Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Metallteil bearbeiten lassen


von Stefan (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo zusammen. Im Anhang ein Teil, dass ich gerne von einem 
metallverarbeitenden Betrieb fertigen lassen würde.

Gefertigt werden soll das Teil entweder aus 12mm Stahl oder 12mm Alu 
(noch nicht sicher). Hat irgendwer einen Erfahrungswert wie viel so 
etwas kosten würde? Habe leider in der Arbeit gerade kein Programm zum 
Erzeugen einer DXF, sonst hätte ich das Teil schon selbst in einen 
Onlinekonfigurator geschickt.



Freundliche Grüße

Stefan

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Das hängt wohl vom Werkstoff, der geforderten Oberflächenqualität, der 
zulässigen Toleranzen etc. pp. ab.
Zumindest den Preis für das reine Stück rechteckiges Material solltest 
du bei Onlinhändlern erfahren können.
Wenn dann nichts gefräst oder geschliffen werden muss sollten die 8 
Bohrungen mit Gewinde nicht so teuer sein.

Ich frage mich nur wie du eine Platte von einem halben Meter mal einen 
Meter mal 12mm Stahl mit läppischen 8 5mm Schrauben befestigen willst. 
Ich hoffe die Schräubchen sollen nicht die Platte halten (und noch 
zusätzliche Kräfte aufnehmen), sonst macht es schnell mal "pling"

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Für eine Preisschätzung fehlen noch ein paar Sachen:

- welche Legierung?
- Oberfläche (gefräst, unbearbeitet)
- Planheit/Genauigkeit, allegmein Toleranzen

Alu ist natürlich deutlich teurer als "normaler" Stahl, wiegt aber auch 
nur ein Drittel - hier eventuell nicht ganz unwichtig ;-)

Wenn es nicht supergenau sein muss: wäre es keine Lösung, die Bohrungen 
und Gewinde selbst anzubringen? Mit einem passenden Aufsatz könntest Du 
auch sicherstellen, dass die Handbohrmaschine wirklich parallel und 
senkrecht bohrt.

Dann müsstest Du nur die Platte in der gewünschten Legierung/Qualität 
zuschneiden lassen und da gibt es einige Händler/Betriebe im Netz.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Gerade mal gerechnet.
Die Platte wiegt so knapp 50kg, wenn sie aus Stahl sein soll.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Nachtrag:
Es gibt für die unterschiedlichen Werkstoffe Gewindelängen zu 
Durchmesser Verhältnisse, ab denen eine Schraubbefestigung die maximal 
erzielbere Festigkeit hat. Längere/tiefere Gewinde bringen hier keine 
zusätzliche Festigkeit mehr.
Für Stahl liegt das soweit ich weiss bei ca. 1-1,2 bei Alu bei 2-2,5.
Das heisst eine effektive Gewindetiefe von 6-8mm würde bei M5 und Stahl 
völlig genügen, ausser du musst mit der Schraube etwas "beiziehen" und 
brauchst deshalb ein tieferes Gewinde / längere Schraube.

von Peter (Gast)


Lesenswert?

Udo Schmitt schrieb:
> Für Stahl liegt das soweit ich weiss bei ca. 1-1,2 bei Alu bei 2-2,5.

Wo kann man denn sowas nachlesen? Kennt jemand ein Buch über 
Konstruktion das für Praktiker geschrieben ist, die sich für vernünftige 
Konstruktion begeistern?

von MB (Gast)


Lesenswert?


von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Peter schrieb:
> Wo kann man denn sowas nachlesen? Kennt jemand ein Buch über
> Konstruktion das für Praktiker geschrieben ist, die sich für vernünftige
> Konstruktion begeistern?

Das Buch "Roloff/Matek" ist sehr gut, aber dass ist halt kein Buch für 
den "Praktiker",indem irgendwelche Faustformeln dastehen wenn du das 
meinst, das Buch ist sehr detailiert und eine komplette Übersicht über 
guten Maschinenbau.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Peter schrieb:
> Wo kann man denn sowas nachlesen?

Im "Tabellenbuch Metall" müsste das eigentlich drinstehen.
Das dürfte der Klassiker sein:
http://www.europa-lehrmittel.de/titel-133-133/tabellenbuch_metall-1863/

Hat sogar einen eigenen Wiki Eintrag:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tabellenbuch_Metall

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Das Teil soll die Grundplatte für eine Eigenbau-CNC-Fräse werden. 
Deshalb wäre Genauigkeit ziemlich wichtig. Also im 1/10 - 1/100 Bereich.

Alu wäre wegen dem Gewicht natürlich besser, jedoch ist dann die 
Festigkeit auch nicht so hoch.

Nehmen wir als Beispiel einfach mal S235JR / St 37 Stahl.

von MB (Gast)


Lesenswert?

Wenn du eine Platte dieser Grösse eben (innerhalb 1/100) haben willst, 
wird das nicht ganz günstig...

Zudem bringt es dir nichts so eine Platte eben fräsen zu lassen, da das 
Werkstück selbst keine genügend grosse Steifigkeit aufbringen kann, dass 
du von der Ebenheit profitieren kannst. Sprich, das Ding wabbelt biegt 
sich wie butter wenn du es irgendwo mit mehr als 3 Auflagepunkten 
festschraubst.


Kommt dazu wenn du warmgewalztes Material nimmst und das fräsen lässt, 
wist du eine "Bananenplatte" erhalten, sobald der Mechaniker die 
Spannpratzen auf dem Maschinentisch löst..

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Ok das mit der Ebenheit ist ein Argument. Dann beschränken wir uns bei 
dieser Genauigkeit erst mal auf die Abmaße und die Lochabstände etc. 
Evtl. hätte ich unter der Platte noch eine Querverstrebung angebracht..

von ;o) (Gast)


Lesenswert?

MB schrieb:
> Kommt dazu wenn du warmgewalztes Material nimmst und das fräsen lässt,
> wist du eine "Bananenplatte" erhalten, sobald der Mechaniker die
> Spannpratzen auf dem Maschinentisch löst..

Desswegen fräst/schleift man das Ganze erst an einer Seite,
dann auf der anderen Seite.

Dadurch werden die Spannungen im Material frei.

Danach spannt man das Teil verzugfrei (durch Unterlegen von 
Präzisionsblech) und fräst/schleift beide Seiten nochmal.

So bearbeiten wir jedenfalls die Platten.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Stefan schrieb:
> Das Teil soll die Grundplatte für eine Eigenbau-CNC-Fräse werden.
> Deshalb wäre Genauigkeit ziemlich wichtig. Also im 1/10 - 1/100 Bereich.

Im Hundertstelbereich? Wirklich? Dann rechne mit einem vierstelligen 
Betrag.

Davon abgesehen wird sich solch dünnes Material auf die Größe sowieso 
entsprechend verbiegen. Du brauchst auf jeden Fall eine Versteifung - 
und zwar vor der Endbearbeitung.

An Deiner Stelle würde ich die Konstruktion wirklich grundlegend 
überdenken.

Eine andere Möglichkeit wäre, eine halbwegs ebene Platte (Stahl) zu 
wählen, dort Aluleisten aufzuschrauben und diese dann später mit der 
Spindel selbst zu planen (besser: plan zu kratzen ;-) Wenn Du die Fräse 
vorher sauber ausrichtest, hast Du danach eine halbwegs ebene Auflage 
mit Nuten.
Hänt aber von dem ab, was Du mit der Fräse vorhast.

> Alu wäre wegen dem Gewicht natürlich besser, jedoch ist dann die
> Festigkeit auch nicht so hoch.
>
> Nehmen wir als Beispiel einfach mal S235JR / St 37 Stahl.

Ja, würde ich auch empfehlen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Die Konstruktion an sich steht ja noch nicht einmal ansatzweiße. Darum 
wollte ich mich auch noch nicht an eine Firma wenden, sondern erst mal 
hier im Forum anfragen wie viel so etwas ungefähr kosten würde.

von herbert (Gast)


Lesenswert?

Grundplatte kann jetzt viel bedeuten...? Aber es gibt in der 
Konstruktion auch die Alternative einer "Sandwich"-Bauweise dh. optimale 
Steifigkeit bei reduzierten Kosten und Gewicht. Die Möglichkeit zwischen 
den Lagen noch leichtere Versteifungen klebemäßig zu plazieren oder gar 
mit entsprechendem Material auszugießen. Ich kannte mal einen der hat 
die Säule einer Eigenbaufräse aus dünnem Stahlrohr und innen einige 
Gewindestangen für die Befestigung in Beton eingegossen. Der war relativ 
happy über die Festigkeit.

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Ja das mit Sandwich-Bauweise und Verguss ist eine gute Idee. Ich wollte 
nur mal einen Anhaltspunkt der Kosten haben. Und ob es billiger ist die 
Teile Schneiden und Bohren zu lassen, oder ob CNC-Fräsen günstiger ist.

Wenn das ganze zu teuer wird, muss ich über eine Alternativlösung 
nachdenken.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Meinst du wirklich 1m Länge?
Was für eine Monstermaschine willst du da bauen?

von MB (Gast)


Lesenswert?

herbert schrieb:
> Ich kannte mal einen der hat
> die Säule einer Eigenbaufräse aus dünnem Stahlrohr und innen einige
> Gewindestangen für die Befestigung in Beton eingegossen. Der war relativ
> happy über die Festigkeit.

Jawohl. Das ist eine übliche Vorgehensweise im Sondermaschinenbau. 
Wirklich eine feine Sache.


Wenn du wirklich eine ebene und steife Platte willst, kann ich dir 
folgendes Vorgehen empfehlen (wohl sehr teuer):

Platte und entsprechende Streben warmgewalzt besorgen. Platte auf einem 
Schweisstisch festspannen und dann entsprechend Rechteckprofile 
(Diagonalverippung) aufschweissen (Schweissreihenfolge beachten um 
Verzug zu minimieren). Anschliessend lässt du das Werkstück spannungsarm 
glühen.

Dann kannst du das Werkstück bearbeiten lassen. Optimalerweise wird dann 
die Platte zuerst nur mit drei Berührungspunkten auf den Maschinentisch 
gespannt. Dann überfräsen. Anschliessend Platte umkehren und auf die 
Ebene Fläche Spannen. Rückseitig die Montageflächen planfräsen.

Wenn es noch genauer sein muss, kannst du dann die Platte wieder 
umkehren und auf die eben plangefrästen Montageflächen spannen und die 
grosse Fläche Planschleifen lassen. Dann bist du schonmal sehr gut 
dabei.

Wenn du es dann noch genauer willst, kann du anfangen von Hand zu 
schaben ;)

von MB (Gast)


Lesenswert?

Preisorientierung für dich:

Ich habe mir Mal eine entspreched verripte Platte (S235) der grösse 22cm 
x 110cm planfräsen lassen. Hat mit ein paar Bohrungen so um die 500 CHF 
gekostet...

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Und wie ist die Oberflächenbeschaffenheit ohne Planfräsen? Fällt das 
überhaupt so stark ins Gewicht wenn da dann das Werkstück aufgespannt 
wird? Da gleichen sich doch die Unebenheiten wieder mehr oder weniger 
aus oder

von 356651#postform (Gast)


Lesenswert?

Stefan schrieb:
> Wenn das ganze zu teuer wird, muss ich über eine Alternativlösung
> nachdenken.

Muss halt bearbeitet werden, auch wenn es nur der Zuschnitt auf dein 
Mass ist. Ein 12er Blech Baustahl 1000x2000 kostet um 150.-

1.50 - 2 Euro/kg in der Gegend, zeigen die ersten Suchtreffer,
nicht weiter ueberprueft.

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Aber wenn ich jetzt in einen Baumarkt geht und ein Holzbrett kaufe ist 
ja der rechtwinklige Zuschnitt meist kostenlos. Ist dass bei 
metallverarbeitenden Betrieben auch so, wenn man bei ihnen auch das 
Material bezieht? Dann wären nur die Kosten für die Bohrungen und evtl. 
Gewinde schneiden (was wahrscheinlich schon teuer genug ist)

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Stefan schrieb:
> ja der rechtwinklige Zuschnitt

Was ist hier rechtwinklig.
Die Platte wird entweder mit einer großen Bechschere oder -meiner 
Meinung nach wahrscheinlicher- mit einem Plasmaschneider zugeschnitten.
Da kannst du keine Rechtwinkligkeit auf ein paar Bogenminuten und eine 
Kante die auf ein paar Hundertstel glatt ist erwarten.
Das ist das, was "sägerauh" bei Holz ist.
Ich meine jetzt den rechten Winkel zwischen Plattenoberfläche und 
Schnittfläche. Der rechte Winkel zwischen Höhe und Breite der Platte 
liegt bei der Genauigkeit der CNC Plasmaschneidmaschine

: Bearbeitet durch User
von Georg W. (gaestle)


Lesenswert?

Wie willst du das Werkstück spannen? Wenn es nur stabil sein muss kommt 
eine gebrauchte Anreißplatte billiger und genauer (aber auch deutlich 
schwerer) als dein Blech. Sonst würde ich mich mal beim Schrotthändler 
nach einem alten Maschinentisch umsehen.

von Georg (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

du machst dir einfach keinen Begriff davon, wie weit so eine Platte 
durchhängt, schon ganz ohne Belastung durch das Werkteil oder die 
Bearbeitungskräfte. Unsere Messmaschinen hatten Granit von ca 10 cm 
Stärke, und den konnte man mit der Hand immer noch merklich verbiegen.

Stahlkonstruktionen sind da generell ungeignet, weil zu flexibel (was 
man sonst eher gern hat). Ich habe mal einen Maschinenständer immer noch 
weiter durch Streben verstärkt, trotzdem schwankte die Bohrmaschine 
immer noch hin und her. Bis ich die ganze Konstruktion entsorgt habe und 
die Maschine auf eine LKW-Bremstrommel gestellt, dann war Ruhe.

Für einen solchen Zweck sind meiner Erfahrung nach nur die erwähnten 
Granitplatten (eher Blöcke) geeignet oder Gussteile mit 
Verstärkungsrippen. Aber die muss man erstmal 2-3 Jahre ruhen lassen, 
bis man sie präzise bearbeiten kann. So sehen traditionell 
Werkzeugmaschinen aus. Verbundmaterial, z.B. mit Kohlefaser, geht auch, 
ist aber eher noch aufwendiger.

Auf den mickrigen M5-Schrauben will ich garnicht herumreiten, nur 
anmerken, dass man kein Gewinde bis zum Boden des Bohrlochs schneiden 
kann. Angeben solltem man deshalb, wie tief das Gewinde reichen muss, 
die Lochtiefe richtet sich dann nach den Werkzeugen, die zur Verfügung 
stehen.

Georg

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Stefan schrieb:
> Im Anhang ein Teil, dass ich gerne von einem
> metallverarbeitenden Betrieb fertigen lassen würde.

Die Anforderungen sind wie üblich Unsinn.

Eine so grosse so ebene Platte nennt man Tuschierplatte
http://www.hahn-kolb-shop.com/artikel/35351200.pdf
und liegt in der Güte von 1/100mm so bei 1400 EUR.

Die ist dann nicht 12mm sondern 12cm dick um ihr Eigengewicht tragen zu 
können.

Bohrungen auf 1/100 genau kann man für Gewinde nicht machen, eher 
0.15mm. Genaue Bohrungen heissen Passbohrungen für Passtifte, und selbst 
die sind auf 1m mit 5/100mm Toleranz.

http://www.stolle.net/technik/toleranzgenauigkeit/

Das macht auch nichts, denn Stahl ändert seine Länge bei 
Temperaturänderungen. Passt der Abstand auf 1/100mm nicht, erwärmt man 
einfach die Platte um 1 GradC, und man hat schon 1.3/100mm korrigiert.

http://www.reiner-tolksdorf.de/script/thermische_laengenausdehnung_berechnen.html

Stefan schrieb:
> Aber wenn ich jetzt in einen Baumarkt geht und ein Holzbrett kaufe ist
> ja der rechtwinklige Zuschnitt meist kostenlos. Ist dass bei
> metallverarbeitenden Betrieben auch so, wenn man bei ihnen auch das
> Material bezieht? Dann wären nur die Kosten für die Bohrungen und evtl.
> Gewinde schneiden (was wahrscheinlich schon teuer genug ist)

Du verstehst das Problem nicht. Im Baumarkt hat die Platte 1cm 
Abweichung.

Es hast schon seinen Grund, warum ein Maschinenbett aus Graugss, 
verrippt, feingeschliffen und geschabt ist, wenn man 1/100mm Genauigkeit 
haben will. Und warum präzise Geräte nur kleine Produkte bearbeiten 
können.

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Und wie kann es dann sein, dass man eine CNC-Portalfräse (z.B. Isel) mit 
einer Genauigkeit von +/- 2/100 zu einem Preis von knapp 3000 Euro 
bekommt, wenn alleine die Platte schon 1400 Euro kostet. Dann nochmal 
pro Linearführung und Kugelumlaufspindel ca. 300-400 Euro...

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Weil die sie schlauer konstruieren als du. Übrigens ist das mit den 
2/100 bei denen auch zweifelhaft, siehe Temperaturabhängigkeit.

von Georg (Gast)


Lesenswert?

Stefan schrieb:
> eine CNC-Portalfräse (z.B. Isel)

Weil das ein reines Bastlergerät ist und für jede industrielle 
Produktion ungeeignet. Ich habe mir sowas mal beschafft, um 
Motorsteuerungen zu testen, aber da lief der Motor nicht mal im Leerlauf 
gleichmässig, weil die Führungen so schief waren, dass sie am einen Ende 
Spiel hatten und am anderen Ende klemmten und den Motor bremsten. Lag 
jahrelang im Keller rum und ist vor einiger Zeit beim Sperrmüll 
gelandet.

Georg

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Stefan schrieb:
> Und wie kann es dann sein, dass man eine CNC-Portalfräse (z.B. Isel) mit
> einer Genauigkeit von +/- 2/100 zu einem Preis von knapp 3000 Euro
> bekommt, wenn alleine die Platte schon 1400 Euro kostet.

Weil sie auch eine Verarbeitungslänge von vielleicht 25cm hat, und nicht 
von 1m!

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Also jetzt mal ganz langsam. Natürlich muss man die Kirche im Dorf 
lassen und kann einen Eigenbau nicht mit einem kommerziellen Produkt wie 
die Isel vergleichen. Also werdee ich die Konstruktion sicher nicht so 
geschickt hinbekommen.

Aber
1. von vornherein sagen, dass sie schlauer konstruiert ist als das, was 
ich mache, ist einfach totaler quatsch, weil nirgends in meinem Post 
auch nur ansatzweise etwas von meiner Konstruktion ersichtlich ist (die 
es im übrigen noch gar nicht gibt, weil ich erst beim überschlagen der 
Kosten bin)
2. ich habe nie etwas von einer Bearbeitungsfläche von 1m gesagt

von Georg (Gast)


Lesenswert?

Stefan schrieb:
> 2. ich habe nie etwas von einer Bearbeitungsfläche von 1m gesagt

Mal abgesehen davon, dass 1 m keine Fläche ist, was man als 
Möchtegernmechaniker schon wissen sollte - in deiner Zeichnung steht als 
Mass 1000, was sollen das sonst sein als 1000 mm?

Wenn das schon nicht stimmt, solltest du eine Fertigung unbedingt 
bleiben lassen, wie soll dir da jemand was passendes liefern können. Ich 
hätte dir nach dieser Zeichnung eine Platte mit 500 x 1000 mm 
angefertigt, aber offensichtlich bin ich ja blöd, und deshalb halte ich 
mich jetzt raus.

Georg

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Entschuldigung lieber Georg dass ich im Eifer des Gefechts Fläche statt 
länge geschrieben habt.

Natürlich steht im der obigen Zeichnung 1000x500, aber ich habe bereits 
MINDESTENS 3 mal erwähnt dass eine fertige Konstruktion noch nicht 
einmal ansatzweise steht, und ich mich hier nur erkundigen wollte, was 
das beste Bearbeitungsverfahren ist und mit welchen Kosten ich in etwa 
rechnen kann. Und da man ohne Skizze schlecht Aussagen treffen kann, hab 
ich hald hier einfach als Anhaltspunkt eine angehängt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Stefan schrieb:
> Natürlich steht im der obigen Zeichnung 1000x500, aber ich habe bereits
> MINDESTENS 3 mal erwähnt dass eine fertige Konstruktion noch nicht
> einmal ansatzweise steht, und ich mich hier nur erkundigen wollte, was
> das beste Bearbeitungsverfahren ist und mit welchen Kosten ich in etwa
> rechnen kann.

Darauf gab es auch schon einige Antworten: rechne mit einem 
vierstelligen Betrag bei Deinen Genauigkeitsanforderungen.

> Und da man ohne Skizze schlecht Aussagen treffen kann, hab
> ich hald hier einfach als Anhaltspunkt eine angehängt.

Ist ja auch richtig.

Aber: um mit einer Fräse wirklich am Werkstückendmaß 1/100mm Genauigkeit 
zu erreichen, ist erheblicher Aufwand nötig.

Wie MaWin schon ein paar Mal schrieb: schon die Temperaturänderung macht 
Dir ohne Kompensation Dein 1/100mm kaputt. Von Vibrationen, 
Spindelschlag, Werkzeugabnutzung, Spannzange usw. reden wir da noch gar 
nicht.

Weiterhin brauchst Du bei dieser Genauigkeit zwingend ein Messsystem 
(z.B. Glasmaßstab), weil die Genauigkeit der Kugelgewindespindel 
deutlich darunter liegt.

Aber vielleicht schreibst Du erstmal, was genau Du fräsen möchtest: 
Nur Platinen/Gravieren, Frontplatten aus Alu, Alublöcke, oder Stahl?

Davon hängt es ab, wie Du Deine Fräse konstruieren solltest und dann 
kann man Dir auch weitere Tipps geben :-)

Und: wir alle haben mal klein angefangen - meine erste Fräse sollte auf 
MDF Alublöcke bearbeiten :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Na gut, vielleicht war das mit 1/100 ein bisschen hoch gegriffen. In 
erster Linie sollen Platinen gefräst werden. Dazu kommt noch Holz und 
Kunststoff. Wenn ich allerdings schon so viel Geld ausgebe sollte es 
auch möglich sein ab und an ein bisschen auf Alu rumzukratzen oder 
Konturen aus dünnen Aluplatten fräsen.

von ;o) (Gast)


Lesenswert?

Eine Positionsgenauigkeit von 1/100 ist selbst bei großen 
Bearbeitungszentren nicht ganz so einfach zu erreichen.
Dann muss man siese 1/100 auch messen können.

Ich würde mir käufliche CNC-Fräsen anschaun, da die 1. CNC Fräse in den 
meißten Fällen alles andere als problemlos läuft.

Vermeide bei käuflichen CNC-Fräsen:
Nicht unterstützte Rundführungen.
Portalfräsen mit Seitenwangen ohne Versteifungsrippen.
Gewichtseinspahrungs Auschschnitte vom Typ "Flugzeugkonstruktion"



Schau dir unbedingt die Fräsen vor Ort an und vermeide dabei Fräsen die 
beim Verfahren "singen".
Negativbeispiele findet man auf Youtube unter "CNC music"

von butsu (Gast)


Lesenswert?

Ich empfehle dir dringend, nicht in einem Birnenforum nach Äpfeln zu 
fragen. Auch wenn hier ein paar qualifizierte Antworten gekommen sind 
(mit dem völlig korrekten Tenor, dass deine Herangehensweise Quatsch 
ist), solltest du vielleicht in einem CNC Forum schauen.

Bei Peters CNC-Ecke gibt es endlose Themen über Eigenbau-CNCs. Lies da 
mal einige Stunden und du wirst klarer sehen :-)

von MB (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hier mal ein paar Fotos, die dir als Anhaltspunkt dienen können..

Dies ist die Hauptplatte des Portals meiner CNC (Plasma-)Maschine.
Wurde geschweisst, geglüht und dann gefräst...

von MB (Gast)


Lesenswert?

Achja, Auf dem ersten Bild sind die Teile nur geheftet.. Wurden dann 
natürlich noch durchgeschweisst :)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

OT: Schöne Bilder :-)

Aber: warum brauchst Du zum reinen Plasmaschneiden solche Stahltrümmer 
und Profilschienen? Dabei musst Du doch praktisch keine Schnittkräfte 
(nimmt man den geringen Rückstoß durch den Gasdruck mal aus) aufnehmen.

(Hier bei uns reichen einfache Chinarundführungen und ein leichtes 
Aluportal vollkommen aus, um auf 2/10mm genau zu schneiden.)

Oder soll das auch für andere Zwecke dienen?

: Bearbeitet durch Moderator
von MB (Gast)


Lesenswert?

Danke :)


Das hast natürlich Recht. Zum Plasmaschneiden ist das wirklich overkill.
Aber die Maschine wurde ursprünglich ausgelegt zum Fräsen von Alu und 
Holz.
Momentan wird sie dafür aber nicht eingesetzt ;)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Ah, alles klar :-)

von URSU (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,
diese Maschine hat 12 Längskugellager für die Genauigkeit,
Festigkeit bei geringem Gewicht wird möglich durch versteifte 
Kohlefaser-armierte Seitenwangen usw.
Die Maschine fräst und graviert im 2/100mm Bereich
Das ist keine Aufgabe für einen Anfänger

Mit Gruß URSU

von Tany (Gast)


Lesenswert?

URSU schrieb:
>...und graviert im 2/100mm Bereich
Alles klar!
Von Fräser kann nicht die Rede sein, höchsten "kratzen"

von Georg (Gast)


Lesenswert?

Tany schrieb:
> Von Fräser kann nicht die Rede sein, höchsten "kratzen"

Es mag schon sein, dass die Maschine das könnte, aber die Dickentoleranz 
von Leiterplattenmaterial ist schon 5 bis 10 mal höher.

Unsere LP-Bohrmaschinen können sowas, das ist auch nötig für BlindVias, 
die vermessen nämlich während der Bearbeitung die Materialdicke. Bloss 
kosten die halt mehrere hundert kEuro.

Georg

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Tany schrieb:
> Alles klar!
> Von Fräser kann nicht die Rede sein, höchsten "kratzen"

Kannst du das mal näher begründen?

von Tany (Gast)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Kannst du das mal näher begründen?
Jeder, der schon mal mit der Fräsmaschine gearbeitet hat, der weiß 
welche enorme Kraft dabei entstehen. Diese Kraft müssen das Gestell und 
die Führungen aushalten.
Um diese Kraft klein zu halten, nutzt man die hohe Drehzahl der 
Frässpindel aus, so daß der Fräser bei z.B 10000 U/min bei 
entsprechendem Vorschub nur paar hundertste "weggekratzt" wird.
Das geht dann gut, wenn man dafür geeignete Fräser hat.
Bei normalen HSS Fräser hat man mehr Verschleiß bei geringerer 
Zustellung.

URSU schrieb:
> diese Maschine hat 12 Längskugellager für die Genauigkeit,
> Festigkeit bei geringem Gewicht wird möglich durch versteifte
> Kohlefaser-armierte Seitenwangen usw
Was nutzt das steife Gestell bei verwendeten Linearlager und 
freihängende Führungswelle?
Schmeiß mal ne Meßuhr aufm Tisch gegen Frässpindel. Drückt kräftig dann 
auf die Z Achse und wundert nicht, daß der schon im fast mm Bereich 
bewegen. Schon vorbei mit 2/100mm!

von Bruchpilot (Gast)


Lesenswert?

Udo Schmitt schrieb:
> Gerade mal gerechnet.
> Die Platte wiegt so knapp 50kg, wenn sie aus Stahl sein soll.

Wie hast du das gerechnet, Udo?

von Tany (Gast)


Lesenswert?

Bruchpilot schrieb:
> Wie hast du das gerechnet

1.0m x 0.5m x 0.012m x 7850 ~47.1kg

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Tany schrieb:
> Um diese Kraft klein zu halten, nutzt man die hohe Drehzahl der
> Frässpindel aus, so daß der Fräser bei z.B 10000 U/min bei
> entsprechendem Vorschub nur paar hundertste "weggekratzt" wird.
> Das geht dann gut, wenn man dafür geeignete Fräser hat.

Das sieht mir aber eher nach einer Druckluft-Turbine aus, die locker 
50000 U macht.
Was glaubst du, was man da mit einem Einzahn VHM oder Diamant-Fräser für 
feine Sachen machen kann.
Da halten sich die Querkräfte in Grenzen.
Ich glaub, du siehst das etwas einseitig.

von Peter (Gast)


Lesenswert?

URSU schrieb:
> Hallo,
> diese Maschine hat 12 Längskugellager für die Genauigkeit,
> Festigkeit bei geringem Gewicht wird möglich durch versteifte
> Kohlefaser-armierte Seitenwangen usw.

Wenn ich schon sehe, dass das Festlager das Motorlager des Schrittmotors 
ist, dann wird mir da ganz anderst.

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Es ist wesentlich sinniger, eine konventionelle Fräse zu digitalisieren,
als sich mit der ausgereizten Mechanik zu beschäftigen.

Ein Mitarbeiter hat das mit seinem "Heimgerät" gerade
durchgezogen.

Hier ist der Arbeitseinsatz, im Verhältniss zum Ergebniss, doch
eher spürbar.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Peter (Gast)


Lesenswert?

Bernd Funk schrieb:
> Es ist wesentlich sinniger, eine konventionelle Fräse zu digitalisieren,
> als sich mit der ausgereizten Mechanik zu beschäftigen.

Es IMHO darauf an was man machen will. Wenn ich Alu, Stahl usw machen 
will, dann würde ich aus dazu raten ein BF20 bis BF46 umzubauen. Mit 
Hüfthalter sind die schon von Vorne herein um Größenordnungen steifer 
und ausgereifter als eine Eigenbau-Portalfräse (insbesondere als die 
erste Konstruktion). Wenn ich allerdings meine 800x1200mm Karbonplatten 
ausfräsen oder Konturen ins Plexiglas hauen möchte, Balsaholz für meinen 
Modellflieger fräsen möchte, dann kann ein Eigenbau unter Umständen 
kosteneffizienter sein. Ich kann aus leidiger Erfahrung sagen, dass ein 
Eigenbau aber mit viel Lehrgeld verbunden ist. 1500€ ist einfach kein 
Budget für eine Fräse (ausgenommen Schubladenauszüge-CNC-Fräsen). Man 
Vergisst die Werkzeuge, Spindel, Spannzangen, Wasserkühlung, 
Staubsauger, Metallwanne, Fräser, Schrittmotoransteueurng, PC, Handrad, 
CAM-System, Endschalter, Spindelhalter, Handrad, Schaltschrank, 
Fräsmaterial, Messmittel (!), ...
Das addiert sich zu utopischen Summe auf. CNC Fräsen ist und bleibt ein 
teures Hobby.

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Peter schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Es ist wesentlich sinniger, eine konventionelle Fräse zu digitalisieren,
>> als sich mit der ausgereizten Mechanik zu beschäftigen.
>
> Es IMHO darauf an was man machen will. Wenn ich Alu, Stahl usw machen
> will, dann würde ich aus dazu raten ein BF20 bis BF46 umzubauen. Mit
> Hüfthalter sind die schon von Vorne herein um Größenordnungen steifer
> und ausgereifter als eine Eigenbau-Portalfräse (insbesondere als die
> erste Konstruktion). Wenn ich allerdings meine 800x1200mm Karbonplatten
> ausfräsen oder Konturen ins Plexiglas hauen möchte, Balsaholz für meinen
> Modellflieger fräsen möchte, dann kann ein Eigenbau unter Umständen
> kosteneffizienter sein. Ich kann aus leidiger Erfahrung sagen, dass ein
> Eigenbau aber mit viel Lehrgeld verbunden ist. 1500€ ist einfach kein
> Budget für eine Fräse (ausgenommen Schubladenauszüge-CNC-Fräsen). Man
> Vergisst die Werkzeuge, Spindel, Spannzangen, Wasserkühlung,
> Staubsauger, Metallwanne, Fräser, Schrittmotoransteueurng, PC, Handrad,
> CAM-System, Endschalter, Spindelhalter, Handrad, Schaltschrank,
> Fräsmaterial, Messmittel (!), ...
> Das addiert sich zu utopischen Summe auf. CNC Fräsen ist und bleibt ein
> teures Hobby.

Du hast mindestens 100% recht :)

Viele Grüße
Bernd

: Bearbeitet durch User
von thomas s (Gast)


Lesenswert?

Ich habe jetzt nicht alles gelesen. Einigermaßen bezahlbare Platten mit 
beliebiger Bearbeitung gibt es bei 
http://www.fibro.de/de/startseite.html

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.