieb:
> Mach Dich halt mal ein wenig selbst schlau anstatt immer nur zu fragen.
Ein freundliches lehrreiches Gespräch unter Kollegen find ich ab und zu 
ganz angenehm wenn ich mal nicht weiter komme. Zudem dienen sinnreiche 
Antworten nicht nur mir sondern auch der Nachwelt, die über diesen 
Thread stößt. Aber gut, ich werde mal meine Bequemlichkeit überdenken 
;-)


> Paul H. schrieb:
>> Hat das Kontaktmaterial eine besondere relevanz?
> Nein, das Material war gerade am Lager!

Spaßvogel. Dass sich verschiedene Kontaktmaterialien unterscheiden ist 
klar, sonst gäbe es nur eines. "besondere Relevanz" war auf den Kontext 
dieser Diskussion bezogen. Ich googel es vielleicht doch lieber bevor 
ich gleich wieder angeschnauzt werde ;-)


> Paul H. schrieb:
>> Wofür?
> Für 16A, 8mm Luft- und Kriechstrecke, sicher Trennung für Hausgeräte
> (60335)!
Beantwortet meine Frage leider nicht, im Datenblatt des kleineren 
Finder-Relais steht genau das gleiche. Ich kann im Datenblatt jetzt 
keine gravierenden Unterschiede finden, welche die wesentlich größere 
Bauform begründen. Ich maße mir an dieser Stelle an, dass hier noch 
andere Aspekte dahinter stecken.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Nimm so ein großes schwarzes von Reichelt. Das gibt es auch mit 20A.
Aber dann bitte mit 12V!
Gut ist es dann.

von oszi40 (Gast)


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Paul H. schrieb:
> verschiedene Kontaktmaterialien unterscheiden ist klar

Je nach Anwendung unterscheidet sich auch das Kontaktmaterial. Gold wird 
in Deinem Fall wahrscheinlich schneller verbrennen, andere Mischungen 
halten mehr Tempertur aus, haben aber höheren Widerstand usw.
Mehr findest Du z.B. bei Finder ab Seite 568...
http://www.findernet.com/de/media/dl/Gesamtkatalog/index.html#/568

von Oiler (Gast)


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Paul H. schrieb:
> Ich kann im Datenblatt jetzt
> keine gravierenden Unterschiede finden, welche die wesentlich größere
> Bauform begründen.

ZB das eine ist für Printmontage, das andere (auch) für Fassungen, RM.

Lernfähig scheinst Du ja zu sein :)

Gehe doch mal zu den Relais-Herstellern, Viele habe "technische 
Erläuterungen", Begriffserklärungen, Anwendungshinweise etc.
Der Verband der Hersteller hatte (hat?) eine eigenes Portal, mit 
Artikeln, Informationen.

Bzgl. "Nachwelt", vergiss es: Hunderte Mal, immer wieder ist es 
dasselbe. Selbst zu Fragen ist halt schneller als die Suche verwenden, 
einige Threads in Ruhe durchzulesen.

von Peter X. (peter_x)


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Wenn man bis hier mit Strg-F nach "Solid-State-Relais" sucht erhält man 
nöx.

von Oiler (Gast)


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Wenn ich hier (Forum) nach "Solid State Relais" suche erhalte ich xxxx 
Treffer. Man muß halt wissen was ein SSR ist, siehe Hinweis 
Herstellerinformationen.
Das bekommt er in dem verfügbarem Bauraum nicht so leicht unter. 
Kaufbare Master-Slave Steckdosenleisten sind wohl nicht sein Ding, halt 
lieber basteln.

von Harald W. (wilhelms)


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Paul H. schrieb:

> Mittlerweile habe ich drei wohl besser geeignete Kandidaten rausgesucht:
>
> http://www.reichelt.de/?ARTICLE=79420 AgSnO2
> http://www.reichelt.de/?ARTICLE=126957 AgNi
> http://www.reichelt.de/?ARTICLE=28325 AgNi/Au

Für Hochstromkontakte nimmt man Wolfram. Da Wolfram aber einen recht
hohen Widerstand hat, wird dieser Kontakt bei speziellen Relais für
"erhöhtem Einschaltstrom" anschliessend mit einem Silberkontakt o.ä.
überbrückt.

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